Test-Update Nvidia Shield Tablet LTE
Nach unserem ausführlichen Testbericht des Shield Tablet mit WLAN und 16 GB widmen wir uns nun der teureren LTE Version, die zusätzlich 32 GB Flash-Speicher bietet. Für einen Aufpreis von 80 Euro bzw 100 US-Dollar erhält man den Icera i500 Chip von Nvidia, der 2G, 3G und 4G (LTE Cat 3 100 MBits, theoretisch auch Cat 4 mit 150 MBits) beherrscht. In manchen Regionen unterstützt das Shield Tablet auch Telefonfunktionen. Unser Testmodell hatte jedoch keine passende Software vorinstalliert.
Im folgenden Testbericht gehen wir nur auf die Änderungen zum Wi-Fi-Modell ein. Interessierte Leser verweisen wir hiermit auf unseren ausführlichen Test des 16-GB-Tablets, der auf alle restlichen Bereiche wie Verarbeitung, GPS, WLAN, Display, Performance, Lautsprecher, Emissionen im Detail eingeht.
LTE in der Praxis
Der Icera i500 ist ein softwaregesteuertes Modem, welches derzeit im Shield Tablet LTE nach Kategorie 3 (Cat 3 bis zu 100 Mbps Download, 50 Mbps Upload) erreichen kann. Während des Launch Events in Nizza hatten wir die Möglichkeit, das Shield Tablet mit zwei verschiedenen LTE-Anbietern zu testen. Trotz relativ schlechtem Empfang (0-1 Striche laut Android) erreichten wir im Durchschnitt einen Ping von 60 ms, 23 Mbps Download (maximal 52 Mbps) und 8 Mbps Upload (maximal 21 Mbps). Laut Icera waren in der Praxis bis zu 70 Mbps möglich (nahe der Funkzelle, kein Sharing). Nvidia zeigte bei dem Event auch, dass man per LTE problemlos online spielen kann. Verbindungsabbrüche und Lags zeigten sich keine.
Auch der 3G-Empfang war in unserem Test (Bob Netzwerk in Österreich) stabil mit Datenraten von 40 ms Ping, 4,5 Mbps Download und 2,4 Mbps Upload. Ein parallel getestetes LG Nexus 4 erreichte im Schnitt mit 50 ms Ping, 5 Mbps Download und 3 Mbps Upload minimal bessere Ergebnisse (außer im für Spiele wichtigen Ping).
32 GB NAND Performance
Etwas überraschend ist die deutlich bessere Leistung der 32-GB-Version in den Speichertests des AndroBench 3. Vor allem die Ergebnisse der Schreibtests sind deutlich höher als bei der WiFi-Version.
Dadurch positioniert sich die LTE Version nun unter den schnellsten getesteten Android Geräten (Tablets und Smartphones) im AndroBench 3.
An der generellen Performance (gemessen mit Antutu) hat der schnellere Speicher übrigens kaum eine Auswirkung. Die Unterschiede im Test lagen in der normalen Schwankungsbandbreite.
Audio
Der Headsetport unseres LTE Testgeräts zeigte sich während einer Zugreise auffallend störanfällig. Regelmäßig hörte man Störungen, wie sie bei schlecht geschirmten Geräten auftreten, wenn ein Telefonanruf getätigt wird. Ob nun das nebenliegende Smartphone oder der LTE Chip (ohne SIM jedoch) schuld war, konnten wir nicht herausfinden. Im Büro waren jedoch keinerlei Störungen auszumachen. Da allerdings auch ein leises Rauschen am Kopfhörerausgang vernehmbar ist, könnte eine nicht ausreichende Schirmung des Audioausganges der Grund sein.
Fazit
Die LTE Variante des Shield Tablet bietet nicht nur einen zusätzlichen Funkchip, sondern durch den deutlich schnelleren und doppelt so großen Flashspeicher auch einen eindeutigen Mehrwert in der täglichen Nutzung. Da anspruchsvolle Android Spiele auch immer größer werden (Real Racing 3, z. B. 1,3 GB), empfiehlt sich die getestete Variante nicht nur für User, die ein Funkmodem benötigen.
Weiterhin erbt die LTE-Version die Stärken und Schwächen der WiFi-Version. Einzigartige Features wie Game Streaming und eingebaute Spielaufzeichnung (für Twitch z. B.), die beeindruckenden Leistungen des Tegra K1, das farbkalibrierte Display, der gut funktionierende DirectStylus2 Stift stehen lediglich die durchschnittliche Materialwahl, Stabilität und Akkulaufzeit gegenüber. Dafür ist der Preispunkt aber derzeit durchaus fair gewählt, wodurch die wachsende Zielgruppe der Android Gamer mit dem Shield Tablet LTE gut bedient wird.