Test Huawei Y6 (2019) Smartphone
Die Y-Serie von Huawei ist die Einstiegsreihe des Unternehmens. Wer ein günstiges Smartphone sucht, der wird hier fündig. Übermäßig hohe Erwartungen wird da wohl niemand haben, aber gerade hier überrascht Huawei und verspricht hohe Leistung und sogar das, was kein Einsteiger-Smartphone bietet: ordentliche Low-Light-Fotografie. Damit wirbt keiner der Wettbewerber, zu denen unter anderem der Vorgänger Huawei Y6 (2018), das Huawei Y7 (2019), Xiaomi Redmi 7, Honor 8A und das Samsung Galaxy J4 Plus (2018) gehören. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es eher moderate, aber sinnvolle Neuerungen: ein größeres und moderneres Display ohne Rand, dafür aber mit Notch, außerdem einen doppelt so großen Speicher. Hauptunterschiede zum 50 Euro teureren Huawei Y7 (2019) sind der dort vorhandene Fingerabdrucksensor, das etwas größere Display, ein stärkerer Akku und eine zweite Linse für die Hauptkamera, die für künstliches Bokeh zuständig ist.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Kunst in Leder
Das Huawei Y6 (2019) gibt es in drei Farben: Midnight Black, Sapphire Blue und Amber Brown. Die drei Varianten unterscheiden sich allerdings nicht nur in der Farbe, sondern auch beim Material auf der Rückseite: So tragen die ersten beiden Farbgebungen einen schlichten Kunststoffrücken, die kakifarbene Version weist hingegen eine falsche Naht am Rand auf und imitiert mit leichter Struktur immerhin optisch Leder. Haptisch erinnert die Oberfläche nur mit viel Fantasie an Leder – und wenn, dann nur an sehr günstiges und trockenes. In puncto Design erachten wir die Entscheidung Huaweis zumindest als mutig. Sie wird zwar nicht jedem gefallen, bringt aber zumindest Abwechslung in das Meer an glatten Kunststoff-, Glas und Alurückseiten.
Wie die Rückseite ist auch der Rahmen mehr Schein als Sein. Er sieht zwar nach Metall aus, tatsächlich besteht er aber aus lackiertem Kunststoff. Das könnte nach einer gewissen Nutzungszeit schnell abgeranzt aussehen, macht neu aber einen ausreichend hochwertigen Eindruck. Gerade in Hinblick auf den Verkaufspreis von rund 150 Euro geht die Materialwahl genauso in Ordnung wie die Verarbeitungsqualität. Sie gibt mit gleichmäßigen Spaltmaßen und ordentlicher Verwindungssteifigkeiten keinen Grund zur Kritik, selbst die Tasten auf der rechten Gehäuseseite sind perfekt in den Rahmen eingepasst und lassen sich hervorragend bedienen.
Die minimal aus dem Body des Huawei Y6 (2019) hervorstehende Kamera stört nicht weiter, stattdessen fällt auf der Front der – wieder im Hinblick auf den Preis – erstaunlich schmale Rand rings um das Display auf. Die Frontkamera ist entsprechend in einer mittig am oberen Display-Rand angebrachten Notch implementiert, Telefonielautsprecher, Sensoren sowie eine Benachrichtigungs-LED noch darüber – ganz wie bei „den Großen″! Lediglich der Micro-USB-Anschluss auf der Fußseite des Gerätes verrät den niedrigen Verkaufspreis des 2019er Y6. Dank einer Größe von gerade einmal 156,3 x 73,5 x 8 Millimetern und nur 150 Gramm Gewicht ist das Smartphone trotz großem 6,1-Zoll-Screen richtig handlich.
Ausstattung - Im Alltag ausreichend
Als Antrieb dient ein Mediatek MT6761 mit vier Kernen, dem 2 GB RAM zur Seite stehen. Wo da die angekündigte „herausragende Leistung“ herkommen soll, weiß wohl nur die Marketing-Abteilung von Huawei. Andererseits ist das für ein Einsteiger-Smartphone eine typische, beinahe schon eine gute Ausstattung. Auch über 32 GB internen und um bis zu 512 GB (exFat möglich) erweiterbaren Speicher kann sich in dieser Preisklasse niemand beschweren – im Gegenteil. Wer allerdings ins Detail geht, findet durchaus Lücken im Lastenheft.
NFC etwa suchen Interessenten vergeblich, ebenfalls schnelles WLAN ac. Selbst einen Fingerabdrucksensor hat das Y6 (2019) nicht, und bei LTE ist bei Cat 6 (300 Mbit/s im Download) ist Schluss. Ein Beinbruch ist das aber nicht. Störender ist da schon eher der bereits erwähnte Mikro-USB-Anschluss, stattdessen wäre es endlich auch in der Einstiegsklasse Zeit für Typ-C. Der Klinkenstecker für herkömmliche Headsets wird hingegen sicherlich viele Nutzer freuen.
Software - Das Y6 (2019) bietet aktuelles Android
Während Typ-C sich in der unteren Preisklasse auch im Jahr 2019 noch nicht durchsetzen konnte, haben die Hersteller inzwischen immerhin verstanden, dass auch bei niedrigem Verkaufspreis ein aktuelles Betriebssystem vorhanden sein sollte. Entsprechend installiert Huawei auf dem Y6 (2019) Android 9 Pie und passt dessen Features durch die eigene Nutzeroberfläche EMUI 9.0.1 an. So erlaubt diese etwa ab Werk den Verzicht auf einen Appdrawer (kann aber aktiviert werden) und bietet Zugriff auf zusätzliche Huawei Dienste wie etwa Designs. Auf eine Widevie-L1-Zertifizierung verzichtet Huawei leider, hochauflösende Videos können entsprechend nicht in HD gestreamt werden. Wegen der ohnehin nur vorhandenen 720p+-Auflösung des Displays ist das aber nicht weiter schlimm.
Kommunikation und GPS - Leichte Schwächen beim Empfang
Bei der WLAN-Geschwindigkeit ergibt sich bei der Messung mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 ein konträres Bild: Beim Datenempfang setzt sich das Huawei Smartphone an die Spitze des Vergleichsfeldes, beim Senden bildet es das Schlusslicht. Dass das Modell nicht an Spitzenmodelle herankommt, ist keine Überraschung. Bei LTE können Nutzer auf wenige, dafür aber die in Europa wichtigsten Frequenzen zurückgreifen. Globetrotter werden damit nicht zufrieden gestellt, alle anderen schon.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Huawei Y6 2018 | |
Huawei Y7 2019 | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
iperf3 receive AX12 | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
Huawei Y7 2019 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Huawei Y6 2018 | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 |
Kein WLAN ac mit 5 GHz, kein NFC – was dann? Beispielsweise A-GPS mit Unterstützung von Glonass und BDS. Das reicht zumindest in den meisten Fällen für den Alltag aus, zu viel sollte man aber nicht erwarten. In Gebäuden findet das Huawei Y6 (2019) nämlich keinen Empfang, selbst am Fenster ist der erst nach längerer Wartezeit aufgebaut. Draußen geht ein Verbindungsaufbau auch nicht so schnell wie bei Spitzenmodellen vonstatten, ist anschließend aber ausreichend genau und stabil.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Das Huawei Y6 (2019) tönt gut
Lautstärke und Verständlichkeit sind gut, große Schwierigkeiten dürften Gesprächspartner auch dank dem guten Mikrofon des Y6 (2019) an beiden Enden der Leitung nicht haben. Auch leise Geräusche werden zu Lasten der Umgebungsgeräuschdämpfung übermittelt. Nur am letzten Quäntchen Klarheit mangelt es, außerdem ist immer wieder einmal leichtes Klirren auf maximaler Lautstärke zu hören. Der Lautsprecher ermöglicht in ruhiger Umgebung zwar problemloses Freisprechen, klingt dabei aber etwas hohl und blechern. VoLTE beherrscht das aktuelle Y6 nicht.
Kameras - Ohne Licht nur Schatten
Huawei verpasst dem Y6 (2019) eine Hauptkamera mit 13 Megapixel und eine Frontkamera mit 8 Megapixel. "Schnickschnack" wie Dual- oder gar Triplecam gibt es nicht. Die maximale Blendenöffnung der einzelnen Hauptkamera von f/1.8 ist inzwischen längst kein Highlight mehr, entsprechend wundert die Behauptung des Herstellers um so mehr, auch bei schlechtem Licht gute Aufnahmen zu produzieren. Weitere Features, die dafür zuständig sein könnten, bleibt er zudem schuldig - wo also soll die gute Qualität herkommen?
Tatsächlich ist die Fotoqualität der Hauptkamera bei wenig Licht auch alles andere als gut: Die Bildschärfe fällt schnell ins Bodenlose, und Bildrauschen nimmt überhand – ganz so, wie man es von einem Smartphone um 150 Euro erwartet. Entsprechend ist das eigentlich auch kein Beinbruch, doch wer Qualität verspricht, muss auch Qualität liefern. Das tut Huawei beim Y6 (2019) leider nicht.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Bei Tageslicht sieht das schon wieder anders aus. Angesichts des niedrigen Preises darf hier durchaus von guter Bildqualität gesprochen werden. Das bezieht sich sowohl auf Bilddynamik als auch auf Bildschärfe und Detailreichtum. Im Vollbild betrachtet sehen Fotos bei gutem Licht überraschend knackig aus, lediglich dunkle Bereiche im Bild saufen etwas ab. In der Vergrößerung erkennt man schnell die Ursache für den scharfen Eindruck: Die Software schärft radikal nach, im Detail wirkt das etwas übermotiviert und künstlich. Die meisten Nutzer werden aber vermutlich die berechnete Schärfe gutheißen.
Die Frontkamera liefert bei schwachem Licht ähnlich schlechte Ergebnisse wie die Hauptkamera, zusätzlich kommt sie auch mit viel Licht nicht gut klar. Als Resultat brennen dann helle Bildbereiche schnell aus, und Details verlieren sich in einer weißen Fläche, wo eigentlich ein bewölkter Himmel sein sollte. Auch die Bildschärfe kann dann oftmals nicht überzeugen. Für gelegentliche Selfies und Videochats reicht die Frontcam aber.
Bei der Hauptkamera sollte man von Videos nicht zu viel erwarten. Hier gelten die gleichen Einschränkungen wie bei Fotos; hinzu kommt mangelnde Bildstabilisierung, so dass Videos eigentlich nur bei gutem Licht und mit Stativ ausreichend hochwertig werden.
Auf unseren Testcharts sind nicht nur teilweise deutliche Unterschiede bei der Darstellung von Farben zu sehen, sondern auch mangelnde Bildschärfe im Detail und sichtbares Bildrauschen schon bei minimal verschlechterten Bedingungen. Insgesamt sollte die Kamera des Huawei Y6 (2019) nur für gelegentliche Schnappschüsse bei hellem Tageslicht herangezogen werden.
Zubehör und Garantie - Headset trotz Niedrigpreis
Der Lieferkarton des Einsteiger-Smartphones Huawei Y6 (2019) birgt keine Überraschungen: Abgesehen von typischen Papier-Dreingaben wie Garantiebestimmungen und Schnellstartanleitung fügt Huawei abgesehen vom Telefon nur ein Ladegerät samt USB-Kabel sowie ein SIM-Tool bei. Dem Trend, günstigen Smartphones kein Headset beizulegen, folgt Huawei nicht. Angesichts der einfachen Bauart stellt sich allerdings die Frage, wie sinnvoll das ist. Zwar können neue Besitzer des Y6 dank dem beiliegenden Headset direkt aus dem Lieferkarton das UKW-Radio nutzen, vermutlich wird es aber schnell ersetzt und trägt dann nur noch zur weiteren Umweltverschmutzung bei. Auf das Smartphone gibt Huawei 2 Jahre Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung - Ordentlicher Touchscreen beim Y6 (2019)
Der Touchscreen des günstigen Huawei Y6 (2019) ist ausreichend beschichtet, sodass Finger gut auf ihm über das Glas gleiten. Beim Tippen auf der Bildschirmtastatur zeigte sich der Touchscreen außerdem in allen Bereichen gleichermaßen berührungsempfindlich, auch in den Ecken. Entsprechend lässt sich das Einsteiger-Smartphone ordentlich bedienen – zumindest bei einfachen Aufgaben.
Schon die Drehung vom Hoch- ins Querformat dauert aber schon mal 1,5 Sekunden – das entspricht einer gefühlten Ewigkeit. Auch Wechsel von Apps auf den Homescreen oder zwischen Apps dauert einen Augenblick, geht aber bei nicht zu großer Zahl an Hintergrund-Apps ausreichend flott. In Anbetracht des niedrigen Preises ist die gebotene Bediengeschwindigkeit zufriedenstellen. Anstelle eines Fingerabdrucksensors können Nutzer nur auf althergebrachte Methoden wie Muster- oder PIN-Eingabe zurückgreifen, ansonsten bleibt noch eine einfache Gesichtserkennung. Die funktioniert bei ausreichender Beleuchtung schnell und relativ zuverlässig, gilt aber wie bei allen Android Smartphones ohne spezielle 3D-Frontcam als ziemlich unsicher.
Display - Moderner Screen
Das LCD des 2019er Huawei Y6 misst 6,1 Zoll und stellt dabei 1.560 x 720 Bildpunkte dar. Das entspricht zwar nur etwa 280 Pixel pro Zoll, unscharfe Darstellung wird aber den meisten Nutzern nur mithilfe einer Lupe auffallen. Die Helligkeit ist zudem mit im Schnitt 485 cd/m² für ein Einstiegsgerät ordentlich, gleiches gilt für die ausreichend gleichmäßige Helligkeitsverteilung.
Auch bei Schwarzwert und Kontrast legt das Y6 (2019) im Vergleich zum Vorgänger aus 2018 noch einmal eine Schippe nach und schlägt sich auch im Vergleich zur direkten Konkurrenz vorbildlich. Selbst bei der Darstellung von Graustufen überzeugt das aktuelle Modell, nur bei der Farbgenauigkeit hapert es etwas. Das wird den meisten Nutzern aber bestenfalls im direkten Vergleich zu einem nachweislich besseren Display auffallen.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 487 cd/m²
Kontrast: 1391:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
ΔE Color 4.3 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.1 | 0.5-98 Ø5.2
96.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.09
Huawei Y6 2019 IPS LCD, 1560x720, 6.1" | Huawei Y6 2018 IPS, 1440x720, 5.7" | Huawei Y7 2019 IPS, 1520x720, 6.3" | Xiaomi Redmi 7 IPS, 1520x720, 6.3" | Honor 8A IPS, 1520x720, 6.1" | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 IPS, 1480x720, 6" | |
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Bildschirm | -15% | -4% | -6% | -10% | -36% | |
Helligkeit Bildmitte | 487 | 483 -1% | 547 12% | 444 -9% | 522 7% | 558 15% |
Brightness | 485 | 460 -5% | 543 12% | 441 -9% | 542 12% | 549 13% |
Brightness Distribution | 89 | 88 -1% | 94 6% | 90 1% | 94 6% | 89 0% |
Schwarzwert * | 0.35 | 0.4 -14% | 0.49 -40% | 0.45 -29% | 0.47 -34% | 0.57 -63% |
Kontrast | 1391 | 1208 -13% | 1116 -20% | 987 -29% | 1111 -20% | 979 -30% |
Delta E Colorchecker * | 4.3 | 5.8 -35% | 4.5 -5% | 3.94 8% | 4 7% | 7 -63% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.1 | 12.6 -25% | 7.9 22% | 6.72 33% | 9.5 6% | 13.3 -32% |
Delta E Graustufen * | 4.1 | 5 -22% | 5 -22% | 4.8 -17% | 6.6 -61% | 9.4 -129% |
Gamma | 2.09 105% | 2.6 85% | 2.35 94% | 2.294 96% | 2.28 96% | 2.15 102% |
CCT | 7312 89% | 7709 84% | 7400 88% | 7445 87% | 7258 90% | 9626 68% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.42 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Vorbildlich schlägt sich das Panel des Huawei Y6 (2019) auch beim Thema Flackern. Der Screen des Einstiegs-Smartphones zeigte keinerlei Auffälligkeit bei der Bildwiederholungsrate und kann daher auch Menschen empfohlen werden, die anfällig für das Flimmern von Displays sind.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
27.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10.4 ms steigend | |
↘ 17.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 67 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
55.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 26.8 ms steigend | |
↘ 28.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 91 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien sollte die Ablesbarkeit dank der sehr guten Blickwinkelstabilität und der ausreichenden Helligkeit in den meisten Fällen gegeben sein. Lediglich bei direkter Sonneneinstrahlung muss eine schattenspendende Hand helfen. Die Frontkamera lugt übrigens wegen einer mittig am oberen Display-Rand platzierten Dewdrop-Notch durch das Display-Glas – das erlaubt schmale Ränder rings um den Screen und trägt zum modernen Auftritt des Smartphones bei.
Leistung - Nichts für Gamer
"Ausgerüstet für herausragende Leistung" heißt es auf der Homepage des Herstellers – auch hier sind offensichtlich mal wieder die Pferde mit dem Werbetexter durchgegangen. Denn von "hervorragender Leistung" kann bei einem 150-Euro-Smartphone naturgemäß nicht die Rede sein – zumindest nicht in Relation zu aktueller Konkurrenz. Entsprechend kann sich das Huawei Y6 (2019) zwar im Vergleich zum Vorgänger mit 10 bis 20 Prozent besserer CPU-und GPU-Leistung absetzen, Konkurrenten wie das Xiaomi Redmi 7 sind aber teilweise deutlich schneller. Auch das Geschwistermodell Honor 8A aus hauseigener Konkurrenz ist meist eindeutig schneller. Im Alltag reicht die Leistung des Huawei Modells aber meist aus.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2019 | |
Honor 8A | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 () |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Honor 8A | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 (102 - 104, n=2) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (205 - 7616, n=56, der letzten 2 Jahre) |
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Browser-Benchmarks. Für einfache Aufgaben reicht das neue Y6, sogar Bilder werden schnell geladen. Für ähnliches Geld gibt es aber schnellere Smartphones.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 (13.4 - 20.3, n=6) | |
Huawei Y6 2019 | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Honor 8A |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=146, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chome 73) | |
Huawei Y6 2019 (Chrome) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 (12.5 - 15.7, n=5) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Huawei Y6 2019 | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 (30 - 39, n=6) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 (Chrome 71.0.3578.98) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 (3920 - 5041, n=8) | |
Huawei Y6 2019 (Chrome) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 (Chrome 71.0.3578.98) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 (Chrome 71.0.3578.98) | |
Honor 8A (Chrome) | |
Huawei Y7 2019 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 (9310 - 12215, n=6) | |
Huawei Y6 2019 | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei der Lese- und Schreibgeschwindigkeit des Speichers zeigt sich das Huawei Y6 aus 2019 auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Auch der Speicher-Slot, dessen Leistung wir mit einer Toshiba Exceria Pro M501 gemessen haben, kann da mithalten.
Huawei Y6 2019 | Huawei Y6 2018 | Huawei Y7 2019 | Xiaomi Redmi 7 | Honor 8A | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 | Durchschnittliche 32 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -22% | 6% | -2% | -5% | -9% | -7% | 1010% | |
Sequential Read 256KB | 279.3 | 254.3 -9% | 305 9% | 298 7% | 265 -5% | 292.1 5% | 242 ? -13% | 1839 ? 558% |
Sequential Write 256KB | 107.8 | 65.6 -39% | 88.8 -18% | 84.7 -21% | 104 -4% | 99.6 -8% | 100.5 ? -7% | 1425 ? 1222% |
Random Read 4KB | 69 | 38.8 -44% | 83.5 21% | 73.6 7% | 61 -12% | 48.42 -30% | 43.2 ? -37% | 277 ? 301% |
Random Write 4KB | 15 | 9 -40% | 17.48 17% | 14.4 -4% | 15 0% | 13.33 -11% | 22.4 ? 49% | 309 ? 1960% |
Sequential Read 256KB SDCard | 83.2 ? | 84.9 ? 2% | 86.4 ? 4% | 85.9 ? 3% | 81.9 -2% | 76.7 ? -8% | 71.8 ? -14% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 64.4 ? | 64 ? -1% | 65.8 ? 2% | 63.3 ? -2% | 61.8 -4% | 62.3 ? -3% | 52.9 ? -18% |
Spiele - Eher der Angry-Birds-Typ
Freunde aufwändiger Spiele wie Asphalt 9 oder PUBG Mobile werden mit dem neuen Huawei Y6 (2019) nicht auf ihre Kosten kommen. Schon die Ladezeiten sind eine Zumutung. Das liegt nicht nur am Gerät selbst, sondern vielmehr an der Geräteklasse: Einsteiger-Smartphones haben derzeit einfach immer noch nicht die Leistung, die für flüssigen Spielspaß bei anfordernden 3D-Spielen sorgen könnte. Das gilt auch für die eingebaute PowerVR GE8300 und das restliche Gesamtpaket aus Prozessor und Speicher. Entsprechend ist das Huawei Gerät nur für einfache Spiele wie Angry Birds und Co. zu empfehlen. Hard-Core-Gamer sollten mehr Geld in die Hand nehmen und in der Mittel- oder gar Oberklasse suchen.
Asphalt 9: Legends (mittlere Grafik)
PUBG Compare (niedrigste Grafik)
Shadow Fight 3 (mittlere Grafik)
Emissionen - Cooler Typ
Temperatur
Aufgaben des täglichen Gebrauchs lassen das Huawei Y6 (2019) kalt – wortwörtlich. Mit Temperaturen von maximal knapp 34 Grad Celsius bleibt das Android Smartphone immer unauffällig, gerade im Winter wünscht man sich da schon fast, dass das Gerät einen schlechteren Wirkungsgrad hätte. Ein Unterschied der Temperatur bei Last oder im Standby ist kaum auszumachen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 29.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Einsteiger-Smartphones präsentiert sich unaufgeregt, aber abseits der Telefonie angenehm voll. Dort klingt er etwas blechern, beinahe etwas hohl. Musik wird dann aber doch beinahe voluminös und richtig laut wiedergegeben – überraschend! Im Vergleich zum Vorgänger hat Huawei hier erfolgreich Hand angelegt.
Kopfhörer lassen sich per 3,5-mm-Port und Bluetooth koppeln. Das beiliegende Headset sollte mangels Qualität ausgetauscht werden, über ein Headset eines Drittanbieters empfanden wir den Sound aber als qualitativ ausreichend hochwertig.
Huawei Y6 2019 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (90.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 23.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 20% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 71% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 42% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Y6 2018 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (27.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 68% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 26% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 81% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 15% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Überraschender Dauerläufer
Energieaufnahme
Der Akku des Huawei Y6 (2019) liefert 3.020 mAh – in Anbetracht der restlichen Hardware ist das ordentlich. Wichtiger ist aber noch der Stromverbrauch, und hier macht das neue Y6 im Vergleich zum Vorjahresmodell einen richtigen Sprung nach vorn. Teilweise sinkt der Verbrauch um fast 190 Prozent, im Schnitt im Idle um fast ein Drittel und unter Last um über 80 Prozent. Auch im Vergleich zur Klassenkonkurrenz schneidet das Y6 (2019) sehr gut ab.
Aus / Standby | 0.01 / 0.16 Watt |
Idle | 0.59 / 1.94 / 1.96 Watt |
Last |
2.82 / 3.57 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Huawei Y6 2019 3020 mAh | Huawei Y6 2018 3000 mAh | Huawei Y7 2019 4000 mAh | Xiaomi Redmi 7 4000 mAh | Honor 8A 3020 mAh | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 3300 mAh | Durchschnittliche Mediatek Helio A22 MT6761 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | -91% | -1% | -28% | -32% | -26% | -16% | -63% | |
Idle min * | 0.59 | 1.7 -188% | 0.51 14% | 1 -69% | 0.73 -24% | 0.68 -15% | 0.881 ? -49% | 0.894 ? -52% |
Idle avg * | 1.94 | 2.5 -29% | 1.7 12% | 1.7 12% | 2.07 -7% | 1.78 8% | 1.864 ? 4% | 1.456 ? 25% |
Idle max * | 1.96 | 3.2 -63% | 1.85 6% | 2.1 -7% | 2.14 -9% | 1.82 7% | 2.13 ? -9% | 1.616 ? 18% |
Last avg * | 2.82 | 5.2 -84% | 3.17 -12% | 3.3 -17% | 4.3 -52% | 4.44 -57% | 3.1 ? -10% | 6.45 ? -129% |
Last max * | 3.57 | 6.8 -90% | 4.44 -24% | 5.6 -57% | 5.96 -67% | 6.13 -72% | 4.12 ? -15% | 9.8 ? -175% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die bietet aber oftmals klar größere Akkus, sodass der Verbrauchsvorteil wieder etwas relativiert werden sollte. Tatsächlich schlägt sich das neue Einsteigermodell aber auch hier sehr gut – im Vergleich zum Vorgänger hält das neue Smartphone bei unserem Surftest im WLAN mehr als viermal länger durch, auch unter Last liegt das Y6 aus diesem Jahr klar vorne. Durchschnittsnutzer dürften damit bestenfalls alle zwei Tage nachladen müssen.
Huawei Y6 2019 3020 mAh | Huawei Y6 2018 3000 mAh | Huawei Y7 2019 4000 mAh | Xiaomi Redmi 7 4000 mAh | Honor 8A 3020 mAh | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 3300 mAh | |
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Akkulaufzeit | -4% | 29% | 12% | 16% | 20% | |
H.264 | 805 | 702 -13% | 938 17% | 902 12% | 917 14% | 838 4% |
WLAN | 732 | 643 -12% | 1113 52% | 848 16% | 829 13% | 707 -3% |
Last | 249 | 279 12% | 296 19% | 268 8% | 301 21% | 398 60% |
Idle | 1329 | 2350 | 1489 | 1730 |
Pro
Contra
Fazit - Solide Leistung trotz Werbelüge
Wenn, dann scheitert das Huawei Y6 (2019) an den unrealistischen Werbeversprechungen des Herstellers. Weder bietet das Einsteiger-Smartphone herausragende Leistung, noch ansprechende Low-Light-Fotografie. Muss es aber auch gar nicht, denn es handelt sich um ein Einsteiger-Smartphone. Und davon abgesehen ist das neue Y6-Modell in Relation zum Preis von knapp 150 Euro ein ordentliches Smartphone. Für Gamer ist das Gerät aber nichts.
Der größte Fehler des Huawei Y6 (2019) sind die unrealistischen Werbeversprechungen. Das Smartphone an sich ist davon abgesehen aber für den aufgerufenen Preis grundsolide.
Es ist schick, bietet mit dem optionalen Kunstleder auf der Rückseite mal was anderes, ist toll verarbeitet und liegt super in der Hand. Hinzu kommt ein ordentliches Display mit weitgehend randlosem Design und Notch, eine gute Tageslicht-Kamera sowie ausreichende Technik, um im Alltag flüssige Bedienung zu gewährleisten. Etwas schade sind das Fehlen eines Fingerabdrucksensors sowie die Verwendung des alten Micro-USB-Anschlusses. Dafür ist die Software umso aktueller.
Huawei Y6 2019
- 20.05.2019 v6 (old)
Stefan Schomberg