Test Gigaset GS370 Plus Smartphone
Der deutsche Hersteller Gigaset baut mit dem GS370 und GS370 Plus die hauseigene GS-Serie weiter aus. Beide Dualkamera-Smartphones wurden im November des letzten Jahres vorgestellt und bieten eine solide Hardware im mittleren Preissegment. Hierfür spendiert Gigaset seiner GS370-Reihe ein 5,7 Zoll großes IPS-Display mit einer HD+ Auflösung von 1.440 x 720 Pixeln im modernen Format 18:9 beziehungsweise 2:1. Angetrieben werden beide GS-Modelle von einem 8-Kern-Prozessor aus dem Hause MediaTek. Auf der Rückseite befindet sich eine Kameraeinheit bestehend aus einem Standard- und Weitwinkelobjektiv sowie ein Fingerabdrucksensor.
Im Gegensatz zum kleinen Bruder GS370 setzt das Mittelklassemodell mit dem Namenszusatz „Plus“ auf 4 GB RAM Arbeitsspeicher und 64 GB internen Flash-Speicher sowie eine Frontkamera mit einer Auflösung von 8 MP. Außerdem steht, neben „Jet Black“ (Schwarz), eine zusätzliche Farbevariante „Brilliant Blue“ (Blau) zur Auswahl. Seit Mitte November 2017 sind die beiden Gigaset-Smartphones im Fach- und Onlinehandel zum Preis von 279 Euro für das GS370 sowie 299 Euro für das GS370 plus verfügbar.
Der aktuelle Straßenpreis des GS370 Plus ist jedoch bereits auf etwa 250 Euro gefallen. Damit platziert sich das Mittelklassegerät in einem stark umkämpften Preissegment und die Alternativen sind entsprechend groß. Als mögliche Konkurrenten des Dual-Sim-Smartphones und als Vergleichsgeräte im Test aufgeführt sind das Honor 7X, Motorola Moto G5s Plus, HTC U11 Life, Huawei Mate 10 Lite sowie das BQ Aquaris X.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Mit den Maßen von 151 x 72 Millimetern ist das GS370 Plus nicht wirklich kompakt, nichtsdestotrotz liegt das 8,2 Millimeter dünne Smartphone mit 145 Gramm angenehm in der Hand. Die Ränder um das 5,7 Zoll große Display wirken für die Preisklasse ansprechend dünn, was sich im Display-Oberflächen-Verhältnis von etwa 77 % widerspiegelt.
Das 2.5D-Displayglas auf der Front ist leicht gewölbt und fügt sich das nahtlos in das Aluminiumgehäuse ein. Das mattierte Aluminium sorgt für eine gute Haptik und kaschiert Fingerabdrücke recht gut. Als Farbvarianten stehen Jet Black sowie Brilliant Blue zur Verfügung.
Die Bedienelemente für Lautstärkeregelung sowie der An-/Aus-Schalter können bei unserem Testgerät mit ihrer Qualität überzeugen. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse und die Druckpunkte sind gut definiert.
Insgesamt sind sowohl die Haptik, Handlichkeit als auch Stabilität des Gehäuses auf einem sehr guten Mittelklasseniveau – nichts knackt oder lässt sich verwinden.
Ausstattung
Der interne eMMC-Speicher fällt mit 64 GB für ein Gerät dieser Preisklasse recht üppig aus. Nach Abzug des Betriebssystems bleiben dem Nutzer circa 54 GB zur freien Verfügung. Wer mehr Speicherkapazität benötigt, kann den Speicher zusätzlich mittels microSD-Karten um bis 128 GB erweitern. Diese kann auch in den internen Speicher eingebunden werden.
Das GS370 Plus besitzt noch eine Micro-USB-Schnittstelle nach dem 2.0-Standard. Über diese wird das LTE-Smartphone einerseits geladen, zum anderen fungiert sie mittels OTG-Adapter (On-The-Go) als OTG-Host und erkennt somit Peripheriegeräte wie USB-Sticks oder externe Tastaturen. Im Test wurde beides problemlos erkannt. Außerdem verfügt das Mittelklassegerät über eine Status-LED, sowie ein UKW-Radio. Letzeres kann mit den im Lieferumfang befindlichen In-Ear-Kopfhörern genutzt werden. Die drahtlose Übertragung von Displayinhalten auf externe Monitore wird ebenfalls unterstützt.
Software
Ausgeliefert wird das Gigaset GS370 Plus mit Googles Betriebssystem Android in der Version 7.0 Nougat und der Sicherheitspatch-Ebene vom Stand November 2017. Ein Update auf Android 8 Oreo ist für Q2/2018 geplant.
Die Systemsoftware ist im Vergleich zu Vanilla-Android nur wenig verändert. Insgesamt wirkt die Benutzeroberfläche des Herstellers sehr stark an Stock-Android angelegt. Neben geringen optischen Anpassungen spendiert Gigaset seinem Mittelklasse-Smartphone kaum zusätzliche Software-Features. Eine interessante Softwarebeigabe ist „DuraSpeed“, bei der vordefinierte Apps im Hintergrund beschränkt werden können, um Anwendungen, die im Vordergrund aktiv sind, optimal laufen zulassen.
Kommunikation und GPS
Das integrierte WLAN-Modul beherrscht die IEEE-802.11-Standards nach a/b/g/n und funkt demnach sowohl im 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Frequenzbereich. Die Reichweite und Signalstabilität sind ordentlich. In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) wird das Signal auf etwa -42 dBm gedämpft. Die Übertragungsgeschwindigkeiten zu unserem Referenz-Router Linksys EA8500 sind für die Preisklasse nur durchschnittlich. Wir messen 108 Mbit/s (iperf Server) und 102 Mbit/s (iperf Client), was generell ein niedriges Niveau darstellt. Die Vergleichsgeräte in dieser Preisklasse schneiden in unserem WiFi-Test teilweise deutlich besser ab.
Unterwegs nutzt das GS370 Plus LTE Cat. 6 (300 Mbit/s Downstream, 50 Mbit/s Upstream), mit Unterstützung von VoLTE (Voice over LTE) und VoWiFi (Voice over WiFi), in den Frequenzen 800, 900, 1.800, 2.100, 2.600 MHz für die Verbindung ins mobile Internet. Das Dual-SIM-Smartphone besitzt zwei vollwertige Steckplätze für nanoSIM-Karten, ohne die Möglichkeit der Speichererweiterung zu verlieren.
Für die drahtlose Kommunikation steht dem GS370 Plus Bluetooth in der Version 4.1 zur Verfügung. Auf einen NFC-Chip wurde verzichtet.
Die Positionsbestimmung mit dem Gigaset-Smartphone erfolgt mittels der beiden Satellitensysteme GPS und GLONASS. Der Satfix im Freien erfolgt erst nach einer Verzögerung von 1 Minute mit einer Genauigkeit von etwa 8 Metern. Selbst in Gebäuden gelingt mit dem GS370 Plus eine Ortung, jedoch war die Satellitenverbindung im Test sehr instabil.
Um die Ortungsgenauigkeit unseres Testgerätes in der Praxis einschätzen zu können, zeichnen wir parallel eine Strecke zu Vergleichszwecken mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 500 und dem Smartphone auf. Etwa 110 Meter liegen zwischen dem Mittelklassegerät und dem Profi-Navi am Ende der knapp 5 Kilometer langen Teststrecke. Für ein Gerät dieser Preisklasse gehen die Abweichungen des GPS-Moduls in Ordnung.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität bewegt sich auf einem guten Niveau. Störende Aussetzer oder Empfangsprobleme traten im Test nicht auf. Stimmen werden klar wiedergegeben und auch von unserem Gesprächspartner als deutlich charakterisiert.
Die Telefon-App entspricht dem Standarddesign von Android. Neben einer Kurzwahlfunktion verfügt die Anwendung über Anruflisten sowie einen direkten Zugriff auf die gespeicherten Kontakte.
Kameras
Die rückseitige Hauptkamera des GS370 Plus verfügt über zwei Objektive mit einer Offenblende von f/2.0 und f/2.4. Während das Standardobjektiv mit 4.800 x 2.704 Bildpunkten im Bildformat 4:3 auflöst, besitzt das 120°-Weitwinkelmodul eine Auflösung von 8 MP. Damit lassen sich unter anderem auch Bokeh-Effekte mit gezieltem Einsatz von Hintergrundunschärfe erstellen. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann die rückseitige Kameraeinheit von einem Dualton-LED-Blitz unterstützt werden. Eine Bildstabilisierung wird lediglich softwareseitig angeboten, ein optischer Bildstabilisator (OIS) ist nicht verbaut.
Die Fotoqualität des GS370 Plus liegt in einem guten Bereich, zumindest bei hellen Lichtbedingungen. Sowohl die Dynamik als auch Bilddetails können durchaus überzeugen, jedoch ist die Fokussierung des PDAF in den Aufnahmen nicht immer optimal.
Größter Kritikpunkt der rückseitigen Kameras ist die Low-Light-Performance bei schlechten Lichtbedingungen. Bei wenig Licht setzt deutliches Bildrauschen ein, und die Unschärfe in den Aufnahmen nimmt zu.
Die 8-MP-Frontkamera konnte uns weder bei guten noch bei schlechten Lichtverhältnissen überzeugen. Die Qualität ist selbst für Selfie-Aufnahmen gerade einmal ausreichend. Bildinhalte wirken oft sehr blass und teils stark unscharf. Videos nimmt die Frontkamera auch lediglich in 480p bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Die 13-MP-Kamera auf der Rückseite zeichnet Videos in FHD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel bei 30 fps auf, das 120°-Weitwinkelmodul nur in 720p.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie
Im Lieferumfang befinden sich ein modulares 10-Watt-Ladegerät (5 V, 2 A), ein USB-Kabel sowie ein Head-Set. Über den hauseigenen Onlineshop stehen zwei passende Schutzhüllenvarianten als optionales Zubehör zur Verfügung.
Die Garantiezeit des Smartphones beläuft sich seitens des Herstellers auf 24 Monate ab Kaufdatum.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Bedienung erfolgt via Android-On-Screen-Tasten für „Zurück“, „Multitasking“ und „Home“. Die Eingaben auf dem 5,7 Zoll großen Multi-Touchscreen sind präzise und die Reaktionszeiten gering. Zudem bietet die Glasoberfläche angenehme Gleiteigenschaften. Als virtuelle Eingabemöglichkeit ist ab Werk das Tastaturlayout von Google vorinstalliert.
Das Entsperren mittels biometrischer Identifikation per Fingerabdruck funktioniert im Test zuverlässig. Der aktive Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Smartphones selbst ist aber nicht der schnellste auf dem Markt. Auch die Erkennungsrate könnte etwas besser sein. Neben Fingerabdrücken zum Entsperren des Gerätes erkennt der Sensor vordefinierte Gesten, zum Beispiel zum Aufrufen der Kamera-App.
Display
Das 5,7 Zoll große LC-Display des GS370 Plus löst mit 1.440 x 720 Bildpunkten auf und kommt somit auf eine Pixeldichte von 282 PPI. Damit liegt das Gigaset-Smartphone nicht auf Augenhöhe mit den Vergleichsgeräten, die mit einer FHD-Auflösung ausgestattet sind. Im Alltag wirkt die 720p-Auflösung des GS370 Plus aber nicht störend unscharf.
Die maximale Helligkeit bei einem reinweißen Bildschirmhintergrund liegt bei nur durchschnittlichen 490 cd/m². Zusätzlich überprüfen wir im Test die Leuchtkraft des Panels bei einem gleichmäßig verteilten Anteil von dunklen zu hellen Flächen (APL50). Hierbei haben wir eine maximale Helligkeit von 474 cd/m² ermittelt. Mit aktiviertem, adaptivem Umgebungslichtsensor zur Steuerung der Displayhelligkeit messen wir dagegen eine Luminanz von nur 413 cd/m². Auffällig ist die recht hohe minimale Leuchtkraft des Panels von knapp 21 cd/m².
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 472 cd/m²
Kontrast: 647:1 (Schwarzwert: 0.73 cd/m²)
ΔE Color 6.8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.2 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.13
Gigaset GS370 Plus IPS, 1440x720, 5.7" | Huawei Honor 7X IPS, 2160x1080, 5.9" | HTC U11 Life SLCD, 1920x1080, 5.2" | Motorola Moto G5s Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | BQ Aquaris X LTPS IPS , 1920x1080, 5.2" | Huawei Mate 10 Lite IPS, 2160x1080, 5.9" | Huawei Mate 10 Pro OLED, 2160x1080, 6" | |
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Bildschirm | 47% | 34% | 41% | 35% | 36% | 49% | |
Helligkeit Bildmitte | 472 | 533.2 13% | 545 15% | 512 8% | 675 43% | 467 -1% | 629 33% |
Brightness | 468 | 511 9% | 526 12% | 500 7% | 702 50% | 457 -2% | 636 36% |
Brightness Distribution | 92 | 88 -4% | 87 -5% | 90 -2% | 91 -1% | 89 -3% | 94 2% |
Schwarzwert * | 0.73 | 0.35 52% | 0.42 42% | 0.35 52% | 0.59 19% | 0.3 59% | |
Kontrast | 647 | 1523 135% | 1298 101% | 1463 126% | 1144 77% | 1557 141% | |
Delta E Colorchecker * | 6.8 | 2.83 58% | 4.9 28% | 4.6 32% | 4.5 34% | 5 26% | 1.7 75% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 14.5 | 6.72 54% | 8.5 41% | 7.6 48% | 9.1 37% | 8.2 43% | 3.6 75% |
Delta E Graustufen * | 8.2 | 3.7 55% | 5.4 34% | 3.8 54% | 6.4 22% | 6.1 26% | 2.4 71% |
Gamma | 2.13 103% | 1.9 116% | 2.31 95% | 2.11 104% | 2.24 98% | 2.15 102% | 2.15 102% |
CCT | 7924 82% | 6918 94% | 7610 85% | 6952 93% | 7478 87% | 7961 82% | 6337 103% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der eher durchwachsene Eindruck des Displays setzt sich auch anhand des hohen Schwarzwertes von 0,73 cd/m² (APL 50: 0,74 cd/m²) fort, was zu einen geringen Kontrast von 1:647 führt. Kritikpunkte gibt es ebenfalls bei der Farbgenauigkeit sowie Exaktheit der dargestellten Graustufen. Hier zeigt das IPS-Panel hohe DeltaE-Abweichungen. Auch die Farbtemperatur (7.924 K) befindet sich deutlich über dem Idealwert (6.500K), was zu einem leichten bläulichen Farbstich bei Displayinhalten führt. Die sRGB-Farbraumabdeckung ist dagegen gut.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9.2 ms steigend | |
↘ 15.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 54 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
56 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 26 ms steigend | |
↘ 30 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 92 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Die Stabilität der Blickwinkel ist IPS-typisch gut, auch wenn eine geringe Abnahme der Helligkeit bei flachen Betrachtungswinkeln erkennbar ist. Neigt man das Display stark, sind leichte Farbveränderungen erkennbar – je nach Betrachtungswinkel gelblich bis blau. Das Ablesen des Displays im Freien ist generell gut möglich, könnte jedoch durch die relativ geringe maximale Helligkeit an sonnigen Tagen problematisch werden.
Leistung
Der im GS370 Plus zum Einsatz kommende SoC trägt die Bezeichnung MT6750 und stammt von dem taiwanesischen Chiphersteller Mediatek. Der für das Jahr 2016 designte SoC integriert acht CPU-Kerne der Cortex-A53-Architektur, von denen jeweils vier Kerne mit maximal 1,5 GHz beziehungsweise im Stromsparcluster mit maximal 1 GHz takten. Als Grafikeinheit kommt die ARM Mali-T860 MP2 mit 520 MHz zum Einsatz.
In den Benchmarks begegnet der MT6750, im Zusammenspiel mit 4 GB RAM, der Android-Konkurrenz nicht auf Augenhöhe. Die Ergebnisse des GS370 Plus bei den prozessorlastigen Tests liegen etwa 50 Prozent unterhalb der Vergleichsgeräte – insbesondere die Qualcomm-Konkurrenz spielt hier fast schon in einer anderen Liga. Bei grafikintensiven Benchmarks gleichen sich die Werte des GS370 Plus an die Konkurrenz an.
Auch im Alltag ist die Systemleistung nur durchschnittlich. Oft sind Mikroruckler erkennbar. Unter Multitasking kommt es zu Verzögerungen, und die Ladezeiten sind spürbar länger.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigaset GS370 Plus | |
Huawei Honor 7X | |
HTC U11 Life | |
Motorola Moto G5s Plus | |
BQ Aquaris X | |
Huawei Mate 10 Lite | |
Huawei Mate 10 Pro |
In den Browser-Tests bildet das GS370 Plus ebenfalls das Schlusslicht im Vergleich. Auch hier trennen den Mediatek-SoC etwa 50 Prozent zur Leistungsspitze.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Huawei Honor 7X (Chrome 63.0.3239.111) | |
Huawei Mate 10 Lite (Chrome 62) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
BQ Aquaris X (Chrome Version 60) | |
Motorola Moto G5s Plus (Chroem Version 62) | |
Gigaset GS370 Plus (Chrome 63) |
Octane V2 - Total Score | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Huawei Honor 7X (Chrome 63.0.3239.111) | |
Huawei Mate 10 Lite (Chrome 62) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
BQ Aquaris X (Chrome Version 60) | |
Motorola Moto G5s Plus (Chroem Version 62) | |
Gigaset GS370 Plus (Chrome 63) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Gigaset GS370 Plus (Chrome 63) | |
HTC U11 Life (Chrome 63) | |
Motorola Moto G5s Plus (Chroem Version 62) | |
BQ Aquaris X (Chrome Version 60) | |
Huawei Mate 10 Lite (Chrome 62) | |
Huawei Honor 7X (Chrome 63.0.3239.111) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Leistung des internen eMMC-Speichers bewegt sich auf dem Niveau von anderen Mittelklassegeräten - ein moderner UFS-2.0-Speicher findet in dieser Preisklasse noch keinen Einzug. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Zugriffsraten des Gigaset-Smartphones zufriedenstellend. Auch der integrierte MicroSD-Kartenslot performiert gut. Wir haben seine Geschwindigkeit mit unserer Referenz-Speicherkarte Toshiba Exceria Pro M501 (max. Lesen: 270 MB/s, Schreiben: 150 MB/s) überprüft und mit 77 MB/s (Lesen) beziehungsweise 56 MB/s (Schreiben) liegen die Lese- und Schreibraten auf dem typischen Niveau eines Mittelklasse-Smartphones.
Gigaset GS370 Plus | Huawei Honor 7X | HTC U11 Life | Motorola Moto G5s Plus | BQ Aquaris X | Huawei Mate 10 Lite | Huawei Mate 10 Pro | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -5% | 25% | 13% | -16% | -23% | 301% | |
Sequential Read 256KB | 284.9 | 265.3 -7% | 268 -6% | 237.4 -17% | 266.4 -6% | 286.8 1% | 732 157% |
Sequential Write 256KB | 182.4 | 127.9 -30% | 120 -34% | 75.7 -58% | 75.3 -59% | 99.8 -45% | 208.7 14% |
Random Read 4KB | 48.4 | 81.4 68% | 39.3 -19% | 37.94 -22% | 37.47 -23% | 31.5 -35% | 132.3 173% |
Random Write 4KB | 17.1 | 20.24 18% | 50.2 194% | 44.89 163% | 11.85 -31% | 15.26 -11% | 164.4 861% |
Sequential Read 256KB SDCard | 76.5 ? | 52.7 -31% | 82.8 ? 8% | 79.6 ? 4% | 84.3 ? 10% | 69.1 ? -10% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 56.1 ? | 30.55 -46% | 59.8 ? 7% | 58.8 ? 5% | 62.6 ? 12% | 35.35 ? -37% |
Spiele
Die ARM Mali-T860 MP2 schafft es trotz ihres vergleichsweise geringen Leistungsvermögens aufwändige 3D-Spiele in mittleren Details flüssig darzustellen. Hier kommt die geringe Auflösung des GS370 Plus positiv zum Tragen.
Der Touchscreen reagierte im Test präzise und auch die Sensorik funktionierte problemlos.
Emissionen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen hinterlassen im Test einen guten Eindruck, auch wenn andere Hersteller die Abwärme in ihren Smartphones noch besser ableiten. Im Idle-Modus und bei geringer Belastung erwärmt sich das Gigaset-Smartphone nur gering. Unter maximaler Auslastung messen wir dagegen an der wärmsten Stelle über 40 °C (Rückseite).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Mono-Lautsprecher auf der Unterseite des GS370 Plus ist mit maximal 86 dB(A) kraftvoll, dessen Klangqualität aber nur ausreichend und eher für die Wiedergabe von kurzen Videos als Musikstücken geeignet. Erwartungsgemäß ist kein Bass im Klangbild vorhanden, und tendenziell wirkt der Klang unausgewogen – bei maximalem Anschlag ist der Klang recht blechern.
Mit den beiliegenden Kopfhörern ist das Sounderlebnis besser, jedoch sollte man an die Herstellerzugabe keine zu hohen Erwartungen haben – Standardkost in diesem Preissegment.
Gigaset GS370 Plus Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 38.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (27.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 70% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 25% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 83% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 14% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HTC U11 Life Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (90.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 27.5% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (6.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 9% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 59% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 34% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 75% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 20% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Honor 7X Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 26.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 11.5% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (11.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (34.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 83% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 92% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 6% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Im Bereich des Energiemanagements zeigt sich das GS370 Plus effizient. Die Leistungsaufnahme im Idle-Modus ist auf einem sehr guten Niveau, unter Lastbedingungen steigt der Energieverbrauch auf Konkurrenzniveau.
Aus / Standby | 0.01 / 0.18 Watt |
Idle | 0.77 / 1.58 / 1.73 Watt |
Last |
3.59 / 5.69 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Gigaset GS370 Plus 3000 mAh | Huawei Honor 7X 3340 mAh | HTC U11 Life 2600 mAh | Motorola Moto G5s Plus 3000 mAh | BQ Aquaris X 3100 mAh | Huawei Mate 10 Lite 3340 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | |
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Stromverbrauch | -30% | -3% | -3% | -16% | -14% | -3% | |
Idle min * | 0.77 | 1.02 -32% | 0.63 18% | 0.83 -8% | 1.12 -45% | 0.87 -13% | 0.85 -10% |
Idle avg * | 1.58 | 2.46 -56% | 2.1 -33% | 1.67 -6% | 2.16 -37% | 2.14 -35% | 1.15 27% |
Idle max * | 1.73 | 2.51 -45% | 2.15 -24% | 1.85 -7% | 2.18 -26% | 2.16 -25% | 1.23 29% |
Last avg * | 3.59 | 4.16 -16% | 3.34 7% | 3.47 3% | 2.94 18% | 3.7 -3% | 4.12 -15% |
Last max * | 5.69 | 5.87 -3% | 4.83 15% | 5.41 5% | 5.1 10% | 5.48 4% | 8.42 -48% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der fest eingebaute Akku im GS370 Plus hat eine Kapazität von 3.000 mAh und lässt sich via Schnellladung (5V, 2A) in knapp 120 Minuten aufladen. In unserem praxisnahen WLAN-Test mit einer Helligkeit von 150 cd/m2 positioniert sich das Mittelklassegerät mit 8 Stunden und 7 Minuten deutlich hinter der Konkurrenz. Nichtsdestotrotz ein zufriedenstellender Wert.
Gigaset GS370 Plus 3000 mAh | Huawei Honor 7X 3340 mAh | HTC U11 Life 2600 mAh | Motorola Moto G5s Plus 3000 mAh | BQ Aquaris X 3100 mAh | Huawei Mate 10 Lite 3340 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | |
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Akkulaufzeit | |||||||
WLAN | 487 | 664 36% | 725 49% | 974 100% | 592 22% | 520 7% | 818 68% |
Pro
Contra
Fazit
Das Gigaset GS370 Plus ist ein optisch sehr gelungenes, gut verarbeitetes Mittelklassegerät. Der Hersteller verschenkt unserer Meinung nach aber einiges an Potential durch die Wahl des Displays und des Prozessors. Gigaset setzt bei dem IPS-Panel auf den modernen 2:1-Formfaktor, was in dieser Preisklasse nur wenige andere Modelle der Konkurrenz aufweisen, jedoch ist die Qualität des Displays nicht die beste. Auch der verwendete Meditek-SoC ist für ein Gerät mit einer UVP von 300 Euro nicht mehr zeitgemäß. In dieser Preisklasse hätte man zu einem leistungsstärkeren Prozessor greifen sollen, was nicht zuletzt der Systemperformance dienlich gewesen wäre.
Mit dem GS370 Plus wird es Gigaset schwer haben, sich in dem mittleren Preissegment zu etablieren. Denn die Konkurrenz von Honor 7X & Co ist stark und bietet oftmals das rundere Gesamtkonzept.
Gigaset GS370 Plus
- 05.02.2018 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt