Test Toshiba Satellite C70D-C-10N Notebook
Der 17-Zöller Toshiba Satellite C70D-C-10N präsentiert sich als ein eher für den stationären Gebrauch geeignetes Office-Notebook mit einer UVP von 649 Euro, war aber zum Testzeitpunkt schon ab rund 560 Euro zu bekommen. In Richtung Multimedia weist der verbaute DVD-Brenner. Als Antrieb dient die neue APU AMD A4-7210 (4 x bis zu 2,2 GHz, TDP 12 bis 25 W) mit integrierter AMD Radeon R3 Grafik, zu der sich 4 GB RAM gesellen. Immerhin mit 1.600 x 900 Pixel löst das spiegelnde, auf der günstigen TN-Technologie basierende Display auf. Das alles passt ebenso wie die herkömmliche Festplatte mit 500 GB und das Kunststoffgehäuse zum unteren Preissegment, in dem auch die meisten Vergleichsnotebooks für unsere Benchmarks unterwegs sind:
- HP ProBook 450 G2 L3Q27EA (15,6 Zoll, Intel Core i5-5200U, Intel HD Grafik 5500, 1.366 x 768 Pixel, TN matt, SSD, 700 Euro)
- Lenovo ThinkPad Edge E550-20DGS00 (15,6 Zoll, Intel Core i3-5005U, Intel HD Grafik 5500, 1.920 x 1.080 Pixel, TN matt, 540 Euro)
- Toshiba Satellite C70D-B-10X (17,3 Zoll, AMD A4-6210, AMD Radeon R3 Grafik, 1.600 x 900 Pixel, TN spiegelnd, 360 Euro)
Auf der Produktseite zum Satellite C70D-C-10N sind noch zehn weitere, teilweise weiße C70-Varianten zu finden, die sich in Sachen Display, CPU, Grafikkarte (teilweise dediziert), RAM-Ausstattung und Massenspeicher vom Testgerät unterscheiden können.
Gehäuse & Ausstattung
Trotz des recht niedrigen Preises haben wir es nicht mit einem der lieblos gestalteten Einheitsgehäuse zu tun. Insgesamt wirkt die Gestaltung des völlig schwarzen, 2,6 kg schweren 17-Zöllers eher (scharf)kantig. Optische Akzente setzen das für Fingerabdrücke empfängliche Brushed-Metal-Finish, mit dem die Oberseite der Base sowie die Deckelrückseite verziert sind, sowie das Gitter über der Tastatur, unter dem sich die beiden Speaker verbergen. Unseren Verwindungsversuchen hatten weder Base noch Deckel viel Widerstand entgegenzusetzen. Die dabei vernehmbaren Geräusche beeinträchtigten den guten Eindruck von der Verarbeitung kaum.
Auf den ersten Blick wirkt es so, als ob der Akku einfach zu entnehmen wäre, allerdings ist es dafür offenbar erforderlich, zwei Schrauben an der Unterseite zu lösen. An die anderen Komponenten kommt man nur heran, wenn man die Bodenplatte demontiert.
Anschlussmäßig wird der Minimalstandard serviert. Ergonomisch günstig: Der Ethernet-Anschluss (10/100 MBit), Strom sowie einer der insgesamt drei USB-Ports haben ganz hinten links Platz gefunden. Die anderen Ports und der Kartenslot befinden sich mittig rechts. Für Gigabit-WLAN oder Dualband hat es nicht gereicht, das C70D funkt im 2,4 GHz-Band nach den Standards b/g/n und beherrscht Bluetooth 4.0.
Eingabegeräte
Das Tippen auf dem einigermaßen stabilen und sauber eingepassten Keyboard ging auch aufgrund der großen, flachen und größtenteils einwandfrei beschrifteten Tasten gut von der Hand. Leider wurde der Nummernblock etwas verkleinert, dafür ist der Abstand zwischen den Tasten insgesamt großzügig ausgefallen. Der gut spürbare Druckpunkt der kurzhubigen Keys sorgt für gutes Feedback, während der weiche Anschlag Ermüdungserscheinungen vorbeugt. Ein nennenswertes Anschlaggeräusch produziert vor allem die häufig benutze Leertaste. Toshiba hält sich weitgehend an das Standard-Layout.
Man sieht dem klassischen, klein ausgefallenen und angerauten Touchpad sofort an, in welcher Preisregion das Testgerät angesiedelt ist. Gleichwohl gibt es an Ansprechverhalten und Genauigkeit nichts auszusetzen. Drag & Drop durch Doppeltipp gelang fast immer einwandfrei. Auch die Maustasten besitzen einen kurzen Hub und einen knackigen Druckpunkt. Alles in allem findet der Käufer Eingabegeräte vor, die dem Anspruch an ein günstiges Office-Notebook voll gerecht werden, ohne freilich in die Nähe der genialen ThinkPad-Tastaturen von Lenovo zu kommen.
Display
Weniger als die gebotenen 1.600 x 900 Pixel sehen verteilt auf 17,3 Zoll wirklich nicht mehr schön aus. Es ergibt sich eine noch akzeptable Pixeldichte von 106 ppi bei subjektiv guter Bildschärfe. 264 cd/m² maximale Helligkeit (Mitte, auch im Akkubetrieb) können sich für die Preisklasse absolut sehen lassen. Das gilt auch für den im Gesamtvergleich trotzdem nur mittelmäßigen Kontrast von 471:1. Aufgrund seines höheren Schwarzwertes kann das mit dem gleichen Panel ausgestattete Vorgänger-Modell Toshiba Satellite C70D-B-10X vom Kontrast her ebenso wenig mithalten wie die anderen Notebooks im Test. Höhere Auflösungen oder IPS-Panels bietet Toshiba in der Serie nicht an, dafür aber eines mit matter Oberfläche.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 264 cd/m²
Kontrast: 471:1 (Schwarzwert: 0.56 cd/m²)
ΔE Color 11.3 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 13.23 | 0.5-98 Ø5.2
73% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
48% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.28
Ähnlich wie die Vergleichsnotebooks kann das Testgerät nicht mit einer korrekten Farbdarstellung punkten. Zu hohe DeltaE-Werte von 11 bzw. 13 sind typisch für TN-Panels und schlagen sich auch hier in einem deutlichen Blaustich nieder, der durch das im Kasten verlinkte Farbprofil abgemildert werden könnte. Ebenso wie die subjektiv lebendige Farbdarstellung geht auch die TN-typisch eingeschränkte Blickwinkelstabilität im Hinblick auf den Preis mehr als in Ordnung. Viel schlechter macht es z. B. das Display des kürzlich getesteten Convertibles HP Envy 15-w000ng x360 für 800 Euro. Der Outdoor-Einsatz an einem stark bewölkten Tag machte trotz mäßig spiegelnder Oberfläche wenig Probleme.
Leistung
Aufgrund der eingangs erwähnten Ausstattung eignet sich das Toshiba Satellite C70D-C-10N nur für wenig anspruchsvolle (Office-)Software, Surfen und einfache Multimedia-Aufgaben, ist aber bereits mit Programmen wie Adobe Photoshop Lightroom überfordert, das sich nur zäh bedienen lässt. Wer Gefallen an der Serie findet, entdeckt auch (teurere) C70-Modelle mit schnelleren AMD-APUs oder dem in einer anderen Liga spielenden Intel Core i5-5200U (Marktpreis ca. 700 Euro) sowie ein aus unserer Sicht attraktiveres Modell C70-C-182 mit dem Intel Core i3-5015U (UVP: 599 Euro). Dem entgegen steht der aktuelle Marktpreis unserer Konfiguration von rund 550 Euro.
Prozessor
Die aktuelle AMD-APU A4-7210 spielt trotz ihrer vier physischen Kerne, die Taktraten von bis zu 2,2 GHz erreichen können, leistungsmäßig nur in der Unterklasse mit. Eine Besonderheit ist die konfigurierbare TDP von 12 bis 25 (Testgerät: 25) Watt. RAM kann nur über einen Kanal angebunden werden (Single Channel). Direkter Vorgänger ist der niedriger taktende, sonst aber sehr ähnliche AMD A4-6210, der im Satellite C70D-B-10X seinen Dienst verrichtet. Wie dem Diagramm unten zu entnehmen ist, kommt die Einzelkern-Performance nicht einmal ansatzweise an die eines Intel Core i3-5005U (2 x 2,0 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) heran. Überholt wird der Vorgänger mit A4-6210-CPU. Zwecks CPU-Vergleich ergänzte Geräte, wie das Asus X751MA (Pentium N3530) oder das IdeaPad 100 (Pentium N3540), befinden sich in etwa auf dem selben Level wie unser Testgerät bzw. knapp darunter. Das Stream 13 auf Basis der Celeron N2840 kann hingegen deutlich distanziert werden.
In der Cinebench-15-Schleife schwankt der Takt bei 2 GHz, bemüht man den Stresstest Prime95, sind es zumeist 1,8 GHz mit gelegentlichen Ausreißern nach oben. Im Batteriebetrieb ändert sich daran nichts.
System Performance
Dank der vier physischen Kerne und der brauchbaren Festplatte rangiert die mit dem PCMark 7 gemessene Systemleistung auf niedrigem, aber nicht auf niedrigstem Niveau. Das Lenovo ThinkPad Edge E550 kann gegenüber dem Testgerät Vorsprünge von 50 % herausholen, was weniger an der etwas schnelleren CPU als vielmehr an der erheblich schnelleren HDD liegt. In der Praxis gelang die Bedienung überwiegend flüssig und besser als erwartet, die Wartezeiten beim Öffnen von Programmen hielten sich in Grenzen.
PCMark 7 Score | 1851 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Für eine herkömmliche Festplatte mit 5.400 rpm bietet die 500 GB fassende Toshiba MQ01ABF050 laut HD Tune eine sehr solide Performance beim sequenziellen Lesen, schwächelt aber beim Einlesen kleiner, physisch verteilter Blöcke (4K Read, CrystalDiskMark 3.0) und ordnet sich mit 0,36 MB/s im Feld der in den letzten 12 Monaten getesteten HDDs nur im unteren Drittel ein. Viel besser schlägt sich hier die 7.200-rpm-Platte im ThinkPad Edge 550, die mit 0,66 MB/s nicht weniger als 84 % schneller unterwegs ist. Die SSD im ProBook 450 G2 enteilt den HDDs in den übrigen Geräten total.
Grafikkarte
Sämtliche Notebooks im Vergleich müssen mit in die CPUs integrierten Grafikkernen ohne eigenen Speicher auskommen und versammeln sich so im Performance-Keller, sind aber immer noch mehrfach schneller als die schneckigen Bay-Trail-Grafikkerne in den Pentium-CPUs. Verglichen mit der Intel HD 5500 in den Core-i-Prozessoren bleibt die Radeon-R3-Grafik im A4-7210 aber zurück.
3DMark 06 Standard Score | 4229 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2298 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 740 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 31695 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2763 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 384 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zwangsläufig haben wir uns bei den Spielebenchmarks auf ältere und/oder grafisch wenig fordernde Titel beschränkt. Trotzdem sind in der Regel nicht mehr als die oft hässlichen Minimaleinstellungen bei 1.024 x 768 Pixeln drin, eine Ausnahme bildet Countertrike: Go von 2012, das übrigens im mittleren Preset gar nicht so übel aussieht. Enttäuschend finden wir, dass nicht einmal StarCraft 2 und Diablo III in akzeptabler Darstellungsqualität wirklich flüssig laufen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 43 | 19.1 | ||
Diablo III (2012) | 37.8 | 26.1 | 20.8 | |
Counter-Strike: GO (2012) | 52.8 | 40.8 | 28.5 | |
Tomb Raider (2013) | 31.8 | 16.7 | ||
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 76.6 | 22.1 | ||
BioShock Infinite (2013) | 30.6 | |||
Civilization: Beyond Earth (2014) | 28.4 | 9.8 | ||
Dirt Rally (2015) | 49.7 | 14.8 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Ebenso wie die Konkurrenten im Test ist das Toshiba Satellite C70D-C-10N in jedem Lastzustand so leise unterwegs, dass etwaige Lüftergeräusche aus normalem Abstand zum Gerät nicht aus den üblichen Umgebungsgeräuschen herauszuhören sind. Insofern erübrigen sich weitere Analysen. Wären die großen Tasten des Keyboards leiser, könnte man das Testgerät uneingeschränkt für lärmsensible Umgebungen empfehlen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32 / 33.6 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
DVD |
| 36.9 / dB(A) |
Last |
| 33.6 / 33.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wenig Leistung, wenig Abwärme. Die per Stesstest provozierte Maximaltemperatur von 38 °C an der Unterseite ist nicht der Rede wert und ermöglicht den problemlosen Betrieb auf dem Schoß. Gar nur 31 °C erreicht die Handballenablage.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.5 °C).
Lautsprecher
Im Realtek HD Audio-Manger lassen sich einige Umgebungseffekte und Equalizer-Presets auswählen. Beließen wir es bei den cleanen Voreinstellungen, präsentierte sich Musik mitten- bis höhenbetont und bassarm, eine gewisse Dynamik und Räumlichkeit konnte man dem klaren, differenzierten und halbwegs natürlichen Sound aber nicht absprechen. Selbst bei basslastiger Metal-Musik mit mehreren E-Gitarren plus Bass und Schlagzeug litt die Unterscheidbarkeit der Instrumente nur wenig, allerdings hätten wir uns hier mehr Körper gewünscht, der mangels Lautsprechervolumen natürlich nicht dargestellt werden konnte. Lautstärkeschwankungen, Verzerrungen oder sonstige Lästigkeiten waren nicht zu beklagen. Insgesamt schlug sich das C70D-C-10N für ein Notebook dieser Preisklasse erstaunlich gut.
Energieaufnahme
Zum Vergleich dienen uns hier die nicht allzu zahlreichen in den letzten zwölf Monaten getesteten Office-Notebooks im 17-Zoll-Format. Eine Stromaufnahme im Standby von 0,3 Watt muss nicht sein. Abgesehen vom Lastzustand Idle max gehört das Testgerät in allen Disziplinen stets zu den sparsamsten Notebooks, was ebenso für einige andere Geräte mit A4-APUs von AMD wie den Vorgänger Toshiba Satellite C70D-B-10X gilt.
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 5.2 / 9.9 / 14.5 Watt |
Last |
20.9 / 23.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Durch vor einigen Monaten erfolgte Änderungen an unserem Testverfahren ist die Datenbasis für den praxisnahen WLAN-Test bei aktiviertem Energiesparmodus und auf etwa 150 cd/m² reduzierter Helligkeit noch etwas dünn. Das Testgerät schafft hier mit seinem 45-Wh-Akku sehr ordentliche 282 Minuten, während das schnellere ThinkPad Edge E550 (15,6 Zoll!) mit 48 Wh 10 % länger durchhält, was 310 Minuten entspricht. Die Werte des alten, etwas genügsameren WLAN-Tests sind nicht direkt vergleichbar.
Pro
Contra
Fazit
Unser Toshiba Satellite C70D-C-10N hat im Test für seinen Preis von rund 560 Euro einen guten Eindruck hinterlassen. Das Gehäuse gefällt, der Bildschirm löst immerhin mit 1.600 x 900 Pixeln auf und schlägt sich auch sonst für TN-Verhältnisse gut. Auch die Eingabegeräte wussten zu überzeugen. Subjektiv hatten wir mit der Systemperformance wenig Probleme.
Aber Toshiba muss sich aus Kundensicht trotzdem die Frage gefallen lassen, warum man das C70D mit dieser AMD-Technik eigentlich kaufen sollte, wenn für ähnliche Preise auch Varianten mit offensichtlich leistungsstärkerer Intel-Hardware zu bekommen sind.
Wem auch 15,6 Zoll genügen, sollte sich das Lenovo ThinkPad Edge E550 für zurzeit auch nur noch etwa 540 Euro näher ansehen.
Toshiba Satellite C70D-C-10N
- 25.02.2016 v5 (old)
Sven Kloevekorn
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