Test MSI Megabook GT627 Gaming-Notebook
Gaming Allure.
Auf der Suche nach einem kompakten Gaming-Notebook ist die Gefahr groß, dass man aufgrund der meist begrenzten Grafikkartenleistung im 15-Zoll Segment bald das Handtuch wirft. Dass auch über der viel verbauten Geforce 9600M GT im Mittelklassesegment etwas möglich ist, das beweißt MSI mit dem GT627. Ausgestattet mit einer Geforce 9800M GS Grafikkarte kommt der kompakte Laptop auch mit aktuellen Spieletiteln klar.
MSI hat mittlerweile bereits einige, vor allem für Gamer interessante Notebooks im Programm. In diesem Zusammenhang zu nennen wäre etwa das GX620 bzw. das GX720, ausgestattet jeweils mit Intel CPU und Geforce 9600M GT von Nvidia im 15.4 bzw. 17.0 Zoll Format. Das GX630 entspricht dem GX620 Modell, allerdings ist dieses mit einer AMD Turion CPU ausgestattet.
Leistungstechnisch einen Sprung nach vorne machen die GT Modelle, beispielsweise das GT735 mit Turion X2 Ultra CPU und ATI Mobility HD3850 Grafik oder aber das uns vorliegende GT627 mit Geforce 9800M GS Grafik und Intel CPU.
Gaming Notebooks werden oft auch hinsichtlich ihres Äußeren entsprechend gestaltet, um sich von der breiten Masse etwas abzugrenzen und auch auf ihre (hoffentlich) erhöhte Leistungsfähigkeit hinzuweisen. Dagegen ist soweit nichts einzuwenden, allerdings sollte bedacht werden, dass auch Gamer nicht zwangsweise unter Geschmacksverwirrung leiden, und ebenso einen gerechtfertigten Anspruch auf ein gediegenes Äußeres haben.
MSI löst diese Sache durchwegs gut. So verweist das GT627 mit seinen roten Gehäuseelementen durchaus auf seine Ausrichtung, bleibt aber trotzdem dezent genug, um unter üblichen Multimedia Notebooks nicht unangenehm aufzufallen. Im Gegenteil, mit den Metallapplikationen beim Displaydeckel sowie im Bereich der Handballenauflagen wirkt das Gehäuse sogar durchaus wertig und trägt damit auch positiv zur Haptik des Notebooks bei.
Nicht vollends überzeugen kann das Gaming Notebook allerdings in Hinsicht Gehäusestabilität. Die Baseunit gibt sich nur wenig verwindungssteif und lässt sich auch unter Druckbelastung teils doch sehr stark verformen. Dies ist insbesondere im mittleren Bereich der Zusatztasten der Fall. Beim Anheben des Gerätes an der Vorderkante kommt es auch zu leisen Quietsch- und Knarrgeräuschen, die eine beobachtbare Verformung begleiten.
Das Display selbst gibt sich dank der großflächigen Metalleinlage durchaus widerstandsfähig gegen einwirkende Druckkräfte. Auch die Verwindungssteifigkeit fällt zu unserer Zufriedenheit aus. Die beiden Displayscharniere wirken äußerlich nur wenig robust und können auch im praktischen Gebrauch das Display nicht wirklich wippfrei in Position halten. Auf einen Sicherungshaken im geschlossenen Zustand wird vollständig verzichtet.
Mit Ausnahme der Vorderkante des GT627 verteilen sich die angebotenen Ports rund um das gesamte Gehäuse. Zu den gebotenen Highlights zählt ein kombinierter USB/eSATA Port sowie ein digitaler HDMI Port an der Rückseite des Gehäuses. Großzügig wirken auch die Audioports, die auf insgesamt vier 3.5mm Buchsen einen Kopfhörer, Mikrofon, Line-In sowie Line-Out bieten.
Etwas Kritik müssen wir an der Positionierung der einzelnen Anschlüsse üben. So werden alle USB Ports sowie die USB/eSATA Schnittstelle an den Seitenkanten überaus weit vorne angeboten. Bereits der Anschluss einer Maus verursacht so unangenehmen Kabelsalat neben dem Gerät. Auch die Lüfteröffnung an der rechten Seitenkante ist unserer Meinung nach nicht optimal gelöst, da so beispielsweise Rechtshänder stets eine Hand im warmen Abluftstrahl haben was mit der Zeit durchaus unangenehm werden kann.
Mit Gigabit Ethernet Anbindung (Realtek RTL8168B) und Wireless LAN Standard b/g/n bleiben keine Wünsche offen. Auch Bluetooth 2.0+EDR ist optional (modellabhängig) verfügbar. Nicht angeboten wird kabelloses Breitbandinternet (UMTS/HSDPA). Als beinahe schon rustikal kann man hingegen das integrierte 56K Modem von Motorola bezeichnen.
Das MSI Megabook GT627 kommt ab Werk mit der 32-bit Version von Windows Vista Home Premium. Dies erscheint etwas verwunderlich, wird das Notebook doch andererseits mit 4 GB Arbeitsspeicher ausgestattet, wovon jedoch nur etwas mehr als 3GB genutzt werden können.
Hinsichtlich Gewährleistung bietet MSI standardmäßig 24 Monate „Pick-up & Return“ Service.
Als eines der wenigen Notebooks im 15.4 Zoll Format bietet das MSI GT627 eine Tastatur mit eigenem Nummernblock an. Die Frage ob eigenständiger Nummernblock oder nicht ist grundsätzlich eine schwierige, profitiert man doch meist ohne Nummernblock von einem großzügigeren Layout und größeren Tasten, während der Nummernblock bei der Eingabe von Zahlenmaterial überaus hilfreich sein kann. Inwiefern dieser bei Gaming-Notebooks allerings Sinn macht, mögen wir bezweifeln.
Wie dem auch sei, durch den roten Aufdruck der Cursor-Pfeile sowohl beim Nummernblock als auch bei den üblichen, im Falle des MSI 627 doch sehr stark verkleinerten Pfeiltasten, sowie im Bereich der A-W-S-D Tasten, versucht MSI den Gaming-Nutzen des Tastenlayouts zu unterstreichen.
Apropos Gaming-Nutzen. Diesbezüglich scheint die Positionierung der FN Taste im Stile der Thinkpads am linken äußersten Rand etwas fragwürdig, kann doch mit der Tastenkombination Strg - ^ bei vielen Games die Console aufgerufen werden, was beim MSI GT627 damit doch eine gewisse Eingewöhnungszeit erfordert.
Das Tippgefühl kann als eher weich mit tiefem Hubweg beschrieben werden. Da sich die Tastatureinheit stellenweise etwas durchdrücken lässt, kommt bei hartem Anschlag auch ein Federn der Tasten hinzu. Für das Verfassen von Texten ist dies eher gewöhnungsbedürftig, für den Gaming Einsatz sollte dies allerdings eine geringere Rolle spielen.
Optisch ansprechend gelöst wurden auch die angebotenen Zusatztasten in Form von berührungssensitiven Tipp-Zonen mit entsprechender Beleuchtung oberhalb der Tastatur. Nachteilig ist hier allerdings die glänzende Oberfläche, auf der sich schnell zahlreiche unschöne Fingerabdrücke ansammeln.
Das Touchpad bietet eine überaus angenehm zu bedienende und gleitfähige Oberfläche mit einer Scrollzone im rechten Bereich, die allerdings nicht optisch ausgewiesen wird. Auch bezüglich Ansprechverhalten ist dem Touchpad nichts vorzuhalten. Von den beiden Touchpadtasten lässt sich leider die rechte Taste nur mit einem erheblichen Kraftaufwand drücken, was bei einem vermehrten Einsatz rasch zu Ermüdungserscheinungen der Daumens führt. Hier bietet sich eine Steuerung unter Zuhilfenahme beider Hände an.
Beim Bildschirm spedierte MSI dem GT627 ein hoch auflösendes WSXGA Panel, das mit 1680x1050 Bildpunkten für ein deutliches Plus an Übersicht und Arbeitsfläche sorgt. Außerdem kann die höhere mögliche Auflösung auch bei verschiedenen Spielen für eine Bereicherung sorgen.
Im durchgeführten Helligkeitstest erreichte das Display im zentralen Displaybereich eine maximale Helligkeit von 188.1 cd/m². Etwas enttäuschend war der festgestellte Helligkeitsabfall zum oberen Displayrand hin, auf bis zu 135.8 cd/m². Die damit erreichte Ausleuchtung des Displays von nur 72.9% überrascht also wenig.
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Ausleuchtung: 72 %
Kontrast: 418:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
Nicht nur messtechnisch, auch subjektiv ist die doch deutlich geringere Helligkeit an der Displayoberkante zu bemerken. Passabel schneidet das Panel allerdings beim maximal möglichen Kontrast ab. Dieser beträgt im zentralen Displaybereich 418:1. Positiv ist außerdem, dass im Akkubetrieb die maximal mögliche Helligkeit gewährleistet werden kann.
Für einen Einsatz im Freien bei hellen Umgebungslichtbedingungen empfiehlt sich das MSI GT627 kaum. Einerseits sorgt die Glare-Type Oberfläche für störende Spiegelungen und andererseits kann auch die Displayhelligkeit nicht wirklich Boden gut machen.
Nicht wirklich besser sieht es mit der Blickwinkelstabilität des Panels aus. Im vertikalen Bereich reicht bereits ein geringes Abweichen vom idealen lotrechten Betrachtungswinkel um teils deutliche Bildveränderungen zu provozieren. Der horizontale Sichtbereich wird vor allem durch auftretende Spiegelungen eingeschränkt.
Eine überaus wichtige Komponente in einem Notebook das sich speziell auch für Games eignen soll, ist die Grafikkarte. Mit der Geforce 9800M GS verbaut MSI eine Grafikkarte aus der Leistungsklasse I unseres Vergleichs mobiler Grafikkarten in das Notebook, die in der Regel eher in größeren 17-Zoll Modellen zur Anwendung kommt.
Aus technischer Sicht entspricht die Geforce 9800M GS dem 9600M GT Desktop Core, der jedoch höher getaktet ist.
Mit der P8600 CPU von Intel hat es nicht unbedingt ein CPU auf Gamer-Niveau in das MSI Megabook GT627 geschafft. Die Eckdaten des Chips: 2.4 GHz, 3MB L2-Cache, 1066 MHz Fronsidebus, 25W TDP. Der Penryn Zweikerner von Intel wird in 45 Nanometer Technologie gefertigt, und entspricht damit dem aktuellen Standard. Die Besonderheit der Pxxxx Modelle liegt vor allem in ihrer geringeren Stromaufnahme bzw. Verlustleistung. Aus diesem Grund können die Chips auch in überaus kompakten Modellen eingesetzt werden, wo meist eine ausreichende Kühlung der Chips problematisch ist.
Dies wird wohl auch der Grund sein, weshalb MSI an der P-Variate von Intel festhält und aktuell keine anderen CPUs für das GT627 verfügbar sind. Wie in unserem umfangreichen Quad-Core Vergleichstest schon festgestellt, zählen bis dato in aktuellen Games vor allem MHz, noch vor der Anzahl der Cores. Erst mit GTA IV bekommen die Vierkerner einen immensen Leistungsvorteil. MSI nimmt sich diese Tatsache zur Hilfe, und integriert kurzer Hand eine Übertaktungsfunktion im GT627.
Der „Turbo-Button“ oberhalb der Tastatur erhöht die Taktung der CPU auf 2.77 GHz, das entspricht einem Zuwachs von rund 15%. Da durch die höhere Taktung des Chips nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch die Abwärme sprunghaft ansteigt, ist unter Last kurz nach Aktivierung des Turbomodus auch eine Zunahme der Lüftergeschwindigkeit zu beobachten.
Die Turbo-Funktion ermöglicht dem GT627 einerseits einen Stromsparenden Betrieb ohne Last bzw. auch geringe Emissionen in diesem Betriebszustand, hält aber auch gleichzeitig eine doch beachtliche Leistungsreserve bei Bedarf abrufbar. Auch der Preis der CPU bleibt so in einem deutlich niedrigerem Bereich als alternative leistungsfähigere CPUs. Grundsätzlich eine interessante und viel versprechende Lösung bei einem kompakten Gaming Notebook.
Wie wirkt sich nun die Turbo Funktion auf verschiedene Anwendungen aus?
Im 3D Mark 2006 Benchmarktest erreicht das MSI GT627 mit regulär getakteter CPU gute 8313 Punkte bzw. 2175 im CPU Score. Bei aktivierter Turbo Funktion kann das Gesamtergebnis um magere 3% auf 8586 Punkte gesteigert werden. Der CPU Score wächst allerdings um knapp 16% auf 2521 Punkte an.
Ähnlich fällt das Ergebnis auch im PC Mark 2006 Benchmarktest aus. hier kann das bereits gute Ergebnis von 6481 Punkten unter Zuhilfenahme der Turbo Funktion auf überaus gute 7384 Punkte gesteigert werden. Das entspricht einem Plus von 14%.
Überaus interessant fällt der Einfluss der Turbofunktion auch im Cinebench R10 Benchmarktest aus. Diese kann beispielsweise im Single Core Rendering einen Leistungsvorteil von 17% und im Multi Core Rendering Test ein Plus von 16% herausfahren. Gleichzeitig überraschend als auch beeindruckend fällt allerdings die Performance im OpenGL Shading Test aus. Mit erreichten 4636 Punkten kann das MSI GT627 mit Turbo um ganze 25% zulegen.
Anhand der ersten Benchmarks kann man bereits erkennen, dass die Turbo Funktion vor allem bei CPU-lastigen Rechenoperationen einen durchaus sehenswerten Vorteil bringen kann. Dies kann im Anwendungsfall, etwa bei komplexen Bereichungen, beim Rendern von Bildern oder aber bei Decodierungsaufgaben, einen rascheren Arbeitsablauf mit sich bringen. In wiefern sich eine Steigerung der CPU Leistung bei aktuellen Games auswirkt, lesen sie im folgenden Teil: Spieleleistung.
Noch kurz zur Arbeitsspeicherausstattung des MSI Megabook GT627. Das Notebook verfügt über insgesamt 4096MB Speicher, ist allerdings nur mit einem 32-bit Betriebssystem ausgestattet. Damit können nur rund 3GB Speicher auch wirklich genutzt werden. Zum Einsatz kommen DDR2 Speicherriegel (PC2-6400).
MSI nennt 250/320 und 500GB als verfügbare Speichergrößen an 5400 U/min Festplatten. In unserem Testsample kam eine 500GB Harddisk von Western Digital zum Einsatz. Im HDTune Benchmarktest erreichte diese gute durchschnittliche Übertragungsraten von 60.1 MB/sek sowie eine ebenso gute Zugriffszeit von 17.1 Sekunden.
3DMark 2001SE Standard | 30004 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 26574 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13928 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8313 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3245 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 6481 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 3958 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 3707 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 4937 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2632 Points |
Spieleleistung
Mit der Geforce 9800M GS Grafikkarte von Nvidia bringt MSI ja schon einmal eine solide Basis für aktuelle Games mit in die Tests. Bei den durchgeführten Performance Tests war aber auch der Einfluss der Turbo-Funktion, also das Übertakten der eingesetzten CPU um rund 15%, eine wichtiger Aspekt, den es zu hinterleuchten galt.
Call of Duty IV - Modern Warefare
Zum Standard-Repertoire der Tests zählt der mittlerweile zwar neu aufgelegte, aber immer noch überaus beliebte Shooter Call of Duty 4. Getestet wird wie üblich in drei Konfigurationsmodi, minimale Einstellungen (800x600, alles low bzw. aus, 0xAA), mittlere Einstellungen (1024x768, alles on/med, 0xAA) und hohen Einstellungen (1280x1024, alles on/high, 4xAA).
Der Benchmarktest zeigt bei niedrigen Details eine überaus gute Performance von durchschnittlich 187.5 Fps beim Anspielen der ersten Single Player Mission. Durch zuschalten der Turbo Funktion kann die Leistung etwas angehoben werden (215.2 Fps), was einem Plus von rund 15% entspricht.
Deutlich niedriger aber immer noch im problemlos spielbaren Bereich liegen die Ergebnisse bei mittleren Einstellungen. Im Schnitt liegt die Performance hier bei 83.9 Fps und kann auch mit der Turbo Option nur auf 84.9 Fps gesteigert werden, was einem Leistungszuwachs von gerade einmal etwas mehr als 1% entspricht.
Nicht wirklich anderes sieht die Sache bei hohen Einstellungen aus. Das Spiel lieferte hier durchschnittlich 46.0 bzw. 47.7 Fps aus, womit sich die Mehrleistung von nur rund 4% sehr in Grenzen hält.
Call of Duty IV - Modern Warefare war in allen überprüften Auflösungsstufen gut spielbar. Der Einfluss der Turbo Funktion war allerdings nur bei niedrigster Detailstufe zu spüren. Bei hohen Details gilt hier nach wie vor die Grafikkarte als limitierender Faktor.
Crysis
High Details möglich oder nicht, das ist meist die Frage bei leistungsfähigen Systemen im Test mit dem Shooter Crysis. Dies gilt natürlich auch für das MSI Megabook GT627. Im durchgeführten Spielintegrierten Benchmarktest bestätigt sich das Ergebnis von Call of Duty IV. Der Einfluss der übertakteten CPU verschwindet hier ebenso mit dem ansteigen der Grafikanforderungen.
Während im GPU Benchmark bei low Details mit der Turbo Funktion noch ein Plus von rund 17% herausgeholt werden kann, sinkt dieses bei medium Details auf etwa 5% um letztlich bei high Details rechnerisch kaum mehr präsent zu sein. Mit 30.01 Fps bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel und high Details sollte zwar noch ein flüssiger Bildablauf möglich sein, im praktischen Gameplay kann es aber bei kurzzeitig erhöhten Leistungsanforderungen durch diverse Effekte zu einem sichtbaren Absacken der Bildwiederholungsrate kommen, das zu sichtbaren Rucklern führt.
GTA IV - Grand Theft Auto
Neben Crysis gilt GTA IV zurzeit als die Hürde für Gaming Notebooks. Während es bei Crysis allerdings um die Absolvierung der hohen Detailstufe geht, will GTA IV überhaupt erst einmal zum Laufen gebracht werden.
Beginnend mit den niedrigsten möglichen Einstellungen, also einer Auflösung von 800x600 Pixel und allen Einstellungen auf Minimum, schaffte das GT627 im integrierten Benchmarktest durchschnittlich 41.36 Fps. Mit Hilfe der Turbo Funktion konnte dieses Ergebnis allerdings um sehenswerte 20%, auf 50.03 Fps gesteigert werden. Auch im praktischen Test beim Anspielen des Games reichte die Performance durchaus für einen einigermaßen flüssigen Spielablauf. Die optische „Qualität“ des Spiels fällt bei diesen Einstellungen allerdings entsprechend gering aus.
Den Benchmarktest mit mittleren Detaileinstellungen und einer Auflösung von 1024x768 Pixel schaffte das GT627 zwar mit 19.44 Fps bzw. 31.56 im Turbo-Mode, für einen flüssigen Spielspass im Game ist dies aber beinahe schon zu wenig. Hier muss laufend mit kurzen Aussetzern gerechnet werden.
Neben dem ebenso gebenchten World in Conflict entpuppte sich GTA IV als eines der wenigen Spiele, bei denen die Übertaktungsfunktion durchwegs Sinn macht, bzw. für einen flüssigen Spielablauf sogar notwendig ist.
Bei älteren Games kann die CPU nur bei gerungen Grafikdetails ihre Tuning-Reserven geltend machen.
Lautstärke
Trotz der respektablen Ausstattung des Notebooks hielten sich im Test die Geräuschemissionen im Idle und Office-Betrieb in Grenzen. Zwar war das Laufen des Lüfters stets hörbar, mit einer Lautstärke von 33.5 dB(A) bleibt das Notebook aber im Hintergrund und stört nicht.
Unter Last legt der Lüfter wenig überraschend an Geschwindigkeit zu, und erreicht mit 40.1 dB(A) ein deutlich lauteres Level, beibt aber immer noch im vertretbaren Bereich. Erst die Aktivierung der Turbo Option schiebt den Lärmpegel mit 43.7 dB(A) in einen eher unangenehmen Bereich. Beim Gamen ist aber auch dieses Niveau ohne Probleme verkraftbar, da die Konzentration des Users ohnehin anderwärtig gebunden ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.5 / 33.5 / 33.5 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 40.1 / 43.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
An der Oberseite der Baseunit sind zwar geringfügige Erwärmungen zu spüren, unangenehm fallen diese allerdings keinesfalls aus, selbst im Gaming Betrieb über mehrere Stunden. Das gilt grundsätzlich auch für die Unterseite des Notebooks. Lediglich im Bereich des Lüfters ist hier ein Hotspot mit einer Maximaltemperatur von bis zu 44.3 °C zu beobachten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4.9 °C).
Lautsprecher
Die zwei angebotenen Speaker links und rechts oberhalb der Tastatur liefern sehr präsenten aber auch sehr Höhen-lastigen Sound. Definitiv fehlt hier ein Subwoofer um das Klangerlebnis abzurunden. Bei mittlerer Lautstärke reichen die Boxen durchaus für anspruchslose Soundausgabe und Musikwiedergabe aus, bei maximaler Lautstärke werden die Schwächen aber offensichtlich.
Das MSI GT627 verfügt über einen Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 51.84 Wh. Im Test der maximalen Akkulaufzeit (Battery Eater Readers Test, min. Helligkeit, Energiesparprofil, WLAN+BT aus) erreichte das Notebook eine Laufzeit von 152 Minuten. Den Hinweis von MSI mit Hilfe des Eco-Modes die Laufzeit verlängern zu können, konnten wir aufgrund unserer Tests nicht bestätigen. Bei selben Einstellungen im „Turbo Battery Mode“ hielt das Notebook im Battery Eater Readers Test ebenso 152 Minuten durch.
Dass bei der vorliegenden Ausstattung unter Last mit keinen all zu langen Laufzeiten zu rechnen ist, schein klar. Der Battery Eater Classic Test bestätigt diese Annahme. Gerade einmal 66 Minuten hielt das Notebook, wohlgemerkt ohne Turbo Funktion, unter Last durch.
Auch die praktischen Laufzeittests fallen eher bescheiden aus. Die beobachtete Laufzeit beim WLAN Surfen lag im Test bei rund 130 Minuten. Bei Wiedergabe einer DVD war allerdings bereits nach 106 Minuten Schluss.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 23.6 / 30.3 / 33.8 Watt |
Last |
86.4 / 96.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das gewichtigste Argument für das MSI GT627 ist wohl sein ausgesprochen gutes Preis/Leistung Verhältnis. Für einen Einstandspreis ab etwa 1100.- Euro bekommt man ein kompaktes Gaming Notebook mit effizienter Intel CPU und leistungsfähiger Geforce 9800M GS Grafikkarte. Dank der Übertaktungsfunktion kann der Prozessor bei CPU-lastigen Anwendungen überaus viel Boden auf stärkere, aber auch wesentlich teuere Chips, gut machen.
Probleme bekommt das GT627 lediglich bei brandaktuellen, überaus GPU und CPU fordernden Spielen, wie etwa auch GTA IV. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass hier beinahe alle leistbaren mobilen Systeme noch ihre liebe Not haben…
Dem Gehäuse selbst merkt man zwar bei genauem Hinsehen seine Preisklasse an, dennoch liefert MSI ein durchaus akzeptables Paket, das insgesamt ohne allzu große Schnitzer bleibt. Lediglich die Akkulaufzeit leidet wenig überraschend überaus stark unter den verbauten leistungsfähigen Komponenten.
Erfreulich fielen auch die beobachteten Emissionen aus, wobei vor allem die geringe Lautstärke im Office Betrieb auch einen „zivilen“ Einsatz des Gaming-Notebooks durchaus möglich macht.
Das Display überzeugt dank großzügiger WSXGA Auflösung, zeigt allerdings Schwächen bei der Ausleuchtung sowie den möglichen Blickwinkeln.
Alles in allem ist das MSI Megabook GT627 für sparsame Gamer durchaus zu empfehlen. Zugunsten des attraktiven Preis/Leistung Verhältnisses muss man sich allerdings da und dort mit kleineren Qualitätseinbußen abfinden. Im Gaming Betrieb spielt dies aber vermutlich ohnehin nur eine untergeordnete Rolle.