Test Dell Latitude 14 5495 (Ryzen 7 Pro, FHD) Laptop
AMD Ryzen konnte bei Laptops bisher, anders als bei Desktops, noch nicht im großen Stil durchstarten. Das kann man an einigen Schwächen der Plattform festmachen (z.B. dem vergleichsweise hohen Stromverbrauch), doch es könnte auch an mangelndem Interesse seitens der PC-Hersteller liegen – die Auswahl an Ryzen-Laptops ist immer noch deutlich kleiner im Vergleich zu den Intel-basierten Systemen. Von Dell gibt es zum Beispiel nur ein einziges Modell der Business-Serie Latitude mit den neuen AMD-Prozessoren: das Dell Latitude 14 5495, ein 14 Zoll großes Dell Ultrabook und unser heutiges Testgerät.
Dabei handelt es sich natürlich nicht um eine komplett eigenständige Plattform, das Dell Laptop Latitude 14 5495 hat ein Intel-Gegenstück in Form des Dell Latitude 5490. Da Gehäuse, Eingabegerät und Anschlüsse identisch zu diesem Notebook sind, überspringen wir diese Abschnitte und steigen mit dem Test direkt beim Display ein. Als Vergleichsgeräte dienen neben dem Latitude 5490 auch noch das Lenovo ThinkPad A485 sowie das HP EliteBook 745 G5, die aktuellen 14-Zoll-Modelle der Business-Serien mit AMD-Prozessoren von Dells größten Konkurrenten.
Unser Testmodell des Dell Latitude 14 5495 enthält den AMD Ryzen 7 Pro 2700U, 8 GB RAM, eine 256-GB-SSD sowie ein Full-HD-Display. In dieser Konfiguration kann man das Dell Latitude 14 5495 aktuell schon für etwa 870 Euro kaufen.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell Latitude 5490-TD70X (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell Latitude 14 5495 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad A485-20MU000CGE (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Office (22.7 - 198.5, n=33, der letzten 2 Jahre) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell Latitude 5490-TD70X (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell Latitude 14 5495 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad A485-20MU000CGE (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Office (25 - 249, n=30, der letzten 2 Jahre) |
Display
Es gibt drei verschiedene Bildschirme zur Auswahl beim Dell Notebook Latitude 14 5495: Ein HD-TN-Panel (1.366 x 768) sowie zwei Full-HD-IPS-Bildschirme (1.920 x 1.080). Einer der beiden Full-HD-Monitore unterstützt Touch.
Eines haben alle Bildschirm-Optionen des Dell Laptop Latitude 14 5495 gemeinsam: ihre mageren Helligkeitswerte. Selbst die beiden Full-HD-Bildschirme sollen lediglich 220 cd/m² erreichen. Das matte Full-HD-LCD ohne Touch, das in unserem Testgerät steckt, schafft leider nicht einmal diesen Wert: Wir messen einen schlechten durchschnittlichen Helligkeitswert von lediglich 200 cd/m² – das ist das absolute Minimum, das wir bei einem modernen Laptop gerade noch akzeptieren. Das Intel-Modell Dell Latitude 14 5490 hat ein ähnlich dunkles Display, doch die Konkurrenten sind deutlich besser: Das Lenovo ThinkPad A485 erreicht immerhin 272 cd/m² und das HP EliteBook 745 G5 sogar 398 cd/m². Die Rangordnung bei der Displayqualität ist also ziemlich klar und das Dell Latitude liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz, wobei man fairerweise auch erwähnen muss, dass das EliteBook ein bisschen teurer als die beiden Konkurrenten ist.
Störendes Backlight-Bleeding konnten wir bei dem verbauten Panel leider feststellen. PWM auch, wobei hier die Frequenz so hoch ist, dass das kein Problem darstellt. Die Ausleuchtung des LCDs ist mit 89 % in allen Bereichen gleichmäßig.
|
Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 210 cd/m²
Kontrast: 922:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
ΔE Color 4.34 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.81 | 0.5-98 Ø5.2
61% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
39% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
42.32% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.94% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.22
Dell Latitude 14 5495 CMN14C9, , 1920x1080, 14" | Dell Latitude 5490-TD70X AU Optronics AUO263D, , 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad A485-20MU000CGE NV140FHM-N46, , 1920x1080, 14" | HP EliteBook 745 G5 3UN74EA AUO383D, , 1920x1080, 14" | |
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Display | -11% | -2% | 47% | |
Display P3 Coverage | 40.94 | 36.28 -11% | 40.24 -2% | 61.3 50% |
sRGB Coverage | 61.4 | 54.6 -11% | 60 -2% | 87.6 43% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 42.32 | 37.48 -11% | 41.57 -2% | 62.3 47% |
Response Times | -9% | -41% | 16% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 41 ? | 46.9 ? -14% | 44.8 ? -9% | 35 ? 15% |
Response Time Black / White * | 30 ? | 31.2 ? -4% | 35.2 ? -17% | 25 ? 17% |
PWM Frequency | 25000 ? | 1000 ? -96% | ||
Bildschirm | -13% | -13% | 36% | |
Helligkeit Bildmitte | 212 | 227 7% | 275 30% | 421 99% |
Brightness | 200 | 211 6% | 272 36% | 398 99% |
Brightness Distribution | 89 | 88 -1% | 85 -4% | 86 -3% |
Schwarzwert * | 0.23 | 0.19 17% | 0.26 -13% | 0.27 -17% |
Kontrast | 922 | 1195 30% | 1058 15% | 1559 69% |
Delta E Colorchecker * | 4.34 | 5.6 -29% | 5.9 -36% | 4.08 6% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.01 | 22.4 -149% | 20 -122% | 7.48 17% |
Delta E Graustufen * | 2.81 | 2.4 15% | 3.6 -28% | 2.92 -4% |
Gamma | 2.22 99% | 2.44 90% | 2.36 93% | 2.32 95% |
CCT | 6286 103% | 6506 100% | 6798 96% | 7043 92% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39 | 34.5 -12% | 38.1 -2% | 57 46% |
Color Space (Percent of sRGB) | 61 | 54.4 -11% | 59.6 -2% | 87 43% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.9 | |||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -11% /
-12% | -19% /
-16% | 33% /
35% |
* ... kleinere Werte sind besser
Subjektiv ist die Farbdarstellung des Displays OK, was man sicherlich dem guten Kontrastwert von 922:1 zu verdanken hat. Außerdem ließ sich das Panel gut kalibrieren, mit einer Kalibrierung gab es kaum Abweichungen bei Grauwerten und Sättigung. Das dafür erstellte Farbprofil steht wie immer weiter oben zum Download zur Verfügung.
Angesichts der schlechten Helligkeitswerte ist es nicht überraschend, dass es sich um ein Display mit schlechter Farbraumabdeckung handelt. Der sRGB-Farbraum wird nur zu 61 % abgedeckt, damit ist dieses Display für Bildbearbeitung ungeeignet. Während das Lenovo ThinkPad A485 in dieser Hinsicht auch schlecht ist, kann das HP EliteBook 745 G5 auch an dieser Stelle mit einem deutlich besseren Wert von 87 % sRGB-Abdeckung auftrumpfen.
Der matten Oberfläche des Bildschirms zum Trotz: Im Außenbereich ist das Dell Latitude 14 5495 quasi unbenutzbar. Selbst im Schatten ist das LCD zu dunkel, die angezeigten Inhalte lassen sich nur mit großer Anstrengung ausmachen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 11 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 78 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
41 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 24 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 61 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 25000 Hz | ≤ 30 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 25000 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 30 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 25000 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
An der Blickwinkelstabilität gibt es – typisch IPS-Display – fast nichts auszusetzen. Das Display weist zwar den IPS-Glow-Effekt auf, aber das sollte auf die Alltagsnutzung keine Auswirkungen haben.
Leistung
Für den deutschen Markt gibt es vier verschiedene Modelle des Dell Laptop Latitude 14 5495. Drei dieser Modelle setzen auf den AMD Ryzen 7 Pro 2700U als Prozessor, eines enthält den günstigeren Ryzen 5 Pro 2500U. Diesen Prozessoren stehen 8 oder 16 GB DDR4-2400-RAM zur Seite (offiziell maximal 32 GB mit zwei RAM-Slots, inoffiziell könnten auch 64 GB möglich sein). Die SSD hat bei allen Modellen für den deutschen Markt eine Kapazität von 256 GB.
Prozessor
Der Ryzen 7 Pro 2700U ist ein aktueller AMD-Prozessor für Laptops und Ultrabooks. Seine vier Zen-Kerne arbeiten mit 2,2 bis 3,8 GHz und verbrauchen dabei typischerweise 15 Watt. Vergleiche mit anderen Prozessoren ermöglicht unsere CPU-Vergleichsliste.
Im Cinebench-Multicore-Test kann der Prozessor sogar 25 Watt verbrauchen, dabei liegt die Taktrate aller Kerne bei etwa 3 bis 3,2 GHz. Die CPU-Temperatur liegt dabei bei etwa 65 °C. Im Cinebench-Loop, mit dem wir die Dauerlast des Prozessors testen, kann der Ryzen-Prozessor diesen Leistungsstand auch für die ersten Iterationen halten. Erst beim zehnten Durchlauf beginnt die Leistung zu sinken, sobald die Temperaturen 70 °C deutlich überschreiten. Der Prozessor kann dann noch 20 Watt verbrauchen, die Taktrate liegt bei etwa 2,8 GHz unter Dauerlast.
Damit erzielt das Dell Notebook Latitude 14 5495 die beste CPU-Leistung im Vergleich der drei Ryzen-Business-Laptops, sowohl bei den Lastspitzen, als auch unter Dauerlast. Auch das Intel-Modell Dell Latitude 5490 hat eine etwas schlechtere CPU-Leistung, wobei der Unterschied zwischen den beiden Dell-Laptops unter Dauerlast geringer ausfällt.
Die CPU-Leistung ist im Akkubetrieb nicht gedrosselt.
System Performance
Zwar schnitt das Dell Latitude 14 5495 in den PCMark-Benchmarks teilweise schlechter ab als die direkten Konkurrenten, doch in der Alltagsnutzung war davon nichts zu spüren. Das System lief immer flüssig und ohne größere Gedankenpausen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3256 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 2438 Punkte | |
PCMark 10 Score | 2585 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als SSD dient in unserem Testgerät ein 256 GB großes Modell von Intel. Diese SSD ist ein langsames Modell basierend auf dem alten SATA-III-Standard und schneidet auch dementsprechend ab. Wobei auch das Dell Latitude 5490 eine SATA-III-SSD enthielt und dessen SSD immer noch schneller ist. Wesentlich performanter sind die PCIe-NVMe-SSDs, die im Lenovo ThinkPad A485 und im HP EliteBook 745 G5 stecken. Die verbaute SSD ist schnell genug um die Alltagsnutzung nicht zur Qual werden zu lassen, mehr aber auch nicht – unseres Erachtens kann man in dem Preisbereich mittlerweile auch gerne eine PCIe-NVMe-SSD verbauen.
Dell Latitude 14 5495 Intel SSDSCKKF256G8 | Dell Latitude 5490-TD70X Toshiba KSG60ZMV512G | Lenovo ThinkPad A485-20MU000CGE Samsung SSD PM981 MZVLB256HAHQ | HP EliteBook 745 G5 3UN74EA Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | Durchschnittliche Intel SSDSCKKF256G8 | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 5.2 / 6 | 31% | 146% | 108% | 0% | |
Write 4K | 48.45 | 90.4 87% | 114.8 137% | 119.5 147% | 48.5 ? 0% |
Read 4K | 25.11 | 28.24 12% | 41.33 65% | 31.9 27% | 25.1 ? 0% |
Write Seq | 341.2 | 433.7 27% | 1271 273% | 351.1 3% | 341 ? 0% |
Read Seq | 521 | 469.3 -10% | 1171 125% | 1665 220% | 521 ? 0% |
Write 4K Q32T1 | 202 | 297.6 47% | 218.4 8% | 268.4 33% | 202 ? 0% |
Read 4K Q32T1 | 243.5 | 293.9 21% | 308.5 27% | 333.1 37% | 244 ? 0% |
Write Seq Q32T1 | 320.8 | 534 66% | 1460 355% | 351.8 10% | 321 ? 0% |
Read Seq Q32T1 | 555 | 531 -4% | 1529 175% | 2705 387% | 555 ? 0% |
Grafikkarte
Einer der großen Vorteile der Ryzen-Plattform ist dessen integrierte Grafik. Im Ryzen 7 Pro 2700U steckt zum Beispiel die AMD Radeon RX Vega 10, die der Intel UHD Graphics 620 deutlich überlegen ist. Das spiegelt sich auch in unseren Benchmarks wieder, denn die iGPU von Intel im Dell Latitude 5490 ist nur etwa halb so schnell wie die AMD-Grafik.
Dabei ist das maximale Potenzial der RX Vega 10 noch nicht einmal ausgereizt: Als iGPU muss sie auf den Hauptspeicher zugreifen, wodurch die Leistung in diesem Fall nicht ganz dem maximal möglichen Potential entspricht – der Arbeitsspeicher im Dell Latitude 14 5495 läuft nämlich, in Ermangelung eines zweiten Speichermoduls ab Werk, nur im Single-Channel-Modus. Mit Dual-Channel-RAM wie beim Acer Swift 3 könnte man die Grafikleistung noch etwa um ein Drittel steigern, womit die integrierte Vega-Grafik von der Nvidia GeForce MX150 leistungsmäßig nicht mehr weit entfernt wäre – zumindest von deren stromsparender 10-Watt-Variante im Lenovo ThinkPad T480s.
Die GPU-Leistung steht auch im Akkubetrieb vollständig zur Verfügung.
3DMark 11 Performance | 3129 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 8942 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1659 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Beim Dell Latitude 14 5495 handelt es sich um ein Business-Laptop, bei dem Gaming nicht gerade zu den Hauptaufgabengebieten zählt. Dennoch ist es möglich aktuelle Games zu spielen, wenn auch nur auf deutlich reduzierten Detail- und Auflösungsstufen. Wenn man einen zweiten RAM-Riegel nachrüstet, dann kann man bei einigen Spielen die Detailstufen vielleicht sogar geringfügig anheben.
In Ermangelung eines Thunderbolt-3-Anschlusses ist es nicht möglich, eine eGPU anzuschließen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 85.7 | 14.4 | ||
The Witcher 3 (2015) | 33 | 10.7 | ||
Rise of the Tomb Raider (2016) | 37.6 | 12.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bei den Geräuschemissionen zeigt sich ein gemischtes Bild: Im Idle überzeugt uns das Dell Laptop Latitude 14 mit einem durchgehend deaktivierten Lüfter. Unter Last läuft der Lüfter im Kontrast dazu durchgehend – soweit so normal, allerdings wird er dabei deutlich lauter und hochfrequenter als die Konkurrenten von HP und Lenovo.
Spulenfiepen konnten wir bei diesem Testgerät nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.7 / 30.7 / 30.7 dB(A) |
Last |
| 35.4 / 43 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.7 dB(A) |
Temperatur
Das Dell Laptop Latitude 14 5495 ist ein vergleichsweise kühler Vertreter seiner Art. Im Stresstest messen wir maximal 45,6 °C, was noch absolut im unkritischen Bereich ist. Die Handballenauflage bleibt zudem dauerhaft kühl.
Im Stresstest mit Prime95 und FurMark verbrauchen CPU und GPU zusammen 21 Watt. Die CPU-Taktrate liegt dabei bei 2,5 GHz, während der GPU-Takt 700 MHz beträgt. Die Temperaturen erreichen nach ca. sechs Minuten 66 °C. Nach einer halben Stunde liegt der Verbrauch nur noch bei 19 Watt, wobei der CPU-Takt dann nur noch 2,3 GHz und der GPU-Takt nur noch 500 MHz erreicht. Diesen Zustand erhält das Latitude bis zum Ende des Stresstests aufrecht. Throttling liegt bei diesem Laptop nicht vor.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (+0.5 °C).
Lautsprecher
Dell platziert die Stereo-Lautsprecher an der Unterseite nahe der Vorderkante. Die Boxen geben einen lauten, aber wenig ausbalancierten Sound aus. So ist die vergleichsweise hohe Lautstärke leider wenig vorteilhaft, da die Lautsprecher insbesondere bei hoher Lautstärkeeinstellung zum Übersteuern neigen, wodurch der Sound sehr unangenehm wird.
Anstatt der integrierten Lautsprecher sollte man lieber externe Boxen oder Kopfhörer nutzen. Diese kann man über den Kombo-Audio-Port anschließen, der einen einwandfreien Sound ausgibt.
Dell Latitude 14 5495 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 17.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 23% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 70% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 30% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 62% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HP EliteBook 745 G5 3UN74EA Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (71.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 27.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 38% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 11% vergleichbar, 50% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 49% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 43% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung
Energieaufnahme
In der Einleitung dieses Tests erwähnten wir, dass Ryzen-Laptops oft mit einem vergleichsweise hohen Stromverbrauch zu kämpfen haben. Ist dies immer noch der Fall? Ja und Nein. Zwar fällt der Stromverbrauch des Dell Latitude 14 5495 niedriger aus als beim Lenovo ThinkPad A485 und beim HP EliteBook 745 G5 (die wir beide im letzten Jahr getestet haben), aber das Intel-basierte Dell Latitude 5490 hat weiterhin im Idle niedrigere Stromverbrauchswerte als sein AMD-Gegenstück.
Für das 65-Watt-Netzteil stellt der maximale Stromverbrauch von nur 40 Watt keine Herausforderung dar.
Aus / Standby | 0.23 / 0.9 Watt |
Idle | 4.3 / 6.6 / 7.7 Watt |
Last |
32 / 40 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Dell Latitude 14 5495 R7 2700U, Vega 10, Intel SSDSCKKF256G8, IPS LED, 1920x1080, 14" | Dell Latitude 5490-TD70X i5-8350U, UHD Graphics 620, Toshiba KSG60ZMV512G, IPS, 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad A485-20MU000CGE R5 PRO 2500U, Vega 8, Samsung SSD PM981 MZVLB256HAHQ, IPS LED, 1920x1080, 14" | HP EliteBook 745 G5 3UN74EA R7 2700U, Vega 10, Toshiba XG5 KXG50ZNV256G, IPS LED, 1920x1080, 14" | Durchschnittliche AMD Radeon RX Vega 10 | Durchschnitt der Klasse Office | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -10% | -30% | -16% | -13% | -25% | |
Idle min * | 4.3 | 3.3 23% | 5.3 -23% | 4.9 -14% | 4.73 ? -10% | 4.54 ? -6% |
Idle avg * | 6.6 | 5.54 16% | 8.3 -26% | 8.1 -23% | 7.61 ? -15% | 7.49 ? -13% |
Idle max * | 7.7 | 6.59 14% | 11.4 -48% | 10.6 -38% | 9.63 ? -25% | 9.14 ? -19% |
Last avg * | 32 | 42.4 -33% | 42 -31% | 32.2 -1% | 33.3 ? -4% | 42.8 ? -34% |
Last max * | 40 | 67.6 -69% | 48.8 -22% | 42.3 -6% | 45.1 ? -13% | 61.3 ? -53% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Dell bietet gleich vier verschiedene Akkus für das Latitude 14 5495 an, alle intern. Der kleinste Akku hat eine Kapazität von 42 Wattstunden, die mittlere Variante hat 51 Wattstunden. Die beiden größten Akkus haben 68 Wattstunden, womit das Dell Latitude 14 5495 eine deutlich größere Akkukapazität als die Konkurrenz von HP oder Lenovo bietet. Zumindest auf dem Papier: Der Akku in unserem Modell hat nämlich nur 61 Wattstunden ab Werk – hätten wir das Gerät gekauft, wäre das für uns ein Rückgabegrund.
Nichtsdestotrotz hat das Dell Latitude 14 5495 die größte Akkukapazität der getesteten Business-Laptops. Darum und auch wegen des niedrigeren Stromverbrauchs ist es nicht verwunderlich, dass das Latitude mit AMD-Prozessor sowohl das ThinkPad A485 als auch das EliteBook 745 G5 bei der WiFi-Akkulaufzeit deklassiert. In diesem Test erzielte das Dell Latitude 14 5495 einen Wert von über 9 Stunden, während ThinkPad A485 nur 5,5 Stunden und EliteBook 745 G5 nur 6,5 Stunden durchhielten.
Dell Latitude 14 5495 R7 2700U, Vega 10, 61 Wh | Dell Latitude 5490-TD70X i5-8350U, UHD Graphics 620, 68 Wh | Lenovo ThinkPad A485-20MU000CGE R5 PRO 2500U, Vega 8, 48 Wh | HP EliteBook 745 G5 3UN74EA R7 2700U, Vega 10, 50 Wh | Durchschnitt der Klasse Office | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 22% | -44% | -35% | 3% | |
Idle | 1089 | 1556 43% | 671 -38% | 639 -41% | 1300 ? 19% |
H.264 | 708 | 791 12% | 368 -48% | 426 -40% | 704 ? -1% |
WLAN | 562 | 897 60% | 330 -41% | 394 -30% | 602 ? 7% |
Last | 136 | 97 -29% | 68 -50% | 95 -30% | 118.1 ? -13% |
Pro
Contra
Fazit
Das Dell Latitude 14 5495 könnte ein sehr gutes Laptop mit AMD Ryzen Mobile sein – die Betonung liegt dabei auf dem "könnte", denn so viel Dell hier richtig macht, so viel macht man auch falsch.
Zunächst mal ist natürlich von Interesse, wie gut das Latitude das Leistungspotenzial von Ryzen ausnutzt – das Fazit in dieser Hinsicht lautet "Sehr gut". Das Latitude 5495 schafft es, das Intel-Modell Latitude 5490 leistungsmäßig zu überholen und zwar sowohl bei CPU- und GPU-Leistung. Auch die namhaften Konkurrenten in Form des Lenovo Thinkpad A485 und des HP EliteBook 745 G5 können bei der CPU-Leistung deutlich geschlagen werden. Das Selbige kann man auch bei den Akkulaufzeiten sagen. Obwohl der Akku nicht die versprochene Kapazität hat, ist das Latitude 14 in dieser Hinsicht das aktuell beste AMD-Ryzen-Laptop. Neben diesen zentralen Vorteilen des Latitude 5495 zählen zu den Pluspunkten der schnelle SD-Kartenleser, das stabile Gehäuse, die Aufrüstbarkeit und die weitestgehend soliden Eingabegeräte. Zudem bleibt der Lüfter im Idle stumm, was immer gut ist, und das Gehäuse wird selbst im Stresstest nicht sonderlich warm.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. In diesem Fall wird der Schatten durch das Display verkörpert, das zwar durchaus leuchtet, aber eben viel zu dunkel mit nur durchschnittlich 200 cd/m² – das sollte und muss besser sein, denn mit maximal 200 cd/m² kann man selbst in hellen Indoor-Umgebungen Probleme bekommen. Zudem wies das Display Backlight-Bleeding auf und es hat eine ungenügende Farbraumabdeckung. Das Display ist der größte, aber nicht der einzige Schwachpunkt: So ist das Gehäuse schwerer und vor allem deutlich dicker als bei den Konkurrenten, was vermutlich auch erklärt, wie Dell einen solch großen Akku verbauen konnte. Dem Latitude 5495 fehlen weiterhin Features, die bei einem Business-Laptop dieser Preisklasse standardmäßig an Bord sein sollten: Ein Fingerabdruckleser, ein Pointing-Stick oder eine Backlight-Tastatur zum Beispiel – diese Funktionen gibt es nur optional gegen Aufpreis. Thunderbolt 3 gibt es ebenfalls nicht, da es sich um ein AMD-Laptop handelt, ist es auch kein optionales Feature. Bei der SSD fährt Dell ebenfalls einen Sparkurs, anders kann man die langsame SATA-III-SSD nicht erklären. Das gilt auch für die Garantielaufzeit, die mit nur 12 Monaten sehr knapp bemessen ist.
Schwierige Bewertung: Das Dell Latitude 14 5495 macht eine Menge sehr richtig, aber auch viel sehr falsch.
In solchen Fällen ist es für uns schwer, eine Empfehlung auszusprechen oder zu verweigern. Das Dell Latitude 14 5495 hat auf jeden Fall seine Qualitäten, doch für uns ist vor allem das dunkle Display ein No-Go – allerdings ist uns auch bewusst, das gerade Firmenkunden oft andere Prioritäten als die Displayqualität haben. Insgesamt würden wir wohl eher den Konkurrenten von Lenovo (ThinkPad A485) und HP (EliteBook 745 G5) den Vorzug geben, doch deren deutlich schlechtere Akkulaufzeit ist natürlich auch ein Argument für das Latitude. Es gilt weiterhin: Das perfekte Laptop mit AMD Ryzen muss erst noch erfunden werden.
Dell Latitude 14 5495
- 06.04.2019 v6 (old)
Benjamin Herzig