Test Microsoft Surface Book 2 15 (i7, GTX 1060) Laptop
Einige Monate nach der Veröffentlichung des Surface Book 2 bringt Microsoft die größere und leistungsstärkere Variante mit dem 15-Zoll-Bildschirm nun doch nach Deutschland. Neben dem größeren Bildschirm im Vergleich zum Surface Book 2 13, welches wir bereits ausführlich getestet haben, macht vor allem die dedizierte Grafikkarte im Tastaturdock den Unterschied. Anstatt der Nvidia GTX 1050 mit 2 GB VRAM spendiert Microsoft dem großen Bruder die GTX 1060 mit satten 6 GB VRAM. Der Prozessor ist erneut ein moderner Quad-Core-ULV-Prozessor von Intel, der in diesem Fall allerdings mit einem kleinen Lüfter und nicht mehr passiv gekühlt wird.
Nach dem Verkaufsstart in den USA gab es einige Berichte über Probleme mit der Stromversorgung bei hoher Last, was wir auch mit dem kleineren Surface Book 2 13 bestätigen konnten. Microsoft liefert beide Versionen aber mit dem gleichen Netzteil aus (laut Microsoft 95 W, bei unseren beiden Testgeräten aber 102 W), was angesichts des höheren Stromverbrauches der GTX 1060 kein gutes Zeichen ist. Wir werden natürlich detailliert untersuchen, welche Auswirkungen das hat.
Aktuell gibt es drei verschiedene Versionen des Surface Book 2 15, wobei sich jeweils nur die Speicherkapazität der SSD unterscheidet. In dem Basismodell für 2.799 Euro, das wir auch im Test haben, sind es 256 GB. Für 512 GB muss man 3.299 Euro und für 1 TB 3.799 Euro berappen – heftige Aufpreise. Vor allem der 500-Euro-Sprung von 256 auf 512 GB ist unserer Meinung nach unangemessen hoch. Allen drei Modellen gemein sind der aktuelle Kaby-Lake-Refresh-Prozessor Core i7-8650U, 16 GB RAM und die GTX 1060 (6 GB VRAM).
Das Surface Book 2 ist ein sehr vielseitiges Gerät und lässt sich daher nur schwer in eine einzige Kategorie stecken. Das trifft für das große 15-Zoll-Modell noch mehr zu als für den kleinen Bruder, denn die GTX 1060 findet man sonst eigentlich nur in Gaming-Laptops oder sehr leistungsstarken Multimedia-Notebooks. Bei den Convertibles gibt es in dieser Leistungs- und vor allem auch Preisklasse aber keine wirkliche Alternative. Wir haben uns daher für die folgenden Vergleichsgeräte entschieden: Dell XPS 15, Razer Blade 2017, Apple MacBook Pro 15. Mit dem kleineren Surface Book 2 13 werden wir das 15-Zoll-Modell ebenfalls vergleichen.
Nachfolgend präsentieren wir Ihnen unsere ersten Testergebnisse. Die restlichen Testsektionen werden im gewohnten Umfang in den nächsten Tagen ergänzt.
Gehäuse
Ausstattung
Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich in Sachen Anschlussausstattung leider nur wenig getan. Die einzige echte Neuerung ist der USB-C-Anschluss auf der rechten Seite, der den Mini-DisplayPort ersetzt. Leider hat es Microsoft aber versäumt, einen modernen Thunderbolt-3-Anschluss zu integrieren (möglicherweise gibt es hier auch technische Probleme bei der Übertragung via Surface Connector zum Tablet) oder zumindest einen schnellen USB-Anschluss (3.1 Gen.2 mit bis zu 10 Gbit/s) zu verbauen, sondern setzt auf eine ganz normale USB 3.1 Gen.1 Buchse (bis zu 5 Gbit/s). Für die Videoausgabe benötigt man also einen entsprechenden Adapter; unser USB-C/HDMI-Adapter funktionierte tadellos.
Auf der linken Seite der Tastatur finden wir noch zwei reguläre USB-3.0-Anschlüsse (Typ-A) sowie den SD-Leser. Am Tablet selbst bekommen wir lediglich einen normalen 3,5-mm-Klinkenstecker und den Surface-Connector auf der Unterseite. Hier hätte man sicherlich noch einen USB-C-Stecker verbauen können (dann auch mit TB3).
Im Gegensatz zu dem kleineren Surface Book 2 13 unterstützt das größere Modell Xbox Wireless. Damit kann ein aktueller Xbox-Controller ohne einen Adapter oder Bluetooth-Verbindung angeschlossen werden.
SDCardreader
Viele moderne und dünne Geräte bieten oftmals nur noch microSD-Kartenleser oder verzichten sogar gänzlich auf integrierte Leser. Das ist beim Surface Book 2 glücklicherweise nicht der Fall. Nicht nur, dass normale SD-Karten aufgenommen werden können, es handelt sich auch um ein extrem schnelles Modul. Das wird vor allem Fotografen freuen, die oftmals Bilder kopieren. Mit unserer Referenzkarte von Toshiba (Exceria Pro UHS-II SDXC 64 GB) messen wir maximal mehr als 247 MB/s und Bilder werden mit rund 164 MB/s auf den Laptop übertragen. Für die dauerhafte Speichererweiterung eignet sich der Leser aber eher nicht, da rund 1/3 der Karte aus dem Gehäuse hervorsteht.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell XPS 13 9370 FHD i5 (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
Microsoft Surface Book 2 15 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Microsoft Surface Book 2 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Microsoft Surface Book with Performance Base (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 15 9560 (i7-7700HQ, UHD) (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (18.4 - 201, n=60, der letzten 2 Jahre) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell XPS 15 9560 (i7-7700HQ, UHD) (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Microsoft Surface Book 2 15 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Microsoft Surface Book 2 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Microsoft Surface Book with Performance Base (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 13 9370 FHD i5 (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (25.8 - 266, n=59, der letzten 2 Jahre) |
Kommunikation
Microsoft setzt erneut auf ein Dual-Band WLAN-Modul von Marvell (Avastar Wireless-AC). Das 2x2-Modul erreicht eine maximale Transferrate von bis zu 867 Mbit/s und unterstützt alle gängigen Standards wie 802.11ac sowie Bluetooth 4.1. In unserem Praxistest mit dem Router Linksys EA8500 sind die Ergebnisse mit rund ~500 Mbit/s zwar in Ordnung, innerhalb der Vergleichsgruppe muss sich das Surface Book 2 aber hinten anstellen. Gerade beim Test der Sendeleistung konnten wir auch eine vergleichsweise hohe Schwankung (zwischen 480 - 570 Mbit/s) feststellen. Praktische Auswirkungen hatte das im Test jedoch nicht; die Verbindung war stets stabil und auch bei der Reichweite ist das Gerät nicht negativ aufgefallen. Modelle mit LTE werden von Microsoft leider immer noch nicht angeboten.
An der Kameraausstattung hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert. Die Qualität der beiden Linsen geht vollkommen in Ordnung, erst bei schwächeren Lichtverhältnissen kommt es zu sichtbarem Bildrauschen.
Zubehör
Wie schon beim kleineren Modell fällt der Lieferumfang recht mager aus, denn neben dem Convertible selbst und dem 102-Watt-Netzteil finden wir nur einige Service-Heftchen besteht. Beim alten Versionen gab es noch den Surface Pen dazu, der jetzt nur noch optional erhältlich ist. Es handelt sich um eine neue Version mit 4.096 Druckstufen und weiteren Verbesserungen, die sich Microsoft mit 110 Euro aber auch gut bezahlen lässt. Weitere wichtige Zubehörartikel sind das Surface Dial für 110 Euro und das bekannte Surface Dock für 230 Euro. Hier wird man leider unnötig eingeschränkt, da Microsoft auf die Implementierung von Thunderbolt 3 verzichtet.
Garantie
Trotz des hohen Preises liefert Microsoft sein neues Convertible nur mit einer einjährigen Garantie aus. In Garantiefällen muss man das Gerät zudem an den Hersteller schicken (Bring-In). In Deutschland gilt natürlich dennoch die zweijährige gesetzliche Gewährleistung.
Display – 15-Zoll PixelSense
Das Microsoft Surface Book 2 15 ist ausschließlich mit einem 15 Zoll großen PixelSense-Display verfügbar. Wie schon beim kleinen Bruder handelt es sich um einen kapazitiven Touchscreen im 3:2-Format. Um die Pixeldichte auf ungefähr dem gleichen Niveau zu halten (260 vs. 267 DPI beim 13-Zoll SB2), wurde die Auflösung auf 3.240 x 2.160 Pixel erhöht. Während im 13-Zoll-Modell noch ein Panel von Panasonic zum Einsatz kam, schauen wir nun auf einen Bildschirm von LG Philips (LGD0554). Einen Vorteil gibt es bei der Helligkeit, die mit durchschnittlich 444 cd/m² noch einmal gesteigert werden konnte. Trotz der hohen Helligkeit ist die Ausleuchtung mit 89 % recht homogen, allerdings erkennt man bei einem komplett schwarzen Bild deutliches Screen-Bleeding an den Rändern. Das war beim kleinen Modell besser.
Die restlichen Messwerte können sich ebenfalls sehen lassen. Vor allem der hohe Kontrast führt zu einem sehr plastischen Bild und subjektiv gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Unser Messgerät kann jedoch PWM feststellen, sobald die Helligkeit bei 50 % oder weniger liegt. Allerdings ist die Frequenz mit über 21 kHz extrem hoch und sollte zu keinen großen Einschränkungen führen.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 21930 Hz | ≤ 50 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 21930 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 50 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 21930 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
|
Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 446 cd/m²
Kontrast: 1784:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 1.7 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.7 | 0.5-98 Ø5.2
92.9% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
58.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.11
Microsoft Surface Book 2 15 LG Philips LGD0554, , 3240x2160, 15" | Razer Blade (2017) UHD BEO0743, , 3840x2160, 14" | Dell XPS 15 9560 (i7-7700HQ, UHD) 3840x2160, 15.6" | Apple MacBook Pro 15 2017 (2.9 GHz, 560) 2880x1800, 15.4" | Microsoft Surface Book 2 Panasonic MEI96A2 , , 3000x2000, 13.5" | |
---|---|---|---|---|---|
Display | |||||
Display P3 Coverage | 67.8 | 89.7 | 67.9 | ||
sRGB Coverage | 94.6 | 100 | 95.7 | ||
AdobeRGB 1998 Coverage | 69 | 100 | 69.4 | ||
Response Times | -59% | -74% | -19% | -37% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 37.6 ? | 51 ? -36% | 57.2 ? -52% | 42.4 ? -13% | 52.8 ? -40% |
Response Time Black / White * | 22.4 ? | 32 ? -43% | 39.2 ? -75% | 28 ? -25% | 30 ? -34% |
PWM Frequency | 21930 ? | 200 ? -99% | 962 -96% | ||
Bildschirm | -36% | -72% | -4% | -5% | |
Helligkeit Bildmitte | 446 | 422 -5% | 370.1 -17% | 534 20% | 385 -14% |
Brightness | 444 | 402 -9% | 356 -20% | 502 13% | 372 -16% |
Brightness Distribution | 89 | 91 2% | 87 -2% | 86 -3% | 89 0% |
Schwarzwert * | 0.25 | 0.29 -16% | 0.37 -48% | 0.31 -24% | 0.21 16% |
Kontrast | 1784 | 1455 -18% | 1000 -44% | 1723 -3% | 1833 3% |
Delta E Colorchecker * | 1.7 | 3.06 -80% | 5.3 -212% | 1.8 -6% | 1.6 6% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.7 | 5.86 -117% | 9.9 -267% | 3.8 -41% | 4.5 -67% |
Delta E Graustufen * | 1.7 | 3.84 -126% | 4.6 -171% | 2.4 -41% | 1.5 12% |
Gamma | 2.11 104% | 2.52 87% | 2.31 95% | 2.27 97% | 2.22 99% |
CCT | 6384 102% | 7100 92% | 6284 103% | 6563 99% | 6502 100% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58.6 | 64 9% | 88.3 51% | 77.92 33% | 64 9% |
Color Space (Percent of sRGB) | 92.9 | 95 2% | 100 8% | 99.94 8% | 95.9 3% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -48% /
-41% | -73% /
-73% | -12% /
-7% | -21% /
-10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Microsoft kalibriert jedes Surface Book 2 individuell und die durchschnittlichen DeltaE-2000-Abweichungen gegenüber der sRGB-Referenz fallen bereits im Werkszustand sehr ordentlich aus. Vor allem die Graustufendarstellung weiß zu überzeugen, bei den Farben gibt es aber noch Verbesserungspotenzial. Auch hier konnte das kleinere Surface Book 2 besser abschneiden.
Neben dem voreingestellten Profil bietet das Surface Book 2 15 noch zwei weitere Profile - sRGB und Verbessert. Besonders mit dem Profil sRGB ermitteln wir sehr gute Ergebnisse, die eine Kalibrierung praktisch überflüssig machen. Das Profil steht werksseitig zur Verfügung, weshalb wir auch die Werte in der Datenbank angepasst haben. Das Profil "Verbessert" bietet kräftigere und gesättigtere Farben, die aber ungenauer sind.
Unsere erste Kalibrierung hat nicht funktioniert, wir werden sie aber nochmal wiederholen. Die Farbraumabdeckung des Surface Book 2 15 liegt indes einige Prozentpunkte unter dem kleineren Surface Book 2 13.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
22.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11.2 ms steigend | |
↘ 11.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
37.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18 ms steigend | |
↘ 19.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 51 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Leistung
Die grundlegende Ausstattung des Surface Book 2 15 ist abgesehen von der SSD-Kapazität immer identisch. Die Kombination aus modernem ULV-Quad-Core, 16 GB RAM und starker GeForce GTX 1060 eignet sich für sehr viele Anwendungsszenarien, angefangen beim Surfen im Internet, dem Streamen von hochauflösenden Videos, der Bearbeitung von Videos oder auch dem Spielen von aktuellen Titeln.
Wie wir bereits beim kleinen Surface Book 2 gesehen haben, hat der neue Windows Leistungsregler (Linksklick auf das Akkusymbol in der Taskleiste) einen erheblichen Einfluss auf die Leistung und vor allem die Lautstärke der Lüfter. Wir werden in den nachfolgenden Sektionen daher stärker auf die jeweiligen Auswirkungen der drei Betriebsmodi (Empfohlen, Bessere Leistung & Beste Leistung) eingehen und die zugehörigen dB-Werte angeben.
Prozessor – Core i7-8650U
Das Microsoft Surface Book 2 15 ist ausschließlich mit dem aktuellen Kaby-Lake-R-Prozessor Core i7-8650U ausgestattet, der einen Takt von maximal 4,2 GHz erreicht. Die vier Kerne unterstützen Hyperthreading und können 8 Threads gleichzeitig bearbeiten. Daher haben die neuen ULV-Quad-Cores einen deutlichen Vorteil gegenüber den alten Zweikernmodellen (z. B. i7-7500U), zumindest, wenn man die zusätzlichen Kerne auch ausnutzen kann. Weitere technische Informationen zum i7-8650U sind hier verfügbar.
Prinzipiell handelt es sich um einen 15-Watt-Chip, allerdings hebt Microsoft den dauerhaften Verbrauch auf 25 Watt (kurzfristig sogar 35 Watt) an. Soweit entspricht das Testgerät also dem kleineren Surface Book 2 13. Allerdings war der Prozessor im kleinen Modell passiv gekühlt, während das größere 15-Zoll-Modell einen kleinen Lüfter verwendet.
Theoretisch sollte die Leistungsentfaltung also besser sein. Maximal sehen wir im ersten Durchlauf 675 Punkte und befinden uns damit auf dem Niveau des kleineren Modells. Je nach Energieeinstellung unterscheidet sich das Ergebnis leicht, doch es gibt einen deutlicheren Unterschied bei der Lüfterlautstärke. Während der Lüfter mit der Einstellung Empfohlen (29,8 dB(A)) kaum zu hören ist, ist er in den beiden anderen Settings schon lauter (31,4 bzw. 33,2 dB(A)). Das hört sich erst mal nicht nach viel an, doch der kleine Lüfter ist recht hochfrequent und dadurch subjektiv störender.
Interessant wird es in unserer Cinebench R15 Multi-Schleife, die den Benchmark 50 Mal nacheinander ausführt. Mit der Einstellung Beste Leistung ist das anfängliche Ergebnis tatsächlich das Beste, allerdings bricht die Leistung dann schneller ein im Vergleich mit der Einstellung Bessere Leistung. Im Verlauf des Tests nähern sich die beiden aber wieder an und mit der Einstellung Beste Leistung erzielt man auch etwas höhere Ergebnisse, auch wenn der Vorsprung nur minimal ist. In dem Modus Empfohlen arbeitet der Prozessor dagegen deutlich konservativer, dafür aber auch gleichmäßiger und leiser.
Damit schneidet das größere Surface Book 2 zwar besser ab als sein kleiner Bruder, bei dem sich das Ergebnis auf rund 520 Punkte einpendelte, doch wir hätten ehrlich gesagt etwas mehr von der aktiven Kühlung erwartet. Der durchschnittliche Verbrauch liegt nur etwa 5 Watt höher und selbst das neue und extrem dünne Dell XPS 13 mit dem vermeintlich langsameren Core i5-8250U erreicht nach 50 Durchläufen einige Punkte mehr.
Im Akkubetrieb wird die CPU-Leistung nicht reduziert. Weitere Benchmark-Ergebnisse für den Core i7-8650U stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.
Massenspeicher – Samsung PM961
Microsoft stattet das Surface Book 2 mit schnellen NVMe-SSDs aus. Wie schon im kleinen Modell verwendet unser Testgerät die 256-GB-Version der Samsung PM961. Die Leistung beim Lesen ist auch exzellent, allerdings gibt es nach wie vor eine Limitierung der Schreibleistung bei rund 330 MB/s. Das macht sich auch in der Praxis bemerkbar, denn große Dateien werden nur mit etwas 320 MB/s auf das Gerät kopiert. In Verbindung mit unserer externen Samsung SSD T3 liegen die Transferraten normalerweise bei 389-390 MB/s.
Da Benchmarks oftmals Probleme mit den schnellen NVMe-Laufwerken haben, greifen wir in der Regel auf den NVMe-Treiber von Samsung zurück. Eigentlich hilft das auch, doch in diesem Fall blieb die Begrenzung vorhanden. Das Tool AS SSD brachte überhaupt keine brauchbaren Ergebnisse vor. Da die Leistung beim Lesen jedoch normal ausfällt, dürfte es sich nur um ein Software-Problem handeln. Von den 256 GB stehen nach der ersten Inbetriebnahme 204 GB zur freien Verfügung.
Grafikkarte – GeForce GTX 1060
Bei der Ankündigung des Surface Book 2 15 hat Microsoft viele Leute mit der Wahl der Grafikkarte überrascht, denn die GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-VRAM findet man eigentlich nur in ausgewachsenen Gaming-Laptops. Alle technischen Daten der GeForce GTX 1060 sind in unserer Techniksektion verfügbar.
In den Benchmarks zeigt sich dann, dass die Leistung der GTX 1060 zwar in Ordnung ist, doch unsere durchschnittlichen Werte aller getesteten Modelle mit dieser GPU liegen noch einige Prozentpunkte höher. Aufgrund der Beschränkung bei der Stromversorgung kann die GTX 1060 ihr volles Potenzial also nicht ausnutzen. Hier muss man sich ganz klar fragen, warum Microsoft nicht direkt zur Max-Q-Variante der GTX 1060 gegriffen. Diese ist praktisch kaum langsamer, hat dafür aber Vorteile beim Verbrauch und auch der Wärmeentwicklung.
Den Fire-Strike-Stresstest absolviert das Surface Book 2 erfolgreich, doch im anspruchsvolleren Time-Spy-Stresstest werden die erforderlichen 97 % mit rund 95 % knapp verpasst. Zudem hat sich die Akkukapazität während der Time-Spy-Varainte um 5 % reduziert.
Wir haben den Fire-Strike-Benchmark dann auch noch mit den anderen Energieprofilen durchgeführt. Zwischen den beiden Einstellungen Beste Leistung und Bessere Leistung gibt es praktisch keinen Unterschied. Erst mit der Einstellungen Empfohlen wird die Leistung der Grafikkate reduziert; im Akkubterieb ist die Situation ähnlich.
FS Gesamt | Graphics | Physics | Combined | |
Beste Leistung | 9.206 | 10.708 | 9.979 | 4.248 |
Bessere Leistung | 9.177 | 10.664 | 9.953 | 4.244 |
Empfohlen | 8.556 | 9.816 | 9.993 | 3.929 |
Akku | 8.543 | 9.806 | 9891 | 3938 |
3DMark 11 Performance | 12070 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 9206 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 3575 Punkte | |
Hilfe |
Leistungsanalyse Witcher 3
Wir werden natürlich eine Reihe von modernen Spielen mit dem Surface Book 2 15 testen, doch am Beispiel von Witcher 3 (Ultra-Setting) wollen wir uns einmal genauer ansehen, welche Auswirkungen die drei verschiedenen Leistungsprofile auf die Framerate, die Temperaturen, die Lautstärke und auch den Stromverbrauch haben.
Die Leistung unterscheidet sich zwar, doch die Abstände sind sehr gering. Ein Blick in unsere Datenbank zeigt, dass sich das beste Ergebnis am unteren Ende der Leistungsskala für eine GTX 1060 bewegt und vermutlich durch die Verbrauchslimitierung begrenzt wird.
Beste Leistung | Bessere Leistung | Empfohlen | |
durchschnittliche FPS nach ~1h | 32,8 | 29,9 | 29,2 |
durchschnittliche Lautstärke in dB(A) | 33,2 | 34,4 | 45,3 |
Stromverbrauch gesamt in Watt | 101 | 75 - 80 | 69 - 75 |
In der detaillierten Auswertung sehen wir klare Unterschiede zwischen den drei Energieoptionen. Prozessorseitig sind sich Beste Leistung & Bessere Leistung mit einem durchschnittlichen Takt von ~3.270 MHz (10 - 11 Watt) sehr ähnlich. Erst mit dem Profil Empfohlen sehen wir einen größeren Unterschied, sowohl beim Takt (~2.000 MHz) als auch dem Verbrauch (6,4 Watt). Daran sieht man auch deutlich, dass Witcher 3 hauptsächlich GPU-limitiert ist (was für viele moderne Spiele gilt) und der Prozessor keinen besonders großen Einfluss hat.
Bei der Grafikkarte ist das Bild ein wenig verschoben, denn hier ist der Unterschied zwischen Beste Leistung & Bessere Leistung größer. Wenn die Grafikkarte nicht durch den maximalen Verbrauch bei ~101 Watt begrenzt wäre, würde der Unterschied zwischen diesen beiden Profilen noch deutlicher ausfallen.
Bei den Oberflächentemperaturen gibt es keine großen Unterschiede, da die Lüfter in den beiden langsameren Profilen ja deutlich ruhiger arbeiten. Beim Spielen merkt man die warme Tastatur zwar schon, doch störend wird es nicht.
Emissionen
Geräuschemissionen – Zwischen laut und leise liegt nur ein Klick
Sowohl die Grafikkarte als auch der Prozessor des Surface Book 2 15 werden aktiv gekühlt und die Energieeinstellungen haben vor allem bei der Beanspruchung der GPU einen erheblichen Einfluss auf die Lautstärke. Nachfolgend haben wir bereits die ersten Messungen aufgeführt. Insgesamt arbeitet das größere Surface Book 2 ein wenig leiser als das 13-Zoll-Modell. Bei reiner CPU-Last stört der kleine CPU-Lüfter allerdings mit seiner recht hochfrequenten Charakteristik, die bei gleichzeitiger GPU-Belastung aber überdeckt wird.
Empfohlen | Bessere Leistung | Beste Leistung | |
---|---|---|---|
3DMark 06 | 30,1 dB(A) | 31,4 dB(A) | 35,7 dB(A) |
Cinebench R15 Multi | 29,8 dB(A) | 31,4 dB(A) | 33,2 dB(A) |
Witcher 3 ultra | 30,1 dB(A) | 34,4 dB(A) | 45,3 dB(A) |
Stresstest | 33,2 dB(A) | 35 dB(A) | 45,3 dB(A) |
Man sieht vor allem beim Spielen und dem Stresstest einen massiven Unterschied in der Lautstärke. Wir werden in den nächsten Tagen natürlich noch weitere Tests durchführen und uns auch die Auswirkungen auf die Leistung ansehen. Ein leidiges Thema des Surface Book 2 13 war das Spulenfiepen, was wir leider auch beim größeren Modell feststellen können. Je nach Modus variiert die Lautstärke ein wenig, und erneut ist es mit der Einstellung Beste Leistung am nervigsten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.1 / 29.1 / 29.1 dB(A) |
Last |
| 35.7 / 45.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.1 dB(A) |
Temperatur
Im Leerlauf erwärmt sich das Surface Book 2 15 praktisch gar nicht. Da die dedizierte Grafikkarte in diesem Fall nicht läuft, gilt das natürlich auch für den Lüfter in der Base. Lediglich am unteren Rand wird das Tablet einige Grad wärmer, was aber auch an der Hintergrundbeleuchtung liegt.
Unter Last können wir großflächig Temperaturen von mehr als 40 °C messen. Das ist angesichts der Leistung kein schlechtes Ergebnis, auf den Oberschenkeln sollte man das Gerät in diesem Fall aber nicht unbedingt nutzen. Je nach Auslastung verschiebt sich die Temperaturentwicklung ein wenig. In Witcher 3 wird beispielsweise der Prozessor etwas weniger gefordert, was der Grafikkarte mehr Spielraum lässt. Spielraum deshalb, da der maximale Verbrauch bei 101,5 Watt begrenzt ist. Mit FurMark (also nur GPU-Last) messen wir ebenfalls 101,5 Watt, wobei die Grafikkarte mit einem Kerntakt von mehr als 1.600 MHz arbeitet. Sobald wir noch den Prozessor belasten, sind es ebenfalls 101,5 Watt und der Takt der GPU fällt auf rund 1.300 MHz. Dieses Limit wird beispielsweise auch beim Spielen von Witcher 3 erreicht, mehr lässt die Elektronik nicht zu. Dennoch führt dieser Wert zu einer Entladung des Akkus im Bereich von ~12 % pro Stunde. Das gilt für den Modus Beste Leistung.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Beim längeren Spielen von The Witcher 3 erhitzt sich das Gerät durchschnittlich auf 37.4 °C. Der Durchschnitt der Klasse ist derzeit 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41.8 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-13 °C).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Beim längeren Spielen von The Witcher 3 erhitzt sich das Gerät durchschnittlich auf 36.9 °C. Der Durchschnitt der Klasse ist derzeit 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.7 °C).
Wir haben die Leistungsdaten der beiden Stressteste (Beste Leistung & Bessere Leistung) miteinander im folgenden Diagramm verglichen. Im Modus Bessere Leistung sind es nur anfänglich 101,5 Watt, bevor sich der Verbrauch dann bei rund 85 Watt einpendelt. Daher kommt es zu keiner Entladung der Akkus. Trotz der etwas geringeren Leistungswerte sind die Temperaturen vergleichbar. Das liegt an den geringeren Drehzahlen des Lüfters, im Gegenzug ist die Lautstärke aber deutlich erträglicher (35 vs. 45.3 dB(A)).
Energieverwaltung
Akkulaufzeit
Die Gesamtkapazität der Akkus liegt bei 86 Wattstunden (23 Wh Tablet, 63 Wh Base) und Microsoft gibt, wie schon beim 13-Zoll-Modell, eine Video-Laufzeit von bis zu 17 Stunden an. Das werden wir natürlich noch überprüfen, doch zunächst einmal haben wir unseren praxisnahen WLAN-Test durchgeführt. Dieser ruft bei einer Helligkeit von 150 cd/m² (bei unserem Testgerät 59 %) einen Mix aus Webseiten (Wechsel nach 30s) auf. Das Surface Book 2 15 erreicht sehr gute 10,5 Stunden und liegt damit nur knapp hinter dem kleineren 13-Zoll-Modell, bei dem es rund 11 Stunden waren. Wenn man nur das Tablet nutzt, bricht die Laufzeit allerdings drastisch ein, denn hier sind es nur noch 3:05 Stunden.
In unserem Videotest bei einer angepassten Helligkeit von 150 cd/m² (Big Buck Bunny, H.264) wird die beworbene Laufzeit von 17 Stunden nur knapp verfehlt. Mit etwas mehr 15 Stunden ist das Ergebnis aber sehr gut und das kleinere 13-Zoll-Modell ist erneut nur knapp vorne (+18 Minuten). Wenn man nur das Tablet zum Ansehen von Videos verwendet sinkt die Laufzeit auf knapp 5 Stunden (294 Minuten).
Tablet + Base | nur Tablet | |
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WLAN-Test | 10:35 h | 03:05 h |
Video-Test | 15:15 h | 04:54 h |
Last-Test | 02:25 h | 00:55 h |
Idle-Test | 07:24 h |
Microsoft Surface Book 2 15 i7-8650U, GeForce GTX 1060 Mobile, 86 Wh | Razer Blade (2017) UHD i7-7700HQ, GeForce GTX 1060 Mobile, 70 Wh | Dell XPS 15 9560 (i7-7700HQ, UHD) i7-7700HQ, GeForce GTX 1050 Mobile, 97 Wh | Apple MacBook Pro 15 2017 (2.9 GHz, 560) i7-7820HQ, Radeon Pro 560, Wh | Microsoft Surface Book 2 i7-8650U, GeForce GTX 1050 Mobile, 75 Wh | |
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Akkulaufzeit | -46% | -32% | -9% | 3% | |
H.264 | 915 | 682 -25% | 933 2% | ||
WLAN | 635 | 340 -46% | 434 -32% | 677 7% | 663 4% |
Witcher 3 ultra | 76 | 230 |
Vorläufiges Fazit
Nach den ersten Stunden mit dem neuen Surface Book 2 15 können wir viele Parallelen zum kleineren Bruder feststellen. Der Leistungsregler von Windows hat erneut einen signifikanten Einfluss auf die Lautstärke der Lüfter. Der Prozessor im Tablet wird aktiv gekühlt, allerdings haben wir uns etwas mehr von der verbesserten Kühlung (gegenüber dem 13-Zoll-Modell) versprochen.
Der Bildschirm ist heller, hat aber auch mehr Probleme mit Screen-Bleeding und nutzt PWM zur Helligkeitssteuerung. Zudem ist die werksseitige Kalibrierung nicht ganz so gut. Der größere Akku kann den erhöhten Stromverbrauch des größeren Panels anhand der ersten Tests gut ausgleichen und im WLAN-Betrieb kann man mit mehr als 10 Stunden rechnen.
Die restlichen Tests und Messungen werden wir in den nächsten Tagen durchführen. Unser Augenmerk liegt dabei vor allem auf den Auswirkungen der verschiedenen Energieeinstellungen auf die Leistung und natürlich den Stromverbrauch. Denn hier könnte das mitgelieferte Netzteil unter Last in Bedrängnis kommen.