Test Kodak Ektra Smartphone
Kodak war mal einer der ganz großen Namen im Fotogeschäft. Doch dann kam die Digitalisierung, die die Amerikaner verschliefen und es folgte der Niedergang inklusive zeitweiligem Konkurs. Mittlerweile hat sich das Unternehmen vornehmlich auf die Produktion professioneller Drucker spezialisiert, aber der Name Kodak besitzt immer noch einigen Klang unter Fotografen und so verwundert es nicht, dass das erste Smartphone unter dem Namen Kodak, das Kodak Ektra, insbesondere durch seine Kamera glänzen will.
Mit einem empfohlenen Preis von 499 Euro ist das Smartphone in der oberen Mittelklasse angesiedelt, hier ist die Konkurrenz nicht gering, da auch ältere High-End-Smartphones schnell günstiger werden und dann in diese Preisregion eindringen. So findet sich das Huawei P9 unter den Vergleichsgeräten, das durch die Kooperation mit Leica ebenfalls einen klangvollen Kamera-Namen mitbringt. Das OnePlus 3T ist der Darling aller Pfennigfuchser, da es High-End-Features zum günstigen Preis bietet. Das Asus Zenfone 3 glänzt durch besonders schickes Design und das LG V10 besitzt einen zweiten Screen oberhalb des Hauptbildschirms. Sie alle kosten aktuell sogar weniger als das Kodak Ektra. Mal sehen, ob für Foto-Fans der Aufpreis gerechtfertigt ist.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Design des Kodak Ektra lässt sich mit dem Wort "Retro" recht gut beschreiben. An der Rückseite sieht es mit Lederoptik und riesiger Kameraeinfassung wirklich aus wie eine alte Kamera. Vorne gibt es das nüchterne Design moderner Smartphones zu sehen, das sich auf den Bildschirm konzentriert. Drei beleuchtete Touchbuttons unterhalb des Screens sind eine kleine Besonderheit an der Front.
Das Kodak Ektra ist kein Smartphone für Menschen, die es kompakt mögen: Trotz des nur 5 Zoll großen Monitors ist das Gehäuse deutlich ausladender als beim Huawei P9 mit 5,2-Zoll-Screen. In der Dicke ist das besonders auffällig: Durch eine Griffleiste, die den Kameralook unterstützt, ist das Smartphone bis zu 14 Millimeter dick. Die Griffleiste ist andererseits zu klein gehalten, um beim Fotografieren eine wirkliche Stabilisierung und einen sicheren Griff zu gewährleisten.
Als Material verwendet der Hersteller Bullit, der die Marke Kodak für Smartphones lizensiert hat, hauptsächlich Kunststoff, was in dieser Preisklasse dann doch negativ auffällt. Die Lederoptik an der Rückseite sorgt für einen sicheren und angenehmen Griff, allerdings finden wir den sichtbaren Übergang zwischen den zwei Lederoptik-Teilen an der Unterseite unschön.
Die Verarbeitung ist recht sauber, das Smartphone stabil. Druck von vorne kommt zwar recht deutlich auf das Display durch, von hinten allerdings wird auch starker Druck nicht sichtbar und das Gerät lässt sich kaum verwinden.
Ausstattung
Bei unserem Testgerät sind 32 GB Massenspeicher verbaut, die sich per microSD-Karte um bis zu 128 GB erweitern lassen. 3 GB Arbeitsspeicher sind ebenfalls verbaut. Bei dem wuchtigen Gehäuse verwundert es nicht, dass Kodak locker auch eine 3,5-mm-Buchse unterbringen kann.
Der USB-C-Anschluss ist sogar USB-3.0-fähig und unterstützt USB-OTG, man kann also externe Datenträger über ein passendes Kabel anschließen. NFC und ein Fingerabdrucksensor fehlen, beide sollten in dieser Preisklasse eigentlich Standard sein.
Software
Grundsätzlich setzt der Hersteller auf Android 6.0, das in einer unveränderten Version installiert ist. Ein eigener Launcher kommt also nicht zum Einsatz. Das sollte Updates erleichtern, tatsächlich wurde uns während unseres Tests ein Update angeboten, das wir prompt installierten. Auch nach dem Update bleibt es noch bei Android 6.0, die Sicherheitspatches sind dann aber auf den Stand von Anfang Dezember 2016, also noch einigermaßen aktuell. Über ein Update auf Android 7 ist aktuell noch nichts bekannt.
Bei der mitgelieferten Software legt Kodak den Fokus auf die Fotografie- und Videofeatures des Smartphones: So kann man beispielsweise Videos im Super-8-Format aufnehmen, die mit entsprechenden Filtern versehen werden. Die App ist nett designed, hat einen passenden Retro-Look, an die Bedienung muss man sich allerdings erst gewöhnen. "Snap-Galerie" ist eine Foto-Galerie-Software, die auch Foto-Filter beherrscht, aber das können ja mittlerweile die meisten Foto-Apps. Neben einer eigenen Kamera-Software, die wir uns gleich noch näher anschauen, gibt es noch die Möglichkeit, sich über Kodaks "Prints"-App auch gleich physische Abzüge der Bilder zu bestellen.
Kommunikation und GPS
Schnelles WLAN nach dem Standard 802.11 ac ist in dieser Preisklasse selbstverständlich, auch alle langsameren Standards und Netzwerke im 5-GHz-Netz unterstützt. Die Kommunikation funktioniert recht flott, in unserem standardisierten WLAN-Test schlägt das Kodak Ektra beim Empfang alle Vergleichsgeräte. Bei der Sendegeschwindigkeit ist es nur dem OnePlus 3T unterlegen. In unserem Praxistest hatten wir vollen Empfang direkt neben dem Router und halbes Signal in zehn Metern Entfernung und durch drei Wände. Der Seitenaufbau erfolgte in beiden Fällen recht flott.
Mit jeweils vier Frequenzen im GSM-, UMTS- und LTE-Netz ist das Kodak Ektra eher mäßig ausgestattet, die meisten Vergleichsgeräte bieten zumindest mehr LTE-Bänder. Beim OnePlus 3T oder dem Huawei P9 bietet das LTE-Modul auch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als bei unserem Testgerät. Das Kodak Ektra unterstützt zudem nur eine SIM-Karte. Der Empfang war im innerstädtischen Umfeld auch in Gebäuden stets gut.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
OnePlus 3T | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
iperf3 receive AX12 | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
OnePlus 3T | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
In Innenräumen kann uns das GPS-Modul nicht orten. Im Freien ist eine Genauigkeit von 6 Metern aber schnell erreicht.
Für exaktere Aussagen über die Ortung nehmen wir das Smartphone mit auf einen Fahrradtrip, das Profi-Navi Garmin Edge 500 packen wir ebenso in den Rucksack und vergleichen die Ergebnisse. 400 Meter kürzer empfindet das Kodak Ektra die Strecke, das liegt wohl an den zahlreichen "Abkürzungen" die das GPS-Modul uns andichtet, wenn es zwischen zwei Messpunkten das Signal verliert. Hier ist das Profi-Navi doch wesentlich genauer. Wer nur grob geortet werden möchte, dem dürfte das Kodak Ektra ausreichen, wer aber möglichst exakte Ortungsdaten benötigt, der muss sich wohl woanders umschauen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Kodak bzw. Bullit setzt auf die Standard-Android-App für Telefonanrufe. Keine schlechte Wahl, sie ist übersichtlich zu bedienen und bietet alle wesentlichen Funktionen.
Die Sprachqualität sagt uns zu: Unser Gegenüber klingt einigermaßen klar und ist sehr gut verständlich. Störgeräusche nehmen wir nicht wahr. Auch unsere Stimme wird recht klar übertragen, egal ob wir laut oder leise sprechen. Auch über die Freisprecheinrichtung lässt sich das Gegenüber gut verstehen und auch unsere Stimme kommt gut an. Insgesamt ist die Sprachqualität gut mit leichtem Verbesserungspotenzial bei der Stimmklarheit und der Geräuschunterdrückung.
Kameras
In dieser Disziplin will das Kodak Ektra besonders punkten, schließlich lag hier mal die Kernkompetenz des Unternehmens. Der 21-Megapixel-Sensor für die rückwärtige Kamera stammt allerdings von Sony, der Name Kodak erscheint nur noch auf dem riesigen Kameramodul auf der Rückseite. In Sachen Auflösung schlägt der Sensor aber schon mal alle Vergleichsgeräte, die Frontkamera mit 13 Megapixel muss sich allerdings dem OnePlus 3T geschlagen geben, hier löst die Frontoptik mit 16 Megapixel auf.
Aber Auflösung ist nicht alles, andere technische Details der Linse und vor allem die Verarbeitung der Bilder machen oft den Unterschied. Hier bietet die Hauptkamera des Kodak Ektra immerhin einen optischen Bildstabilisator und einen Dual-LED-Blitz. Ein Laser-Autofokus und vor allem der Support für das besser nachbearbeitbare RAW-Format fehlen allerdings. Stattdessen gibt es nur einen herkömmlichen Phasenverschiebungs-Autofokus.
Die Kamerasoftware bringt das Modus-Wahlrad, das man von Spiegelreflexkameras kennt, auf das Smartphone. Das erweist sich nach einer kurzen Eingewöhnung als recht nützlich und brauchbar, um schnell durch die unterschiedlichen Modi wie Nacht, Sport oder Makro zu schalten. An der Seite des Smartphones findet sich eine dedizierte Kamerataste mit zweistufigem Druckpunkt, sodass man wie bei einer normalen Kamera den Fokus festlegen und dann abdrücken kann. Das funktioniert ordentlich, der erste Druckpunkt könnte aber deutlicher spürbar sein.
Bei den Bildern der Hauptkamera fällt auf, dass große Farbflächen schnell fleckig werden, da sind die Farben eines Fotos aus dem iPhone 7 Plus dann doch deutlich feiner abgestuft. Manche Bilder wirken überschärft, Ränder fransen aus. Besonders schmerzlich ist aber die schlechte Performance bei schwachem Licht, wo das Farbrauschen sehr hoch ist. Das Update, das uns während unseres Tests angeboten wurde, soll angeblich die Bildqualität verbessern. Wir machen eine Testaufnahme und glauben tatsächlich, leichte Verbesserungen erkennen zu können, ein starkes Farbrauschen bei Schwachlicht und fleckige Farben gibt es nach wie vor, es ist nur nicht mehr ganz so schlimm.
Videos lassen sich in 2.160p-Auflösung aufnehmen, also in 4K. Die Videobilder wirken sehr scharf, auch die Farben werden gut wiedergegeben und das Smartphone reagiert schnell auf Lichtveränderungen. Ab und an mussten wir allerdings den Fokus manuell nachführen.
Die Frontkamera löst mit 13 Megapixel hoch auf, die Bilder sind recht scharf, die Farbwiedergabe ist allerdings deutlich zu hell. Gut gefällt uns, dass die Blätter im Gegenlicht noch sehr deutliche Konturen besitzen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Bei der Analyse der Kamera im Labor bestätigt sich noch einmal, dass Farbflächen sehr unsauber und mit hohem Farbrauschen dargestellt werden. Weiß im Referenzfarbraum ist auf den Bildern des Kodak Ektra deutlich beige gefärbt, die meisten Farbtöne sind etwas zu dunkel. Alles in allem wirken Objekte in der Bildmitte deutlich klarer und kräftiger als an den Rändern.
Zubehör und Garantie
An Zubehör liefert Kodak nur ein Netzteil und ein USB-Kabel mit. Dazu kommt eine Trageschlaufe, die sich am Gerät befestigen lässt und ein SIM-Tool zum Öffnen der Schublade. Kodak verkauft sehr stylische Kamerataschen aus Leder, die für das Ektra passen. Mit knapp 70 Euro haben Sie allerdings ihren Preis. Ein einfacherer Smartphone-Sleeve aus Leder kostet die Hälfte.
24 Monate Garantie bietet Kodak in der EU auf seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur kommt direkt aus Googles Betriebssystem und wurde nicht von Kodak verändert. Das ist eine gute Wahl, wer andere Tastaturen möchte, kann sie jederzeit aus dem Google Play Store laden.
Unterhalb des Bildschirm gibt es drei Touch-Buttons für die Systemfunktionen von Android. Sie leuchten nach einem Druck auf und sind recht präzise zu bedienen. Die Oberfläche des Touchscreens fühlt sich schon sehr nach Plastik an und der Qualitätseindruck ist eher mittelmäßig. Die Bedienung ist aber präzise möglich, auch in den Ecken und an den Rändern.
Die vier physischen Buttons am Smartphone liegen alle an der rechten Seite und steuern die Lautstärke, holen das Gerät aus dem Standby oder aktivieren die Kamera und dienen als Auslöser. Über den Kamerabutton mit zwei Druckstufen haben wir ja bereits gesprochen: Eine gute Idee und auch recht gut umgesetzt. Auch die Lautstärkebuttons und die Standby-Taste funktionieren zuverlässig.
Display
Ein Full-HD-Bildschirm ist in dieser Klasse Pflicht, hier kann das Kodak Ektra liefern: Der 5-Zoll-Bildschirm löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf. Die Bildschirmhelligkeit ist allerdings mit 418 cd/m² etwas geringer als bei den Vergleichsgeräten und die Ausleuchtung mit 84 Prozent nicht sehr gleichmäßig, das sieht man besonders bei großen Farbflächen. Ärgerlich: Bei aktiviertem Helligkeitssensor sinkt die maximale Helligkeit noch einmal deutlich auf 343 cd/m².
|
Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 428 cd/m²
Kontrast: 652:1 (Schwarzwert: 0.64 cd/m²)
ΔE Color 8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.6 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.17
Kodak Ektra IPS, 1920x1080, 5" | Huawei P9 IPS-NEO, JDI, 1920x1080, 5.2" | Asus Zenfone 3 ZE552KL IPS, 1920x1080, 5.5" | OnePlus 3T Optic-AMOLED, 1920x1080, 5.5" | LG V10 Quantum-IPS, 2560x1440, 5.7" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 49% | 34% | 3% | 47% | |
Helligkeit Bildmitte | 417 | 582 40% | 658 58% | 421 1% | 450 8% |
Brightness | 419 | 563 34% | 633 51% | 430 3% | 431 3% |
Brightness Distribution | 84 | 91 8% | 93 11% | 84 0% | 93 11% |
Schwarzwert * | 0.64 | 0.38 41% | 0.66 -3% | 0.22 66% | |
Kontrast | 652 | 1532 135% | 997 53% | 2045 214% | |
Delta E Colorchecker * | 8 | 4.4 45% | 4.9 39% | 7.1 11% | 5.18 35% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.9 | 7.4 43% | 9.1 29% | 15.3 -19% | 10.39 19% |
Delta E Graustufen * | 8.6 | 4.8 44% | 5.8 33% | 6.8 21% | 6.94 19% |
Gamma | 2.17 101% | 2.2 100% | 2.26 97% | 2.23 99% | 2.24 98% |
CCT | 8952 73% | 6175 105% | 7840 83% | 7866 83% | 8091 80% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 77.78 | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.44 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert fällt mit 0,64 cd/m² unterdurchschnittlich aus, sodass auch das Kontrastverhältnis mit 652:1 eher mau ist. Farben wirken dadurch auf dem Bildschirm etwas blass. Über die Option "Miravision" im Optionen-Menü lässt sich allerdings die Farbdarstellung umfangreich einstellen.
Im Auslieferungszustand sind die Farbabweichungen zum Referenzfarbraum sRGB sehr hoch, allerdings kann der Bildschirm fast alle Farben des Farbraums darstellen. Ein starker Blaustich ist bei den Graustufen erkennbar, er lässt sich aber über den Weißabgleich abschwächen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
30.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9.6 ms steigend | |
↘ 21.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 81 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
63.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 26 ms steigend | |
↘ 37.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 97 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien kann man das Kodak Ektra nutzen, an sonnigen Tagen aber wohl besser im Schatten. Die Blickwinkel sind dank IPS-Display sehr gut, auch aus flachen Winkeln ist das Bild noch gut erkennbar.
Leistung
Beim SoC setzt Kodak auf ein Mediatek Helio X20 MT6797 mit maximal 2,3 GHz Taktung. Die Besonderheit an diesem System-on-Chip: Es besitzt gleich zehn Prozessorkerne, die in drei unterschiedliche Cluster eingeteilt sind und je nach Leistungsbedarf aktiviert werden. So lässt sich einerseits Energie sparen, andererseits ist bei Bedarf viel Leistung verfügbar.
Das SoC der oberen Mittelklasse zeigt sich in unseren Tests tatsächlich recht flott, das OnePlus 3T ist deutlich schneller, das Huawei P9 hat einen leichten Vorsprung, die anderen Vergleichsgeräte müssen zurückstecken. In der Praxis konnten wir uns in Menüs und Apps fast immer flüssig bewegen.
Als Grafikchip kommt ein ARM Mali-T880 MP4 zum Einsatz. Er bietet nicht ganz so stabile Leistungswerte wie der Prozessor und fällt auch schon mal hinter die Vergleichsgeräte zurück.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
Der interne Speicher des Kodak Ektra reagiert relativ langsam auf Anfragen, besonders zufällige Zugriffe machen Probleme. Der Zugriff auf unsere microSD-Speicherkarte Toshiba Exceria Pro M401 ist ebenfalls langsamer als bei den Vergleichsgeräten.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
Das Surfen im Internet auf Webseiten mit modernen Technologien wie HTML5 oder JavaScript ist für das Kodak Ektra kein großes Problem: Die Geschwindigkeit ist gut, mit dem Huawei P9 surft man aber nochmal etwas flotter.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Kodak Ektra | |
Huawei P9 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
OnePlus 3T | |
LG V10 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Das Kodak Ektra beherrscht auch 3D-Spiele aus dem Google Play Store, allerdings wirken sie nicht immer absolut flüssig. Das aufwändige Rennspiel "Asphalt 8: Airborne" kann man aber spielen, vielleicht sollte man nicht unbedingt die vollen Details wählen. Weniger anspruchsvolle Games wie "Angry Birds" laufen problemlos, die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor ist sehr präzise.
Emissionen
Temperatur
Im unteren Bereich der Vorderseite erwärmt sich das Smartphone schon bei leichter Last spürbar. Unter Volllast werden es bis zu 44,2 °C, die sich dann schon sehr deutlich bemerkbar machen. Eine so starke Erwärmung sollte für einen angenehmen Alltagsbetrieb eigentlich vermieden werden geben. Gefährlich ist das Kodak Ektra dadurch zwar noch nicht, aber unangenehm zu handhaben.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 35.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher ist eigentlich recht clever positioniert: Hinter dem Kameragriff sollte er davor geschützt sein, dass er durch weiche Unterlagen gedämpft wird, oder? Das klappt leider nicht, selbst wenn man das Smartphone auf den Tisch legt, ist der Klang deutlich dumpfer. Hält man das Gerät in der Hand, kann man aber auch nicht von überragender Klarheit sprechen, der Sound ist eher dumpf und stark höhenlastig. Immerhin kann der Lautsprecher recht laut aufspielen, für Soundenthusiasten ist er dennoch nicht geeignet.
Dann sollte man schon lieber den 3,5-mm-Audioport oder Bluetooth nutzen. Mit entsprechenden Lautsprechern oder Kopfhörern bekommt man hier guten Sound.
Kodak Ektra Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (90.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 43.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 7.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 64% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 30% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 79% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
OnePlus 3T Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 34% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 53% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 39% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei P9 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 31.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 68% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 25% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
In Sachen Energieaufnahme können wir dem Kodak Ektra leider auch keine sehr guten Werte bescheinigen. Dafür ist der Verbrauch durchgängig zu hoch. Sowohl im Idle-Betrieb als auch unter voller Last braucht das Kodak Ektra recht viel Energie.
Aus / Standby | 0.07 / 0.18 Watt |
Idle | 0.93 / 2.23 / 2.34 Watt |
Last |
4.8 / 8.46 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Kodak Ektra 3000 mAh | Huawei P9 3000 mAh | Asus Zenfone 3 ZE552KL 3000 mAh | OnePlus 3T 3400 mAh | LG V10 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 17% | 18% | 2% | -0% | |
Idle min * | 0.93 | 0.77 17% | 0.83 11% | 0.61 34% | 0.67 28% |
Idle avg * | 2.23 | 2.36 -6% | 2.11 5% | 1.77 21% | 1.94 13% |
Idle max * | 2.34 | 2.37 -1% | 2.12 9% | 1.81 23% | 2.1 10% |
Last avg * | 4.8 | 3.09 36% | 3.41 29% | 6.67 -39% | 6.53 -36% |
Last max * | 8.46 | 5.35 37% | 5.46 35% | 10.98 -30% | 9.93 -17% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit 3.000 mAh bzw. 11,4 Wh ist die Akkukapazität des Kodak Ektra auf Klassenniveau, nur das OnePlus 3T bietet einen noch etwas größeren Energiespeicher. Was die Smartphones aus ihrem Akku herausholen, ist dann allerdings sehr unterschiedlich und stellt beim Kodak Ektra leider keine Glanzleistung dar: 7:47 Stunden kann man mit dem Smartphone im WLAN surfen. Das bedeutet, dass man mit dem Gerät wohl über einen Arbeitstag kommt, bei häufiger Nutzung kann allerdings auch das knapp werden. Asus Zenfone 3 oder Huawei P9 halten hier wesentlich länger durch.
Schnellladung wird unterstützt, eine volle Aufladung dauert etwa 1:45 Stunden. Das Gerät ist recht zickig, was fremde Ladegeräte betrifft, mit einigen funktionierte es gar nicht, mit anderen ließ sich die Schnellladefunktion nicht nutzen.
Kodak Ektra 3000 mAh | Huawei P9 3000 mAh | Asus Zenfone 3 ZE552KL 3000 mAh | OnePlus 3T 3400 mAh | LG V10 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 9% | 68% | 19% | -15% | |
WLAN | 467 | 569 22% | 797 71% | 494 6% | 353 -24% |
Last | 214 | 206 -4% | 352 64% | 282 32% | 203 -5% |
Idle | 1514 | 1502 | 1423 | 1697 | |
H.264 | 568 | 905 | 810 | 539 |
Pro
Contra
Fazit
Das Kodak Ektra besetzt eine Nische: Es ist ein Smartphone für Menschen, die mit ihrem Gerät gerne auffallen wollen und das Retro-Kamera-Design schätzen. Dazu passt das Zubehör in Form der Leder-Kamerataschen natürlich sehr gut. Aber kann das Smartphone auch mehr, als nur gut auszusehen? Es bietet ordentliche Leistungswerte, einige ganz witzige Softwarebeigaben, ein stabiles Gehäuse und recht gute Sprachqualität. Die Frontkamera macht zudem ordentliche Bilder.
Echte Begeisterung kommt beim Kodak Ektra aber nur selten auf. Das Problem ist, dass die verbaute Hauptkamera in Sachen Features hinter anderen, gleich teuren Geräten zurückstehen muss und nicht mal wirklich gute Bilder macht. Auch in Sachen Bildschirm und Akkulaufzeit sind wir mit unserem Testgerät nicht zufrieden.
Ein Foto-Smartphone mit nur mittelmäßiger Kamera? Das Kodak Ektra patzt in seiner wichtigsten Disziplin und packt noch einen dunklen und kontrastarmen Bildschirm sowie schwache Akkulaufzeiten drauf. So wird das leider nichts mit der Wiederauferstehung der Kult-Marke.
Insgesamt gibt es wesentlich bessere Angebote in der Preisklasse, die meist auch noch etwas günstiger zu haben sind. Das Kodak Ektra ist also nur etwas für Fans der Marke, die ihr Smartphone ohnehin nur für Schnappschüsse verwenden. Wer ein Smartphone mit einer wirklich guten Kamera sucht, der sollte sich unseren Vergleich der besten Foto-Smartphones ansehen.
Kodak Ektra
- 24.01.2017 v6 (old)
Florian Wimmer