Test Lenovo ThinkPad X1 Extreme (i5, FHD, GTX 1050 Ti Max-Q) Laptop
Der PC-Markt ist im Wandel und dieser Wandel betrifft auch Business-Laptops. Der Trend geht zu geringeren Verkaufszahlen, weshalb die PC-Hersteller verstärkt auf teure Premium-Modelle setzen. Das neue Lenovo ThinkPad X1 Extreme ist ein Beispiel für diesen Wandel: Die altehrwürdige ThinkPad-Serie, die vor allem mit gediegenen Business-Laptops assoziiert wird, soll mit dem neuen ThinkPad X1 Extreme direkt mit Multimedia-Laptops wie dem Apple MacBook Pro 15 2018 und dem Dell XPS 15 9570 konkurrieren.
Vor kurzem konnten wir bereits eine High-End-Konfiguration des ThinkPad X1 Extreme testen. Nun folgt ein Low-End-Modell des Lenovo Laptops. Wobei man Low-End wohl auch eher in Anführungszeichen setzen könnte: Das hier getestete Einstiegsmodell mit dem Intel Core i5-8300H, 8 GB RAM, einer 256-GB-SSD, der Nvidia Geforce GTX 1050 Ti Max-Q und dem FHD-IPS-Display kostet immer noch gut 2.100 Euro. Für Studenten gibt es dieses Modell in Lenovos Campus-Programm immerhin auch für knapp 1.800 Euro ein wenig günstiger.
Da wir, wie schon erwähnt, bereits einen umfangreichen Testbericht zum ThinkPad X1 Extreme mit 4K-Display verfasst haben, werden wir uns in dem folgenden Artikel vor allem mit den Unterschieden befassen. Weitere Infos zum Gehäuse, zur Ausstattung, den Lautsprechern und den Eingabegeräten sind dem Review des High-End-Modells zu entnehmen.
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Details
Gehäuse
Das Gehäuse entspricht zum Großteil dem ersten ThinkPad X1 Extreme, das wir testen konnten. Es gibt allerdings einen durchaus gewichtigen Unterschied: Das heutige Testgerät verfügt über ein mattes Display ohne Touch-Digitizer, womit auch die Glasscheibe vor dem Bildschirm entfällt. Dadurch ist das Gehäuse aus gummiertem Carbon und Aluminium noch etwas leichter (ca. 100 g) und minimal dünner (0,3 mm). Zudem verschwindet das Knarz-Geräusch am Displaydeckel, das wir bei unserem ersten Testgerät noch feststellen konnten. Die Stabilität des Deckels ist, trotz der sehr geringen Materialdicke und des für ein 15-Zoll-Laptops sehr geringen Gewichts, weiterhin sehr gut – ebenso wie die Gesamtstabilität und Qualität des Gehäuses.
Ausstattung
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad P52 20MAS03N00 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (18.4 - 201, n=60, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad T580-20L9001AUS (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh | |
Lenovo ThinkPad P52 20MAS03N00 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (25.8 - 266, n=59, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad T580-20L9001AUS (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Networking | |
iperf3 receive AX12 | |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE (iperf 3.1.3) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh (I210-T1) | |
HP EliteBook 1050 G1-4QY20EA (I210-T1) | |
iperf3 transmit AX12 | |
HP EliteBook 1050 G1-4QY20EA (I210-T1) | |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE (iperf 3.1.3) | |
Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh (I210-T1) |
Display
Ohne Frage: Das matte 15,6-Zoll-Full-HD-Display (1.920 x 1.080) ohne Touch ist der zentrale Differentiator unseres Testgeräts verglichen mit dem bereits getesteten Lenovo ThinkPad X1 Extreme, das ein glänzendes 4K-UHD-Display (3.840 x 2,160) mit Touch-Funktion enthielt. Diese beiden einzigen LCD-Optionen des X1 Extreme basieren auf IPS-Technologie.
Dabei spielt man bei den Full-HD-Panels allerdings wie so oft eine Bildschirm-Lotterie: Unser Testgerät enthält ein Display von BOE (Panelnummer NV156FHM-N61), alternativ gibt es aber auch noch ein LCD-Panel von Innolux (N156HCE-EN1). Das Innolux-Display konnten wir im Lenovo ThinkPad P52 testen, weshalb wir die beiden möglichen Full-HD-Displays direkt vergleichen können: Lenovo gibt für diese Bildschirme einen Helligkeitswert von 300 cd/m² an, diesen Wert erreichen beide Displays in etwa. Das BOE-Display ist hierbei minimal heller und kontraststärker, wobei dafür beim Innolux-Panel die Reaktionszeiten und die Farbraumabdeckung besser sind. Insgesamt sind sich die beiden Full-HD-Bildschirme sehr ähnlich, man kann sie durchaus als äquivalent bezeichnen.
Insgesamt ist der Helligkeitswert von durchschnittlich etwas mehr als 305 cd/m² zwar nicht schlecht, in der Preisklasse dürfte es aber durchaus gerne auch etwas mehr sein – das Dell XPS 15 mit durchschnittlich 378 cd/m² macht es vor. Lenovo bieten den gleichen Helligkeitswert erst beim teuren 4K-UHD-Display. Verglichen mit den Business-Laptops der oberen Mittelklasse kann das ThinkPad X1 Extreme den hauseigenen Konkurrenten Lenovo ThinkPad T580 bei der Helligkeit zwar deutlich abhängen, das HP EliteBook 850 G5 hat dagegen genau wie das Dell XPS 15 2018 ein eindeutig helleres LCD-Panel.
PWM war beim verbauten BOE-Display feststellbar, aber die gemessene Frequenz ist sehr hoch und daher vernachlässigbar. Ebenso tritt kaum Backlight-Bleeding auf und die Ausleuchtung ist mit 84 % gleichmäßig genug.
|
Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 332 cd/m²
Kontrast: 1379:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
ΔE Color 5.6 | 0.5-29.43 Ø4.92, calibrated: 3
ΔE Greyscale 6.3 | 0.5-98 Ø5.2
88.6% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
58% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
88.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
68.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.33
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE NV156FHM-N61, , 1920x1080, 15.6" | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh Sharp SHP149A LQ156M1, , 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad P52 20MAS03N00 N156HCE-EN1, , 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000XGE B156ZAN03.2, , 3840x2160, 15.6" | Lenovo ThinkPad T580-20L9001AUS B156HAK02.0, , 1920x1080, 15.6" | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA AUO24ED, , 1920x1080, 15.6" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Display | 3% | 0% | 31% | -42% | -3% | |
Display P3 Coverage | 68.6 | 66 -4% | 65.6 -4% | 86.3 26% | 36.94 -46% | 63.4 -8% |
sRGB Coverage | 88.7 | 96.5 9% | 90.3 2% | 100 13% | 55.3 -38% | 88.8 0% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 64.8 | 66.7 3% | 65.9 2% | 99.4 53% | 38.16 -41% | 64.4 -1% |
Response Times | -24% | 24% | -3% | 30% | 26% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 52.8 ? | 49 ? 7% | 39.2 ? 26% | 61.6 ? -17% | 33.2 ? 37% | 42 ? 20% |
Response Time Black / White * | 36 ? | 30 ? 17% | 26 ? 28% | 32 ? 11% | 27.6 ? 23% | 25 ? 31% |
PWM Frequency | 21370 ? | 961 ? -96% | 25250 ? 18% | |||
Bildschirm | 22% | 4% | 21% | -20% | -6% | |
Helligkeit Bildmitte | 331 | 413 25% | 304 -8% | 396 20% | 254.5 -23% | 402 21% |
Brightness | 305 | 378 24% | 293 -4% | 380 25% | 238 -22% | 383 26% |
Brightness Distribution | 84 | 86 2% | 88 5% | 90 7% | 87 4% | 88 5% |
Schwarzwert * | 0.24 | 0.29 -21% | 0.26 -8% | 0.28 -17% | 0.27 -13% | 0.41 -71% |
Kontrast | 1379 | 1424 3% | 1169 -15% | 1414 3% | 943 -32% | 980 -29% |
Delta E Colorchecker * | 5.6 | 2.44 56% | 4.5 20% | 4 29% | 4.58 18% | 5.25 6% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.9 | 4.46 55% | 7.7 22% | 7.6 23% | 17.99 -82% | 8.65 13% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 3 | 2.48 17% | 2.4 20% | 0.9 70% | 4.34 -45% | 5.19 -73% |
Delta E Graustufen * | 6.3 | 2.48 61% | 5.2 17% | 6.1 3% | 3.3 48% | 4 37% |
Gamma | 2.33 94% | 2.43 91% | 2.26 97% | 2.25 98% | 2.403 92% | 2.68 82% |
CCT | 7152 91% | 7006 93% | 6789 96% | 7786 83% | 6355 102% | 6756 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58 | 62 7% | 53.8 -7% | 88.5 53% | 35 -40% | 58 0% |
Color Space (Percent of sRGB) | 88.6 | 96 8% | 90.1 2% | 100 13% | 55 -38% | 89 0% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 0% /
10% | 9% /
7% | 16% /
20% | -11% /
-18% | 6% /
-1% |
* ... kleinere Werte sind besser
An der subjektiven Bildqualität gibt es kaum etwas zu bemängeln. Zwar hat das Display ab Werk mit einigen Farbabweichungen zu kämpfen, diese kann man mit einer Kalibrierung aber schnell beseitigen. Das benötigte Profil stellen wir wie immer frei zur Verfügung. Ansonsten führt vor allem der niedrige Schwarzwert (0,24 cd/m²) und der dadurch gute Kontrast 1379:1 zu einer sehr guten Bildqualität, wobei das Full-HD-Display natürlich von der Schärfe her nicht an das 4K-UHD-Panel herankommt. Bei den Reaktionszeiten schneidet das Full-HD-LCD dagegen genauso suboptimal wie das Ultra-HD-Panel ab, in diesem Bereich hat das alternative Full-HD-Display von Innolux einen deutlich Vorteil.
Die Farbraumabdeckung ist der Bereich, bei dem der Qualitätsunterschied zwischen dem Lenovo Notebook X1 Extreme mit 4K-Display und dem Modell mit Full-HD am deutlichsten offenbar wird. Während der teure 4K-UHD-Bildschirm 100 % des sRGB-Farbraums abdeckt, erreicht das hier verbaute BOE-Display nur 88 %. Leider ist auch das alternative Innolux-Display mit 90 % sRGB nicht entscheidend besser. Ursächlich für diese für ernsthafte Bildbearbeitung ungenügende Abdeckung: Das Display kann zwar viele Farben anzeigen, aber nicht die richtigen für den sRGB-Farbraum.
Beim Einsatz im Außenbereich hat das Display dank der matten Oberfläche Vorteile gegenüber dem hochauflösenden 4K-Bildschirm. Zwar hat dieser eine höhere Helligkeit, aber die glänzende Oberfläche führt zu nervigen Spiegelungen. Damit hat unser Testgerät nicht zu kämpfen und die Helligkeit von etwas mehr als 300 cd/m² reicht für die komfortable Nutzung im Schatten mehr als aus – für die Sonne dagegen eher nicht.
Der direkte Vergleich der beiden Geräte zeigt schön die Unterschiede der beiden Panels. Reflexionen sind kein großes Problem für den matten Bildschirm, auch wenn es bei direkten Lichtquellen ebenfalls zu Einschränkungen kommt. Sobald man den Laptop aber aus der Sonne dreht, profitiert das 4K-Display von der stärkeren Hintergrundbeleuchtung.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19.6 ms steigend | |
↘ 16.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
52.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 27.6 ms steigend | |
↘ 25.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 88 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 21370 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 21370 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 21370 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Typisch IPS-Technologie: An der Blickwinkelstabilität gibt es fast nichts zu bemängeln, wobei das Display den IPS-Glow-Effekt aufweist. Dadurch hat man bei extremeren Blickwinkeln einen leichten Farbstich.
Leistung
Das Lenovo ThinkPad X1 Extreme ist ein teures Notebook. Unser heutiges Testgerät entspricht dem Einstiegsmodell mit Core i5-8300H, 8 GB DDR4-2666 RAM (einer von zwei Slots frei, maximal 64 GB), einer 256-GB-SSD, dem Full-HD-Display und der Nvidia GeForce GTX 1050 Ti Max-Q. Dieses Paket gibt es bei verschiedenen Händlern aktuell für etwa 2.100 Euro. Günstiger kann man das ThinkPad X1 Extreme nur als Student bzw. Bezugsberechtigter in Lenovos Campus-Programm kaufen, so bekommt man das gleiche Modell schon für 1.799 Euro. Nach oben ist der Preis relativ offen, die Maximalkonfiguration des Lenovo Notebook X1 Extreme mit dem Intel Core i7-8850H, 64 GB RAM, 2 TB SSD-Speicher, der Nvidia GeForce GTX 1050 Ti Max-Q und dem 4K-UHD-Bildschirm kostet fast 5.000 Euro.
Prozessor
Der Intel Core i5-8300H ist der günstigste i5-Prozessor der aktuellen Intel-Core-H-Serie mit einer TDP von 45 Watt. Der "Coffee-Lake"-Prozessor verfügt über vier CPU-Kerne (acht Threads dank Hyperthreading), die mit 2,3 bis 4 GHz arbeiten. Mehr Informationen und Vergleiche sind über unsere CPU-Benchmarktabelle möglich.
Im ThinkPad X1 Extreme bildet der Core i5-8300H die Basisoption bei den Prozessoren. Lenovo gesteht dem Prozessor einen Maximalverbrauch von 60 Watt zu, wobei dieser Verbrauch nur als kurzzeitiger Boost möglich ist. Ansonsten gilt die TDP-Begrenzung auf 45 Watt. Diese TDP-Einstellungen erklären auch das Verhalten des Prozessors in der Cinebench-R15-Multicore-Schleife: In der ersten Iteration des Tests kann der Prozessor für kurze Zeit mit einem höheren Takt arbeiten und somit ein besseres Ergebnis erreichen. Danach sinkt die Performance ein wenig ab.
Insgesamt ist die Leistung des Core i5-8300H im X1 Extreme sehr gut, wobei das teurere X1-Extrem-Modell mit dem Hexa-Core-Prozessor Core i7-8750H natürlich besser abschneidet. Das Dell XPS 15 mit dem gleichen Prozessor liegt bei der Boost-Leistung minimal hinter dem ThinkPad X1 Extreme, wobei beide bei der Leistung unter Dauerlast fast identisch abschneiden. Das Lenovo ThinkPad T470p aus dem Jahr 2017 mit dem Intel Core i7-7700HQ ist etwa 15 % langsamer als das ThinkPad X1 Extreme mit dem i5-8300H – bei gleichbleibender Kern-Anzahl durchaus kein schlechter Fortschritt.
Im Akkubetrieb ist die CPU-Leistung ein wenig gedrosselt. Statt 850 erzielte des X1 Extreme maximal 762 Punkte ohne angeschlossenes Netzteil.
System Performance
In den PCMark-Benchmarks erzielt das Lenovo ThinkPad X1 Extrem durchgehend sehr gute Ergebnisse. Kein Wunder, schließlich sind die verbauten Komponenten auch sehr leistungsstark. Auch im Alltag leistet sich das ThinkPad bei der System-Performance keine Schwäche.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4150 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5357 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4467 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Lenovo verbaut im ThinkPad X1 Extreme die sehr schnelle Samsung PM981 mit einer Kapazität von 256 GB. Dabei handelt es sich um eine PCIe-NVMe-SSD im M.2-2280-Format. Schneller als dieser Flash-Speicher waren in den Benchmarks nur die größeren Varianten der PM981 mit 512 GB und 1 TB, die Lenovo im ThinkPad P52 und im teureren ThinkPad X1 Extreme verbaut hat.
Anders als im Dell XPS 15 9570 bietet Lenovo im ThinkPad X1 Extreme auch optional keine mechanische Festplatte an. Stattdessen hat das X1 Extreme gleich zwei M.2-2280-Slots, von denen bei unserem Testgerät einer frei geblieben ist. Nutzer können die Massenspeicher-Kapazität des X1 Extreme also einfach und vergleichsweise kostengünstig erweitern.
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE Samsung SSD PM981 MZVLB256HAHQ | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh Lite-On CA3-8D256-Q11 | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | HP EliteBook 1050 G1-4QY20EA Toshiba XG5-P KXG50PNV2T04 | Lenovo ThinkPad P52 20MAS03N00 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000XGE Samsung SSD PM981 MZVLB1T0HALR | Durchschnittliche Samsung SSD PM981 MZVLB256HAHQ | |
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CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -14% | -26% | -11% | 22% | 24% | 41% | |
Write 4K | 109.4 | 89.4 -18% | 95.9 -12% | 94.8 -13% | 108.5 -1% | 123.7 13% | 116.1 ? 6% |
Read 4K | 41.5 | 44.64 8% | 30.91 -26% | 26.45 -36% | 42.78 3% | 44.07 6% | 189.5 ? 357% |
Write Seq | 1460 | 830 -43% | 312.5 -79% | 1037 -29% | 1645 13% | 2215 52% | 1409 ? -3% |
Read Seq | 1561 | 1774 14% | 1966 26% | 1280 -18% | 1485 -5% | 2242 44% | 1624 ? 4% |
Write 4K Q32T1 | 278.4 | 310.6 12% | 308.8 11% | 277.6 0% | 269.2 -3% | 313.9 13% | 360 ? 29% |
Read 4K Q32T1 | 354.9 | 266.4 -25% | 248.6 -30% | 333.9 -6% | 348.7 -2% | 359.8 1% | 396 ? 12% |
Write Seq Q32T1 | 1461 | 831 -43% | 292.2 -80% | 1037 -29% | 1877 28% | 2404 65% | 1492 ? 2% |
Read Seq Q32T1 | 3452 | 2962 -14% | 2718 -21% | 3135 -9% | 3419 -1% | 3333 -3% | 3313 ? -4% |
Write 4K Q8T8 | 1415 | 1044 -26% | 1523 8% | 1152 ? -19% | |||
Read 4K Q8T8 | 572 | 914 60% | 1614 182% | 736 ? 29% |
Grafikkarte
Die Nvidia GeForce GTX 1050 Ti Max-Q ist ein GeForce-Chip der Mittelklasse, der auf der Nvidia-Pascal-Architektur basiert. Das Kürzel "Max-Q" weist die GPU als niedriger getaktete Version der mobilen Nvidia GeForce GTX 1050 Ti aus.
Die Leistung der Nvidia-GPU ist in den 3DMark-Benchmarks quasi identisch zum Lenovo ThinkPad X1 Extreme mit i7-Prozessor. Gegenüber dem Dell XPS 15 2018 9570 hat das ThinkPad X1 Extreme hierbei einen Vorteil, denn die günstigere i5-Version des Dell XPS 15 ist nur mit der langsameren Nvidia GeForce GTX 1050 bestückt. Lenovo spendiert hingegen auch der Basisversion des X1 Extreme die GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, sodass das Einstiegsmodell des X1 Extreme das äquivalente Dell XPS 15 bei der Grafikleistung abhängen kann. Im Schnitt ist das Dell XPS 15 mit i5-Prozessor etwa 15 % langsamer.
Ähnlich wie bei der CPU konnten wir eine Performance-Drosselung im Akkumodus feststellen, statt 8752 Punkten erreichte das X1 Extreme nur 6606 Punkte im 3DMark-11-Performance-GPU-Test.
3DMark 11 Performance | 8349 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 22522 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6380 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zwar ist das Lenovo ThinkPad X1 Extreme definitiv kein dediziertes Gaming-Laptop, doch die Nvidia GeForce GTX 1050 Ti Max-Q ist durchaus eine leistungsfähige GPU, die die meisten aktuellen Spiele flüssig in Full-HD-Auflösung und zumindest mit mittleren Details darstellen kann. Zudem kann die GPU ihre Leistungsfähigkeit im X1 Extreme auch unter Last erhalten, was unser Witcher-3-Loop-Test zeigt. Für weitere Spiele-Benchmarks verweisen wir auf den ersten Test des ThinkPad X1 Extreme.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 244.3 | 194.6 | 175.8 | 71.3 |
The Witcher 3 (2015) | 130.7 | 80.9 | 45.1 | 25.2 |
Civilization VI (2016) | 112.5 | 85.8 | 51 | 43 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Trotz des schwächeren Prozessors entspricht das Verhalten der beiden Lüfter in etwa dem des teureren X1-Extreme-Modells. Konkret heißt das, dass die Lüfter im Idle meistens ausgeschaltet sind, manchmal aber plötzlich anspringen. Dabei sind sie nicht extrem laut, da das Gerät aber ansonsten lautlos ist, fällt es natürlich auf. Auch unter Last zeigt unser heutiges Testgerät das gleiche Lüfterverhalten wie das ThinkPad X1 Extreme mit i7: Die beiden Lüfter laufen nicht extrem laut und ihre Lautstärke fluktuiert.
Anders als bei unserem ersten Testgerät, konnten wir bei diesem Lenovo Laptop ThinkPad X1 Extreme leider ein elektronisches Geräusch feststellen. Wenn man das Ohr nahe an die Tastatur hielt, konnte man ein leises Knistern bzw. Zischen hören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.9 / 28.9 / 30.7 dB(A) |
Last |
| 36.7 / 39.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 28.9 dB(A) |
Temperatur
Das Kühlsystem des Lenovo Laptop ThinkPad X1 Extrem ist bei der günstigeren Version mit i5-Prozessor identisch zum teureren Modell mit i7-Hexacore. Tatsächlich bleibt unser heutiges Testgerät im Stresstest an der Außenhülle etwas kühler: Statt 53,4 °C messen wir maximal 50,9 °C an der Unterseite.
Im Stresstest mit Prime95 und FurMark kann die CPU im X1 Extreme zunächst über 40 Watt verbrauchen, wodurch die Temperaturen am Prozessor maximal 92 °C erreichen. Nach kurzer Zeit sinkt der Verbrauch dann deutlich auf 20 Watt, wobei er anschließend für den restlichen Verlauf des Stresstests zwischen 25 und 15 Watt schwankt. Die Taktrate sinkt dabei zuerst von 3,5 schrittweise auf 2,3 und verbleibt dann schwankend – dem Verbrauch folgend – zwischen 1,5 bis 2,5 GHz. Während die CPU also immer wieder deutlich niedriger takten muss, räumt Lenovo dem Grafikchip mehr Spielraum ein. Dessen Taktrate bleibt mit etwa 1400 MHz während des gesamten Tests absolut stabil, wobei sich die GPU-Temperaturen bei 75 °C stabilisieren. Die Temperaturen am Prozessor liegen mit 83 °C nach einer Stunde nur geringfügig höher.
Die Leistungsbeschränkung der CPU im Stresstest dürften im Alltag keine Rolle spielen. Im direkt an den Anschluss des Stresstest ausgeführten 3DMark11 erzielte das X1 Extreme ein Ergebnis auf normal hohem Niveau.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Beim längeren Spielen von The Witcher 3 erhitzt sich das Gerät durchschnittlich auf 35.6 °C. Der Durchschnitt der Klasse ist derzeit 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-0.7 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Für den alltäglichen Energieverbrauch ist neben dem Prozessor vor allem das Display entscheidend. An dieser Stelle zeigt sich ein weiterer Vorteil des niedriger aufgelösten Full-HD-Bildschirms, denn der Energieverbrauch ist im Vergleich zum X1 Extreme mit 4K-UHD-LCD mit 7,3 Watt statt 14,8 Watt im Idle um Welten niedriger. Damit arbeitet das Lenovo ThinkPad X1 Extreme etwa so stromsparend wie das dickere Schwestermodell ThinkPad P52 auf der Workstation-Ecke. Noch stromsparender ist im Vergleich vor allem das Dell XPS 15 9570, das Dell scheinbar extrem gut optimiert hat.
Der Stromverbrauch liegt bei maximal 118 Watt, wobei er sich im Verlauf des Stresstests dann schwankend zwischen 80 und 97 Watt bewegt. Für das kompakte 135-Watt-Netzteil sind diese Werte kein Problem, mit einem handelsüblichen USB-C-Netzteil kann es bei starker Auslastung dagegen zu einer Leistungsreduzierung kommen.
Ein weiterer Energieverbraucher neben Prozessor und Display ist die Tastaturbeleuchtung. Sie treibt den maximalen Idle-Verbrauch von 8,7 auf 9 (schwächere Beleuchtung) bzw. 11,52 Watt (stärkere Beleuchtung) hoch.
Aus / Standby | 0.09 / 0.15 Watt |
Idle | 4.14 / 7.3 / 11.5 Watt |
Last |
78.8 / 118 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE i5-8300H, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, Samsung SSD PM981 MZVLB256HAHQ, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh i5-8300H, GeForce GTX 1050 Mobile, Lite-On CA3-8D256-Q11, LED IGZO IPS InfinityEdge, 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000XGE i7-8750H, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, Samsung SSD PM981 MZVLB1T0HALR, IPS, 3840x2160, 15.6" | Lenovo ThinkPad P52 20MAS03N00 i7-8750H, Quadro P1000, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad T580-20L9001AUS i7-8650U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 1920x1080, 15.6" | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA i5-8250U, UHD Graphics 620, Toshiba XG5 KXG50ZNV256G, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | HP EliteBook 1050 G1-4QY20EA i7-8750H, GeForce GTX 1050 Max-Q, Toshiba XG5-P KXG50PNV2T04, IPS LED, 3840x2160, 15.6" | Durchschnittliche NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Max-Q | Durchschnitt der Klasse Multimedia | |
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Stromverbrauch | 16% | -42% | -2% | 16% | 31% | -22% | -25% | -25% | |
Idle min * | 4.14 | 2.9 30% | 7.6 -84% | 4.02 3% | 4.7 -14% | 2.7 35% | 6.1 -47% | 5.8 ? -40% | 6.78 ? -64% |
Idle avg * | 7.3 | 5.8 21% | 14.8 -103% | 7.2 1% | 7.9 -8% | 8.1 -11% | 10.2 -40% | 11.2 ? -53% | 11.3 ? -55% |
Idle max * | 11.5 | 7.5 35% | 17.6 -53% | 11.46 -0% | 11.4 1% | 10.1 12% | 13.4 -17% | 13.5 ? -17% | 13.4 ? -17% |
Last avg * | 78.8 | 77.5 2% | 86 -9% | 76.3 3% | 47.2 40% | 39 51% | 82 -4% | 86.9 ? -10% | 71.1 ? 10% |
Witcher 3 ultra * | 82 | 84 -2% | 85 -4% | 74 10% | |||||
Last max * | 118 | 107 9% | 118.9 -1% | 154 -31% | 48.1 59% | 37.2 68% | 122 -3% | 122.4 ? -4% | 117.3 ? 1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Größe des Akkus ist bei allen Modellen des Lenovo ThinkPad X1 Extreme gleich, der interne Akku verfügt in jedem Fall über eine Kapazität von 80 Wattstunden.
Unser erstes Testgerät mit 4K-Display erreichte mit diesem Akku eine etwas magere Akkulaufzeit von 6,5 Stunden im WiFi-Test. Unser heutiges Modell schneidet da deutlich besser ab, was ohne Zweifel vor allem dem niedrigeren Energieverbrauch des Full-HD-Displays zuzuschreiben ist. Im WiFi-Test hielt das X1 Extreme so fast drei Stunden länger durch, also fast 9,5 Stunden. Noch wesentlich besser ist an dieser Stelle allerdings das Dell XPS 15 9570 mit Full-HD-LCD, dessen niedrigerer Energieverbrauch und größerer Akku für eine WiFi-Akkulaufzeit von über 15 Stunden sorgen.
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE i5-8300H, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, 80 Wh | Dell XPS 15 2018 i5 FHD 97Wh i5-8300H, GeForce GTX 1050 Mobile, 97 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000XGE i7-8750H, GeForce GTX 1050 Ti Max-Q, 80 Wh | Lenovo ThinkPad P52 20MAS03N00 i7-8750H, Quadro P1000, 96 Wh | HP EliteBook 1050 G1-4QY20EA i7-8750H, GeForce GTX 1050 Max-Q, 96 Wh | HP EliteBook 850 G5 3JX58EA i5-8250U, UHD Graphics 620, 56 Wh | Durchschnitt der Klasse Multimedia | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 36% | -26% | 8% | -2% | 20% | 9% | |
Idle | 1261 | 691 -45% | 1519 20% | 1027 -19% | 1066 -15% | 1168 ? -7% | |
H.264 | 576 | 371 -36% | 733 27% | 581 1% | 627 9% | 821 ? 43% | |
WLAN | 562 | 942 68% | 384 -32% | 637 13% | 523 -7% | 556 -1% | 625 ? 11% |
Last | 110 | 114 4% | 119 8% | 79 -28% | 128 16% | 207 88% | 97.8 ? -11% |
Witcher 3 ultra | 62 | 63 | 76.3 ? |
Fazit
Pro
Contra
Das erste Testgerät des Lenovo ThinkPad X1 Extreme konnte uns im Großen und Ganzen sehr überzeugen und erzielte deshalb ein Testergebnis von 91 %. Die günstigere Version mit Full-HD-Display und i5-Prozessor, die wir hier heute testen, schneidet sogar noch besser ab und erreicht einen Score von 92 %, was nicht allzu oft vorkommt.
Der Grund dafür ist vor allem das Full-HD-Display, wenngleich es Fluch und Segen zugleich ist. Qualitativ ist es gut, wenn auch noch deutliche Luft nach oben wäre, gerade in Anbetracht des Preisbereichs, in dem sich das Lenovo ThinkPad X1 Extreme bewegt. Die Helligkeitswerte kommen nicht an das Full-HD-Display des Dell XPS 15 heran und die Farbraumwerte sind weit von dem extrem guten Ergebnis des 4K-UHD-Displays des anderen X1 Extreme entfernt. Das könnte man zwar als Luxusproblem verbuchen, aber eine sRGB-Abdeckung von 100 % oder zumindest fast 100 % wäre schon wünschenswert gewesen. Andererseits bietet das Display aber eine matte Oberfläche, was die Nutzung in hellen Umgebungen deutlich erleichtert. Der wichtigste Vorteil des niedriger aufgelösten Bildschirms ohne Touch ist aber der deutlich reduzierte Energieverbrauch, der fast drei Stunden mehr an Akkulaufzeit mit sich bringt. Zudem verschwindet auch das Knarzen am Displaydeckel, das den Qualitätseindruck beim 4K-Modell leicht eingetrübt hat.
Diese Faktoren sind bei der leicht verbesserten Wertung entscheidend. Insgesamt würden wir dem günstigeren Modell des Lenovo ThinkPad X1 Extreme den Vorzug geben – RAM und Massenspeicher lassen sich flexibel aufrüsten und die Wahl des weniger leistungsstarken i5-Prozessors führt zu einer Reduzierung des ohnehin sehr happigen Preises. Das Full-HD-Display dürfte für die meisten Nutzer in der Alltagsnutzung qualitativ ausreichend sein und mit der matten Oberfläche und wesentlich besseren Akkulaufzeit für eine problemfreiere Nutzung sorgen – auch wenn das 4K-UHD-Display sicherlich einige Argumente wie die Touch-Unterstützung, den HDR-Modus oder die hohe Farbraumabdeckung auf seiner Seite hat.
Günstiger ist besser: Die Basisversion des Lenovo ThinkPad X1 Extreme überzeugt uns noch etwas mehr als die teurere Konfiguration.
Natürlich ist es ärgerlich, dass man sich zwischen Displayqualität, matter Oberfläche und der guten Akkulaufzeit entscheiden muss. An diesen Faktoren sollte Lenovo bei einem zukünftigen Update des ThinkPad X1 Extreme arbeiten und sich dabei eine Scheibe von Dell und HP abschneiden: Dells XPS 15 9570 enthält einen größeren Akku und HP bietet sein EliteBook 1050 G1 auch mit einem matten non-Touch 4K-Display an.
Was den direkten Vergleich mit dem Dell XPS 15 angeht: Dell hat die besseren Akkulaufzeiten sowie das hellere Display als starke Argumente für das äquivalente XPS 15 auf seiner Seite, ebenso wie den deutlich niedrigeren Preis. Für das Thinkpad X1 Extreme spricht dagegen zum Beispiel die stärkere GPU in der Basisversion, der zweite SSD-Steckplatz sowie das geringere Gewicht. Außerdem natürlich die ThinkPad-Tastatur und der TrackPoint. Welches Modell man bevorzugt, das ist vor allem eine Frage des Geschmacks, der benötigten Features sowie des Budgets. Das ThinkPad X1 Extreme ist auch in der Basisversion ein würdiger, wenn auch vielleicht etwas zu teurer Herausforderer.
Lenovo ThinkPad X1 Extreme-20MF000RGE
- 17.10.2018 v6 (old)
Benjamin Herzig