Test Gigaset GS185 Smartphone
Mit dem GS185 setzt Gigaset nicht auf ein Flaggschiff-Smartphone, sondern auf ein Einsteigermodell, um erstmals ein Smartphone in Deutschland zu fertigen. Dabei ist der Ausdruck made in Germany eigentlich zu viel des Guten, denn die benötigten Einzelteile kommen weiterhin aus Fernost. Aber die Handys werden in Bocholt zusammengeschraubt und auch das Design und die Reparaturen finden dort statt.
Das Gigaset GS185 besitzt ein Display mit einem 2:1-Seitenverhältnis, welches die kleine HD-Auflösung nutzt und mit einer 5,5 Zoll messenden Displaydiagonale vergleichsweise klein ist. Letzteres empfinden wir als durchaus vernünftigen Schritt, denn Smartphones mit kleinen Displays werden immer rarer. Angetrieben wird das GS185 von einem älteren Snapdragon aus der 400er-Reihe. Dazu gibt es 2 GB Arbeitsspeicher sowie 16 GB internen Speicher, welcher sich mittels microSD-Karte erweitern lässt. Sowohl auf der Front als auch auf der Rückseite findet eine 13-MP-Kamera Platz. Der Akku ist mit 4.000 mAh ziemlich groß. Mit einer UVP von 179 Euro ist das Gigaset-Handy sicherlich eine spannende Alternative.
Als Kontrahenten haben wir in diesem Test das Honor 7C, Xiaomi Mi A1, Huawei Y6 2018 sowie das LG K8 (2017) auserkoren, welche über eine ähnliche UVP verfügen. Aber auch Smartphones wie das Nokia 6 oder das Samsung Galaxy J5 sind mittlerweile für diesen Preis zu haben.
Gehäuse - GS185 mit kratzfestem Glas
Das Gigaset GS185 ist in den Farben Metal Cognac und Midnight Blue erhältlich und besteht aus Kunststoff. Die Vorderseite wird durch ein abgerundetes und kratzfestes 2.5D-Glas geschützt, welches sich gut reinigen lässt. Das Gigaset-Handy ist zudem eines der leichtesten Smartphones im Vergleichsfeld, nur das LG K8 (142 Gramm) wiegt noch weniger.
Die Verarbeitungsqualität ist gut. Die Spaltmaße liegen eng und gleichmäßig an. Bei Verwindungsversuchen knarzt es jedoch hörbar und fester Druck aufs Display wird mit einer typischen Wellenbildung der Flüssigkristallanzeige quittiert.
Der Akku ist fest verbaut und kann nicht vom Nutzer gewechselt werden. Der Kartenslot kann zwei Nano-SIM- und eine microSD-Karte aufnehmen und besteht vollständig aus Kunststoff.
Ausstattung - Schonkost bei Radioklängen
Wie in dieser Preisklasse üblich, setzt das Gigaset GS185 noch auf einen Micro-USB-2.0-Anschluss. Dieser unterstützt OTG, sodass externe Eingabegeräte oder Speichersticks an das Handy angeschlossen werden können. Ebenso ist es möglich, andere Smartphones mit dem GS185 zu laden.
Der microSD-Kartenslot unterstützt laut Gigaset Speicherkarten mit bis zu 256 GB, was dem SDXC-Standard entspricht. Da auch größere Karten diesen Standard nutzen, sollten diese ebenfalls problemlos funktionieren. Der zusätzliche Speicher kann auch als interner Speicher formatiert werden.
Außerdem gibt es Bluetooth 4.2 und einen UKW-Radioempfänger, jedoch kein NFC. Die zweifarbige Benachrichtigungs-LED informiert über neue Nachrichten, verpasste Anrufe und den Akkuladestand.
Software - Gigaset-Handy mit Android Oreo
Das Gigaset GS185 arbeitet mit dem aktuellen Google-Android-8.1-Oreo-Betriebssystem. Zum Zeitpunkt des Tests befinden sich die Sicherheitspatches auf dem Stand vom 5. Februar 2018. Gigaset hat jedoch angekündigt, das GS185 quartalsweise für einen Zeitraum von zwei Jahren mit Updates zu versorgen. Ein Major-Update auf die nächste Android-Version soll es nicht geben.
Die Oberfläche wurde von Gigaset nicht verändert und auch die Installation von eigenen Apps hält sich in Grenzen. Die Gigaset-App verlinkt nur auf weitere Artikel im Online-Shop und in der Hilfe-App kann schnell und unkompliziert die passende Anleitung heruntergeladen werden. Außerdem gibt es einen Sound-Rekorder sowie eine Radio-App. Letztere kann bis zu fünf Sender speichern und besitzt auch eine Aufzeichnungsfunktion.
Die Android-Benutzerkontensteuerung ist ebenfalls aktiv und kann auch Gast-Zugänge verwalten.
Kommunikation und GPS - Das Nötigste ist an Bord
Die Kommunikationsausstattung des Gigaset GS185 bewegt sich auf Klassenniveau und versorgt den Nutzer mit einer soliden Grundausstattung. Mobil gelangt das Handy unter anderem mit LTE Cat. 4 ins Internet. Die maximalen Übertragungsgeschwindigkeiten der Mobilfunknetze können damit zwar nicht ausgereizt werden, für mobiles Surfen oder Streamen reicht es aber allemal.
Auch beim WLAN bekommt der Nutzer auf dem Datenblatt nur das Notwendigste an die Hand, denn das Modul unterstützt lediglich die IEEE-802.11-Standards b/g/n und kann nur im 2,4 GHz-Netz funken. Die Übertragungsraten zu unserem Referenzrouter Linksys EA8500 fallen entsprechend moderat aus, sind für ein Smartphone mit dieser Ausstattung jedoch ein wenig höher und vor allem sehr konstant. Generell kann uns das WLAN des GS185 im Alltag überzeugen, die Reichweite ist gut und es gibt keine Verbindungsabbrüche zu beklagen.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos | |
Gigaset GS185 | |
Honor 7C | |
Huawei Y6 2018 | |
LG K8 2017 | |
iperf3 receive AX12 | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos | |
Gigaset GS185 | |
LG K8 2017 | |
Huawei Y6 2018 | |
Honor 7C |
Das Gigaset GS185 unterstützt die Satellitennavigationssysteme GPS (inklusive A-GPS) und Glonass. Im Test mit der App GPS Test hat das Smartphone jedoch auch BeiDou-Satelliten erkannt. Der Satfix gelingt im Freien sehr schnell und ist mit drei Metern auch sehr genau. Im Gebäude dauert es rund zehn Sekunden, bis eine Ortung zustande kommt, es pendelt sich dann aber ebenfalls auf einen brauchbaren Wert ein.
Das GS185 muss sich auf einer kleinen Radtour gegen den Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 behaupten. Auf der über neun Kilometer langen Gesamtstrecke liegen die beiden nur 20 Meter auseinander. Und mit Blick auf den detaillierten Streckenverlauf können wir dem Gigaset-Telefon gute Ortungseigenschaften bescheinigen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
In puncto Telefonie werden wir vom Gigaset GS185 positiv überrascht, was in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Die Telefonie-App entspricht dem Android-Standard und ist übersichtlich strukturiert. In den Einstellungen können jedoch auch zusätzlich SIP-Konten konfiguriert werden. Ebenso werden VoLTE und VoWifi samt HD-Voice unterstützt.
Die Sprachqualität ist richtig gut. Ans Ohr gehalten werden wir gut verstanden und können uns störungsfrei mit unserem Gesprächspartner unterhalten. Im Lautsprechermodus waren wir überrascht, wie hoch die Reichweite des Mikrofons ist. Das hat zwar den Vorteil, dass wir uns weiter vom Gigaset-Handy entfernen können, aber auch den Nachteil, dass Nebengeräusche ebenfalls übertragen werden. Das mitgelieferte Headset liefert eine ordentliche Verständigung, ist für Vieltelefonierer jedoch kein echter Ersatz.
Kameras - Nicht top, aber überraschend gut
Das Gigaset GS185 bietet auf beiden Seiten eine 13-MP-Kamera. Auf der Front (f/2.2) arbeitet diese mit einem Fixfokus und einer LED für Aufnahmen im Dunkeln. Bei guten Lichtverhältnissen gelingen gute Bilder. Videos können zudem in Full HD aufgezeichnet werden und sind ebenfalls ordentlich, solange auf die elektronische Bildstabilisierung (EIS) verzichtet wird.
Die Hauptkamera auf der Rückseite präsentiert sich nominell etwas lichtempfindlicher (f/2.0) und macht bei Tageslicht ordentliche Aufnahmen. Lediglich bei unterschiedlichen Lichtsituationen neigt die Kamera zur Überbelichtung des hellen Bereiches. Die Farbdarstellung gefällt uns gut und auch die Bildschärfe ist stimmig. Es ist zwar ein leichter Abfall der Schärfe zum Rand hin erkennbar, es bleibt aber im Rahmen. Das Galaxy J5 ist in diesem Bereich nur minimal besser, besitzt aber einen sichtbar kühleren Weißabgleich. Ähnlich verhält es sich bei den Fotos im Dunkeln. Auch hier liegt das GS185 nah am J5, beide sind aber um Klassen besser als das Honor 7C. Die Auslöseverzögerung des Testsmartphones geht in Ordnung, jedoch dauert es vergleichsweise lange bis die Kamera gestartet ist.
Videos zeichnet das Gigaset-Handy bestenfalls in Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Der Ton ist gut und es gibt einen EIS, welcher wesentlich besser funktioniert als auf der Vorderseite. Die Bildqualität ist ordentlich, reicht aber nicht an die von teureren Modellen heran.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie
Das Gigaset GS185 wird in einem bedruckten Pappkarton geliefert. Die Kurzanleitung enthält auch die Sicherheitshinweise sowie Garantiebedingungen und ist einsprachig, weshalb sie entsprechend schlank ausfällt. Generell schreibt sich Gigaset Nachhaltigkeit auf die Fahnen und will im Fall der Fälle ein Smartphone lieber vor Ort in Bocholt reparieren als es vollständig zu ersetzen oder teuer nach Fernost zu schicken.
Neben dem modularen Netzteil (5 Volt, 1,5 Ampere), gibt es ein USB-Kabel, ein SIM-Werkzeug sowie ein Headset dazu. Die Garantie beläuft sich auf 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des Gigaset GS185 besitzt gute Gleiteigenschaften und erkennt bis zu fünf Berührungen gleichzeitig. Die Eingaben werden auch in den Randbereichen zuverlässig erkannt, aber die Geschwindigkeit der Eingabeumsetzung dürfte gerne etwas flotter sein, was jedoch eher auf die generell etwas maue Systemgeschwindigkeit zurückzuführen ist.
Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite entsperrt das Gigaset-Smartphone sehr zuverlässig und unterstützt außerdem Wischgesten, um durch Bildschirminhalte zu scrollen, die Kamera zu öffnen und auszulösen sowie Telefonate anzunehmen beziehungsweise zu beenden. Bis zu fünf Finger können gespeichert werden. Der sich im Alltag bemerkbar machende Nachteil ist, dass das GS185 viel Zeit benötigt, um aus dem Standby aufzuwachen. Zwischen dem Drücken des Powerknopfes und dem Aufwachen des Screens vergehen manchmal fast drei Sekunden.
Als Tastaturlayout setzt Gigaset auf Google GBord. Wer etwas anderes nutzen möchte, kann es aus dem Google Play Store beziehen. Das Tippen wird haptisch durch ein sanftes Vibrieren des Smartphones quittiert.
Display - GS185 mit mäßiger Helligkeitssteuerung
Das IPS-Display des Gigaset GS185 misst 5,5 Zoll (13,97 cm) in der Diagonale. Es löst mit 1.440 x 720 Bildpunkten auf, was für eine gute Pixeldichte sorgt, bei genauer Betrachtung wird die Pixelstruktur erkennbar, im Test hat es aber nicht gestört.
Die Helligkeit liegt im mittleren Bereich des Klassenniveaus. Die Ausleuchtung ist gut, jedoch ist der Schwarzwert mit 0,7 cd/m² etwas zu hoch, sodass schwarze Flächen eher dunkelgrau wirken. Die Messungen mit aktiviertem Umgebungslichtsensor und bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen liegt auf einem ähnlichen Niveau. Der Helligkeitssensor selbst kann uns im Test jedoch nicht recht überzeugen. Zwar gelingt die Steuerung des Displays damit und hebt vor allem die Leuchtkraft im Freien schnell an, jedoch ist der Sensor sonst sehr geizig und das Bild bleibt für unseren Geschmack oft etwas zu dunkel.
|
Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 426 cd/m²
Kontrast: 609:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
ΔE Color 5.3 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.3 | 0.5-98 Ø5.2
88.2% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.4
Gigaset GS185 IPS, 1440x720, 5.5" | Honor 7C IPS, 1440x720, 6" | LG K8 2017 IPS, 1280x720, 5" | Huawei Y6 2018 IPS, 1440x720, 5.7" | Samsung Galaxy J5 (2017) Duos Super AMOLED, 1280x720, 5.2" | Nokia 6 IPS, 1920x1080, 5.5" | |
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Bildschirm | 6% | -7% | 20% | 25% | 24% | |
Helligkeit Bildmitte | 426 | 392 -8% | 358 -16% | 483 13% | 448 5% | 512 20% |
Brightness | 412 | 403 -2% | 351 -15% | 460 12% | 451 9% | 501 22% |
Brightness Distribution | 86 | 85 -1% | 93 8% | 88 2% | 91 6% | 94 9% |
Schwarzwert * | 0.7 | 0.61 13% | 0.49 30% | 0.4 43% | 0.36 49% | |
Kontrast | 609 | 643 6% | 731 20% | 1208 98% | 1422 133% | |
Delta E Colorchecker * | 5.3 | 5.4 -2% | 7.1 -34% | 5.8 -9% | 2.7 49% | 6.4 -21% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.2 | 9.7 5% | 14.9 -46% | 12.6 -24% | 9.8 4% | 10.9 -7% |
Delta E Graustufen * | 6.3 | 4.2 33% | 6.5 -3% | 5 21% | 1.6 75% | 7.2 -14% |
Gamma | 2.4 92% | 2.59 85% | 2.12 104% | 2.6 85% | 2.06 107% | 2.28 96% |
CCT | 8073 81% | 6734 97% | 8166 80% | 7709 84% | 6557 99% | 7904 82% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.42 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 2315 Hz | ≤ 3 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 2315 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 3 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 2315 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8702 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Farbgenauigkeit des Gigaset GS185 überprüfen wir mit der Analysesoftware CalMAN und einem Fotospektrometer. In den Graustufen fällt vor allem bei Weiß und helleren Grautönen ein Blaustich auf. Die Farben sind alle etwas zu dunkel, was im Alltag, nicht zuletzt auch wegen des schwachen Kontrastes, für eine eher matte Darstellung sorgt. Ein Referenzdisplay bietet das GS185 sicherlich nicht, aber das hat auch niemand erwartet.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
16 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7.6 ms steigend | |
↘ 8.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 34 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
36.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.4 ms steigend | |
↘ 18 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 48 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien liefert das Gigaset-Handy eine solide Vorstellung. An schattigen Orten lässt es sich gut nutzen, bei direkter Sonneneinstrahlung wird es aber auch mit maximaler Helligkeit schwierig.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Displays im GS185 fällt für diesen Paneltyp wenig beeindruckend aus. Es kommt bei flachen Betrachtungswinkel zu einem gut sichtbaren Leuchtkraftverlust, außerdem wird die Darstellung noch kühler und ein IPS-Gloweffekt stellt sich auf dunklen Flächen ein.
Leistung - Altes SoC mit wenig Reserven
Das Gigaset GS185 wird von einem Qualcomm Snapdragon 425 aus dem Jahre 2016 angetrieben. Im Jahr 2018 ist dies ein ziemlich altes Einsteiger-SoC, welches bereits beim Blick auf das Datenblatt für Ernüchterung sorgt. Denn es handelt sich dabei nur um einen schwachen Quad-Core-Prozessor mit maximal 1,4 GHz, der dazu noch im vergleichsweise ineffizienten 28-nm-Verfahren gefertigt wird. Dazu gibt es 2 GB Arbeitsspeicher und eine Adreno 308.
Auch in den Benchmarks macht sich die maue Performance bemerkbar, denn das GS185 ist eines der langsamsten Smartphones im Vergleichsfeld und wird nur vom LG K8 teilweise unterboten, welches das gleiche SoC nutzt. Das spiegelt sich vor allem auch in der Systemperformance wider. Denn selbst im Alltag benötigt das Gigaset-Smartphone immer wieder mal eine Gedenksekunde oder länger, um eine App zu starten oder sogar aus dem Standby aufzuwachen. An dieser Stelle wäre der Hersteller mit einem moderneren Prozessor sicherlich besser gefahren.
In den Browserbenchmarks sortiert sich das Gigaset GS185 meistens im Mittelfeld ein, nur im Mozilla Kraken erzielt es einen eher schwachen Wert, ist aber immer noch etwas schneller als das Huawei Y6 (2018). Wer keine Onlinespiele über den Browser spielen möchte, wird dennoch mit einer guten Surfgeschwindigkeit versorgt. Der Aufbau von komplexeren Webseiten dauert zwar etwas länger, stellt aber keinen gravierenden Mangel dar.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos (Samsung Browser 5.4) | |
Xiaomi Mi A1 | |
Honor 7C (Chrome 66) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Gigaset GS185 (Chrome 66) | |
Nokia 6 (Chrome 59.0.3071.125) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (15.5 - 18.7, n=16) | |
LG K8 2017 (Chrome 57) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=213, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos (Samsung Browser 5.4) | |
Xiaomi Mi A1 | |
Honor 7C (Chrome 66) | |
Gigaset GS185 (Chrome 66) | |
LG K8 2017 (Chrome 57) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (2411 - 3374, n=17) | |
Nokia 6 (Chrome 59.0.3071.125) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Gigaset GS185 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (10742 - 16192, n=17) | |
Nokia 6 (Chrome 59.0.3071.125) | |
Honor 7C (Chrome 66) | |
LG K8 2017 (Chrome 57) | |
Xiaomi Mi A1 | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos (Samsung Browser 5.4) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=169, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos (Samsung Browser 5.4) | |
Gigaset GS185 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (62 - 79, n=8) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Nokia 6 (Chrome 59.0.3071.125) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=80, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Y6 2018 (Chrome 66) | |
Gigaset GS185 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) (24 - 28, n=5) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Gigaset GS185 bietet nur 16 GB internen eMMC-Speicher, was in dieser Preisklasse zwar durchaus üblich ist, aber wie das Honor 7C (32 GB) zeigt, kann es auch mehr sein. Nach dem ersten Start stehen dem Nutzer des GS185 noch rund 9,3 GB zur freien Verfügung. Die Geschwindigkeit des verbauten Speichers ist ordentlich und kann vor allem bei Lesevorgängen überzeugen, beim Schreiben von Daten fällt das GS185 ein wenig hinter der Konkurrenz zurück.
Der Speicher kann mittels microSD-Karte erweitert werden. Die Geschwindigkeit des Slots überprüfen wir mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501. Sie liegt auf einem guten Niveau, auch wenn die Möglichkeiten der microSD nicht ausgereizt werden.
Gigaset GS185 | Honor 7C | LG K8 2017 | Huawei Y6 2018 | Samsung Galaxy J5 (2017) Duos | Durchschnittliche 16 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 29% | 22% | 11% | -11% | -25% | 1964% | |
Sequential Read 256KB | 275.7 | 297 8% | 270.8 -2% | 254.3 -8% | 204.4 -26% | 164.5 ? -40% | 1893 ? 587% |
Sequential Write 256KB | 45.54 | 115 153% | 84.6 86% | 65.6 44% | 52 14% | 43 ? -6% | 1478 ? 3145% |
Random Read 4KB | 31.71 | 30 -5% | 41.6 31% | 38.8 22% | 24.07 -24% | 21.7 ? -32% | 278 ? 777% |
Random Write 4KB | 9.05 | 10 10% | 12.5 38% | 9 -1% | 9.9 9% | 8.08 ? -11% | 312 ? 3348% |
Sequential Read 256KB SDCard | 84.3 ? | 83.9 ? 0% | 78.6 ? -7% | 84.9 ? 1% | 72.2 ? -14% | 59.1 ? -30% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 59.7 ? | 62.6 ? 5% | 52.2 ? -13% | 64 ? 7% | 44.21 ? -26% | 39.8 ? -33% |
Spiele - Nicht alles ist spielbar
Bei Spielen macht sich das Alter des SoCs negativ bemerkbar, denn die Adreno 308 ist nicht mehr zeitgemäß. Das liegt nicht nur an der reinen Geschwindigkeit, sondern auch an der fehlenden Unterstützung von modernen APIs wie OpenGL ES 3.1 (und neuer) oder Vulkan. Einfache Spiele wie Candy Crush oder Bubble Witch 3 bringen auch das Gigaset GS185 nicht an seine Grenzen. Wer jedoch moderne Spiele wie PUBG Mobile zocken möchte, wird enttäuscht. Das Spiel ist selbst bei geringsten Grafikeinstellungen nicht flüssig spielbar, wie wir mit GameBench ermittelt haben.
Dabei ist der Touchscreen ausreichend präzise, dürfte aber bei raschen Geschicklichkeitsspielen gern schneller reagieren. Der Lautsprecher an der Unterkante wird beim Halten im Querformat zudem schnell verdeckt.
PUBG Mobile | |||
Einstellungen | Wert | ||
Smooth | 22 fps |
Emissionen - Starker Akku mit durschnittlichen Laufzeiten
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Gigaset GS185 liegen im Leerlauf größtenteils auf einem kühlen Niveau, nur auf der Front erwärmt sich das Handy partiell schon dann spürbar. Unter andauernder Last wird das Gigaset-Smartphone sogar sehr warm, wenn auch diese Werte weiterhin nicht kritisch sind.
Mit dem GFXBench-Akkutest haben wir die Leistungsstabilität des Snapdragon-Chips unter andauernder Last überprüft. Zwar erzielt das Smartphone im T-Rex-Test keine hohen Frameraten, diese werden jedoch recht konstant gehalten und schwanken kaum. Den intensiveren Manhattan-Test konnten wir aufgrund der fehlenden API-Unterstützung nicht ausführen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Gigaset GS185 besitzt an der Unterkante einen Lautsprecher, welcher ausreichend laut spielt. Auch die Soundqualität ist, gemessen an der Preisklasse, durchaus in Ordnung. Wer einfach nur mal in ein Lied reinhören möchte oder ein Youtube-Video schaut, bekommt einen ordentlichen Klang geboten, solange das Smartphone nicht mit maximaler Lautstärke spielen muss. Dann verzerren die Hochtöne leicht und der Ton wirkt sehr dumpf.
Das mitgelieferte Headset kann uns in puncto Musikwiedergabe nicht recht überzeugen und bietet einen sehr höhenlastigen Klang, dem es an Kraft fehlt. Die Ausgabequalität der Audioklinke ist jedoch gut.
Gigaset GS185 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.1% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (4.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 58% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 35% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 74% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 21% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (86.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 18% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 10% vergleichbar, 72% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 40% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Messungen zur Leistungsaufnahme des Gigaset GS185 fallen fast durchgehend gut aus, nur der Energiebedarf im Standby ist mit 0,42 Watt viel zu hoch, was sich auch in einer recht schnellen Entladung des Akkus widerspiegelt. So verliert das GS185 binnen acht Stunden rund 20 Prozent seiner Akkuladung, wenn es einfach nur an Ort und Stelle liegt. An dieser Stelle muss Gigaset dringend noch nachbessern.
Da ist es gut, dass das GS185 einen vergleichsweise großen 4.000-mAh-Akku besitzt. Dieser lässt sich mit dem mitgelieferten Netzteil binnen rund dreieinhalb Stunden wieder vollständig aufladen.
Aus / Standby | 0.01 / 0.42 Watt |
Idle | 0.54 / 1.74 / 1.78 Watt |
Last |
3.55 / 4.66 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Gigaset GS185 4000 mAh | Honor 7C 3000 mAh | Samsung Galaxy J5 (2017) Duos 3000 mAh | Huawei Y6 2018 3000 mAh | LG K8 2017 2500 mAh | Xiaomi Mi A1 3080 mAh | Nokia 6 3000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 425 (MSM8917) | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | -4% | 31% | -86% | 4% | -118% | -10% | -43% | -47% | |
Idle min * | 0.54 | 0.6 -11% | 0.52 4% | 1.7 -215% | 0.65 -20% | 2.2 -307% | 0.63 -17% | 1.113 ? -106% | 0.883 ? -64% |
Idle avg * | 1.74 | 2.16 -24% | 1.17 33% | 2.5 -44% | 1.6 8% | 2.8 -61% | 1.75 -1% | 2.19 ? -26% | 1.467 ? 16% |
Idle max * | 1.78 | 2.24 -26% | 1.24 30% | 3.2 -80% | 1.62 9% | 3.4 -91% | 1.87 -5% | 2.55 ? -43% | 1.621 ? 9% |
Last avg * | 3.55 | 2.59 27% | 1.66 53% | 5.2 -46% | 2.97 16% | 6.2 -75% | 3.56 -0% | 4.32 ? -22% | 6.58 ? -85% |
Last max * | 4.66 | 4.11 12% | 2.94 37% | 6.8 -46% | 4.34 7% | 7.2 -55% | 5.85 -26% | 5.5 ? -18% | 9.91 ? -113% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit - Gut, aber es wäre mehr drin
Das Gigaset GS185 besitzt den größten Energiespeicher (4.000 mAh) im Vergleichsfeld und kommt deshalb auch auf gute Akkulaufzeiten. In unserem Test „Surfen über WLAN“, welcher bei einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m² durchgeführt wird, erreicht es immerhin knapp elf Stunden.
Unterm Strich ist das gut, aber mit einem Blick auf die Konkurrenz leider nicht sehr effizient. Das Galaxy J5 hält trotz eines 25 Prozent kleineren Akkus 80 Minuten länger durch. An dieser Stelle kann Gigaset mit einem Update aber sicherlich noch mehr Laufzeit aus dem Handy herauspressen. Die Voraussetzungen sind auf jeden Fall sehr gut.
Es steht nur der im Android-System integrierte Energiesparmodus zur Verfügung. Auch wenn die Ausbeute des GS185 nicht optimal ist, hat es mehr als genug Ausdauer für einen ganzen Tag.
Gigaset GS185 4000 mAh | Honor 7C 3000 mAh | Samsung Galaxy J5 (2017) Duos 3000 mAh | Huawei Y6 2018 3000 mAh | LG K8 2017 2500 mAh | Xiaomi Mi A1 3080 mAh | Nokia 6 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 5% | 12% | -2% | -10% | -4% | 2% | |
WLAN | 658 | 693 5% | 738 12% | 643 -2% | 594 -10% | 633 -4% | 670 2% |
Idle | 1564 | 1329 | 1695 | ||||
H.264 | 917 | 702 | 542 | ||||
Last | 449 | 279 | 280 | 228 |
Pro
Contra
Fazit
Das Gigaset GS185 macht vieles richtig und möchte vor allem über die Nachhaltigkeit punkten. Dazu zählen zum einen die für diese Preisklasse recht lange Versorgung mit Updates von zwei Jahren, der schlanke Verpackungsinhalt aus Recycling-Materialien und der Vorsatz, eher zu reparieren anstatt direkt auszutauschen.
Das Smartphone "made in Germany" will mit Nachhaltigkeit punkten und bietet zudem einen großen 4.000 mAh starken Akku.
Die vergleichsweise guten Kameras und der starke Akku sind in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit und sprechen ebenfalls für das GS185. Jedoch sollte der Hersteller bei der Software noch Feintuning betreiben, denn der Verbrauch im Standby erwies sich im Test als viel zu hoch und auch die Systemperformance dürfte höher sein. Vor allem das Wecken des Gigaset-Handys aus dem Standby ist nichts für ungeduldige Naturen.
Unverständlich ist für uns jedoch der Einsatz eines dermaßen alten SoCs, wenn es schon nicht der aktuelle Snapdragon 450 sein konnte, wäre ein 430er sicherlich angemessener gewesen.
Gigaset GS185
- 29.06.2018 v6 (old)
Daniel Schmidt