Test Lenovo B50-10 80QR0013GE Notebook
Lenovo liefert mit dem B50-10 ein einfaches Office-Notebook auf Bay-Trail-Basis. Der Rechner ist uns nicht unbekannt. Wir haben mit dem Ideapad 100-15IBY bereits ein baugleiches Schwestermodell getestet. Unterschiede zwischen beiden Geräten finden sich nur bei den Displays. Während das Ideapad mit einem spiegelnden Bildschirm bestückt ist, kommt beim B50-10 ein mattes Modell zum Einsatz. Zu den Konkurrenten des B50-10 zählen die Niedrigpreisnotebooks anderer Hersteller. Hier seien das Acer Aspire ES1-512, das HP 255 G3, das HP 250 G4, und das Toshiba Satellite C50D-B genannt.
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Details
Display
Das matte 15,6-Zoll-Display des B50-10 arbeitet mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten. Der Kontrast (533:1) des Bildschirms geht - gemessen am Preisniveau - in Ordnung. In Sachen Helligkeit (230,4 cd/m²) dürfte mehr geboten werden. Das Display zeigt bei Helligkeitsstufen von 90 Prozent und darunter PWM-Flimmern mit einer Frequenz von 200 Hz. Das kann bei empfindlichen Personen zu Kopfschmerzen und/oder Augenproblemen führen. Im Akkubetrieb kommt der Nutzer gar nicht am Flimmern vorbei, hier sinkt die Helligkeit nämlich, was ein stetiges PWM nach sich zieht. Hinzu kommt ein durch das Netzteil induziertes Flackern - wie es bei den Reaktionszeiten Schwarz/Weiß sehr gut erkennbar ist: Das obere Bild entstand ohne Netzteil, das untere mit selbigem. In beiden Fällen kommt es zum Flimmern, oben durch PWM und unten durch das Netzteil. Einer derart schlechten Lösung begegnen wir sehr selten.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 199 cd/m²
Kontrast: 533:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Color 8.34 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.48 | 0.5-98 Ø5.2
57% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
38% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.56% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
60.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.21% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.38
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 200 Hz | ≤ 90 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 200 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 90 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 200 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Farbabweichung von 8,34. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Darüber hinaus leidet das Display unter einem deutlichen Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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20 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 39 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
28 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 34 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Lenovo stattet das B50-10 mit einem blickwinkelinstabilen TN-Panel aus. Somit kann der Bildschirm nicht aus jeder Position heraus abgelesen werden. Das Notebook kann nicht wirklich im Freien genutzt werden. Die schon im Netzbetrieb geringe Displayhelligkeit sinkt im Akkubetrieb noch weiter. Daher ist das Notebook allenfalls in schattigen Umgebungen bzw. bei Bewölkung nutzbar.
Leistung
Lenovo hat mit dem B50-10 ein 15,6-Zoll-Notebook im Sortiment, das zur Nutzung einfacher Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet geeignet ist. Unser Testgerät ist für etwa 299 Euro zu bekommen. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar. Das Angebot wird durch die Modelle der baugleichen Ideapad 100-15IBY Reihe noch erweitert.
Prozessor
Im Inneren des B50-10 steckt Intels Pentium N3540 (Bay Trail) Vierkernprozessor. Es handelt sich hierbei um eine schwachbrüstige CPU, die allenfalls für einfache Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet geeignet ist. Die niedrige TDP von 7,5 Watt erlaubt eine passive Kühlung der CPU. Dies wird hier auch umgesetzt. Der Prozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,16 GHz. Mittels Turbo kann der Takt auf 2,66 GHz gesteigert werden. Die maximale Geschwindigkeit kommt im Netz- und im Akkubetrieb zum Einsatz.
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B50-10 80QR0013GE | |
Lenovo B50-70 MCC2GGE | |
HP 250 G4 T6P08ES | |
Lenovo G51-35 80M8002HGE | |
Lenovo IdeaPad 300-15IBR | |
Acer Extensa 2519-C7DC |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Der Rechner läuft rund und hat uns keine Probleme bereitet. Es sollte aber klar sein, dass das hier verbaute SoC nicht für Höchstleistungen gemacht ist. Dies macht sich beispielsweise beim Aufbau vollgepackter Webseiten bemerkbar. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks entsprechen der Leistungsfähigkeit des verbauten SoC. Eine Steigerung der Gesamtleistung des Systems ist möglich. Hier bietet sich der Tausch der HDD gegen eine Solid State Disk an. Das System läuft dann flinker und Ladevorgänge verkürzen sich.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1413 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1265 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1426 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Datenspeicher dient eine 2,5-Zoll-Festplatte aus dem Hause Seagate. Sie arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute und bietet eine Gesamtkapazität von 500 GB. Die Transferraten der Platte bewegen sich auf einem normalen Niveau für 5.400er-Modelle.
Grafikkarte
Die Grafikausgabe erledigt Intels HD Graphics GPU. Dieser Kern unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit Geschwindigkeiten von bis zu 896 MHz. Die Resultate in den 3D Mark Benchmarks bewegen sich auf einem normalen Niveau für diesen Grafikkern. Mit der Konkurrenz von AMD kann die GPU nicht mithalten. Erst die GPUs der Braswell-Generation (Bay-Trail-Nachfolger) schaffen dies.
3DMark 11 Performance | 235 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 17239 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1378 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für moderne 3D-Spiele ist die verbaute Hardware viel zu leistungsschwach. Hier sind allenfalls bei vereinzelten Titeln spielbare Frameraten zu erwarten. Spieleaffine Nutzer müssen zu den einfachen Casual Games greifen, die im Windows Store zu finden sind.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 12.2 | 5.6 | 4.8 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Trotz passiver Kühlung arbeitet das B50-10 nicht lautlos. Verantwortlich ist die Festplatte. Ihr Rauschen ist zu hören. Durch den Tausch der HDD gegen eine SSD kann somit für Lautlosigkeit gesorgt werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.5 / 33.5 / 33.5 dB(A) |
HDD |
| 34 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 33.5 / 33.5 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31.2 dB(A) |
Temperatur
Unseren Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) bearbeitet das B50-10 im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Für etwa 30 bis 40 Minuten arbeiten der Prozessor mit 1,2 GHz und der Grafikkern mit 660 bis 720 MHz. Dann wird die CPU auf 500 MHz gedrosselt. Die Geschwindigkeit der GPU steigt auf 720 bis 760 MHz. Aufgrund der deutlichen Drosselung des Prozessors erwärmt sich das Notebook nicht übermäßig stark. Lediglich an einem Messpunkt wird die Vierzig-Grad-Celsius-Marke überschritten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.9 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-9.2 °C).
Energieaufnahme
Trotz leistungsschwacher CPU benötigt das B50-10 im Leerlauf relativ viel Energie. Wir messen eine maximale Leistungsaufnahme von 9,2 Watt. In den ersten 30 bis 40 Minuten des Stresstests steigt der Bedarf auf 15,4 Watt. Anschließend sinkt der Wert etwas ab, da die CPU noch stärker gedrosselt wird. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 45 Watt.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 4.8 / 7.5 / 9.2 Watt |
Last |
16 / 15.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Mit unserem praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil 'Ausbalanciert' ist aktiv, die Energiesparfunktionen sind deaktiviert und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das B50-10 erreicht eine Laufzeit von 3:27 h - ein schlechter Wert.
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Lenovo B50-10 ist ein einfaches Office-Notebook im 15,6-Zoll-Format zu bekommen. Der verbaute Bay-Trail-Prozessor wird mit einfachen Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet fertig. Der Rechner arbeitet leise und erwärmt sich nur moderat. An Speicherplatz wird es dank der 500-GB-fassenden Festplatte nicht mangeln. Ein Tausch der HDD gegen eine SSD wäre möglich. Allerdings müsste dazu das Gehäuse geöffnet werden, denn über eine Wartungsklappe verfügt der Rechner nicht. Der matte Bildschirm des B50-10 liefert einen für das Preisniveau ganz ordentlichen Kontrast. Allerdings fällt die Helligkeit zu niedrig aus. Die Tastatur genügt den Ansprüchen an den Hausgebrauch. Für Vielschreiber ist sie nicht geeignet.
Die Akkulaufzeiten überzeugen nicht. Das Gegenteil ist der Fall. In dieser Beziehung bieten viele Niedrigpreiskonkurrenten mehr.
Unser Testgerät ist für 299 Euro zu bekommen. Wird auf ein Windows-Betriebssystem verzichtet, liegt der Preis bei etwa 250 Euro. Immer noch viel Geld für ein leistungsschwaches Gerät, das einen sehr billigen Eindruck hinterlässt. Im Niedrigpreissegment sind überzeugendere Geräte zu finden. Hier sei beispielsweise das kürzlich getestete Lenovo B50-70 genannt. Für 350 Euro gibt es einen Rechner mit Core i3-Prozessor, Wartungsklappe, zweiter Arbeitsspeicherbank und Windows 8.1. Allerdings hat auch dieses Notebook nur schlechte Akkulaufzeiten zu bieten.
Lenovo B50-10 80QR0013GE
- 15.07.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck