Test Fujitsu Lifebook A555 Notebook
Wer ein einfaches Arbeitsgerät für Studium, Beruf oder private Office-Arbeiten sucht, muss keine Unsummen in ein Business-Notebook der High-End-Klasse investieren. Ordentliche Verarbeitungsqualität, solide Eingabegeräte und geringe Emissionen bekommt man bereits bei mittelpreisigen Modellen wie der ProBook-400- (HP), Latitude-E5000- (Dell) oder ThinkPad-E/L-Serie (Lenovo) geboten – ein hart umkämpftes Marktsegment also, in dem nun auch das neue Lifebook A555 von Fujitsu mitmischen will.
Unser Testkandidat tritt im klassischen 15,6-Zoll-Format an und ist hierzulande je nach Ausstattung zu Preisen zwischen 550 und 900 Euro erhältlich. Sämtliche Varianten setzten dabei auf Intels Core i5-5200U als Hauptprozessor, eine Differenzierung erfolgt über die Kapazität des Hauptspeichers (4/8 GB) sowie den verbauten Datenträger (HDD/SSHD/SSD). Alternativ hat Fujitsu noch Modelle mit einer dedizierten Radeon-R7-M260-GPU und höherer Displayauflösung (Full-HD statt WXGA) im Programm, welche unter der Bezeichnung Lifebook A555G verkauft werden. Die Daten des uns vorliegenden Testgerätes können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
Vergleich mit dem Vorgängermodell
Wie so oft handelt es sich auch in diesem Fall um kein gänzlich neu konstruiertes Notebook – den grundlegenden Aufbau des Lifebook A555 hat Fujitsu vom Vorgänger A544 übernommen, auf dessen Test wir an dieser Stelle verweisen wollen. Das aus schwarzem Kunststoff gefertigte Chassis hinterlässt trotz seiner massiven Bauweise (3,1 Zentimeter Bauhöhe, 2,3 Kilogramm Gewicht) einen etwas flexiblen Eindruck, wurde aber zumindest sehr sauber verarbeitet. Die Modifikationen am Gehäuse beschränken sich auf einige kleinere Design-Retuschen; so besteht die Außenhülle beispielsweise aus deutlich weniger Einzelteilen als zuvor, was das Design moderner und hochwertiger erscheinen lässt ("Unibody Look").
Auch die Eingabegeräte haben einen Schritt nach vorn gemacht: Das leichte Nachwippen der angenehm knackigen Tastatur wurde nahezu vollständig ausgemerzt, die unbefriedigende Clickpad-Kontruktion des Touchpads durch zwei dedizierte Maustasten ersetzt. Erfreulich, dass Fujitsu die lautstarke Kritik am Lifebook A544 nicht überhört hat – da könnte sich manch anderer Hersteller gern eine Scheibe abschneiden.
Display
Der vergleichsweise niedrige Preispunkt des A555 wird nicht zuletzt an den zur Auswahl stehenden Displays deutlich: Die technischen Daten des WXGA-Modells (Kontrast 300:1, Helligkeit 200 cd/m²) lassen ein minderwertiges TN-Panel erwarten, Gleiches gilt für die optionale Full-HD-Anzeige (300:1, 220 cd/m²). Letztere wird zudem nur in Verbindung mit der dedizierten Radeon GPU angeboten, sodass unser Kandidat mit dürftigen 1.366 x 768 Pixeln (100 ppi) vorliebnehmen muss. Multitasking oder die Arbeit mit komplexer Software sind angesichts der begrenzten Nutzfläche nur sehr eingeschränkt möglich – zur Steigerung der Produktivität empfiehlt es sich darum, nach Möglichkeit einen zusätzlichen externen Monitor anzuschließen.
Die Schwächen des Displays beschränken sich leider nicht nur auf die niedrige Auflösung: Mit einer gemessenen Maximalhelligkeit von 174 cd/m² verfehlt das Lifebook nicht nur die ohnehin bescheidene Herstellerangabe, sondern fällt auch hinter sämtliche Kontrahenten zurück. Schon in üblichen Büroäumen muss das Backlight meist voll aufgedreht werden, um einen akzeptable Darstellung sicherzustellen; sitzt man jedoch direkt neben einem Fenster oder anderen starken Lichtquellen, werden sich Beeinträchtigungen kaum vermeiden lassen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 180 cd/m²
Kontrast: 346:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
ΔE Color 10.11 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.92 | 0.5-98 Ø5.2
62.9% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
39.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
62.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.72% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.27
Fujitsu Lifebook A555 TN-Panel (1366x768) | Lenovo ThinkPad Edge E550-20DGS00300 TN-Panel (1920x1080) | HP ProBook 450 G2 L3Q27EA TN-Panel (1366x768) | Dell Latitude E5550 IPS-Panel (1920x1080) | |
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Display | -2% | -9% | 60% | |
Display P3 Coverage | 41.72 | 40.69 -2% | 37.91 -9% | 67.8 63% |
sRGB Coverage | 62.8 | 61.1 -3% | 56.9 -9% | 97.5 55% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 43.1 | 42.06 -2% | 39.2 -9% | 69.8 62% |
Bildschirm | 2% | 2% | 70% | |
Helligkeit Bildmitte | 180 | 228 27% | 254 41% | 343 91% |
Brightness | 174 | 210 21% | 225 29% | 320 84% |
Brightness Distribution | 87 | 89 2% | 84 -3% | 88 1% |
Schwarzwert * | 0.52 | 0.688 -32% | 0.72 -38% | 0.36 31% |
Kontrast | 346 | 331 -4% | 353 2% | 953 175% |
Delta E Colorchecker * | 10.11 | 10.04 1% | 10.73 -6% | 3.15 69% |
Delta E Graustufen * | 10.92 | 10.65 2% | 11.23 -3% | 3.65 67% |
Gamma | 2.27 97% | 2.53 87% | 2.21 100% | 2.62 84% |
CCT | 12639 51% | 12807 51% | 13321 49% | 7101 92% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39.8 | 38.8 -3% | 36.2 -9% | 63.3 59% |
Color Space (Percent of sRGB) | 62.9 | 97.4 55% | ||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 0% /
1% | -4% /
-1% | 65% /
68% |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie erwartet handelt es sich bei dem von LG stammenden Display (LP156WHB-TLB1) um ein qualitativ enttäuschendes TN-Panel. Schwarzwert (0,52 cd/m²) und Kontrastverhältnis (346:1) bewegen sich auf einem dementsprechend niedrigen Niveau und lassen das Bild recht blass und kraftlos erscheinen. Zum Vergleich: Ein hochwertiges IPS-Panel, wie es beispielsweise von Dell für das Latitude E5550 angeboten wird, erreicht mit Werten um 1.000:1 rund den dreifachen Kontrast. Zugegebenermaßen spielt das E5550 bei ansonsten vergleichbarer Ausstattung aber auch in einer etwas höheren Preisklasse.
Fotografen und Bildbearbeiter zählen definitiv nicht zur erklärten Zielgruppe des Lifebook: Mit Delta-E-Werten von über 10 bei der Farb- und Graustufendarstellung schlägt sich unser Proband nicht besser als ein typisches Consumer Notebook aus dem Low-End-Segment. Nach erfolgter Kalibrierung verschwindet zwar der anfänglich deutlich sichtbare Blaustich und die Delta-E-Abweichungen gehen auf ein vertretbares Maß zurück, doch verhindert der stark eingeschränkte Farbraum (62,9 Prozent sRGB, 39,8 Prozent AdobeRGB) ein wirklich brauchbares Ergebnis. Insbesondere Rottöne sind dadurch mit zunehmender Sättigung kaum noch voneinander differenzierbar.
Obwohl die viel zu niedrige Bildhelligkeit Außeneinsätze erschwert, kann mit dem A555 durchaus unter freiem Himmel gearbeitet werden – hier bewährt sich die vollständig entspiegelte Displayoberfläche. Dennoch sollte der Nutzer nach einem möglichst schattigen Plätzchen Ausschau halten und direktes Sonnenlicht meiden. Mit Blick auf einen möglichen Nachfolger sehen wir Fujitsu in der Pflicht, auch bei der Basiskonfiguration ein kräftigeres Backlight mit mindestens 220 bis 250 cd/m² zu verbauen.
Außeneinsatz (leichte Bewölkung)
TN-typisch bekommt der Betrachter nur bei annähernd senkrechtem Blick ein unverfälschtes Bild zu sehen, wohingegen schon kleinste Abweichungen nach oben oder unten Farbinvertierungen sowie einen drastischen Kontrastverlust hervorrufen. Seitliche Bewegungen toleriert das Display etwas besser, bleibt aber auch hier klar hinter IPS-basierten Anzeigen zurück. Für die gleichzeitige Nutzung durch mehrere Anwender ist das Lifebook deshalb nur sehr bedingt zu empfehlen.
Leistung
Während im Lifebook A544 noch Standard-Voltage-Prozessoren (37 Watt TDP) der Haswell Generation zum Einsatz kamen, stecken im A555 sparsame ULV-Modelle (15 Watt TDP) der Broadwell Baureihe. Deren weitaus niedrigere Leistungsaufnahme ist allerdings nicht nur der fortschrittlichen 14-Nanometer-Fertigung zu verdanken, sondern auch auf abgesenkte Kernfrequenzen zurückzuführen: Taktete der Core i5-4200M im Vorgänger noch mit 2,5-3,1 GHz, sind es beim neuen Core i5-5200U lediglich 2,2-2,7 GHz. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die höhere Pro-MHz-Leistung Broadwells diesen Nachteil ausgleichen kann.
Office-Anwendungen erfordern in der Regel keine besonders hohe Grafikleistung, weshalb das Lifebook auf eine dedizierte GPU verzichtet und sämtliche 3D-Berechnungen der integrierten HD Graphics 5500 (24 EUs, 300-900 MHz) überlässt. Wem das nicht reicht, der greift zum Schwestermodell A555G, welches von Fujitsu mit einer AMD Radeon R7 M260 inklusive 2-GB-DDR3-Speicher bestückt wird.
Ausgerüstet mit nur einem 8-GB-Modul DDR3L-1600 arbeitet der Speichercontroller im langsameren Single-Channel-Modus, was die 3D-Performance um rund 20 bis 25 Prozent mindert. Andererseits kann der Käufer den RAM so nachträglich einfach aufrüsten, indem ein weiteres 4- oder 8-GB-SODIMM hinzugesteckt wird – der Dual-Channel-Modus funktioniert (mit geringen Abstrichen) nämlich auch bei asymmetrischer Bestückung mit zwei unterschiedlich großen Modulen. Als Massenspeicher dient eine 2,5-Zoll-SSD mit 128 GB Kapazität.
Prozessor
Dank nahezu perfekter Ausnutzung des vom Hersteller spezifizierten Turbo-Boost-Spielraums erreicht der Core i5-5200U exakt das von uns erwartete Performance-Niveau. Multi-Thread-Benchmarks wie den Cinebench R11.5 bewältigt das A555 mit stabilen 2,5 GHz, in Single-Thread-Tests hält der Zweikerner einen Takt von 2,6 bis 2,7 GHz (Akku- und Netzbetrieb). Im Rahmen der Messtolerenz entspricht die Leistung damit Konkurrenzmodellen wie dem HP ProBook 450 G2, in denen die gleiche CPU zum Einsatz kommt. Knapp 10 Prozent schneller rechnet der Core i5-5300U im Latitude E5550, wohingegen das ThinkPad E550 durch seinen Core i3-5005U rund 20 Prozent zurückfällt.
Fujitsu ist nicht der erste Hersteller, der eine seiner Modellreihen von Standard- auf Ultra-Low-Voltage-Prozessoren umstellt – und das Lifebook A555 auch nicht das erste Notebook, welches in puncto CPU-Power seinem direkten Vorgänger unterliegt: Rund 10 bis 15 Prozent trennen den Core i5-5200U vom bisherigen Core i5-4200M. Auch wenn Temperaturentwicklung und Akkulaufzeit von der sparsameren Hardware profitieren (dazu später mehr), dürfte nicht jeder Käufer von dieser Entwicklung begeistert sein.
Massenspeicher
Je nach Konfiguration stattet Fujitsu das A555 mit einer HDD, SSHD oder SSD im 2,5-Zoll-Format aus (keine weiteren mSATA-/M.2-Slots vorhanden). In unserem Fall kommt ein 128 GB großer Flashspeicher, genauer gesagt das Modell THNSNJ128GCSU aus Toshibas aktueller HG6-Serie, zum Einsatz. Controller und Speicherchips (MLC-NAND in 19-Nanometer-Fertigung) werden von Toshiba selbst gefertigt und gelten bis dato als recht performant und zuverlässig.
Zumindest die gute Performance können wir nach unseren Messungen ohne Abstriche bestätigen: Mit knapp 500 MB/s bewegt sich die SSD beim sequentiellen Lesen am Limit der SATA-III-Schnittstelle, die Schreibrate von 366 MB/s kann sich in Relation zur relativ geringen Kapazität ebenfalls sehen lassen. Die im Alltag besonders wichtige 4K-Leistung, das heißt die Geschwindigkeit beim Transferieren kleinerer Dateien, ordnet sich im soliden Mittelfeld aktueller SSDs ein.
System Performance
Das ausgesprochen flotte Ansprechverhalten des gesamten Systems ist vor allem der SSD zu verdanken, die für rasante Programmstarts und kurze Bootzeiten (20 Sekunden bis auf den Windows-7-Desktop) sorgt. Auch der Prozessor hält für sämtliche Alltagsaufgaben sowie anspruchsvollere Software und (leichtes) Multitasking ausreichende Reserven bereit. Klar: Bei dutzenden Browser-Tabs und parallelen Installationsvorgängen stößt der sparsame Zweikerner trotz Hyper-Threading früher oder später an seine Grenzen – hier würde erst ein sehr viel energiehungrigerer Quad-Core nennenswerte Vorteile bieten.
Die Ergebnisse im PCMark 7 und 8 bestätigen unsere subjektiven Eindrücke und sehen das Lifebook in etwa auf Augenhöhe mit den ähnlich ausgestatteten Kontrahenten von HP und Dell. Erneut ein wenig zurück fällt das ThinkPad Edge E550, welches von uns bislang nur in einer preiswerten Einstiegskonfiguration mit Core-i3-Prozessor und herkömmlicher Festplatte getestet wurde.
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Lifebook A555 | |
Lenovo ThinkPad Edge E550-20DGS00300 | |
Dell Latitude E5550 Broadwell |
PCMark 7 Score | 4147 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3035 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3150 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4202 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Obwohl die HD Graphics 5500 etwa 20 Prozent schneller als die alte HD Graphics 4400 (Haswell) arbeitet, ordnet sich die Broadwell GPU nur im absoluten Low-End-Bereich ein. 900 Punkte im 3DMark 11 entsprechen in etwa der Performance einer 5 Jahre alten Mittelklasse-Grafikkarte wie der Mobility Radeon HD 5650 oder GeForce GT 540M. Wem das nicht reicht, der sollte über den Einbau eines zweiten Speichermoduls nachdenken (etwa 25 Prozent Mehrleistung) oder zum bereits erwähnten Lifebook A555G mit dedizierter Radeon-R7-M260-GPU greifen (etwa 100 Prozent Mehrleistung).
Was der HD Graphics 5500 an Leistung fehlt, macht sie mir ihren umfangreichen Multimedia-Features wieder wett. Seit Broadwell unterstützt die Video-Engine sogar den aktuellen H.265-/HEVC-Codec, allerdings kommen dabei nur teilweise spezialisierte Fixed-Function-Einheiten zum Einsatz. Einen Teil der Berechnungen müssen die Shader der HD 5500 übernehmen, die diese Aufgabe nur mit mäßiger Effizienz erledigen. Zudem steigt die GPU-Last in 4K-Videos schon bei niedriger Bitrate (Tears of Steel, 2,7 Mbit/s) auf fast 100 Prozent und es schleichen sich gelegentliche Ruckler ein.
3DMark 06 Standard Score | 5992 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1000 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 39486 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4525 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 565 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Selbst bei niedrigsten Detaileinstellungen und einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln lassen sich mit der HD Graphics 5500 nur wenige aktuelle Spiele flüssig wiedergeben. Aufwendige Grafik-Kracher wie Batman: Arkham Knight oder The Witcher 3 kommen sogar im Minimal-Preset kaum über einstellige Frameraten hinaus, wohingegen ältere Titel wie Sims 4 oder Counter-Strike: GO sogar in mittleren Settings gut spielbar sind. Viele weitere Benchmarks anderer HD-5500-Geräte finden Sie in unseren Datenbank.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dota 2 (2013) | 56.3 | 33.2 | 14.3 | |
Evolve (2015) | 12.1 | 8.9 | ||
Dirt Rally (2015) | 69.6 | 18.4 | 12.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ein sparsamer ULV-Prozessor mit integrierter Grafik in einem gut 3 Zentimeter dicken 15-Zoll-Gehäuse – da sollte es mit der Kühlung eigentlich keine Probleme geben. Tatsächlich muss der einzige Gehäuselüfter im Alltag fast nie in Aktion treten, sodass das Lifebook absolut lautlos agiert.
Unter Last macht unser Proband mit 36,7 bis 38,3 dB(A) dann doch recht nachdrücklich auf sich aufmerksam, zumindest wenn man den Lärmpegel mit einem ProBook 450 G2 (32,9-34,3 dB(A)) oder ThinkPad E550 (32,8-33,8 dB(A)) vergleicht. Zur Verteidigung des A555 müssen wir an dieser Stelle allerdings darauf hinweisen, dass unser Test bei hochsommerlichen 25 bis 26 °C Zimmertemperatur durchgeführt wurde – ein Nachteil, den wir in der Bewertung natürlich berücksichtigen werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 29 / 29 dB(A) |
Last |
| 36.7 / 38.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz der erschwerten Testbedingungen erwärmt sich das Gehäuse weder im Leerlauf noch unter Last übermäßig stark. Einzig nahe des Luftauslasses hinten links am Gerät bildet sich im Stresstest ein leichter Hotspot von knapp über 40 °C, der in der Praxis jedoch keine Einschränkungen nach sich zieht. Ein Betrieb auf den Oberschenkeln ist somit ohne Weiteres möglich.
Die Sensoren des Core i5-5200U vermelden nach einstündiger Belastung mit Prime95 und FurMark eine Kerntemperatur von unkritischen 70 °C. Dass es dennoch zu leichtem CPU-Throttling auf 1,7 GHz kommt, ist durch das Erreichen der TDP-Grenze von 15 Watt bedingt. In derartigen Situationen wird die GPU von der zentralen PCU (Power Control Unit) des Chips bevorzugt – und kann mit rund 850 MHz sogar fast ihre maximale Turbo-Frequenz halten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-7.3 °C).
Lautsprecher
An der Qualität der integrierten Lautsprecher hat sich seit unserem letzten Test leider wenig geändert. Lautstärke und Hochtonwiedergabe der kleinen Stereo-Boxen gehen zwar durchaus in Ordnung, doch fehlt dem Sound jeglicher Nachdruck im Mittel- und Tieftonbereich. Für Office-Zwecke reicht das Gebotene aber allemal – zumal selbstverständlich die Möglichkeit besteht, für Musik oder Filme externe Lautsprecher oder Kopfhörer anzuschließen (mittels 3,5-Millimeter-Klinke oder HDMI).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Vergleich mit dem Lifebook A544 (5,4-8,2 Watt) ist der Leerlaufverbrauch des A555 (5,0-7,7 Watt) nur unwesentlich zurückgegangen – ein Ergebnis, dass uns ein wenig überrascht. HP (ProBook 450 G2: 2,4-5,0 Watt) und Lenovo (ThinkPad E550: 3,3-7,0 Watt) haben das Energiesparpotential der Broadwell Plattform offensichtlich deutlich besser ausgeschöpft.
Unter Last pendelt sich das A555 bei etwa 30 Watt ein, einem typischen Wert für Notebooks dieser Größe und Ausstattung. Kurzzeitig konnten wir im Stresstest auch Spitzenwerte von fast 40 Watt beobachten, bis nach etwa 30 Sekunden die TDP-Abregelung des Prozessors greift. Da Fujitsu ein großzügig dimensioniertes 65-Watt-Netzteil beilegt, werden solche Peaks ohne Schwierigkeiten bewältigt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 5 / 7.1 / 7.7 Watt |
Last |
30.6 / 38.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Mit 46 Wh weist der Akku des Lifebook eine durchschnittliche Größe auf; einige Konkurrenten wie das Latitude E5550 (51 Wh) haben etwas größere, andere wie das Probook 450 G2 (40 Wh) etwas kleinere Energiespeicher zur Verfügung.
Im Alltagsgebrauch mit angepasster Bildhelligkeit (rund 150 cd/m²) reichen diese Reserven, um etwa 6 Stunden per WLAN zu Surfen oder HD-Videos von der Festplatte wiederzugeben. Wer das Backlight noch etwas weiter dimmt oder gelegentliche Standby-Pausen einlegt, sollte auch einen kompletten Arbeitstag ohne Netzteil überstehen. Interessanterweise erweist sich das A555 damit als ähnlich ausdauernd wie das ThinkPad E550, obwohl dieses den minimal größeren Akku sowie einen niedrigeren Leerlaufverbrauch besitzt.
Ebenfalls erwähnenswert: Dank des kräftigen Netzteils lässt sich der vollständig entleerte Akku in nur eineinhalb Stunden nahezu voll aufladen.
Fujitsu Lifebook A555 46 Wh | Lenovo ThinkPad Edge E550-20DGS00300 48 Wh | HP ProBook 450 G2 L3Q27EA 40 Wh | Dell Latitude E5550 Broadwell 51 Wh | |
---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 2% | -8% | ||
Idle | 571 | 748 31% | 721 26% | |
H.264 | 391 | 328 -16% | 387 -1% | |
WLAN | 340 | 310 -9% | ||
Last | 127 | 128 1% | 66 -48% | |
WLAN (alt) | 395 | 456 | 381 |
Fazit
Pro
Contra
Für 750 Euro sollte ein Office-Notebook schon etwas mehr als aktuelle Hardware und ein leises Betriebsgeräusch bieten – eine Forderung, die von Fujitsus Lifebook A555 leider nur teilweise erfüllt wird. Auf der Habenseite stehen zwar einerseits Vorzüge wie die hohe Anwendungsleistung sowie die recht ordentlichen Eingabegeräte, andererseits aber auch einige durchaus schwerwiegende Minuspunkte.
Größtes Manko des Notebooks stellt zweifellos das rundum enttäuschende Display dar. Während man über die mäßige Farbwiedergabe sowie das schwache Kontrastverhältnis in Anbetracht der Zielgruppe vielleicht noch hinwegsehen könnte, erweisen sich die viel zu niedrige Maximalhelligkeit sowie die dürftige WXGA-Auflösung in der Praxis als echter Nachteil. Zwar hat Fujitsu optional eine Full-HD-Anzeige im Programm, doch basiert diese ebenfalls auf einem einfachen TN-Panel und ist zudem nur in Kombination mit einem stärkeren Grafikchip erhältlich. Auch vom Gehäuse hätten wir mehr erwartet: Zwar kann sich die saubere Verarbeitung sehen lassen, doch ist das Chassis in Relation zur Hardware sehr wuchtig geraten und stellenweise ein wenig flexibel. Andere Hersteller glänzen in dieser Preisklasse mit besonderen Aufrüstoptionen (mSATA-/M.2-Slot) oder hochwertigen Leichtmetallen.
Unterm Strich verfehlt das Lifebook A555 damit die begehrte Kaufempfehlung – was sich aber ändern kann, sollte der Preis in den nächsten Wochen und Monaten noch spürbar fallen. Derzeit stehen mit dem HP ProBook 450 G2, Lenovo ThinkPad E550 sowie dem etwas teureren Dell Latitude E5550 attraktivere Angebote der Konkurrenz bereit.
Fujitsu Lifebook A555
- 25.02.2016 v5 (old)
Till Schönborn
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