Test Samsung NC10-JP01DE Netbook
Mit dem NC10 Ecko Plus (Modellbezeichnung: JP01DE) und NC10 Emi Plus bietet Samsung die Neuauflage der ersten Generation mit Intel Atom N270 an. Das Gehäuse sowie der matte 10-Zoll-Bildschirm mit einer nativen Auflösung von 1024 x 600 Pixel wurden dabei nur leicht verändert. Zudem verwendet der südkoreanischen Mischkonzern Samsung den Grundaufbau bei den Serien N145 und N150. Je nach Geschmack ist das „neue“ Netbook von Samsung in Schwarz (Ecko Plus) oder Weiß (Emi Plus) erhältlich.
Im Inneren werkelt die mittlerweile veraltete Intel Atom N455 Single-Core CPU mit 1,66 GHz samt integrierter GMA 3150-Grafikeinheit, die sich auch im aktuellen Intel Atom N550 wiederfindet. Die weitere Hardwareausstattung bewegt sich mit 1 GByte DDR2-RAM, 250 GByte Festplattenkapazität und WLAN nach 802.11b/g/n im üblichen Rahmen. Neu sind die Powered-USB-2.0-Schnittstelle und ein Bluetooth 3.0 +HS Modul von Broadcom.
Aufgrund der mittlerweile oft durchgekauten Hardware und den ausführlichen Testberichten der baugleichen Geräte Samsung N145 sowie N150 Eom mit 3G-Funktionalität, werden wir in diesem Test Punkte wie das Design, den Schnittstellenumfang oder den Leistungsteil nur teilweise oder gar nicht beschreiben, da das Gehäuse sowie die Ausstattung keine nennenswerten Unterschiede bieten. Detaillierte Informationen zu diesen Punkten finden Sie in den genannten Testberichten der baugleichen Netbooks.
Interessant wird das Samsung NC10 in der Zeit der Dual-Core Prozessoren durch einen günstigen Einstiegspreis. Die unverbindliche Preisempfehlung von Samsung liegt weiterhin bei 329 Euro, aber einzelne Online-Händler bieten das Netbook bereits ab 239 Euro zuzüglich Versandkosten an.
Wie bereits angeführt hat sich bei der Anschlussausstattung nicht wirklich etwas geändert. Das Netbook bietet klassentypisch 3 USB 2.0 Ports, VGA-Port zum Anschluss eines externen Monitors und einen LAN-Netzwerkanschluss. Die neuen Features wie powered USB oder Bluetooth 3.0 können, sofern man diese auch nutzt, durchaus einen Mehrwert für den User darstellen.
Kommunikation
Die kabelgebundene Kommunikationsschnittelle hat Samsung nicht angepasst und der Controller von Marvell Yukon bietet weiterhin nur den älteren 10/100 MBit-Standard. Andererseits werden sowohl WLAN nach 802.11b/g/n sowie Bluetooth 3.0 +HS über Module von Broadcom unterstützt. Ein UMTS-fähiges Modell findet sich in der NC10-Serie nicht. In diesem Bereich bietet Samsung aber das ältere N150 Eom Netbook oder das aktuelle NF210-HZ1 mit Intel Atom N550 CPU an.
Zubehör
Der Lieferumfang fällt in dieser Geräte- und Preisklasse gewohnt mager aus. Neben dem Netbook werden das passende Netzteil mit Netzkabel, der 6-Zellen-Akku und diverse Handbücher ausgeliefert. Optional bietet Samsung rund 15 Produkte für das NC10 Ecko Plus an. Darunter ein Hochleistungsakku mit 5900 mAh (139 Euro), ein 2 GByte RAM-Riegel (89 Euro), ein KFZ-Ladegerät (146 Euro), ein Ersatz-Netzteil (39 Euro), externe Laufwerke (89 – 219 Euro) und sonstige Peripherie.
Garantie
Die Garantielaufzeit beträgt ab Werk 24 Monate, die sich nach Wunsch auf 36 oder 48 Monate erweitern lässt. Diese Service-Upgrades müssen, laut Samsung, innerhalb von 90 Tagen nach Kauf aktiviert werden und kosten 59 beziehungsweise 89 Euro Aufpreis.
Der Bildschirm ist ein wichtiger Punkt bei mobilen Geräten, die auch mal im Freien genutzt werden. Samsung setzt auf ein 10,1-Zoll-Bildschirm mit matter Bildschirmoberfläche und einer nativen Auflösung von 1024 x 600 Pixel im 16:9 Format. Unter Microsoft Windows 7 Starter stehen zudem zwei höhere (interpolierte) Auflösungsstufen zur Auswahl. Über die Systemeinstellungen lassen sich zusätzlich 1024 x 768 beziehungsweise 1152 x 864 Pixel anwählen. Die externe Bildwiedergabe über den analogen VGA-Ausgang bietet bis zu einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel (Full HD, 1080p) eine gute Bildqualität.
Die integrierte LED-Hintergrundbeleuchtung sorgt für eine gute Bildschirmhelligkeit und zugleich schlanke Bauform des Displaydeckels. Die maximale Helligkeit von 225 cd/m² und der Durchschnitt von rund 215 cd/m² können überzeugen, aber nicht mit dem Bildschirm des Asus Eee PC R101 mithalten. Mit Werten über 300 cd/m² ist dieser allerdings eine Ausnahme in dieser Geräteklasse.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 222 cd/m²
Kontrast: 105:1 (Schwarzwert: 2.11 cd/m²)38.64% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.37% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Ausleuchtung fällt durch die minimale Helligkeitsschwankung mit 92 Prozent sehr gut aus. Kritikpunkte sind der erhöhte Schwarzwert von 2,11 cd/m² und der daraus resultierende magere Kontrast von 106:1. Der subjektive Eindruck von Schärfe und Farbdarstellung hinterlässt einen guten Eindruck.
Der Außengebrauch ist durch akzeptable Beleuchtungswerte und die matte Bildschirmoberfläche möglich. Im Freien mit direkter Lichteinstrahlung ist das Arbeiten durch den geringen Kontrast eingeschränkt. Die Farben verblassen deutlich, aber Spiegelungen bleiben aus.
Die Blickwinkelstabilität bewegt sich im üblichen Rahmen. Die horizontale Wiedergabe bleibt auch bei flachen Blickwinkeln stabil. In der Vertikalen fällt ein relativ schnelles Invertieren des Referenzbildes auf.
Die Basis des NC10 Ecko Plus bildet die Pine Trail-Plattform von Intel. Der Intel Atom N455 Single-Core Prozessor (1,66 GHz, 512 KB L2-Cache, 667 MHz FSB) samt Intel GMA 3150 Grafikeinheit (200 MHz Kerntakt) zählt rund ein Jahr nach Erscheinen schon zum alten Eisen. Moderne Recheneinheiten, wie die AMD C-50 APU, bieten zwei Rechenkerne und unterstützen die Wiedergabe von HD-Videomaterial.
Die Anwendungsperformance hat sich gegenüber dem Atom N450 Prozessor nicht merklich verbessert. Dank Hyper Threading Technologie wird dem physikalischen Kern ein weiterer, virtueller Rechenkern zur Seite gestellt. Ein Multimedia- oder Spieletalent ist die Hardwareausstattung nicht, aber für einfache Office-Anwendungen genügt die Leistung durchaus. Zur weiteren Ausstattung gehören 1 GByte DDR2-6400S-RAM (800 MHz) und eine 250 GByte Festplatte. Wie bei Single-Core Atom Systemen üblich, muss man auch beim vorliegenden Gerät im Multitasking-Betrieb mit Geschwindigkeitseinbußen und kürzeren Wartezeiten rechnen.
PCMark 05 Standard | 1261 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 1266 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 2499 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 703 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 304 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 149 Punkte | |
Hilfe |
Die von Samsung gewählte Western Digital Scorpio Blue (Typ: WD2500BEVT-35A23) ist ein einfaches 2,5-Zoll-Laufwerk mit 250 GByte und 5400 Umdrehungen pro Minute. Die maximalen Lese-Übertragungsraten von 61,5 (HD Tune Pro 4.6) beziehungsweise 72,82 MByte pro Sekunde im CrystalDiskMark liegen im Durchschnitt. Die durchschnittliche Zugriffszeit von 19,4 Millisekunden liegt etwas über dem erwarteten Bereich. Der Austausch gegen eine schnellere Festplatte oder ein Solid State Drive (SSD) ist nach dem Entfernen des unteren Chassis ohne Probleme möglich, bringt aber in der Regel keinen brauchbaren Geschwindigkeitszuwachs, da der Single-Core Prozessor das Nadelöhr bleibt.
Geräuschemissionen
Zurückhaltend gibt sich das Samsung NC10 bei der entstehenden Geräuschkulisse. Mit Werten zwischen 30,4 dB(A) im Idle-Betrieb und 31,1 dB(A) unter Last nimmt man das Gerät kaum wahr. Auch die Festplatte hält sich mit 30,8 dB(A) dezent im Hintergrund. Insgesamt eine überzeugende Vorstellung, von der sich andere Netbooks eine Scheibe abschneiden sollten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.4 / 30.4 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
Last |
| 31.1 / 31.1 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der kleine Lüfter an der linken Gehäuseseite ist direkt mit dem Kühlkörper verbunden und ermöglicht dadurch eine effiziente Kühlung. Im Leerlauf ist der Lüfter kaum aktiv (Silent Mode), wodurch die Werte an den Gehäuseoberseiten leicht ansteigen. Ein Maximalwert von 35,0 Grad Celsius liegt im grünen Bereich und es nur eine minimale Erwärmung zu spüren. Unter Last greift der Lüfter ein und senkt dadurch die Werte auf maximal 31,3 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-0.4 °C).
Lautsprecher
Die zwei Stereo-Lautsprecher bieten jeweils eine Leistung von 1,5 Watt und zeigen das übliche Klangbild. Die hohen Töne und die Lautstärke können überzeugen, aber an tiefen Tönen und Bässen fehlt es komplett. Über die integrierte 3,5mm-Stereo-Klinke lassen sich ein externes Headset oder Lautsprecher ansteuern. Die Übertragung hinterlässt subjektiv einen guten Eindruck und ein Rauschen ist nicht vorhanden.
Der Intel Atom N455 mit seinem einzelnen Rechenkern verspricht einen geringen Stromverbrauch. Die Verlustleistung (TDP) liegt bei nur 6,5 Watt. Bei minimaler Beanspruchung (Idle-Betrieb) messen wir Werte zwischen 6,6 und 9,1 Watt (Gesamtsystem). Unter Last steigt der Verbrauch auf maximal 12,5 Watt an. Der insgesamt geringe Stromverbrauch und der mitgelieferten 6-Zellen-Akku (4400 mAh) deuten eine gute Mobilität an. Der optional erhältlich Hochleistungsakku mit 6600 mAh ist daher nicht zwingend notwendig.
Aus / Standby | 0.05 / 0.3 Watt |
Idle | 6.6 / 8.8 / 9.1 Watt |
Last |
12.2 / 12.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Die Kombination aus stromsparender Hardware und 6-Zellen-Akku spricht in dieser Geräteklasse meist für gute Akkulaufzeiten. Bei maximaler Hardwareauslastung, höchster Bildschirmhelligkeit und aktiviertem WLAN-Adapter ermöglicht das NC10 im „Classic Test“ von Battery Eater eine Laufzeit von 4 Stunden 42 Minuten. Für das Surfen im Internet bei einer angenehmen Helligkeitsstufe des Bildschirms bleiben immer noch überzeugende 7 Stunden und 25 Minuten.
Der „Reader’s Test“ simuliert die maximal mögliche Akkulaufzeit bei minimaler Bildschirmhelligkeit und deaktiviertem WLAN-Modul. Mit 10 Stunden und 44 Minuten bietet das Netbook ein überzeugendes Ergebnis, aber angenehmes Arbeiten ist mit diesen Einstellungen nicht mehr möglich. Als realitätsnahe Referenz lässt sich daher die Messung „Surfen über WLAN“ heranziehen.
Das Samsung NC10 Ecko Plus hinterlässt trotz älterem Intel Atom N455 einen guten Eindruck. Die Leistung der Komponenten ist nicht überwältigend, aber für einfache Office-Anwendungen ausreichend. Das matte Gehäuse, die aktuellen Funk-Technologien sowie ein Powered-USB-2.0-Port sind Pluspunkte des Gerätes. Auch die angenehme Tastatur, wenn auch einige Tasten sehr klein ausgefallen sind, und die matte Bildschirmoberfläche passen gut in das Gesamtbild.
Der gebotene Kontrast, ein geringer Lieferumfang und die schlechten Stereo-Lautsprecher stehen den ersten Pluspunkten gegenüber. In den Bereichen Emissionen und Akkulaufzeit zeigen sich weitere Stärken dieser Konfiguration. Das leise aber dennoch effiziente Kühlsystem sowie die maximale Laufzeit von über 10 Stunden sind erfreulich.
Sucht man eine günstige „Schreibmaschine“ und kann sich mit den üblichen Netbook-Schwächen arrangieren, spricht kaum etwas gegen dieses Netbook. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Einstiegspreis von aktuell rund 240 Euro zuzüglich Versandkosten. Aktuelle Geräte mit Intel Atom N550 CPU oder AMD C-50 APU sind im Vergleich erst ab rund 300 Euro erhältlich.
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