Test HP 250 G3 Notebook
Mit einer Grundausstattung für einfache Office-Tätigkeiten tritt das HP 250 G3 für gerade einmal 270 Euro an. Zu den Ausstattungseckpunkten gehören 2 GB Arbeitsspeicher, eine 500-GB-Festplatte, ein Intel Celeron N2830 mit 2,16 GHz und das vorinstallierte Betriebssystem Windows 8.1 mit Bing. Für den Test des 15,6 Zoll großen HPs sollen einige Konkurrenzmodelle dieser Preisklasse gegenübergestellt werden. Hierzu gehört das Packard Bell Easynote TF71BM, das trotz äquivalenter Hardware noch einmal 20 Euro vom Endpreis einspart. Ebenfalls etwas günstiger ist das 260 Euro teure Acer Aspire E1-532, welches mit stärkerer Haswell Architektur antritt. Um nicht nur Intel Komponenten einen Vergleich zu gewähren, ziehen wir das HP Compaq 15-h024sg in unsere Runde.
Gehäuse & Ausstattung
Das HP 250 G3 wird einheitlich aus einem matten Kunststoffgehäuse gefertigt. Die raue Oberfläche lässt keine unschönen Fingerabdrücke zu und liegt griffig in der Hand. Mit einer Höhe von 2,8 cm und einem Gewicht von 2.140 g bleibt das Gerät mit seinen 15,6 Zoll noch recht portabel. Unsere Vergleichsmodelle sind im Schnitt 100-200 g schwerer, allerdings 1-3 mm flacher. Die Gehäuseteile wurden sauber verbunden, leider ist der Rahmen am Ethernet-Port etwas scharfkantig, und der Displaydeckel kann stark eingedrückt werden. Bei den Schnittstellen werden drei USB-Ports zur Verfügung gestellt, wobei nur eine USB-3.0-Verbindung erlaubt wird. Diese ist nicht, wie bei vielen anderen Notebooks, durch die blaue Färbung zu erkennen (linke Seite). Alle Schnittstellen, bis auf den Netzanschluss und das Kensington Lock, sind im vorderen Teil des Notebooks angesiedelt. Vorteil dieser Bauart ist ein einfacher und schneller Zugriff. Der Nachteil ist, dass viele Geräte und Kabel das Arbeitsfeld stören können.
Widmen wir uns der Unterseite des Notebooks, finden wir leider keinerlei Wartungsklappen. Lediglich der Akku kann ohne Werkzeug unkompliziert entnommen werden. Dass diese verschlossene Bauart bei günstigen Notebooks keine Pflicht sein muss, zeigt das Acer Aspire E1-532.
Eingabegeräte
Das Testgerät setzt, wie die meisten Notebooks, auf eine Chiclet-Tastatur. Die Tasten sind vergleichsweise flach und bieten ein sehr weiches Tippgefühl. Ein wenig gewöhnungsbedürftig sind die Pfeiltasten positioniert, denn die Pfeile nach oben und nach unten nehmen zwischen den anderen beiden Pfeiltasten nur einen Tastenplatz ein. Als Mausersatz dient ein 11,1 cm x 5,4 cm großes Touchpad mit anliegenden Tasten. Mulitouchbewegungen wie das Scrollen von Webseiten verlaufen meist sehr flüssig. Insgesamt sind beide Eingabegeräte unseres Testgerätes gelungen.
Display
Das ergonomische weil matte 15,6-Zoll TN-Display kann bis zu 1366 x 768 Pixel darstellen und stammt aus dem Hause LG. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 206 cd/m² wird unter Netzbetrieb wie unter Akkubetrieb gearbeitet. Der Kontrast von 334:1 fällt äußerst schwach aus. Der dadurch resultierende Schwarzwert unseres Testmodells beläuft sich auf hohe 0,67. Dass solch ein Ergebnis auch anders geht, zeigte HP schon beim Compaq 15-h024sg, welches einen Kontrast von 846:1 und einen Schwarzwert von 0,24 aufweist.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 225 cd/m²
Kontrast: 336:1 (Schwarzwert: 0.67 cd/m²)
ΔE Color 10.64 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.61 | 0.5-98 Ø5.2
40% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
42.92% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
62.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.53% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 1.99
Die Analyse der Farben und Graustufen zeigt mit Werten über zehn weitere Schwächen des Displays. Durch den hohen DeltaE-Wert der Graustufen ist ein Blaustich wahrnehmbar. Auch die Blickwinkelstabilität des TN-Panels fällt äußerst mager aus. Im Außeneinsatz kann das Gerät durch ein mattes Display punkten, sollte aber nur bei bewölkten Umgebungen genutzt werden, da die Helligkeitswerte zu gering sind.
Leistung
Bedingt durch die verbauten Komponenten ist das 270 Euro günstige HP für die Bereiche der Office- und Internetwelt prädestiniert. Für mehr Leistung stellt der Hersteller weitere Optionen des 15,6-Zoll-Gerätes bereit. Vier statt nur zwei Gigabyte Arbeitsspeicher machen einen Aufpreis von 50 Euro aus. Wer dazu noch eine leistungsstärkere Intel Pentium N3530 (Quadcore) besitzen möchte, muss mit insgesamt 460 Euro deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Prozessor
Um auf diesem Preisniveau ein Notebook anbieten zu können, wird ein Intel Celeron N2830 Dualcore-Prozessor verbaut. Dieser findet meist Anwendung in kleineren Notebooks bzw. Netbooks und besitzt einen Grundtakt von 2.160 MHz. Via Turbo-Modus kann die CPU bis auf 2.410 MHz takten. Die im Acer Aspire E1-532 verbaute Intel Celeron 2955U ist eine Haswell CPU (anstelle der BayTrail Architektur des HPs) und kann deutlich bessere Ergebnisse im Cinebench erzielen. Abseits der erzielten Intel Punktzahlen liegt das mit AMD Komponenten bestückte HP Compaq 15-h024sg.
System Performance
Das Arbeiten am Testgerät ist mit langen Reaktionszeiten verbunden. Rein subjektiv betrachtet verläuft das Arbeiten angenehmer als beim kürzlich getesteten Acer Extensa 2509, obwohl dieses bessere Ergebnisse im PCMark 8 erzielen konnte.
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
HP 250 G3 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
Acer Extensa 2509-C052 |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1226 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 986 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1300 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im HP wird eine mit 5400 RPM rotierende Magnetfestplatte verbaut. Die 500 GB sorgen für ausreichend Speicherplatz. Die Ergebnisse der Hitachi Travelstar Z5K500 liegen im Normalbereich dieser Bauart.
Grafikkarte
Die BayTrail Variante der Intel HD Graphics findet Platz in unserem Testgerät, sie ist direkt in der CPU integriert. Diese GPU wird ebenfalls im Packard Bell Easynote TF71BM verwendet. Anders sieht es bei dem Rest der Konkurrenz aus: Das Acer Aspire E1-532 mit einer Haswell Variante der Intel HD Graphics und das HP Compaq 15 mit einer AMD Radeon HD 8210 verfügen über deutlich mehr Leistung.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
HP 250 G3 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
HP Compaq 15-h024sg | |
Acer Aspire E1-532 |
3DMark 11 Performance | 223 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 15722 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1194 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Auf Grund der leistungsschwachen Hardware sollten besonders neuere Spiele umgangen werden. Einige ältere Games können aber sicherlich mit niedrigen Grafikeinstellungen zum Laufen gebracht werden. Deutlich mehr Bilder die Sekunde kann das Acer Aspire E1-532 erzielen. Mehr als minimale Qualitätseinstellungen sind aber ebenfalls hier nicht zu erwarten. Stehen aktuelle Computerspiel am Programm des Users sollte zumindest zu einer Geforce 840M gegriffen werden, besser GTX 860M aufwärts.
Tomb Raider - 1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
HP 250 G3 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
Acer Aspire E1-532 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 14.4 | 7.5 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Obwohl das Testgerät dank lüfterloser Bauart stets leise sein sollte, sorgt die Festplatte für eine hörbare Geräuschkulisse. Lautes Festplattenrauschen mit prägnanten Klickgeräuschen stören den Arbeitsablauf von geräuschsensiblen Naturen..
Lautstärkediagramm
Idle |
| 0 / 0 / 0 dB(A) |
HDD |
| 34.1 dB(A) |
DVD |
| 37.2 / dB(A) |
Last |
| 0 / 0 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz fehlender Lüfter bleibt das HP im Idle-Modus konstant kühl. Der Hotspot von 31,5 °C liegt etwa 2 °C über den Geräten der Konkurrenz, welche allerdings mit Lüftern versehen sind. Interessant wird der Last-Betrieb, welcher mit maximal 45,7 °C deutlich wärmer als die Wärmespitzen der Vergleichsmodelle ist. Das ebenfalls lüfterlose Lenovo B50-30 erzielt wohl meist ähnliche Hitzeentwicklungen, bleibt jedoch unter Last partiell kühler. Über die Dauer des Stresstestes hinweg konnte das Testgerät eine durchschnittliche Taktung von 2.223 MHz erreichen. Der Basistakt wurde selbst nach einer Stunde nie unterschritten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-8.3 °C).
Lautsprecher
Bei einem Notebook von dieser Preisklasse sollte man kein großartiges Klangspektrum erwarten. Bei unserem Testgerät fehlen die Bässe gänzlich, und Lieder klingen eingeschnürt und komprimiert. Musikliebhaber sollten Kopfhörer nutzen oder direkt externe Geräte hinzuziehen. Für gelegentliche Filme oder Youtube Clips reicht die Lautstärke.
Energieaufnahme
Das alltägliche Arbeiten wird im Idle-Stromverbrauch zusammengefasst. Hier ist das HP mit 6,2 W-10 W nicht sonderlich durstig, jedoch verbrauchen das HP Compaq 15-h024sg und das Acer Aspire E1-532 rund 2 W weniger. Unter extremen Bedingungen wird im Lastbetrieb die Leistungsaufnahme mit Furmark und Prime95 an die Spitze getrieben. Die vom Testgerät verlangten 15,4 W sind dabei niedrig angesetzt. Das mit Haswell Architektur ausgestattete Acer Aspire E1-532 benötigt mit bis zu 26,5 W erheblich mehr.
Aus / Standby | 0 / 0.05 Watt |
Idle | 6.2 / 8.6 / 10 Watt |
Last |
13.7 / 15.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Gehen wir von der Herstellerangabe aus, soll der 29,8-Wh-Akku bis zu sechs Stunden Laufzeit erzielen können. In unserem WLAN-Test simulieren wir das Surfen im Internet unter einer Bildschirmhelligkeit von 151 cd/m². Im ausbalancierten Windows Profil schaltet unser Testgerät bereits nach 3 h und 29 min ab. Hiermit hinkt es deutlich unseren Vergleichspartnern hinterher.
Akkulaufzeit - WLAN (alt) (nach Ergebnis sortieren) | |
HP 250 G3 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
HP Compaq 15-h024sg | |
Acer Extensa 2510-34Z4 |
Fazit
HP verlangt gerade mal 270 Euro für ein 15,6 Zoll großes Notebook. Das schlichte Kunststoffgehäuse besitzt eine angenehme Haptik, und die Eingabegeräte sind für Office- und Internetarbeiten allzeit bereit. Die Tastatur bietet ein anständiges Schreibgefühl, und das große Multitouchpad reagiert direkt und flüssig. Bei dem Thema Geräuschentwicklung kann das Testgerät durch seine lüfterlose Bauart punkten und auch, ohne den Sitznachbarn zu stören, in Bibliotheken mitgenommen werden. Nachteilig ist allerdings die verbaute Festplatte, bei der wir unregelmäßige und störende Klickgeräusche wahrnehmen konnten. Es mangelte weiterhin an der Leistung und an der Akkulaufzeit. Für eine längere Nutzung auf dem Sofa oder im Bett muss vergleichsweise schnell der Netzbetrieb folgen. Das Packard Bell Easynote TF71BM schaltet beispielsweise erst nach 7 h ab. Für mehr Leistung sorgt das Acer Aspire E1-532 mit Haswell Architektur.
Mit einem Blick auf den Preis kann man das HP 250 G3 als ein solides Gerät bezeichnen. Dennoch gibt es sicherlich gute Alternativen auf diesem Preisniveau.