Test Lenovo IdeaPad 100-15 Notebook
Ein einfaches 15,6-Zoll-Notebook auf Basis von Intels Bay-Trail-Plattform liefert Lenovo mit dem Ideapad 100-15IBY. Der recht sparsame Prozessor ermöglicht eine passive Kühlung des Rechners. Zu den Konkurrenten des Ideapad zählen Notebooks wie beispielsweise das Acer Aspire ES1-512, das Acer Aspire E5-521, das HP 255, das HP 350, das HP 355.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse des Ideapad besteht durchgehend aus mattem, schwarzen Kunststoff. Die Oberflächen sind leicht angeraut. Der Rechner besitzt keine Wartungsklappe. Zudem ist der Akku fest verbaut. Die Verarbeitung entspricht dem Preisniveau. Gleiches gilt für die Stabilität. Wird Druck auf die Bereiche neben der Tastatur und unterhalb des Touchpads ausgeübt, kann das Gehäuse recht leicht durchbogen werden.
Kurios: Der Drucktest auf den Bereich links neben der Tastatur führte zu einem Ausfall des Bildschirms. Vermutlich haben wir durch den leichten Druck die Verbindung zwischen Bildschirm und Hauptplatine gelöst/gelockert - so etwas darf nicht passieren. Durch weiteren Druck lässt sich der Bildschirm dann in der Regel wieder aktivieren. Der Bildschirm kann leicht verdreht werden und biegt sich auch bei Druck von hinten recht leicht durch.
Übermäßig viele Schnittstellen hält das Ideapad nicht bereit. Das Nötigste ist vorhanden. Von den zwei USB-Steckplätzen arbeitet einer nach dem USB-3.0-Standard. Lenovo kann es zudem auch im Jahre 2015 nicht lassen, Rechner nur mit einer Fast-Ethernet-Schnittstelle auszustatten. Als Betriebssystem dient Windows 8.1 (64 Bit). Eine Recovery-DVD liegt dem Rechner nicht bei.
Eingabegeräte
Das Ideapad ist mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur bestückt. Die flachen, angerauten Tasten verfügen über einen mittleren Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Während des Tippens gibt die Tastatur etwas nach; im rechten Teil stärker als im linken. Es ist beim Tippen zu spüren, dass sich unterhalb der Tastatur ein Hohlraum im Notebookgehäuse befindet. Alles in allem ist die Tastatur für den Hausgebrauch ausreichend. Vielschreiber sollten zu einem anderen Modell greifen. Das multitouchfähige Touchpad belegt eine Fläche von etwa 9,3 x 5,5 cm. Die angeraute Oberfläche behindert die Finger nicht beim Gleiten. Die Maustasten des Pads besitzen einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt.
Display
Lenovo hat das Ideapad mit einem glänzenden 15,6-Zoll-Display ausgestattet, das über eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten verfügt. Der Kontrast (546:1) des Bildschirms fällt sehr ordentlich aus. Die Helligkeit (221,8 cd/m²) ist für das Preisniveau noch akzeptabel.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 185 cd/m²
Kontrast: 546:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
ΔE Color 13.71 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 15.88 | 0.5-98 Ø5.2
56.7% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
35.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
38.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.46% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.39
Die Farbdarstellung kann nicht sonderlich überzeugen. Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Abweichung von 13,7. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Zudem verfügt das Display über einen sehr ausgeprägten Blaustich.
Das Ideapad ist mit einem blickwinkelinstabilen TN-Panel ausgestattet - ein normaler Zustand im Niedrigpreissegment. Somit kann der Bildschirm nicht aus jeder Position heraus abgelesen werden. Im Freien kann das Notebook nicht wirklich benutzt werden. Zum einen ist es mit einem glänzenden Bildschirm bestückt und zum anderen sinkt die Bildschirmhelligkeit im Akkubetrieb.
Leistung
Lenovo bietet mit der Ideapad 100-15 Reihe eine Serie von einfachen Office-Notebooks im 15,6-Zoll-Format. Die Geräte eignen sich für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Unser Testgerät ist für etwa 400 Euro zu bekommen. Lenovo hält noch andere Ausstattungsvarianten bereit. Für das aktuell günstigste Modell müssen etwa 290 Euro auf den Tisch gelegt werden. Dafür ist ein Gerät mit Celeron N2840 Prozessor zu bekommen. Auf ein Windows Betriebssystem muss dann aber verzichtet werden.
Prozessor
Das Herzstück des Ideapad stellt Intels Pentium N3540 (Bay Trail) Vierkernprozessor dar. Die CPU arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,16 GHz. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,66 GHz gesteigert werden. Es handelt sich hier um einen recht sparsamen Prozessor (TDP: 7,5 Watt). Entsprechend kann die CPU passiv gekühlt werden. Trotz der passiven Kühlung konnten wir bei der Durchführung unserer CPU-Tests keinen Leistungseinbruch feststellen. Sowohl die Single-Thread- als auch die Multi-Thread-Tests wurden stets mit 2,66 GHz bearbeitet. Das gilt für den Netz- und den Akkubetrieb. Die Resultate zeigen, dass AMDs A6-6310 APU die direkte Gegenspielerin des Intel Prozessors ist
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Dass das Ideapad keine Höchstleistungen erbringen kann, sollte jedem potentiellen Käufer vor dem Kauf bekannt sein. Für den normalen Alltagsbetrieb reicht die Leistung des Systems aber aus. Problemen sind wir nicht begegnet. Das System läuft rund. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks bewegen sich auf einer Höhe mit denen vergleichbarer Geräte. Das mit einer A6-6310 APU ausgestattete Acer Aspire E5-521 schneidet deutlich besser ab, da es über eine viel stärkere GPU verfügt. Eine Steigerung der Systemleistung des Ideapad wäre durch den Einbau einer Solid State Disk möglich. Das System liefe dann viel agiler und Windows würde schneller gestartet werden. Tipp: Lenovo bietet das Ideapad auch in Varianten mit SSD an. Allerdings muss man dann mit einem schwächeren Prozessor (Celeron N2840) leben.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1462 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1299 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1442 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Inneren des Ideapad steckt eine 2,5-Zoll-Festplatte aus dem Hause Seagate. Sie offeriert eine Gesamtkapazität von 500 GB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die Platte verrichtet ihren Dienst unauffällig und liefert Transferraten, die sich auf einem normalen Niveau für 5.400er-Modelle bewegen.
Grafikkarte
Die im Ideapad verbaute HD Graphics GPU der Bay-Trail-Generation unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 896 MHz. Der Grafikkern gehört zu den leistungsschwächsten Modellen, die aktuell zu bekommen sind. Mit der Low-Cost-Konkurrenz von AMD kann die GPU nicht mithalten. Das ist erst bei den bereits erhältlichen Braswell-Nachfolgern der Fall. Die 3D-Mark-Ergebnisse des Ideapad liegen auf einer Höhe mit denen ähnlich ausgestatteter Rechner.
3DMark 11 Performance | 238 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 17547 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1417 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Hardwareausstattung des Ideapad eignet sich primär für einfache Casual Games, wie sie im Windows Store zu finden sind. Aufwändige 3D-Spiele kann der Rechner praktisch nicht wiedergeben. In unserer Datenbank findet sich nur eine Handvoll Spiele, die bei niedrig gewählten Einstellungen flüssige Frameraten erreichen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 14 | 7.1 | 4.8 | |
Battlefield Hardline (2015) | 7.3 | 5.1 | ||
Dirt Rally (2015) | 24.2 | 12.5 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Da das Ideapad passiv gekühlt wird, ist nur das Rauschen der Festplatte zu hören. Lautlosigkeit kann durch den Tausch der Festplatte gegen eine Solid State Disk erreicht werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32 / 32 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
Last |
| 32 / 32 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Unseren Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) bearbeitet das Ideapad im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Der Prozessor wird auf 1,25 GHz gedrosselt und der Grafikkern werkelt mit 660 bis 720 MHz. Da dem Ideapad ein Lüfter zur Wärmeabfuhr fehlt, erwärmt es sich doch recht stark. Während des Stresstests registrieren wir an zwei Messpunkten Werte oberhalb von 50 Grad Celsius. Im Alltagsbetrieb werden solche Werte allerdings nicht erreicht. Der Stresstest stellt ein Extremszenario dar, das so im Normalbetrieb nicht auftritt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-15.6 °C).
Lautsprecher
Der Lautsprecher (ja, nur einer) befindet sich oberhalb der Tastatur hinter einer gelochten Abdeckung. Er produziert einen dünnen Klang, dem der Bass fehlt. Sprache ist gut zu verstehen. Für ein besseres Klangerlebnis empfiehlt sich die Nutzung von Kopfhörern oder externen Lautsprechern.
Energieaufnahme
Im Leerlauf steigt der Energiebedarf auf bis zu 9,4 Watt. Der Wert fällt ein wenig zu hoch aus für ein Notebook dieser Leistungsklasse. Während des Stresstests messen wir eine Leistungsaufnahme von 15,4 Watt. Hier macht sich bemerkbar, dass CPU und GPU aufgrund der passiven Kühlung gedrosselt werden. Luft nach oben bestünde noch. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 45 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 6.1 / 8.2 / 9.4 Watt |
Last |
14.5 / 15.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil 'Ausbalanciert' ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Ideapad erreicht eine Laufzeit von 3:19 h - ein lausiger Wert. Der direkte Konkurrent Acer Aspire ES1-512 (5:49 h) hält deutlich länger durch. Hier rächt sich der kleinkapazitive Akku des Ideapad (24 Wh).
Pro
Contra
Fazit
Lenovo verlangt etwa 400 Euro für das Ideapad 100-15IBY - ein stolzer Preis für ein einfaches Office-Notebook. Auf der Habenseite steht ein Prozessor, der stark genug ist für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Dank der passiven Kühlung arbeitet der Rechner sehr leise. Der Bildschirm des Ideapad liefert durchaus akzeptable Messwerte. Allerdings hat Lenovo hier ein Modell mit glänzender Oberfläche verbaut.
Indiskutabel fallen die Akkulaufzeiten aus. Eine Laufzeit von 3:19 h in unserem WLAN-Test können viele leistungsstarke Multimedia-Notebooks locker übertreffen.
Auch die nur einjährige Garantie gefällt uns nicht. Warum gewährt Lenovo nur eine einjährige Garantie, während einige Konkurrenten das Doppelte bieten? Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass der Bildschirm bei Druck auf das Gehäuse links neben der Tastatur ausfällt. Hoffentlich handelt sich hier um einen Defekt unseres Testgeräts und nicht um eine Schwachstelle der gesamten Serie.
Als bessere Alternative zum Ideapad bietet sich Acers direkter Konkurrent an: Das Aspire ES1-512-P1SM. Der Rechner ist mit der gleichen CPU bestückt. Er liefert deutlich bessere Akkulaufzeiten und bietet eine zweijährige Garantie. Zudem ist er gut 100 Euro preiswerter als das Ideapad. Das wird durch Verwendung der Bing-Version von Windows 8.1 (64 Bit) erreicht.
Lenovo IdeaPad 100-15IBY
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25.09.2015 v4 (old)
Sascha Mölck