Test Huawei Y6 2018 Smartphone
Wollte Huawei nicht aus dem Geschäft mit günstigen Smartphones aussteigen? Letztes Jahr hieß es noch die Marge sei zu gering. Der Erfolg der Y-Serie scheint das Management vom Gegenteil überzeugt zu haben und so können wir heute das Huawei Y6 2018 ausführlich testen. Der Vorgänger Huawei Y6 2017 bot viel Leistung für wenig Geld, lediglich die Bildqualität der Kamera war nicht so berauschend. Der Nachfolger will mit frischem Design, 2:1-Display und noch etwas günstigerem Preis überzeugen: Für unter 150 Euro will das Huawei Y6 2018 den Budget-Markt aufrollen.
Aber da gibt es natürlich auch noch andere Hersteller, die mit ihren Geräten ein Wörtchen mitreden wollen: Als Vergleichsgeräte nutzen wir das noch günstigere Nokia 2, das teurere BQ Aquaris VS und das mittlerweile etwa preisgleiche Motorola Moto G5s.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse – Huawei Y6 2018 mit Displayschutzfolie und guter Stabilität
Huawei bleibt zwar auch mit dem Y6 2018 der Designtradition der Vorgänger treu, dennoch ist das Gehäuse völlig neu und wirkt durch die schmalen Displayränder moderner als beim Vorgänger. Die Rückseite besteht aus Kunststoff, lediglich der Gehäuserahmen ist aus Metall. Die abnehmbare Rückseite des Vorgängers gibt es nicht mehr, dafür jetzt eine SIM-Schublade an der linken Seite. Druck auf Vorder- und Rückseite kommt zwar zum Bildschirm durch, allerdings sind die Wellen im Flüssigkristall nur wenig sichtbar, der Druck wird also gut abgemildert. Das Gerät lässt sich etwas verwinden, knarzt dabei allerdings nicht. Auf der Vorderseite des Smartphones klebt eine Displayschutzfolie, die sich nur schwer ablösen lässt, sie stellt einen guten Schutz für das Display dar, ist aber im Hinblick auf das Design und auch haptisch etwas störend.
Schwarz, Blau und Gold sind die aktuell verfügbaren Farben. Unser blaues Testgerät sieht sehr schick aus, der Rahmen glänzt, während die Rückseite matt ist und Fingerabdrücken gut widersteht. Mit 150 Gramm ist das Huawei Y6 2018 genauso schwer wie der Vorgänger und insgesamt ein recht leichtes Smartphone. Auch die Dicke ist mit 7,8 Millimeter recht schlank, wobei das Kameramodul noch einen halben Millimeter aus dem Gehäuse steht.
Ausstattung – Speicher per microSD erweiterbar
Gerade mal 16 GB an internem Massenspeicher und 2 GB Arbeitsspeicher bringt unser Testgerät mit. Beim Nokia 2 muss man sich noch stärker beschränken, das Moto G5s allerdings bietet die doppelte Menge an Datenspeicher und 1 GB mehr RAM. Für 149 Euro ist die Speicherausstattung des Huawei Y6 2018 angemessen. Per microSD-Karte kann man den Speicher noch um bis zu 256 GB erweitern, die Karte lässt sich dabei nur als externer Speicher formatieren, Apps lassen sich nicht auslagern.
Unser Testgerät ist die Dual-SIM-Variante, eine microSD kann sogar zusätzlich zu zwei SIM-Karten eingelegt werden.
Der micro-USB-Port unterstützt auch USB-OTG, ansonsten sieht es mit zusätzlichen Schnittstellen aber weniger gut aus: Bluetooth 4.2 und die Funktion WiFi Direct sind hier als einzige noch erwähnenswert.
Software – Veraltete Sicherheitspatches und nützliche Tools
Android 8 ist auf dem Smartphone vorinstalliert. Die Sicherheitspatches stammen vom 1. März 2018 und sind damit schon 2 1/2 Monate alt beim Test. Huawei installiert sein eigenes EMUI über das Standard-Android, sodass sich eine leicht veränderte Bedienung ergibt, die allerdings auch Umsteiger schnell erlernen können. Es gibt viele Einstellungsmöglichkeiten, Huawei installiert aber auch ziemlich viel Software vor, was den kleinen internen Speicher schnell an seine Grenzen bringt: Gerade mal 10 GB bleiben im Auslieferungszustand für eigene Dateien und Apps übrig. Einige der vorinstallierten Apps sind auch kommerzielle Apps anderer Anbieter und Games, die man ruhig löschen kann, wenn man sie nicht benötigt und auch jederzeit im Google Play Store wieder herunterladen kann.
Huawei installiert aber auch einige nützliche Tools, so kann man das Aussehen der Nutzeroberfläche mit Designs ändern oder bekommt über Tipps Hinweise zu seinem Smartphone.
Kommunikation und GPS – geringer WLAN-Speed, VoLTE im Huawei Y6 2018
Das Huawei Y6 2018 kann nur über die Standards 802.11 b/g/n mit einem WLAN-Netzwerk kommunizieren. Das Motorola Moto G5s kann zumindest noch das weniger belegte 5-GHz-Netz nutzen, das etwas teurere BQ Aquaris VS beherrscht sogar flottes WLAN nach dem Standard 802.11 ac. Das Y6 2018 kommt hier also durchaus mit der Minimalausstattung zu Ihnen, was aber bei dem günstigen Preispunkt in Ordnung ist. Es kommuniziert in unserem Standardtest mit dem Referenzrouter Linksys EA 8500 auch etwas flotter mit dem Internet als sein Vorgänger, allerdings holen die anderen Vergleichsgeräte nochmals deutlich höhere Geschwindigkeiten heraus.
Unser Testgerät unterstützt nun ein paar mehr Funkbänder als der Vorgänger. Es ist nun endlich auch mit den vier wichtigsten UMTS-Bändern kompatibel, beim Vorgänger fehlte hier das 850-MHz-Band, das in Nord- und Lateinamerika genutzt wird. Auch das LTE-Band 5 wird nun unterstützt. Bei Reisen ins Ausland könnte es sich dennoch schwierig gestalten, immer ein funktionierendes LTE-Netz zu finden, da weiterhin nicht sehr viele Bänder integriert sind. Während unseres Tests hatten wir keine Empfangsprobleme im LTE-Netz von Vodafone in Deutschland. VoLTE wird von dem Smartphone unterstützt.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
BQ Aquaris VS | |
Motorola Moto G5s | |
Nokia 2 | |
Huawei Y6 2018 | |
Huawei Y6 2017 | |
iperf3 receive AX12 | |
BQ Aquaris VS | |
Motorola Moto G5s | |
Nokia 2 | |
Huawei Y6 2018 | |
Huawei Y6 2017 |
Das GPS-Modul kann uns in Innenräumen nicht orten, im Freien dauert es dafür nicht lange, bis wir auf gute 4 Meter genau auf der Karte platziert werden. Im Huawei Y6 2018 ist kein Kompass verbaut, sodass die Blickrichtung bei Google Maps nicht bestimmt werden kann, die Platzierung auf der Karte ist aber auch innerhalb von Gebäuden einigermaßen korrekt.
In unserem Detailtest fahren wir mit dem Mountainbike eine Strecke ab und nehmen dabei das Testgerät, sowie ein Profi-Navi Garmin Edge 500 mit. Das Huawei Y6 2018 schlägt sich hierbei recht wacker, sogar bei der recht komplizierten Strecke über die Brücke platziert uns das Smartphone einigermaßen exakt, bei der Strecke durch eine kleine Anpflanzung vollzieht das Garmin Edge 500 aber unsere Strecke wesentlich genauer nach. Insgesamt merkt man den Unterschied zwischen dem Profi-Navi und dem Smartphone deutlich, für ein so günstiges Gerät sind wir aber mit der Ortung zufrieden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – leises Rauschen, insgesamt recht klar
Die Telefon-App passt Huawei bei seiner EMUI an, allerdings entspricht sie vom Funktionsumfang her weitgehend Googles Standard-App: Man landet beim Start auf der Telefontastatur inklusive der Liste der letzten Anrufe und kann über Reiter am oberen Rand Kontakte und Favoriten aufrufen. Es gibt auch eine Blockier-Liste für Anrufer, die abgelehnt werden sollen.
Die Sprachqualität ist für den Nutzer des Huawei Y6 2018 durchaus gut: Der eingebaute Ohrhörer klingt recht laut, aber dennoch gibt er Stimmen klar wieder. Ein leises Rauschen im Hintergrund des Gesprächspartners ist hörbar. Hier ist das Mikrofon mit lauten Stimmen etwas überfordert und dröhnt auch gerne mal, andererseits ist es auch recht empfindlich und erkennt auch leise Stimmen gut. Wer den eingebauten Lautsprecher als Freisprecheinrichtung nutzen möchte, der hat ebenfalls Glück, da dieser ebenfalls Stimmen recht klar und unverzerrt wiedergibt. Das Mikrofon ist im Freisprechmodus allerdings viel zu unempfindlich, bricht selbst bei lauten Stimmen immer wieder die Kommunikation ab und erkennt leise Stimmen gar nicht.
Kameras – Wenig neues beim Huawei Y6 2018
Bei den Kameras hat sich im Vergleich zum Huawei Y6 2017 wenig getan, auch wenn das Kameramodul an der Rückseite ganz anders aussieht. Es beherbergt aber immer noch eine 13-Megapixel-Kamera mit einfarbigem Blitz und an der Vorderseite findet sich eine 5-Megapixel-Kamera. In seiner Preisklasse steht das Y6 2018 damit immer noch solide da.
Die Frontkamera macht auch beim diesjährigen Y6 wieder Bilder, die in dunklen Bereichen gut aufgehellt sind und in hellen Bereichen leicht überstrahlen. Durch den Fixfokus muss man einen gewissen Mindestabstand zum Motiv einhalten, um es scharf zu stellen. Die Detailvielfalt ist nicht überragend, aber für ein so günstiges Smartphone durchaus in Ordnung. Zusätzlich verfügt die Selfie-Kamera über einen Blitz.
Die Hauptkamera an der Rückseite sitzt am Gehäuserand, sodass man aufpassen muss, dass der Finger nicht aus Versehen ins Bild kommt. Bilder von Objekten wirken recht scharf, die Farbwiedergabe ist allerdings etwas kühl. Beim Panorama überstrahlt der Himmel und hat deutlich weniger Zeichnung als bei höherwertigen Kameras. Im Schwachlichtbereich nimmt die Kamera nur wenig Licht wahr und die Bilder werden auch schnell unscharf.
Videos lassen sich in Full-HD-Qualität aufzeichnen. Auch hier wirken die Farben etwas kühl und der Autofokus pumpt sichtbar bei jeder neuen Einstellung. Die Belichtung reagiert dynamisch und korrekt auf sich ändernde Lichtverhältnisse, die Detailvielfalt ist für ein günstiges Smartphone in Ordnung.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen fotografieren wir unser Testchart und die Farbkontrolltafel von XRite in unserem Testlabor. Hierbei wird eine einigermaßen scharfe Darstellung sichtbar, Farbflächen wirken nur leicht fleckig. Text vor farbigem Hintergrund wird ebenfalls recht scharf wiedergegeben, mit kleieren Schwächen bei gelbem Hintergrund. Zum Rand hin nimmt die Schärfe allenfalls minimal ab.
Die Farbwiedergabe ist ein wenig zu hell, insgesamt aber akzeptabel.
Zubehör und Garantie – Wenig Zubehör, 24 Monate Garantie
In der Packung des Huawei Y6 2018 liegen ein Ladegerät und ein USB-Kabel sowie ein SIM-Tool. Zubehör zum Nachkaufen führt Huawei auf seiner Website nicht auf.
Die Garantie beträgt 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung – Gute Bedienung trotz Schutzfolie
SwiftKey ist die Tastatur-App der Wahl auf dem Huawei Y6 2018. Die App bietet viele Möglichkeiten der Eingabe und lässt sich mittels Themen aus personalisieren. Wer eine andere App nutzen möchte, kann diese aus dem Google Play Store nachinstallieren.
Der Touchscreen ist auch an den Rändern noch sehr empfindlich und lässt sich zuverlässig bedienen. Wie schon erwähnt, findet sich auf dem Bildschirm des Huawei Y6 2018 eine Schutzfolie, die nur schwer zu entfernen ist. Sie bietet eine gleitfreudige Oberfläche, sodass die Bedienung nicht darunter leidet.
Die Menübuttons finden sich auf dem Bildschirm, rechts am Gehäuse sind Lautstärkewippe und Standby-Button zu finden. Diese sind gut zu ertasten und haben einen guten Druckpunkt.
Das Huawei Y6 2018 bringt zum Entsperren keinen Fingerabdrucksensor mit, allerdings kann man Face Unlock nutzen, das über ein Foto unser Gesicht aufzeichnet. Danach muss man nur das Smartphone per Standby-Button aktivieren und in die Kamera blicken, um das Gerät zu entsperren. Die Funktion ist allerdings nicht sehr sicher und kann von anderen Personen überlistet werden, immerhin klappte es in unserem Test aber nicht mit einem einfachen Bild auf einem Smartphone-Display.
Display – Farbstiche bei Standardeinstellungen, etwas dunkler Bildschirm
Das Display im 2:1-Format löst mit 1.440 x 720 Pixel auf und liegt damit auf Klassenniveau, das ehemals teurere Moto G5s ist das einzige Vergleichsgerät, dessen Bildschirm höher auflöst. Im Vergleich zum Huawei Y6 2017 ist der Screen etwas heller geworden, aber dennoch etwas dunkler als bei den übrigen Vergleichsgeräten: 460 cd/m² messen wir im Durchschnitt. Das sollte für die meisten Nutzungsszenarien immer noch hell genug sein.
Die Helligkeitsverteilung ist mit 88 % in Ordnung, es gibt aber durchaus bessere Werte und bei großen Farbflächen kann man auch mit bloßem Auge eine minimal unterschiedliche Helligkeit erkennen.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 444 cd/m²
Kontrast: 1208:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
ΔE Color 5.8 | 0.5-29.43 Ø4.92, calibrated: 4.42
ΔE Greyscale 5 | 0.5-98 Ø5.2
93.9% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.6
Huawei Y6 2018 IPS, 1440x720, 5.7" | Nokia 2 IPS, 1280x720, 5" | Motorola Moto G5s IPS, 1920x1080, 5.2" | BQ Aquaris VS IPS, 1280x720, 5.2" | Huawei Y6 2017 IPS, 1280x720, 5" | |
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Bildschirm | -8% | 6% | -1% | 37% | |
Helligkeit Bildmitte | 483 | 527 9% | 490 1% | 535 11% | 438 -9% |
Brightness | 460 | 503 9% | 502 9% | 544 18% | 432 -6% |
Brightness Distribution | 88 | 91 3% | 92 5% | 88 0% | 90 2% |
Schwarzwert * | 0.4 | 0.68 -70% | 0.43 -8% | 0.61 -53% | 0.13 67% |
Kontrast | 1208 | 775 -36% | 1140 -6% | 877 -27% | 3369 179% |
Delta E Colorchecker * | 5.8 | 5.3 9% | 5.7 2% | 5.3 9% | 4.8 17% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.6 | 9.2 27% | 7.8 38% | 11.1 12% | 11.4 10% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.42 | ||||
Delta E Graustufen * | 5 | 5.8 -16% | 4.7 6% | 4 20% | 3.2 36% |
Gamma | 2.6 85% | 2.12 104% | 2.4 92% | 1.95 113% | 2.23 99% |
CCT | 7709 84% | 7894 82% | 7526 86% | 6800 96% | 7090 92% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert von 0,4 cd/m² ist recht gut, der tolle Wert des Vorgängers wird aber nicht ganz erreicht. Das Kontrastverhältnis ist mit 1.208:1 ebenfalls ordentlich, Farben wirken auf dem Display recht kräftig. PWM zur Dimmung des Bildschirms wird nicht genutzt, sodass auch empfindliche Naturen das Display problemlos nutzen können.
Für genauere Aussagen über die Farbdarstellung nutzen wir ein Spektralfotometer und die Software CalMAN. In den Standardeinstellungen des Bildschirms ist hier ein deutlicher Blaustich sichtbar. In den Einstellungen kann man den Weißabgleich anpassen, in drei vorgegebenen Stufen oder komplett manuell. Die Vorgabe "Kalt" erzeugt einen noch heftigeren Blaustich und auch die Farbwerte weichen stärker vom Referenzwert ab. Im Modus "Warm" ist die Farbabweichung ebenfalls höher als in den Standard-Einstellungen und es gesellt sich ein Grünstich zu den Graustufen. Per manueller Einstellung suchen wir einen optimalen Weißabgleich, die Einstellungen finden Sie rechts im Screenshot. Dort wird Weiß tatsächlich recht exakt dargestellt, helle Graustufen allerdings zu dunkel. Auch die Farben werden etwas exakter dargestellt als in den Standard-Einstellungen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
22 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12.8 ms steigend | |
↘ 9.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 44 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
23.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 9.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 31 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bei maximaler Helligkeit ist das Bild des Smartphones auch im Freien gut erkennbar, außer an sehr hellen Tagen. Im Schatten gibt es ohnehin keine Probleme. Der Helligkeitssensor reagiert prompt und recht exakt auf unterschiedliche Lichtsituationen.
Helligkeitsverschiebungen werden deutlich sichtbar, wenn man aus sehr flachen Blickwinkeln auf das Display schaut. Der Bildschirminhalt bleibt aber gut erkennbar.
Leistung – Das Huawei Y6 2018 ist kein Leistungswunder
Der Qualcomm Snapdragon 425 kommt als SoC zum Einsatz. Der Prozessor aus dem Low-End-Segment leistet bis zu 1.400 MHz und besitzt 4 Kerne. Im Vorgänger war noch ein MediaTek-SoC verbaut, die Unterschiede zwischen den beiden Generationen sind leistungstechnisch allerdings gering. Das Huawei Y6 2018 ist generell etwas schneller als sein Vorgänger, im Alltag dürfte man die Differenz aber kaum bemerken. Insgesamt liefert das Testgeräte Werte auf Klassenniveau und kann auch mit etwas teureren Geräten noch konkurrieren.
Im alltäglichen Gebrauch machen sich oft Ruckler bemerkbar, besonders wenn im Hintergrund noch eine aufwändige App geöffnet ist oder beim Wechseln zwischen Apps.
Die Grafikeinheit ist eine Adreno 308. Da sie mit den neueren OpenGL-Versionen beispielsweise nichts anfangen kann, funktionieren einige Benchmarks auf dem Smartphone nicht (GFXBench Manhattan 3.1, 4.0; 3D Mark Sling Shot Extreme) und auch in Spielen muss man sich darauf einstellen, einige Grafikeffekte oder Einstellungen nicht zu Gesicht zu bekommen. In den Benchmarks ist die Grafikeinheit sogar langsamer als die des Vorgängers: Für Gamer ist also das Huawei Y6 2017 die bessere Wahl.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2018 | |
Nokia 2 | |
Motorola Moto G5s | |
BQ Aquaris VS | |
Huawei Y6 2017 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (29054 - 39106, n=17) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2018 | |
BQ Aquaris VS | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (32557 - 46710, n=10) |
Beim Surfen im Internet nimmt das Huawei Y6 2018 ebenfalls keine Vorreiterrolle ein, platziert sich aber unter den Vergleichsgeräten insgesamt immerhin im oberen Mittelfeld. Mit dem Vorgänger liegt es insgesamt etwa gleichauf. Bei aufwändigen HTML-5-Seiten wie Googles Interland sind die Ladezeiten zwar relativ kurz, allerdings kommt es während des Ablaufs zu sichtbaren Rucklern.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Motorola Moto G5s (Chrome 62) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
BQ Aquaris VS (Chrome 65) | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (15.5 - 18.7, n=16) | |
Nokia 2 (Chrome 65) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=204, der letzten 2 Jahre) | |
BQ Aquaris VS (Chrome 65) | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Motorola Moto G5s (Chrome 62) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (2411 - 3374, n=17) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Nokia 2 (Chrome 65) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Nokia 2 (Chrome 65) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
BQ Aquaris VS (Chrome 65) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (10742 - 16192, n=17) | |
Motorola Moto G5s (Chrome 62) | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=161, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (62 - 79, n=8) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Motorola Moto G5s (Chrome 62) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der vorhandene interne Speicher lässt sich mit ausreichender Geschwindigkeit nutzen, allerdings sind die Leseraten deutlich höher als die Schreibraten. Auf eine eingelegte microSD, wie unsere Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501, wird dafür recht schnell zugegriffen.
Huawei Y6 2018 | Nokia 2 | Motorola Moto G5s | BQ Aquaris VS | Huawei Y6 2017 | Durchschnittliche 16 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -24% | 72% | 28% | -4% | -32% | 1663% | |
Sequential Read 256KB | 254.3 | 131.1 -48% | 259 2% | 254.4 0% | 202.6 -20% | 164.5 ? -35% | 1847 ? 626% |
Sequential Write 256KB | 65.6 | 50.8 -23% | 77.5 18% | 185.9 183% | 66.9 2% | 43 ? -34% | 1436 ? 2089% |
Random Read 4KB | 38.8 | 17.44 -55% | 40.6 5% | 47.2 22% | 25.93 -33% | 21.7 ? -44% | 277 ? 614% |
Random Write 4KB | 9 | 8.1 -10% | 46.2 413% | 6.4 -29% | 20.54 128% | 8.08 ? -10% | 308 ? 3322% |
Sequential Read 256KB SDCard | 84.9 ? | 81.9 ? -4% | 84.1 ? -1% | 83.3 ? -2% | 48.4 -43% | 59.1 ? -30% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 64 ? | 61.2 ? -4% | 62.3 ? -3% | 59.4 ? -7% | 26.4 -59% | 39.8 ? -38% |
Spiele – Mit 30 fps kann man mit Rucklern zocken
Mit 60 fps zu zocken bleibt auf dem Huawei Y6 2018 ein Traum, wenn man sich allerdings mit 30 fps zufrieden gibt, dann kann man das Smartphone durchaus verwenden. Allerdings erleben wir in Arena of Valor deutliche Ruckler, interessanterweise vor allem bei niedrigen Einstellungen, diese sind im Chart auch deutlich sichtbar. Wer also ein absoluter Hardcore-Zocker auf dem Smartphone ist, der sollte von dem Gerät wohl eher die Finger lassen.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert hingegen sehr zuverlässig.
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 39 fps | ||
minimal | 41.5 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 31 fps | ||
high HD | 30 fps |
Emissionen – Kaum Erwärmung, ordentlicher Lautsprecher
Temperatur
Die maximale Gehäuseerwärmung beträgt 35,8 °C und ist lokal recht begrenzt auf den oberen Bereich des Smartphones. Die Erwärmung ist leicht spürbar, aber keineswegs kritisch. An der Rückseite im Bereich der Kamera erwärmt sich das Gerät unter voller Last nur auf 33 °C.
Auch unter längerer Last bleibt die Leistungsfähigkeit des SoCs erhalten, wie wir durch den Akkutest des GFXBench herausfinden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Monolautsprecher an der Unterkante des Huawei Y6 2018 macht seine Sache recht gut: Im Vergleich zum Vorgänger sind deutlich mehr tiefe Mitten zu hören, dafür wurden die sehr hohen Höhen abgesenkt, was dem Klang gut tut, dennoch scheppert es bei hoher Lautsprecher ab und an unangenehm in den Ohren. Insgesamt ist der Klang aber relativ warm und ausgewogen. Für Musikenthusiasten ist ein Smartphone-Lautsprecher wohl nie die erste Wahl, aber zum Reinhören in das ein oder andere Musikstück ist der kleine Mono-Speaker durchaus geeignet. Huawei verspricht 88 dB(A) als Lautstärke, wir messen etwas über 84 dB(A), was aber immer noch recht laut ist.
An der Oberseite des Smartphones findet sich ein 3,5mm-Kopfhöreranschluss, der Sound sauber ausgibt. Per Kopfhörer kann man auch die Histen-Soundeffekte nutzen, beispielsweise einen Equalizer oder die Klangeinstellungen je nach Kopfhörerform. Auch per Bluetooth wird der Klang störungsfrei übertragen.
Huawei Y6 2018 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (27.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 68% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 26% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 81% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 15% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Y6 2017 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 29.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 65% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 29% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 80% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – hoher Energieverbrauch im Huawei Y6 2018
Energieaufnahme
Sehr sparsam zeigt sich das Huawei Y6 2018 in Sachen Energieverbrauch nicht, unter maximaler Last braucht es 6,8 Watt, das ist deutlich mehr als das BQ Aquaris VS oder das Nokia 2 und fast genauso viel wie beim Moto G5s. Richtig frappant sind allerdings die Unterschiede im Idle-Modus, hier braucht unser Testgerät teils doppelt so viel Energie wie die anderen Vergleichsgeräte, in Einzelfällen sogar noch mehr.
Aus / Standby | 0.5 / 1.2 Watt |
Idle | 1.7 / 2.5 / 3.2 Watt |
Last |
5.2 / 6.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Huawei Y6 2018 3000 mAh | Nokia 2 4100 mAh | Motorola Moto G5s 3000 mAh | BQ Aquaris VS 3100 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 46% | 33% | 41% | 21% | 14% | |
Idle min * | 1.7 | 0.55 68% | 0.67 61% | 0.61 64% | 1.113 ? 35% | 0.895 ? 47% |
Idle avg * | 2.5 | 1.02 59% | 1.4 44% | 1.7 32% | 2.19 ? 12% | 1.453 ? 42% |
Idle max * | 3.2 | 1.09 66% | 1.52 52% | 1.71 47% | 2.55 ? 20% | 1.613 ? 50% |
Last avg * | 5.2 | 4.48 14% | 4.56 12% | 3.02 42% | 4.32 ? 17% | 6.5 ? -25% |
Last max * | 6.8 | 5.32 22% | 7.05 -4% | 5.31 22% | 5.5 ? 19% | 9.86 ? -45% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten sind entsprechend nicht herausragend, aber immerhin noch deutlich besser als beim Motorola Moto G5s. Das Huawei Y6 2017 konnte allerdings im Akkutest etwas länger und im Idle-Test sogar deutlich länger durchhalten. 10:43 Stunden kann man mit dem diesjährigen Modell im Internet surfen, bevor es wieder an den Strom muss. Klar, andere Android-Smartphones bieten da teils deutlich mehr. aber der recht kleine 3.000-mAh-Akku wird insgesamt noch ganz gut ausgenutzt, zudem gibt es zwei verschiedene Energiesparmodi im System, die aktiviert werden können und ein teils recht rigoroses Management von Apps, die im Hintergrund Energie verbrauchen. Bei Bedarf kann sogar die Bildschirmauflösung zum Energiesparen verringert werden.
Das Laden über das mitgelieferte Ladegerät dauert deutlich über 2 Stunden.
Huawei Y6 2018 3000 mAh | Nokia 2 4100 mAh | Motorola Moto G5s 3000 mAh | BQ Aquaris VS 3100 mAh | Huawei Y6 2017 3000 mAh | |
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Akkulaufzeit | 31% | -13% | 6% | 6% | |
Idle | 1329 | 1233 -7% | 1522 15% | ||
H.264 | 702 | 645 -8% | 693 -1% | ||
WLAN | 643 | 840 31% | 518 -19% | 681 6% | 654 2% |
Last | 279 | 225 -19% | 302 8% |
Pro
Contra
Fazit – Gutes Gesamtpaket zum fairen Preis
Huawei bietet wieder mal ein gutes Gesamtpaket zum günstigen Preis: Selbst wenn man einige Euro mehr ausgibt, bekommt man oft nicht viel mehr Features als in diesem Smartphone. Beim Huawei Y6 2018 stimmen die Leistungswerte, der Bildschirm ist einigermaßen hell und bietet ordentliche Kontrastwerte, das GPS recht akurat und die Kameras machen ganz passable Fotos. Dazu klingt der Lautsprecher ganz gut und das Gerät erwärmt sich kaum.
Klar, Superlative darf man für unter 150 Euro nicht erwarten, aber Huawei hat das Beste herausgeholt. Negative Punkte gibt es natürlich auch: Da sind der fehlende Fingerabdrucksensor, der fehlende Kompass, der hohe Energieverbrauch sowie teils heftige Ruckler und Verzögerungen in der Nutzeroberfläche.
Wer sparen will oder muss, der ist mit dem Huawei Y6 2018 gut beraten. Wunder darf man für unter 150 Euro aber nicht erwarten.
Eine Kaufempfehlung geben wir dennoch, denn alles in allem bietet das Huawei Y6 2018 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Huawei Y6 2018
- 17.05.2018 v6 (old)
Florian Wimmer