Test Lenovo IdeaPad 300-17ISK Notebook
Lenovos 17,3-Zöller ist mit einem topaktuellen Skylake Prozessor ausgestattet. Dazu gesellt sich ein Radeon Grafikkern. In der Kombination ergibt das einen einfachen Office-Rechner für zu Hause. Positiv: Das Notebook gehört zu den langsam aussterbenden Rechnern, die eine Wartungsklappe mitbringen. Der Akku ist extern angebracht und wird von zwei Schrauben gehalten. Zu den Konkurrenten gehören alle 17,3-Zoll-Notebooks aus dem Niedrigpreissegment. Hier seien beispielsweise das Acer Aspire ES1-731, das HP Pavilion 17, das Acer Aspire E5-722, das Dell Inspiron 17 5759, das Toshiba Satellite C70D-C genannt. Lenovo macht sich mit dem B70-80 und G70-80 zudem selbst Konkurrenz.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Ein schwarzes Kunststoffgehäuse hat Lenovo dem Ideapad spendiert. Die Deckelrückseite sowie die Oberflächen der Baseunit sind mit Texturen versehen. Dem Gehäuse ist unzweifelhaft anzumerken, dass es sich hier um ein Niedrigpreisnotebook handelt. Die Verarbeitung fällt akzeptabel aus. An einigen Stellen sind leichte Materialüberstände zu spüren. In Sachen Stabilität dürfte der Rechner mehr bieten. So kann das Gehäuse neben beiden Seiten der Tastatur zu leicht durchbogen werden. Auch kann die Baseunit zu deutlich verdreht werden. Das gilt auch für den Deckel. Positiv: Das Ideapad verfügt über eine Wartungsklappe. So ließe sich die Festplatte problemlos tauschen.
Auf Seiten der Schnittstellen hält das Ideapad keine Überraschungen bereit. Von den drei USB-Steckplätzen arbeitet nur einer nach dem USB-3.0-Standard. Zudem hat der Rechner zwei Videoausgänge zu bieten. Der verbaute Speicherkartenleser gehört nicht zu den schnellsten Vertretern seiner Art. Beim Kopieren großer Datenblöcke wird eine maximale Transferrate von 26,7 MB/s erreicht. Die Übertragung von 250 jpg-Bilddateien (je rund 5 MB) wird mit einer Geschwindigkeit von 14,3 MB/s absolviert. Wir testen Speicherkartenleser mittels einer Referenzkarte (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II).
Als Betriebssystem dient Windows 10 Home (64 Bit). Wer mit Windows 10 nichts anfangen kann, hat die Möglichkeit Windows 7 oder Windows 8.1 zu installieren. Lenovo unterstützt beide Betriebssysteme und stellt die nötigen Treiber bereit.
Eingabegeräte
Das Ideapad ist mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur bestückt. Die flachen, leicht angerauten Tasten verfügen über einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt. Ihr Widerstand dürfte knackiger ausfallen. Während des Tippens gibt die Tastatur in der Mitte nach. Alles in allem liefert Lenovo hier eine Tastatur, die den Anforderungen an den Hausgebrauch gerecht wird. Vielschreiber würden mit ihr nicht glücklich werden. Das multitouchfähige Clickpad belegt eine Fläche von etwa 10,1 x 5,3 cm. Somit steht genügend Platz zur Nutzung der Gestensteuerung bereit. Die glatte Oberfläche behindert die Finger nicht beim Gleiten. Die zwei Maustasten besitzen einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt.
Display
Das Ideapad bringt ein spiegelndes 17,3-Zoll-Display mit, das mit einer nativen Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten arbeitet. Die Helligkeit (181,8 cd/m²) fällt viel zu niedrig aus. Auch der Kontrast (477:1) überzeugt nicht. Positiv: Der Bildschirm zeigt zu keiner Zeit PWM-Flimmern.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 203 cd/m²
Kontrast: 477:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
ΔE Color 9.75 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.09 | 0.5-98 Ø5.2
76% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
49% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
54.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
76.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.62
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Farbabweichung von 9,75 - ein normaler Wert im Niedrigpreissegment. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Darüber hinaus leidet das Display unter einem Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22 ms steigend | |
↘ 30 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Das Notebook ist mit einem blickwinkelinstabilen TN-Panel ausgestattet. Somit kann der Bildschirm nicht aus jeder Position heraus abgelesen werden. Das Ideapad kann nicht im Freien genutzt werden. Die reflektierende Displayoberfläche und die geringe Bildschirmhelligkeit verhindern es.
Leistung
Beim Ideapad 300-17ISK handelt es sich um ein 17,3-Zoll-Notebook für den heimischen Schreibtisch. Es bietet genügend Rechenleistung für alle gängigen Anwendungsszenarien. Unser Testgerät ist für etwa 630 Euro zu haben. Lenovo hat noch andere Ausstattungsvarianten im Sortiment. Die Preise beginnen bei etwa 500 Euro.
Prozessor
Das Ideapad wird von einem Core i5-6200U (Skylake) Zweikernprozessor angetrieben. Hierbei handelt es sich um Intels aktuelle ULV-CPU der Mittelklasse, die den Anforderungen der meisten Nutzer vollends genügen sollte. Der Prozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,3 GHz. Per Turbo ist eine Steigerung auf 2,7 GHz (beide Kerne) bzw. 2,8 GHz (nur ein Kern) möglich. Der Turbo kommt im Netz- und im Akkubetrieb zum Einsatz.
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad 300-17ISK 80QH001EGE | |
Lenovo G70-80 80FF00H0GE | |
Acer Aspire E5-722-2611 | |
Dell Inspiron 17 5759-5118 |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Problemen sind wir nicht begegnet. Die Ergebnisse in den PC Mark Benchmarks fallen sehr gut aus. Eine Steigerung der Systemleistung ist möglich. So kann dem Rechner ein zweites Arbeitsspeichermodul spendiert werden. Am deutlichsten spürbar wäre der Tausch der HDD gegen einen SSD. Das System agiert dann deutlich flinker und Ladevorgänge verkürzen sich. Beide Aufrüstmaßnahmen wären dank der Wartungsklappe schnell durchführbar.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3184 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3751 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4206 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Systemlaufwerk dient eine herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte der Firma Toshiba. Sie bietet einen Kapazität von 1 TB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Ihre Transferraten bewegen sich auf einem normalen Niveau für 5.400er-Modelle.
Grafikkarte
Das Ideapad bringt einen AMD Radeon R5 M330 Grafikkern mit. Dieser gehört der unteren GPU-Mittelklasse an. Der Kern unterstützt DirectX 12. Seitens AMD liegt die maximale Geschwindigkeit des Grafikkerns bei 1.030 MHz. Lenovo hat sie allerdings auf 800 MHz begrenzt. Damit bleibt die GPU in den 3D Mark Benchmarks hinter ihren Möglichkeiten zurück. Mit dem nominellen Gegenspieler von Nvidia - GeForce 920M - kann der Grafikkern nicht mithalten.
3DMark 11 Performance | 1637 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 44599 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4333 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 799 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Das Ideapad ist in der Lage, einige Spiele flüssig auf den Bildschirm zu bringen. Allerdings muss man sich dabei mit niedrigen Auflösungen und geringen Qualitätseinstellungen zufrieden geben. Spielbar sind dabei aber hauptsächlich Titel, die moderate Anforderungen an die Hardware stellen. Leistungshungrige Titel wie Hitman sind überhaupt nicht nutzbar. Notebooks, die mit Nvidias Pendant (GeForce 920M) ausgestattet sind, liefern insgesamt höhere Frameraten.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 43.2 | 24.6 | 20.5 | |
World of Warships (2015) | 47.7 | 33.3 | ||
FIFA 16 (2015) | 51 | 34.5 | ||
Rainbow Six Siege (2015) | 40.1 | 18.7 | ||
Hitman 2016 (2016) | 8.6 | 4.3 | ||
Need for Speed 2016 (2016) | 22.3 | 14.3 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Leerlauf steht der Lüfter oftmals still. Es ist dann nur das Rauschen der Festplatte zu hören. Hier kann durch den Tausch der HDD gegen eine SSD für Lautlosigkeit gesorgt werden. Auch unter Last dreht der Lüfter nicht übermäßig stark auf. Während des Stresstests messen wir einen Schalldruckpegel von 38,8 dB. Andere Geräusche wie das bekannte CPU-Whining gibt das Notebook nicht von sich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 33.4 / 33.4 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 36.7 / dB(A) |
Last |
| 36.1 / 38.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31.2 dB(A) |
Temperatur
Unseren Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft das Ideapad im Netz- und im Akkubetrieb auf leicht unterschiedliche Weisen. Der Prozessor arbeitet immer mit 2,7 GHz. Der Grafikkern geht mit 400 MHz (Akkubetrieb) bzw. 800 MHz (Netzbetrieb) zu Werke. Sonderlich stark erwärmt sich das Notebook nicht. Lediglich an einem Messpunkt wird die 40-Grad-Celsius-Marke knapp überschritten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-7.4 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher haben ihren Platz auf der Geräte-Unterseite gefunden. Sie produzieren einen etwas dumpf-blechernen Klang, dem weitgehend der Bass fehlt. Mit Hilfe der vorinstallierten Dolby Digital Plus Software kann an der Klangausgabe gefeilt werden. Für ein besseres Klangerlebnis empfehlen sich Kopfhörer oder externe Lautsprecher.
Energieaufnahme
Überraschend sparsam geht das Ideapad mit Energie um. Im Leerlauf messen wir eine maximale Energieaufnahme von 8,7 Watt - ein guter Wert. Während des Stresstests steigt der Bedarf auf 42 Watt. Damit ist das Maximum erreicht, denn CPU und GPU arbeiten mit ihren vollen Geschwindigkeiten. Im Spielealltag bewegt sich die Leistungsaufnahme um 29,8 Watt (+/- 5 Watt) herum. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 65 Watt.
Aus / Standby | 0.29 / 0.37 Watt |
Idle | 4.5 / 8.1 / 8.7 Watt |
Last |
29.8 / 42 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Der recht niedrige Energiebedarf des Rechners führt zu guten Akkulaufzeiten. In unserem praxisnahen WLAN-Test erreicht das Ideapad eine Laufzeit von 6:46 h. Mit dem WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt.
Pro
Contra
Fazit
Der verbaute Prozessor bietet genügend Rechenleistung für alle gängigen Anwendungsszenarien. Der in seiner Geschwindigkeit beschnittene Radeon Grafikkern scheint primär vorhanden zu sein, um eine GPU-Beschleunigung für Anwendungen wie Photoshop zur Verfügung zu stellen. In dieser Beziehung ist der dedizierte Grafikkern integrierten Lösungen überlegen. Computerspiele lassen sich nur eingeschränkt nutzen. Der Rechner arbeitet sehr leise und erwärmt sich kaum. An Speicherplatz mangelt es dank der 1-TB-fassenden Festplatte nicht. Durch die Wartungsklappe ließe sich diese schnell gegen ein großkapazitiveres Modell oder eine SSD tauschen. Überraschend gut fallen die Akkulaufzeiten aus. Die Tastatur genügt den Anforderungen an den Heimgebrauch. Mit dem Bildschirm löst Lenovo keine Begeisterungsstürme aus. Er ist blickwinkelinstabil, dunkel und kontrastarm. Zudem besitzt er eine reflektierende Oberfläche. In dieser Beziehung erwarten wir von einem 600-Euro-Notebook heutzutage mehr.
Lenovo liefert mit dem Ideapad ein technisch durchaus gelungenes Notebook ab. Allerdings trüben Gehäuse und Bildschirm den ansonsten guten Eindruck.
Das Ideapad ist primär als ein Notebook für den heimischen Schreibtisch zu sehen. Während die guten Akkulaufzeiten den mobilen Einsatz ermöglichen würden, verlangt das Gehäuse des Rechners nach einem festen Standort. Es gehört nicht zu den stabilsten Vertretern seiner Art. Ständiges Herumtragen könnte durchaus zur Beschädigung der Hardware führen.
Lenovo IdeaPad 300-17ISK 80QH001EGE
- 18.04.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck