Test Lenovo B50-70 MCC2GGE Notebook
Lenovo liefert mit den B50-70-Modellen eine Reihe von günstigen 15,6-Zoll-Notebooks, die mit Intel-Prozessoren der Haswell-Generation bestückt ist. Wir haben bereits im Jahre 2014 einen Vertreter der Reihe getestet. Zu den Konkurrenten des B50-70 zählen die Niedrigpreisnotebooks anderer Hersteller. Hier wären beispielsweise das Acer Extensa 2519, das Acer Aspire E5-521, das HP 250 G4 und das Toshiba Satellite C50D-B zu nennen.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Lenovo setzt beim B50-70 auf ein matt-schwarzes Kunststoffgehäuse mit leicht angerauten Oberflächen. Eine Ausnahme stellt die glatte Deckelrückseite dar. Dem Gehäuse ist das niedrige Preisniveau des Rechners durchaus anzumerken. So stimmen beispielsweise die Spaltmaße nicht immer hundertprozentig. Zudem sind gelegentlich leichte Materialüberstände zu spüren. Auch mit der Stabilität steht es nicht zum Besten. Das Gehäuse kann relativ leicht durchbogen werden. Zudem kann die Baseunit zu deutlich verdreht werden. Das Gehäuse ist auf dem heimischen Schreibtisch am besten aufgehoben. Es sollte nicht permanent durch die Gegend getragen werden. Das B50-70 gehört zu den Rechnern, die noch eine Wartungsklappe mitbringen. Hinter dieser verbergen sich zwei Arbeitsspeicherbänke (eine Bank ist belegt), die Festplatte, das WLAN-Modul sowie die BIOS-Batterie. Soll der Lüfter gereinigt werden, muss das Gehäuse geöffnet werden. Der Akku ist nicht fest verbaut.
Auf Seiten der Schnittstellen bietet der Rechner Standardkost. Zwei der drei USB-Steckplätze arbeiten nach dem USB-3.0-Standard. Neben einem HDMI- ist auch ein VGA-Ausgang vorhanden. Positiv: Im Gegensatz zu vielen anderen Niedrigpreisnotebooks der Firma Lenovo bietet das B50-70 Gigabit-Ethernet und nicht nur Fast-Ethernet. Der Speicherkartenleser gehört zu den schnelleren Vertretern seiner Art. Beim Kopieren großer Datenblöcke wird eine maximale Transferrate von 89,3 MB/s erreicht. Die Übertragung von 250 jpg-Bilddateien (je rund 5 MB) wird mit einer Geschwindigkeit von 43,6 MB/s absolviert. Wir testen Speicherkartenleser mittels einer Referenzkarte (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II).
Das Lenovo B50-70 wird mit vorinstalliertem Windows 8.1 (64 Bit) ausgeliefert. Eine Treiber-DVD liegt nicht bei. Wir haben das Upgrade auf Windows 10 und dann unseren Test durchgeführt. Das Upgrade verläuft problemlos.
Eingabegeräte
Lenovo stattet das B50-70 mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur aus, die einen Nummernblock mitbringt. Die flachen, leicht angerauten Tasten besitzen einen mittleren Hub und einen klaren Druckpunkt. Während des Tippens gibt die Tastatur nach - in der linken Hälfte deutlich stärker als in der rechten. Dadurch ergibt sich ein schwammiges Tippgefühl. Die Tastatur ist für den Hausgebrauch gemacht. Für Vielschreiber ist sie nicht geeignet. Das multitouchfähige Touchpad nimmt eine Fläche von etwa 10 x 5,1 cm in Beschlag. Somit steht genügend Platz zur Nutzung der Gestensteuerung bereit. Die glatte Oberfläche des Pads macht den Fingern das Gleiten leicht. Das Pad reagiert auch in den Ecken auf Eingaben. Unterhalb des Pads finden sich zwei Maustasten. Diese bieten einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt.
Display
Lenovo stattet das B50-70 mit einem matten 15,6-Zoll-Display aus, das eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten besitzt. Helligkeit (212,6 cd/m²) und Kontrast (367:1) können nicht überzeugen. Allerdings sind im Niedrigpreissegment selten bessere Displays anzutreffen. Bei Helligkeitsstufen von 90 Prozent und darunter zeigt der Bildschirm PWM-Flimmern mit einer Frequenz von 200 Hz. Das kann bei empfindlichen Personen zu Augenproblemen und/oder Kopfschmerzen führen.
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Ausleuchtung: 74 %
Helligkeit Akku: 179 cd/m²
Kontrast: 367:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
ΔE Color 13.3 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 15.01 | 0.5-98 Ø5.2
60% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
38% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.99% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.68% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.3
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 200 Hz | ≤ 90 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 200 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 90 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 200 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Auch die Farbdarstellung kann nicht überzeugen. Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Farbabweichung von 13,3. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Darüber hinaus leidet der Bildschirm unter einem deutlichen Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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23 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 16 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 47 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
44 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22 ms steigend | |
↘ 22 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 71 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Lenovo hat dem Rechner ein blickwinkelinstabiles TN-Panel verpasst. Somit ist der Bildschirm nicht aus jeder Position heraus ablesbar. Das B50-70 kann nicht wirklich im Freien genutzt werden. Allenfalls bei Bewölkung und im Schatten besteht die Möglichkeit. Die schon im Netzbetrieb geringe Displayhelligkeit sinkt im Akkubetrieb noch weiter ab.
Leistung
Lenovo liefert mit dem B50-70 ein Office-Notebook im 15,6-Zoll-Format. Es bietet genügend Rechenleistung für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Unser Testgerät ist für etwa 350 Euro zu haben. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar.
Prozessor
Auf dem letzten Stand der Technik befindet sich das B50-70 nicht - das muss es aber auch gar nicht. Im Inneren des Rechners steckt mit dem Core i3-4030U Zweikernprozessor eine CPU, die auf Intels Haswell-Architektur basiert. Zur Nutzung von Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet reicht die Rechenleistung des Prozessors auch heutzutage noch mehr als aus. Die CPU ist in jedem Fall den üblicherweise in Niedrigpreisnotebooks anzutreffenden leistungsschwachen Braswell-Prozessoren (Intel) bzw. E-Serie-APUs (AMD) vorzuziehen. Der Prozessor arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 1,9 GHz. Einen Turbo gibt es nicht. Er unterstützt Hyperthreading (pro Kern können zwei Threads bearbeitet werden). Die volle CPU-Leistung steht im Netz- und im Akkubetrieb zur Verfügung.
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Das System arbeitet rund und flüssig. Problemen sind wir nicht begegnet. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks fallen gut aus. Die Gesamtleistung des Rechners kann noch gesteigert werden. Durch den Einbau eines zweiten Arbeitsspeichermoduls wird der Dual-Channel-Modus aktiviert. Dadurch steigt die Grafikleistung an. Darüber hinaus bietet sich der Tausch der HDD gegen eine SSD an. Das System agiert dann insgesamt flinker und Windows wird schneller gestartet.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2683 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2904 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3510 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Datenspeicher dient eine 2,5-Zoll-Festplatte der Firma Seagate. Die Platte arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute und bietet eine Kapazität von 500 GB. Die Transferraten bewegen sich auf einem normalen Niveau für 5.400er-Modelle.
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe ist Intels HD Graphics 4400 Grafikkern verantwortlich. Dieser unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 200 und 1.000 MHz. Die Resultate der 3D Mark Benchmarks bewegen sich auf einem normalen Niveau für diese GPU. Die Resultate können noch ein wenig gesteigert werden. Durch den Einbau eines zweiten Arbeitsspeichermoduls wird der Dual-Channel-Modus aktiviert. Der Grafikkern wird dann besser ausgereizt und liefert höhere Ergebnisse.
3DMark 11 Performance | 789 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 37017 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3702 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 497 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die verbaute CPU-GPU-Kombination kann einige Spiele in niedriger Auflösung und mit geringem Qualitätsniveau flüssig auf den Bildschirm bringen. Damit sind primär Titel gemeint, deren Anforderungen an die Hardware moderat ausfallen - beispielsweise Sims 4. Durch den Einbau eines zweiten Arbeitsspeichermoduls (= Dual-Channel-Modus aktiv) kann eine Steigerung der Frameraten um 10 bis 30 Prozent erreicht werden. Der Wert ist von Spiel zu Spiel unterschiedlich.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 29 | 15 | 12.2 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Schon im Leerlauf produziert das B50-70 eine hörbare Geräuschkulisse. Dies ist primär dem Rauschen der Festplatte zu verdanken. Der auch im Leerlauf permanent laufende Lüfter wird von ihr übertönt. Durch den Tausch der HDD gegen eine SSD kann für mehr Ruhe gesorgt werden. Unter Last dreht der Lüfter richtig auf. Während des Stresstests messen wir einen maximalen Schalldruckpegel von 47,3 dB. Dieser Wert wird allerdings nur kurz zu Beginn des Stresstests erreicht. Da CPU und GPU gedrosselt werden, arbeitet auch der Lüfter mit niedrigerer Geschwindigkeit.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.5 / 35.5 / 35.5 dB(A) |
HDD |
| 35.7 dB(A) |
DVD |
| 38 / dB(A) |
Last |
| 38.9 / 47.31 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31.2 dB(A) |
Temperatur
Unseren Stresstest durchläuft das B50-70 im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Der Prozessor arbeitet mit 1,2 bis 1,3 GHz. Der Grafikkern geht mit 900 MHz zu Werke. Ihre maximalen Geschwindigkeiten erreichen CPU und GPU nur kurz zu Beginn des Stresstests. Sonderlich stark erwärmt sich der Rechner nicht. An allen Messpunkten liegen die Temperaturen unterhalb von 40 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6.2 °C).
Energieaufnahme
Im Leerlauf bewegt sich der Energiebedarf des B50-70 unterhalb von 10 Watt - so soll es bei einem ULV-Notebook sein. Während des Stresstests steigt die Leistungsaufnahme kurzzeitig auf 32,2 Watt. Dann sinkt der Wert, da CPU und GPU gedrosselt werden. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 45 Watt.
Aus / Standby | 0.26 / 0.35 Watt |
Idle | 4.7 / 8.1 / 8.7 Watt |
Last |
30.4 / 32.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Mit unserem praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das B50-70 erreicht eine Laufzeit von 3:40 h - ein lausiger Wert.
Pro
Contra
Fazit
Das Lenovo B50-70 gehört zu den Office-Notebooks im 15,6-Zoll-Format. Es bietet genügend Rechenleistung für Anwendungen aus den Bereichen Office- und Internet. Der Rechner arbeitet meistens leise und erwärmt sich kaum. An Speicherplatz mangelt es dank der 500 GB fassenden Festplatte so schnell nicht. Ein Tausch der Platte gegen eine SSD wäre problemlos möglich. Das Notebook verfügt über eine Wartungsklappe. Die verbaute Tastatur reicht für den Hausgebrauch aus. Vielschreiber würden mit ihr nicht glücklich werden. Die Akkulaufzeiten fallen schlecht aus. In unserem WLAN-Test bringt es das B50-70 auf einen Wert von 3:40 h. Von einem ULV-Notebook erwarten wir heutzutage eine Mindestlaufzeit von 5 bis 6 Stunden.
Auch wenn das B50-70 viele Schwächen aufweist, bezieht es eine gewisse Attraktivität aus seinem Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 350 Euro ist ein Core i3-Notebook samt Windows 8.1 zu bekommen. Das Upgrade auf Windows 10 kann noch bis Ende Juli 2016 kostenlos durchgeführt werden.
Wer einen günstigen Rechner für den heimischen Schreibtisch sucht, wird sich an den geringen Laufzeiten und dem schlechten Bildschirm nicht stören. Der Rechner ist in jedem Fall Notebooks vorzuziehen, die mit leistungsschwachen Intels Braswell-CPUs bzw. AMD-APUs der E-Serie bestückt sind.
Lenovo B50-70 MCC2GGE
- 27.06.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck