Test Motorola One Smartphone
Pures Android ist man von Motorola-Smartphones ja gewöhnt: Kein Launcher verkünstelt sich auf Motorolas Smartphones dabei, das ohnehin recht intuitive Android noch weiter zu verbessern. Stattdessen erweitert Motorola seine Smartphones lediglich per App noch um einige Funktionen, wie das Always-On-Display. Bisher hieß die Mittelklasse zuverlässig Motorola-G-Serie, aber nun will Motorola das Konzept der aufs Wesentliche reduzierten Smartphones noch weiter ausbauen und bringt das Motorola One auf den Markt, das erstmals auch Teil des Android-One-Programms ist. Mit Android One will Google sicherstellen, dass Android-Smartphones für lange Zeit immer auf dem aktuellsten Stand sind und gleichzeitig die neuesten Innovationen enthalten, die Android bietet.
Auf den ersten Blick handelt es sich um ein recht gewöhnliches Android-Smartphone der Mittelklasse mit großer Displayfläche, aber auch einer großen Notch, also einer Einbuchtung am oberen Displayrand, die Kamera, Sensoren und Ohrhörer aufnimmt. In seiner Preisklasse konkurriert das Smartphone erstmal mit dem Moto G6 aus eigenem Hause, aber auch mit dem Sony Xperia XA2 Plus, dem Honor Play oder dem Xiaomi Pocophone F1. Mal sehen, ob sich Motorolas neuestes Smartphone behaupten kann.
Gehäuse – Schlicht und unauffällig
Schnörkellos und schlicht, so könnte man das Design des Motorola One beschreiben. Motorola weicht in einigen Punkten von der Designsprache seiner sonstigen Moto-Geräte ab, vermutlich um die Sonderstellung des Motorola One auch optisch klarzumachen: Während die Moto-Smartphones eher mit organischen Rundungen arbeiten, wirkt das One etwas kantiger. Auch das runde Kamera-Modul der Moto-Geräte besitzt unser Testgerät nicht, die beiden rückwärtigen Linsen sitzen einzeln im Gehäuse und liegen zudem nicht oben mittig, sondern am linken Gehäuserand. Das Hersteller-Logo im rückwärtigen Fingerabdrucksensor ist eines der wenigen Design-Merkmale, das das One mit anderen Motorola-Handys verbindet.
Bei den Farben geht es mit der Unauffälligkeit weiter: Schwarz oder Weiß sind die denkbar klassischste Wahl.
Durch abgerundete Ecken liegt das Motorola One gut in der Hand und ist mit 160 Gramm auch ein vergleichsweise leichtes Smartphone. Das Gehäuse ist stabil: Druck macht unserem Testgerät nichts aus und beim Verwinden kommt es nur sehr selten zu einem leisen Knarzen.
Ausstattung – Separater microSD-Slot
Mit 64 GB Massenspeicher und 4 GB RAM bietet unser Testgerät genauso viel Speicher wie das Moto G6 Plus, das Xiaomi Pocophone F1 bietet noch etwas mehr RAM. Insgesamt ist das Smartphone also im üblichen Ausstattungsrahmen der Preisklasse. Dual-SIM und ein UKW-Radio sind ebenfalls an Bord und per microSD-Karte kann der interne Speicher noch um bis zu 256 GB erweitert werden. Ein Auslagern der Dateien ist nicht möglich, die microSD kann aber als interner Speicher formatiert werden. Erfreulich ist, dass der microSD-Slot separat gehalten ist, sodass man zwei SIM-Karten und eine microSD gleichzeitig verwenden kann.
Software – Zweimonatiger Updatezyklus, Garantie für Android 10
Traditionell bekommt man bei Motorola ein recht cleanes Android vorgesetzt, hier ändert sich für Kenner der Marke grundsätzlich wenig. Das Android-One-Programm verspricht allerdings monatliche Sicherheitsupdates für drei Jahre und zwei Jahre lang die neuesten Android-Versionen. Android 9 ist allerdings auf unserem Testgerät noch nicht verfügbar, hier muss man sich zum Testzeitpunkt mit Android 8.1 begnügen. Das hat zur Folge, dass Motorola nur noch ein späteres Update auf Android Q zusichert, die nachfolgende Version wird allerdings aktuell nicht erwähnt. Die Sicherheitspatches sind vom 1. August 2018 und damit im November, als wir diesen Artikel schreiben, nicht mehr wirklich aktuell. Das verwundert natürlich, denn das eigentliche Hauptversprechen von Android One, immer ein topaktuelles Smartphone-Betriebssystem zu haben, geht damit verloren. Während unseres Tests gibt es ein Update, das die Sicherheitspatches auf 1. Oktober 2018 anhebt. Ein Update auf Android 9 soll immerhin noch vor Ende des Jahres erfolgen.
Bloatware, also überflüssige oder gar Werbe-Software findet sich auf dem Motorola One nicht. Auch hier ist es Tradition, dass die Moto-App vorinstalliert ist, über die sich die zusätzlichen Funktionen des Smartphones steuern lassen. Hierzu zählen das Inaktivitätsdisplay, das auch im Standby bei Bedarf Informationen anzeigt, oder die Möglichkeiten der Gestensteuerung.
Kommunikation und GPS – Motorola One mit langsamem WLAN
Das Motorola One unterstützt WLAN-Netzwerke nach den Standards 802.11 a/b/g/n. Flotte ac-Netzwerke kann man also nicht aufbauen, dafür aber auf das weniger genutzte 5-GHz-Band zugreifen, was üblichweise der Verbindungsstabilität und der Geschwindigkeit zugutekommt. In Sachen Geschwindigkeit verhält sich das Motorola One recht ähnlich wie das Moto G6, was kein Kompliment ist, denn für ein Mittelklasse-Smartphone sind um die 110 MBit/s als maximale Übertragungsrate recht mager, wie auch die Vergleichsgeräte zeigen.
In den mobilen Netzwerken kann das Motorola One auf recht viele LTE-Frequenzen zurückgreifen: 12 verschiedene stehen zur Verfügung, sodass auch Auslandsreisen in manche Länder kein Problem sein sollten. Wer beispielswiese viel in die USA reist, kann sich in die dort wichtigen LTE-Bänder 2 und 4 einwählen. Die Signalqualität ist im deutschen D2-Netz recht gut: Auch in Gebäuden haben wir mindestens halben LTE-Empfang.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi Poco F1 | |
Sony Xperia XA2 Plus | |
Honor Play | |
Motorola Moto G6 | |
Motorola One | |
iperf3 receive AX12 | |
Xiaomi Poco F1 | |
Sony Xperia XA2 Plus | |
Honor Play | |
Motorola Moto G6 | |
Motorola One |
Gebäude mit Betondecke stellen das Ortungssystem im Motorola One vor eine schwere Prüfung und so ist die Positionsbestimmung hier nicht möglich. Nahe am Fenster ist die Ortung schon deutlich besser und im Freien steigt die Genauigkeit schnell auf gute 5 Meter. Die Ortung bei Google Maps erfolgt ebenfalls sehr schnell, allerdings zeigt der Kompass in einem kurzen Test die falsche Blickrichtung an.
In unserem Praxistest, einer Fahrradrundfahrt mit dem Profi-Navi Garmin Edge 520 und dem Motorola One im Gepäck erweist sich das Testgerät als recht zuverlässig. Zwar ist die Nachverfolgung der Fahrtstrecke deutlich ungenauer als beim Profi-Navi von Garmin, aber immer noch im Rahmen, teils kann man sogar die gewählte Straßenseite korrekt ablesen. Insgesamt kann das Motorola One also problemlos für die Navigation genutzt werden, es sei denn, man hat sehr hohe Ansprüche an die Genauigkeit.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Ohrhörer na ja, Lautsprecher gut
Die mit Android ausgelieferte Telefon-App kommt auch beim Motorola One zum Einsatz. Sie ist sehr übersichtlich, für Android-Veteranen ohnehin bekannt, aber auch für Neulinge recht intuitiv.
Die Sprachqualität ist durchwachsen: Einerseits dröhnt der Ohrhörer leicht bei sehr hoher Lautstärke und das Mikrofon übermittelt unsere Sprache auch immer mit einem deutlichen Dröhnen. Andererseits kann man über den Lautsprecher im Freisprechmodus in guter Qualität und ohne Störgeräusche telefonieren. Allerdings sollte man dann etwas lauter sprechen, damit das Mikrofon das Gesagte auch überträgt.
Kameras – Ordentliche Bildqualität im Motorola-Smartphone
Das Motorola One besitzt eine Dual-Kamera an der Rückseite. Dabei handelt es sich um eine Hauptlinse mit 13 Megapixel und eine Zweitlinse, die allerdings nicht für eigenständige Fotos verwendet werden kann, sondern mit einer niedrigen Auflösung von nur 2 Megapixel nur zur Berechnung von Tiefenschärfe genutzt wird. Die Farbdarstellung gefällt uns ebenso wie die Schärfe und der Detailgrad in der Vergrößerung. Bei schwachem Licht hellt die Kamera gut auf, Details werden aber etwas verwaschen dargestellt.
Die Hauptkamera kann Videos in 4K-Auflösung mit 30 fps aufzeichnen. Full-HD-Videos können auch mit 60 fps aufgezeichnet werden. Detailgrad und Farbdarstellung überzeugen und auch die Belichtung wird schnell und stufenlos an geänderte Verhältnisse angepasst.
Die Frontkamera löst mit 8 Megapixel auf. Die Bilder bieten ebenfalls einen guten Detailgrad, könnten aber noch einen Tick schärfer sein. Auch ist die Dynamik in sehr hellen Bereichen eher schwach.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Auf den ersten Blick wirkt das Testchart, das wir im Labor unter festgelegten Lichtbedingungen abfotografieren, recht dunkel. Details und Schärfe sind aber einigermaßen gut. Einzige Ausnahme ist ein leichtes Ausfransen von Text vor rotem Hintergrund. Farben werden etwas zu dunkel dargestellt.
Zubehör und Garantie – Silikonbumper gratis dabei
In der Packung findet sich neben dem Ladegerät und einem USB-Kabel auch noch eine Silikon-Hülle für das Smartphone. Ein SIM-Tool zum Öffnen der Schublade ist ebenfalls enthalten. Gerätespezifisches Zubehör zum Nachkaufen bietet Motorola im Moment nicht an.
Der Hersteller bietet 24 Monate Garantie für sein Smartphone. Wie schon erwähnt sind 3 Jahre Sicherheitsupdates und 2 Betriebssystem-Upgrades ebenfalls garantiert.
Eingabegeräte & Bedienung – Motorola-Handy mit gutem Touchscreen
Als Tastatur-App kommt GBoard von Google zum Einsatz, die den meisten Android-Nutzern bekannt sein dürfte. Alternative Tastatur-Apps lassen sich problemlos nachinstallieren. Der Touchscreen ist sehr gleitfähig und empfindlich, auch in den Ecken und an den Rändern.
Über die Moto-App sind nur zwei Möglichkeiten der Bewegungssteuerung einstellbar, nämlich die Taschenlampe durch eine Hackbewegung zu aktivieren und durch zweimaliges Drehen die Kamera zu aktivieren.
Der Fingerabdrucksensor an der Rückseite entsperrt unser Gerät sehr zuverlässig, allerdings gibt es immer eine kleine Verzögerung, bis der Bildschirminhalt sichtbar wird.
Display – Kühle Farbdarstellung
Beim Display handelt es sich um ein 19:9-Format mit 5,9 Zoll Durchmesser. Am oberen Bildschirmrand gibt es eine recht große Notch, sodass die Fläche links und rechts davon nur für Statusanzeigen genutzt wird. 1.520 x 720 Pixel entsprechen einer in der Länge etwas erweiterten 720p-Auflösung und sind für diese Preisklasse schon etwas mager: Full-HD ist bei den meisten ähnlich teuren Geräten Standard. Durch diese geringe Auflösung und den recht großen Screen sind einzelne Pixel sichtbar, wenn man das Display ganz genau unter die Lupe nimmt. Auch die Schärfe der Darstellung leidet ein wenig.
In Sachen Helligkeit schlägt sich der Screen allerdings nicht schlecht: 477 cd/m² erreicht er als maximale Helligkeit. Die Ausleuchtung ist allerdings nicht ganz so gleichmäßig wie bei anderen Geräten, sodass größere Farbflächen bei genauer Betrachtung leichte Helligkeitsunterschiede zeigen.
|
Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 467 cd/m²
Kontrast: 1229:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 5.29 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5 | 0.5-98 Ø5.2
92.6% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.376
Motorola One IPS, 1520x720, 5.9" | Sony Xperia XA2 Plus IPS, 2160x1080, 6" | Xiaomi Poco F1 IPS, 2246x1080, 6.2" | Honor Play IPS, 2340x1080, 6.3" | Motorola Moto G6 IPS, 2160x1080, 5.7" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 31% | 12% | 8% | 4% | |
Helligkeit Bildmitte | 467 | 597 28% | 489 5% | 435 -7% | 488 4% |
Brightness | 452 | 592 31% | 486 8% | 426 -6% | 478 6% |
Brightness Distribution | 87 | 92 6% | 93 7% | 89 2% | 95 9% |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.32 16% | 0.34 11% | 0.39 -3% | 0.42 -11% |
Kontrast | 1229 | 1866 52% | 1438 17% | 1115 -9% | 1162 -5% |
Delta E Colorchecker * | 5.29 | 2.4 55% | 3.8 28% | 2.89 45% | 3.9 26% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.71 | 5.3 31% | 7.1 8% | 6.03 22% | 6.8 12% |
Delta E Graustufen * | 5 | 3.4 32% | 4.4 12% | 4.1 18% | 5.3 -6% |
Gamma | 2.376 93% | 2.2 100% | 2.22 99% | 2.251 98% | 2.41 91% |
CCT | 7583 86% | 7172 91% | 7213 90% | 7408 88% | 7146 91% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 2451 Hz | ≤ 15 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 2451 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 15 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 2451 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Mit 0,38 cd/m² liegt der Schwarzwert im Durchschnitt, ebenso wie das daraus resultierende Kontrastverhältnis von 1.229:1. Ein PWM-Flackern stellen wir zwar bei niedriger Helligkeit fest, allerdings mit so hoher Frequenz, dass es keinerlei Auswirkungen selbst auf empfindliche Nutzer haben sollte.
In unseren Labortests mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN ist bei den Graustufen ein leichter Blaustich erkennbar. Dadurch wirkt die Farbdarstellung auf dem Display oft ein wenig kühl. Die Farbabweichungen sind zudem etwas höher als bei den Vergleichsgeräten. Auch die Farbraumabdeckung ist höchstens auf dem üblichen Niveau. Insgesamt ist das Display des Motorola One keine Offenbarung und für die Preisklasse eindeutig zu niedrig aufgelöst.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
32 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
56 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 27 ms steigend | |
↘ 29 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 92 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien kann man das Smartphone einsetzen, allerdings sollte keine direkte Sonne auf das Display scheinen, dafür ist die Helligkeit des Bildschirms dann doch zu gering. Der Helligkeitssensor macht seine Sache gut und findet meist eine passende Helligkeitsstufe für die Umgebung.
Bei den Blickwinkeln werden schnell starke Helligkeitsunterschiede sichtbar, wenn man den Bildschirm aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet.
Leistung – Veraltetes SoC im Motorola One
Etwas befremdlich ist, dass Motorola für das One auf ein doch schon etwas in die Jahre gekommenes SoC zurückgreift: Der Snapdragon 625 von Qualcomm hat schon fast 3 Jahre auf dem Buckel und es zeigt einen Leistungsrückstand gegenüber dem aktuelleren Snapdragon 630 im Sony Xperia XA2 Plus. Besonders sticht unter den Vergleichsgeräten aber das Xiaomi Pocophone F1 heraus, das für annähernd denselben Preis Oberklasseleistung liefert.
Auch die Grafikeinheit Adreno 506 stammt von Ende 2015 und kann nicht mehr mit aktuellen Smartphones dieser Preisklasse mithalten. Das Motorola Moto G6 mit Einsteiger-SoC wird nur knapp übertroffen.
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola One | |
Sony Xperia XA2 Plus | |
Xiaomi Poco F1 | |
Honor Play | |
Motorola Moto G6 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (65759 - 81789, n=6) |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola One | |
Sony Xperia XA2 Plus | |
Xiaomi Poco F1 | |
Honor Play | |
Motorola Moto G6 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (59867 - 68348, n=17) |
In vielen Browserbenchmarks liegt das Motorola One sogar hinter dem Moto G6 zurück und findet sich an letzter Stelle im Vergleichsfeld. Zwar laden Websites einigermaßen flüssig, auf Bilder muss man dann aber oft warten. Aufwändige HMTL5-Inhalte wie Googles Interland laufen recht flüssig und brauchen keine allzu langen Ladezeiten.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Xiaomi Poco F1 (Chrome 68) | |
Honor Play (Chrome 68) | |
Sony Xperia XA2 Plus (Chrome 67) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (21.3 - 31.8, n=17) | |
Motorola Moto G6 (Chrome 66) | |
Motorola One (Chrome 69) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Poco F1 (Chrome 68) | |
Honor Play (Chrome 68) | |
Sony Xperia XA2 Plus (Chrome 67) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (3781 - 4979, n=17) | |
Motorola Moto G6 (Chrome 66) | |
Motorola One (Chrome 69) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Motorola One (Chrome 69) | |
Motorola Moto G6 (Chrome 66) | |
Sony Xperia XA2 Plus (Chrome 67) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (8028 - 12194, n=17) | |
Honor Play (Chrome 68) | |
Xiaomi Poco F1 (Chrome 68) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Sony Xperia XA2 Plus (Chrome 67) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (35 - 38, n=2) | |
Motorola Moto G6 (Chrome 66) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Xiaomi Poco F1 (Chrome 68) | |
Honor Play (Chrome 68) | |
Motorola One (Chrome 69) | |
Sony Xperia XA2 Plus (Chrome 67) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 (60 - 113, n=12) | |
Motorola Moto G6 (Chrome 66) |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Speicher setzt Motorola noch auf eMMC-Flash, während man für 50 Euro mehr beim Pocophone F1 oder beim Honor Play schon UFS-Speicher bekommt und damit wesentlich bessere Übertragungsraten. Ansonsten liegen die Zugriffsraten des Motorola One auf üblichem Niveau, das gilt sowohl für den internen Speicher als auch für unsere Referenzspeicherkarte Toshiba Exceria Pro M501.
Motorola One | Sony Xperia XA2 Plus | Xiaomi Poco F1 | Honor Play | Motorola Moto G6 | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -13% | 21% | 80% | -11% | -14% | 463% | |
Sequential Read 256KB | 280.2 | 281.1 0% | 705 152% | 895 219% | 238.2 -15% | 274 ? -2% | 1882 ? 572% |
Sequential Write 256KB | 214.9 | 146.2 -32% | 155.6 -28% | 188.3 -12% | 117.2 -45% | 176.6 ? -18% | 1467 ? 583% |
Random Read 4KB | 61.9 | 77.4 25% | 101 63% | 142.4 130% | 69.9 13% | 59.4 ? -4% | 278 ? 349% |
Random Write 4KB | 69.1 | 10.5 -85% | 17.81 -74% | 155.5 125% | 59.9 -13% | 32.2 ? -53% | 310 ? 349% |
Sequential Read 256KB SDCard | 80.8 ? | 86 ? 6% | 85.3 ? 6% | 82.8 ? 2% | 75.3 ? -7% | 77.4 ? -4% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 60.9 ? | 67 ? 10% | 65.6 ? 8% | 71.9 ? 18% | 61.5 ? 1% | 58.3 ? -4% |
Spiele – Aktuelle Titel laufen teils nicht
Mit dem Motorola One lassen sich aktuelle Games spielen, wie Arena of Valor und Shadow Fight 3 beweisen. Allerdings gibt es Einschränkungen: So lässt sich Asphalt 9 beispielsweise nicht aus dem Google Play Store installieren, vermutlich aufgrund der Inkompatibilität mit der Grafikeinheit des Smartphones. In Arena of Valor wird auch nur eine Framerate erreicht, die im Durchschnitt knapp über 30 fps liegt. In Shadow Fight 3 sind es zwischen 50 und 60 fps. Wer also nur absolut flüssig zocken möchte und alle aktuellen Games sicher spielen will, der muss sich anderweitig umschauen.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor ist ausreichend schnell zum Spielen, das stellen wir unter anderem im rasanten Endless Runner Temple Run 2 fest.
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 31 fps | ||
high HD | 31 fps |
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 54 fps | ||
minimal | 57 fps |
Emissionen – Nur schwache Erwärmung beim Motorola-Handy
Temperatur
Von hoher Last lässt sich das Motorola One nicht aus der Ruhe bringen: Das Smartphone bleibt stets kühl und selbst unter längerer Volllast erreicht das Gerät maximal 33,4 °C Gehäusetemperatur. Das ist mit der Hand höchstens leicht spürbar und keineswegs problematisch. Die Erwärmung erfolgt recht gleichmäßig über das ganze Gehäuse. Belastet man das Smartphone nicht, ist auch keine Erwärmung spürbar.
Mit dem Akkutest des GFXBench ermitteln wir, ob das Smartphone nach längerer Last drosselt. Das ist beim Motorola One nicht der Fall, die Frameraten bleiben auch nach 30 Durchläufen desselben Benchmarks stabil.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Motorola One besitzt nur einen Monolautsprecher an der Unterkante, der klingt aber ganz passabel: Selbst auf maximaler Lautstärke verzerrt er kaum und liefert einen gefälligen, recht warmen Klang. Tiefe Mitten sind noch gut wahrnehmbar und die Höhen nicht zu stark überbetont. Auch die maximale Lautstärke ist in Ordnung und reicht für ein mittleres Zimmer aus.
Das Motorola One besitzt im Gegensatz zu vielen anderen modernen Smartphones noch eine 3,5-mm-Audiobuchse. Diese gibt den Klang sauber aus, ebenso bekommt man einen guten Sound, wenn man Bluetooth-Geräte mit dem Smartphone verbindet.
Motorola One Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 30.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 69% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 25% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Poco F1 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.2% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 69% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 25% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Für den kleinen Akku gut
Energieaufnahme
Der Energieverbrauch liegt insgesamt auf Klassenniveau, wobei das Sony Xperia XA2 Plus durch sein moderneres SoC leichte Vorteile hat. Das Motorola Moto G6 braucht ebenfalls etwas weniger Strom, bietet aber auch viel weniger Leistung.
Aus / Standby | 0.05 / 0.3 Watt |
Idle | 1 / 1.6 / 2 Watt |
Last |
3.3 / 5.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Motorola One 3000 mAh | Sony Xperia XA2 Plus 3580 mAh | Xiaomi Poco F1 4000 mAh | Honor Play 3750 mAh | Motorola Moto G6 3000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 625 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 13% | -19% | -75% | 14% | -9% | -31% | |
Idle min * | 1 | 0.35 65% | 0.65 35% | 1.4 -40% | 0.6 40% | 0.981 ? 2% | 0.882 ? 12% |
Idle avg * | 1.6 | 1.81 -13% | 1.97 -23% | 2.6 -63% | 1.81 -13% | 1.985 ? -24% | 1.448 ? 9% |
Idle max * | 2 | 1.83 8% | 2.01 -1% | 4.3 -115% | 1.86 7% | 2.27 ? -14% | 1.603 ? 20% |
Last avg * | 3.3 | 3.31 -0% | 4.29 -30% | 6.5 -97% | 2.78 16% | 3.51 ? -6% | 6.57 ? -99% |
Last max * | 5.1 | 4.97 3% | 9.05 -77% | 8.2 -61% | 4.04 21% | 5.38 ? -5% | 9.92 ? -95% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das Motorola One überrascht uns in puncto Akkulaufzeiten: Trotz der recht kleinen 3.000-mAh-Batterie liefert es ordentliche Laufzeiten und kann im WLAN-Test sogar das Honor Play mit deutlich kapazitätsstärkerem Akku schlagen. Auch das eng verwandte Motorola Moto G6 lässt unser Testgerät problemlos hinter sich. Über 12 Stunden kontinuierliches Surfen im Web lassen es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass das Motorola One einen üblichen Arbeitstag ohne Ladung übersteht, bei sparsamer Nutzung kommt man sicherlich auch mehrere Tage ohne Akku aus.
Dank Schnellladefunktion ist das Smartphone zudem in deutlich weniger als 2 Stunden wieder voll aufgeladen.
Motorola One 3000 mAh | Sony Xperia XA2 Plus 3580 mAh | Xiaomi Poco F1 4000 mAh | Honor Play 3750 mAh | Motorola Moto G6 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 78% | 10% | -6% | -13% | |
Idle | 1652 | 4682 183% | 2088 26% | 1723 4% | 1170 -29% |
H.264 | 769 | 893 16% | 936 22% | 759 -1% | 600 -22% |
WLAN | 735 | 837 14% | 808 10% | 710 -3% | 553 -25% |
Last | 268 | 529 97% | 220 -18% | 204 -24% | 338 26% |
Pro
Contra
Fazit – Etwas bieder, aber sehr solide
Ein klares Konzept gibt es beim Motorola One: Einerseits will man ein schnörkelloses Gerät bieten für alle, denen das ansonsten eher organisch-runde Design des Herstellers zu verspielt ist. Andererseits soll mit Android One erreicht werden, dass immer die aktuellsten Sicherheitspatches schnell auf das Gerät kommen und man zumindest in den nächsten Jahren noch in Sachen Betriebssystem auf dem aktuellen Stand ist. Gerade in Sachen Software gibt es aber zwei Fallstricke: Erstens braucht Motorola immer noch recht lang, bis Updates für das Gerät erscheinen (das September-Update wurde komplett übersprungen, im November erscheint das Oktober-Update), auch bis zum Android-9-Patch müssen sich die Nutzer noch etwas gedulden. Andererseits ist Android 9 bei den zwei verpflichtenden Android-One-Updates schon eingerechnet, sodass die Nutzer also nur noch Android 10 garantiert erhalten werden.
Was bietet das Motorola One noch? Passable Akkulaufzeiten und eine ordentliche Kamera, ein stabiles Gehäuse und zuverlässige Leistung auch unter längerer Volllast.
Das Motorola One ist ein Smartphone, das in vielen Bereichen sehr solide abschneidet. In seinem Preisbereich gibt es aber mittlerweile starke Konkurrenz.
Wer noch 50 Euro mehr auf den Tisch legt, der bekommt beim Honor Play oder bei Xiaomis Pocophone wesentlich mehr Leistung und teils auch deutlich längere Akkulaufzeiten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Motorola One erscheint unter diesem Aspekt zweifelhaft. Wem die Updatezusicherung für die nächsten zwei Jahre wichtig ist und wem die Frequenz von zweimonatigen Updates genügt, der bekommt ein durch und durch solides Smartphone.
Motorola One
- 07.11.2018 v6 (old)
Florian Schmitt