Test Acer Extensa 2509-C052 Notebook
Mit einem Preis von 270 Euro erweitert Acer seine Serie der Einsteiger-Notebooks. Dank Intel Celeron Prozessor, Windows 8.1 mit Bing, günstigem TN-Display und weiteren kostengünstigen Bauteilen kann der Preis auf solch einem niedrigen Niveau gehalten werden. Wir erinnern uns noch an die äußerlich baugleiche 2510 Reihe, welche für 160 Euro Aufpreis einen Intel-Core-i-Prozessor und doppelt so viel Arbeitsspeicher besitzt. Doch was dürfen wir von diesem Sparpaket erwarten, und für welche Anwendungsgebiete ist das Extensa geschaffen?
Um einen Vergleich in dieser Preiskategorie ziehen zu können, ziehen wir das Packard Bell Easynote TF71BM, das Lenovo B50-30 und das ebenfalls aus dem Hause Acer stammende Aspire E1-532 heran.
Gehäuse & Ausstattung
Das schwarze Acer besteht aus einem matten Kunststoffgehäuse. Dank vieler Rundungen und dem glatten Schnitt fühlt sich das schlichte Gerät insgesamt angenehm an. Schwächen bei der Formstabilität können wir neben dem Touchpad-Bereich feststellen: An diesen Stellen lässt sich das Extensa leicht eindrücken. Gleiches sehen wir ebenfalls an der Base Unit, welche aber insgesamt ausreichend robust wirkt. Wer in der Zukunft Komponenten wie Arbeitsspeicher oder Festplatte austauschen oder reparieren muss, findet leider keinerlei Wartungsklappen. Der Akku alleine kann aber mit Hilfe von Werkzeugen entnommen werden. Die 2.275 g des Testgerätes gehen in Ordnung, das Notebook ist damit leicht transportierbar.
Der Schnittstellenumfang deckt den Grundbedarf aller herkömmlichen Geräte ab. Die Anschlüsse sind im vorderen Bereich der Seiten angesiedelt, was einen schnellen Zugang ermöglicht. Nachteil dieser Strategie ist, dass lange Kabel und Stecker den Schreibtisch und das Arbeitsfeld neben dem Gerät behindern können. Von den drei gebotenen USB-Ports ist nur einer als USB-3.0-Schnittstelle zu klassifizieren.
Eingabegeräte
Positiv auffallen wird dem potentiellen Käufer das große Touchpad mit den zwei eingebauten Tasten. Normale Bewegungen verlaufen auf der glatten Oberfläche direkt und flüssig. Multitouch bereitet beim Scrollen allerdings kleinere Probleme: So werden Scrollbewegungen oftmals verzögert und nur mit Unterbrechungen erledigt. Weiterhin war im Anschluss unserer Benchmarks ein starkes Ruckeln des Mauszeigers festzustellen.
Die angeraute Chiclet-Tastatur verfügt über ein festes Tippgefühl; ausschlaggebend sind die starren Tasten mit fester Hub-Mechanik. Unschön ist für ungeübte Hände die Positionierung der Umschalttaste, da diese zur nebenliegenden Taste kaum Distanz besitzt. Gleichermaßen ist der Abstand zur Raute- und Enter-Taste gering gehalten, was allerdings dort nicht störend ist. Anliegend verbaut Acer ein vollständiges Numpad, aber bedauerlicherweise keinerlei Sondertasten.
Display
Das 15,6 Zoll große und mit 1.366 x 768 Pixel versehene TN-Panel besitzt eine magere durchschnittliche Helligkeit von 176.9 cd/m². Im Akkubetrieb sind keine signifikanten Unterschiede ersichtlich. Mit einem Kontrast von 418:1 sowie einem Schwarzwert von 0,45 cd/m² liegt das Testgerät im Normalbereich dieser Preisklasse.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 187 cd/m²
Kontrast: 418:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 8.65 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.63 | 0.5-98 Ø5.2
42% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.09% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.39
Der Einsatz im Außenbereich ist in hellen Umgebungen aufgrund der nur mäßigen Displayhelligkeit erschwert. Bei bewölktem Himmel ist das Gerät jedoch dank mattem Display grundsätzlich einsetzbar.
Beim Thema Blickwinkelstabilität kann das Acer Extensa EX2509 nicht überzeugen, was aber für diese Preisklasse nicht weiter verwunderlich ist. Farben und Displayhelligkeit werden bei Kipp- und Seitwärtsbewegungen ersichtlich verfälscht.
Die Analyse der dargestellten Farben ergibt einen Durchschnitt der Abweichung von der sRGB-Farbpalette von 8,65 (Colorchecker) und 9,63 bei den Graustufen. Damit liegt das Gerät wieder mal im Mittel seiner Klasse. Die Farbraumabdeckung ist ebenfalls zu gering für eine professionelle Nutzung.
Leistung
Ein 15,6-Zoll-Notebook mit ausreichend Leistung für Office- und Internetarbeiten will das Aspire für einen Preis von 260 Euro sein. Für mehr Leistung erlaubt Acer verschiedene alternative Konfigurationen wie etwa einen Intel Pentium N3530 mit 4 GB Arbeitsspeicher. Der Aufpreis dafür liegt bei 30 Euro.
Prozessor
Unser Test-Notebook wird mit einer Intel Celeron N2930 ausgerüstet. Diese Quadcore-CPU findet überwiegend Einsatz bei kleineren 11-Zoll-Geräten. Im Standardfall liegt die Taktfrequenz zwischen 1.830 und 2.160 MHz. Bedingt durch die neue Celeron Baureihe hebt sich das Acer deutlich von seiner Konkurrenz in den CPU-Benchmarks ab. Die Resultate der Cinebench-Ergebnisse im Akku- und Netzbetrieb erzielen äquivalente Ergebnisse.
System Performance
Neben den Benchmark-Ergebnissen ist vor allem auch der subjektive Eindruck der Interaktion mit dem Gerät entscheidend. Denn obwohl die analysierten Resultate des PCMarks im Normalbereich liegen, wurde das Arbeiten oft durch lange Wartezeiten belastet, welches wir beispielsweise bei einigen Vergleichspartnern nicht in diesem Ausmaß erkennen konnten. Die PCMark-8-Punktzahlen erreichen für die gegebene Konfiguration durchschnittliche Werte. In Relation gesehen erzielt das 100 Euro teurere, mit AMD Komponenten bestückte HP 15-g005ng, erheblich bessere Ergebnisse.
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Extensa 2509-C052 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
HP 15-g005ng | |
Creative Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Extensa 2509-C052 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
HP 15-g005ng | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Extensa 2509-C052 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
HP 15-g005ng |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1328 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1194 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1302 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Für den nötigen Speicherplatz sorgt im Acer eine Seagate Momentus Thin Festplatte, welche mit 500 GB genügend Speicher zur Verfügung stellt. Im HDTune und Crystaldiskmark erzielt die Festplatte für ihren Typus ordentliche Ergebnisse. Die Vergleichsmodelle setzen ebenfalls auf die gleiche oder einer ähnlichen Baureihe.
Grafikkarte
Die mit der CPU integrierte Intel HD Graphics (BayTrail) arbeitet mit einem Kerntakt von 820 MHz. Unter den drei Vergleichspartnern liegen die BayTrail Versionen performancetechnisch dicht beieinander. Einen deutlichen Unterschied der Ergebnisse ist bei dem Acer Aspire E1-532 erkennbar. Durch die eingesetzte Haswell Architektur kann das Gerät mehr als das Doppelte der Punktezahl im 3DMark 11 Score erzielen. Abermals weit voraus: Das HP 15 mit AMD Radeon R5 Grafik.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Extensa 2509-C052 | |
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 | |
Lenovo B50-30 | |
Acer Aspire E1-532 | |
HP 15-g005ng |
3DMark 11 Performance | 263 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 19374 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1488 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dass die Intel HD Graphics (BayTrail) nicht für den Spielealltag gewappnet ist, sollte ziemlich schnell klar sein. Für den einen oder anderen alten Spieleklassiker kann die Performance noch ausreichen, um neuere Games spielen zu können, sollte nach einem anderen Gerät gesucht werden, besonders wenn man nicht nur mit niedrigsten Grafikeinstellungen Spiele "genießen" möchte.
Acer Extensa 2509-C052 HD Graphics (Bay Trail), N2930, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 HD Graphics (Bay Trail), N2830, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Acer Aspire E1-532 HD Graphics (Haswell), 2955U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | HP 15-g005ng Radeon R5 (Beema/Carrizo-L), A8-6410, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | |
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Tomb Raider | -15% | 73% | 105% | |
1024x768 Low Preset | 18 | 14.4 -20% | 30.3 68% | 34 89% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 8.1 | 7.4 -9% | 14.3 77% | 17.8 120% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 18 | 8.1 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Die Geräuschkulisse ist überwiegend positiv. Das liegt jedoch daran, dass lediglich einfachste Komponenten in einem vergleichsweise großem Gehäuse verbaut werden. Festzuhalten ist allerdings, dass die Festplatte und auch der Lüfter im Idle-Betrieb hörbar sind. Der Last-Betrieb ist mit maximal 41 dB(A) ertragbar, jedoch klar zu hören. Selbst die Konkurrenz erreicht bei Weiten nicht solch eine hohe Lautstärke, da BayTrail-M-Notebooks oftmals lüfterlos realisiert werden (Lenovo B50-30).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
Last |
| 39.9 / 41 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Wegfallen von leistungsstarker Hardware kommt auch der Temperaturmessung zugute. Weder im Idle- noch im Last-Betrieb werden unangenehme Temperaturen erreicht. Der Hotspot liegt hierbei auf der Unterseite mit 39 °C. Die Nutzung auf den Oberschenkeln ist ohne Probleme möglich. Auch wenn das Netzteil äußerst klein dimensioniert ist, wird es im Idle (31,3 °C) und unter Last (43,9 °C) nicht bedenklich warm. Bei der Konkurrenz können wir besonders beim Lenovo B50-30 große Defizite der Hitzeentwicklung feststellen. Das ebenfalls aus dem Hause Acer stammende Aspire E1-532 bleibt noch einmal deutlich kühler als unser Testgerät.
Der Stresstest wird mittels Furemark und prime95 durchgeführt. Ein Throttling, also das Unterschreiten des Basistakts der CPU, wurde nicht festgestellt. Stattdessen wurde auch nach einer Stunde eine konstante Taktfrequenz von 2.166 MHz erreicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (+2.7 °C).
Lautsprecher
Die Analyse der Lautsprecher fällt für einen Preis von 270 Euro positiv aus. Natürlich finden sich notebooktypische Probleme bei der Klangwiedergabe, dennoch besitzt das Acer Extensa E2509 eine ordentliche Lautstärke und sollte für den einen oder anderen Film oder Youtube Clip ausreichen.
Energieaufnahme
Mit einem Energiebedarf von bis zu 9,6 W im Leerlauf ist das Testgerät nicht sonderlich durstig. Im Energiesparmodus halbiert sich sogar die Leistungsaufnahme. Der Lastbetrieb mittels Furmark und prime95 verlangt dem Notebook maximal 20,4 W ab. Damit befindet es sich deutlich über dem Packard Bell Easynote TF71BM (16,9 W) und dem Lenovo B50-30 (12,2 W). Auf Grund der stärkeren CPU des Acer Aspire E1-532 liegt dieses mit 26,5 W deutlich über den Vergleichsgeräten.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 5.2 / 9.1 / 9.6 Watt |
Last |
17.9 / 20.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der 6-Zellen-Li-Ion-Akku besitzt eine Kapazität von 55,9 Wh. Laut Herstellerangabe soll das Acer Extensa bis zu sieben Stunden ohne Netzanschluss auskommen. In unserem WLAN-Test simulieren wir das Surfen mit typischen Web-Sequenzen: Nach 6 h 37 min ist bei uns Schluss, und das Testgerät schaltet ab. Würde das Notebook ohne Kommunikationsmodule und niedrigerer Helligkeit betrieben werden, kann die Herstellerangabe sicherlich noch übertroffen werden.
Fazit
Das Acer Extensa 2509 klassifiziert sich als günstiges Einstiegs-Notebook für Office- und Internetarbeiten. Die akzeptablen Eingabegeräte und das matte Display sorgen für eine für diesen Zweck brauchbare Grundausstattung. Einbußen beim Thema Performance sollten potentielle Kunden verkraften, Wartezeiten bei Anwendungen und bei Eingaben müssen allerdings in Kauf genommen werden. Vorteilhaft ist, dass das Notebook im Normalbetrieb stets leise bleibt und sich nicht unangenehm aufwärmt.
Auch die Lautstärke der Lautsprecher kann sich sehen lassen. Filmabende auf dem Acer erschweren sich allerdings durch die magere Blickwinkelstabilität. Für den mobilen Einsatz kann der Akku mit rund 6,5 h überzeugen. Ein Blick auf die Konkurrenz verrät uns, ob die Gratwanderung zwischen Preis und Leistung gelungen ist:
Das Packard Bell Easynote TF71BM zeigte sich im Test als würdiger Konkurrent, musste sich aber wegen eines schlechteren Prozessors beim Thema Leistung oft geschlagen geben. Wem allerdings mehr Akkulaufzeit zusagt und wer noch mal 20 Euro sparen möchte, sei hier gut bedient. Das Lenovo B50-30 musste sich in nahezu allen Benchmarks geschlagen geben. Es besitzt jedoch Wartungsklappen, die bei unserem Acer Extensa gänzlich fehlten. Das Acer Aspire E1-532 konnte aufzeigen, dass man auch etwas mehr Leistung für denselben Preis erhalten kann. Ein Haken dabei ist die verminderte Akkulaufzeit (um rund 2,5 Stunden).
Insgesamt macht das Acer Extensa 2509 für 270 Euro einen soliden Eindruck. Dazu sollte man seine Erwartungen jedoch dem Preis entsprechend anpassen.