Test Dell Inspiron 1545 Notebook
MTV-Laptop.
Der 15.6-Zoller in der farbenfrohen EMA 2009 Limited Edition soll nicht nur MTV-Zuschauer ansprechen. Das Cover-Art bringt Farbe ins Büro und nach Hause. Die Verarbeitung zeigt allerdings Schwächen und auch die Optik hat Schattenseiten. Was kann der günstige Top-Seller aus dem Hause Dell wirklich? Ausführliches in unserem Testbericht.
Der Inspiron 1545 ist die aktuelle Einsteiger-Serie der texanischen Computerschmiede Dell. Einfache 15.6-Zoller in leistungschwachen Konfigurationen zu Preisen ab 450 Euro. Dell trat für den MTV Music Award 2009 als Sponsor auf und will seine Marke in der Lifestyle affinen Zielgruppe festigen.
"Personalisiertes Design, mit dem unsere Anwender ihren individuellen Stil zum Ausdruck bringen, ist der Kern von Dells Produkt-Portfolio. Im Rahmen unserer Partnerschaft mit MTV möchten wir nun Musikfans die Gelegenheit geben, Kontakt mit Gleichgesinnten aufzunehmen und ihren persönlichen Musikstil zu kommunizieren." (David Clifton, Director Consumer Marketing bei Dell Europe)
Ob den Musikfans das Ausleben ihres Stils mit einem Laptop gelingt, der außer einem schicken Cover wenig zu bieten hat, ist fraglich. Gibt sich die vom musischen Lifestyle getriebene Jugend wirklich mit einem Gehäuse und einer technischen Ausstattung der untersten Kategorie zufrieden? Unser Test wird die Sonnen- wie auch die Schattenseiten des Inspiron 1545 zeigen.
Der erste Eindruck des Gehäuses wird von dem Cover-Art auf dem Deckel bestimmt. Das 15.6-Zoll-Gehäuse bekommt den Kunststoff-Druck des Pop-Art Künstlers Filth, weil Dell Sponsor des MTV Awards 2009 war. Die Veranstaltung fand erst am 5. November in der O2 World in Berlin statt. Dell verkaufte die Inspiron 1545 Serie ohnehin mit einer Farboption des Covers. Die Adaption auf ein Cover im MTV-Stil lag da nahe.
Das schwarze Plastik-Gehäuse wird auf der Arbeitsumgebung durch eine hochglänzende Fläche abgeschlossen. Diese zieht sich um die komplette Tastatur sowie um die Displayanzeige. Es versteht sich von selbst, Fingerabdruck-Hasser werden einen weiten Bogen um dieses Notebook machen.
Das Gehäuse ist relativ steif, wir können es nur mit Kraft geringfügig verbiegen. Die Handballenauflage können unsere Hände an keiner Stelle eindellen. Dasselbe gilt für die Tastatur. Der stabile Eindruck, den das Unterteil vermittelt, wird aber jäh unterbrochen, wenn wir den Deckel öffnen und bewegen. Knarrende Geräusche begleiten das Öffnen und Schließen. Ganz deutlich hörbar wird das Knarren, wenn wir den Deckel, an den Ecken angefasst, leicht verwinden. Hinzu kommt eine besonders locker aufliegende Rahmung des Displaypanels. Der oberen Rahmen, dort wo üblicherweise die Webcam sitzt, hat in der Mitte 2-3 Millimeter Luft zum Panel und kann dort eingedrückt und angehoben werden. Kurz: Einen derart filigran gebauten Deckel haben wir schon lange nicht mehr gesehen.
Das Cover-Art, auf der anderen Seite, ist sauber verarbeitet und sitzt bündig auf dem Deckel. Es handelt sich nicht um eine Folie, sondern um einen Kunststoff-Druck aus der Serienproduktion. Käufer müssen also nicht befürchten, dass sich etwas ablöst oder gar Lufteinschlüsse auftreten.
Die Anschlüsse sitzen gut verteilt an drei Außenseiten des Laptops. Die Rückseite bleibt frei, denn der Akku wird nach hinten entnommen. Praktisch sind der CardReader sowie die zwei Audio-Ports an der Frontseite. Der Kopfhörer-Stecker findet damit immer direkt seinen Weg.
Der Inspiron 1545 ist mit drei USB-Ports, VGA (D-Sub), Netzwerk und Audio-Anschlüssen (Kopfhöreranschluss, Mikrofon) ausgerüstet. Bei dieser spartanischen Bestückung mit Anschlüssen ist der ExpressCard34-Schacht auf der rechten Seite fast schon ein Highlight. In diesen Schacht für Erweiterungskarten kann zum Beispiel ein Creative Sound Blaster X-Fi mit Funkübertragung angeschlossen werden. Damit kann der musikalisch interessierte Nutzer seine Musik drahtlos an die Stereo-Anlage übertragen oder auch X-Fi Kopfhörer-Surroundklang am Notebook erleben. Wer mit Musik gar nichts am Hut hat, der könnte sich für die Schnittstelle ein UMTS-Modul im ExpressCard34-Format zulegen.
Drahtlos können Nutzer mit dem aktuell schnellsten WLAN nach DraftN-Standard surfen. Vorausgesetzt sie besitzen einen Router, der auch DraftN unterstützt. Ein echtes Manko ist die in unserem Testsample nicht vorhandene Webcam im Displaydeckel. Gerade die angepeilte junge Zielgruppe hätte sicher Verwendung dafür.Ein Blick in den Dell-Online-Shop offenbart allerdings eine entsprechende Option für das Inspiron 15.
Tastatur
Die Tastatur hinterlässt einen gemischten Eindruck. Positiv ist ihr fester Sitz, denn sie gibt nur in unmittelbarer Umgebung der rechten Shift-Taste geringfügig nach. Der Tastenanschlag ist damit fest, aber der unklare Druckpunkt lässt dennoch ein unbefriedigendes Feedback beim Schreiben entstehen.
Die Tasten haben ein Standard-Layout, sind ausreichend groß und besitzen genügend Abstand zueinander. Auf der rechten Seite ist die äußerste Spalte von Delete bis Page Dn deutlich vom übrigen Tastenfeld abgegrenzt. Dies verhindert ein versehentliches Betätigen bei Benutzung der Enter-Taste. Blindschreiber werden die Eingabe nicht mögen, denn die zwei haptischen Kennzeichnungen für die Zehnfinger-Grundposition sind nicht deutlich genug erfassbar (Erhebungen zur Blindorientierung). Insgesamt macht die Tastatur einen brauchbaren Eindruck. Nutzer von Desktop-Eingaben werden sich an das etwas schwammige Feedback gewöhnen.
Touchpad
Das in die glänzende Handauflage integrierte Non-Multitouch-Touchpad besitzt eine leicht glänzende Oberfläche. Der Finger gleitet fast ohne Widerstand darüber, steuert aber zielgenau. Unsichtbar aber vorhanden sind eine vertikale und eine horizontale Scrollbar. Diese ohne haptische und optische Kennzeichnung zu finden gestaltet sich auf den zweiten Blick einfach. Der entsprechend sensitive Bereich befindet sich direkt am rechten oder unteren Rand. Der Finger kann sich also an der Grenze das Pads orientieren.
Das Dell Touchpad besitzt sogar eine eigene Applikation zum Setup. Hier kann die Breite der Scrollbars definiert werden. Obwohl die Eingabe mit zwei Fingern nicht möglich ist (Multitouch) bietet das Pad einen Zoom. Dies wird mit einer linken Scrollbar erledigt. Die Tasten des Mausersatzes haben einen deutlichen Tastenhub und Druckpunkt. Das Klick-Geräusch ist dumpf aber angenehm.
Die HD-Ready Anzeige des Inspiron 1545 löst in 1366 x 768 Pixeln auf. Dies ist die Standard 16:9 Breitbild-Auflösung, wie sie heute in fast allen Mainstream Office- und Multimedia-Laptops eingebaut wird. Das nicht entspiegelte TFT teilt sich auch die mäßigen Kontraste, welche bei fast allen Mainstream-Notebooks vorherrschen. 205:1 ist der Kontrastwert bei höchster Helligkeit.
Schon beim Betrachten von Fotos bemerken wir einmal mehr, was ein zu geringer Kontrast für den Nutzer bedeutet. Schwarz wirkt nicht wie tiefes Schwarz und Farben leuchten nicht so stark und kräftig, wie sie es könnten. Hohe Kontraste sind allerdings in der Regel teuren Multimedia- oder Spielenotebooks vorbehalten.
|
Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 205 cd/m²
Kontrast: 159:1 (Schwarzwert: 1.29 cd/m²)
Die Messung der Helligkeit des Panels erbrachte durchschnittliche Ergebnisse. Im Durchschnitt leuchtet das TFT-Panel mit guten 180 cd/m². Dies genügt für Innenräume bei weitem. Die Ausleuchtung ist dabei gleichmäßig verteilt, wir erkennen bei weißem oder schwarzem Hintergrundbild keine hellen Flecken.
Im Sonnenlicht kann der Inspiron-1545-Besitzer seinen 15.6-Zoller nur unter erschwerten Bedingungen einsetzen. Die nicht entspiegelte Anzeige sorgt bereits bei bewölkten Lichtverhältnissen für deutliche Reflexionen auf dem Desktop. Wenn jetzt noch eine hell strahlende Sonne in die Anzeige scheint, dann reicht die mäßige Helligkeit von 180 cd/m² nicht mehr aus, um gegen das Sonnenlicht anzukämpfen. Selbst in Innenräumen sind wir nicht vor hellen Fenstern oder Schreibtischlampen geschützt.
Blickwinkel beschreiben, ob Farben oder Schrift bei seitlichem Blick auf die Anzeige noch klar erkennbar sind. Beim 15.6-Zoll TFT des Inspiron 1545 haben Nutzer nicht viel Spielraum. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), so verblassen die Farben bereits ab zirka 30 Grad deutlich. Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen. Erst jetzt invertieren die Farben sehr stark.
Dell verbaut in unserem Testsample einen Intel Pentium Dual Core T4200 mit 2.0 GHz Taktung. Diese CPU hat lediglich einen Megabyte L2 Cache und 800 MHz FSB. Mit einem TDP von stolzen 35 Watt gehört der Pentium nicht zu den sparsamen Prozessoren. Der T4200 besitzt zwei physische Kerne, kann aber kein Intel Hyper-Threading. Typische Anwendungsgebiete des T4200 sind preiswerte Office- oder Midrange Systeme.
Wer prozessorlastige Aufgaben wie Videoschnitt oder Bildbearbeitung anpeilt, also Medieninhalte erstellen will, für den ist ein solches System eher nicht geeignet. Mangels dedizierter Grafikkarte wären diverse Applikationen auch nicht in der Lage, per Nvidia CUDA oder ATI Stream die CPU zu entlasten. Im Inspiron 1545 in der uns vorliegenden Low-Cost Ausstattung arbeitet eine im Chipsatz integrierte Intel GMA 4500MHD ohne eigenen Videospeicher. Unterstützt wird die Kombination aus Pentium T4200 und Intel Chipsatz-GPU durch 4 GB DDR2 Arbeitsspeicher sowie eine 320 GB Festplatte von Hitachi.
Die Latenzen haben wir uns mit dem DPC Latency Checker Tool angeschaut. Sind diese zu hoch, so kann es beim Anschluss von externen Geräten zu Problemen kommen (z.B. Soundknacken bei externen Soundkarten oder kurzen Unterbrechungen in Real-Time-Audio). Die Werte beim Inspiron 1545 lagen nie über 2000 µs. Wenn das passieren sollte, dann sind fin der Regel fehlerhafte Treiber von internen Geräten wie WLAN-Adapter, Soundkarte, USB Host Controller oder anderen die Ursache. Ein Deaktivieren der Geräte nach dem Ausschlussprinzip kann den schuldigen Treiber offenbaren.
PCMark Vantage Result | 2591 Punkte | |
Hilfe |
Der Pentium T4200 löst den Celeron M seit einigen Monaten als Nachfolger in Einstiegs-Konfigurationen ab. Ein Leistungswunder ist von dem Prozessor deshalb nicht zu erwarten. Wir erleben solide Rechengeschwindigkeiten, die fernab von schnellen Core 2 Duo oder gar Core i7 Prozessoren liegen. Ein halbwegs schneller Intel P8400 (2.26 GHz) erreicht im Cinebench R10 Multiple CPU Rendering Test ganze 4.600 Punkte. Ein T6600 (2.20 GHz) sogar 4.800 Punkte. Der T4200 (2.1 GHz) erreicht in diesem reinen Prozessor-Test nicht einmal 3.500 Punkte. Core i7 Systeme wie das Asus G60J erreichen mit ihren vier Prozessorkernen über 10.000 Punkte. Kurz: Der T4200 ist ein absoluter Einstiegsprozessor, allerdings mit dem Vorteil einer Zweikern-Architektur.
Die Anwendungsperformance des gesamten Systems, welche wir mit dem PCMark Vantage ermitteln, liegt auf dem Niveau von schnellen Ultra-Low-Voltage oder langsam taktenden Core 2 Duo Systemen. Das kürzlich getestet Asus P50IJ-SO036X mit einem Intel Core 2 Duo T5870 (2.0 GHz) erreicht fast dieselbe Endwertung im PC Mark Vantage. Wir ermitteln 2.591 Punkte. Wem also eine solide Office-Performance ausreicht, der kann mit einer T4200-Prozessorbestückung nichts falsch machen. Wer allerdings durch Videoschnitt oder Bildbearbeitung auf einen schnellen Prozessor angewiesen ist, der sollte mindestens zu einem Intel P8400 greifen, idealerweise in Kombination mit einer Midrange ATI oder Nvidia-Grafikkarte.
Im Dell Online Store finden wir auch in diese Richtung passende Hardware. Als leistungsstärkster Chip wird etwa die P8700 von Intel angeboten, die mit 2.53 Ghz und 25W TDP einen guten Kompromiss aus Leistung und Energieverbrauch darstellt.
Alternativen gibt es auch zu integrierten Intel Grafik. Die angebotene ATI Mobility Radeon HD4330 kann die CPU bei HD-Inhalten unterstützen, und bietet auch ausreichend Leistung um zumindest ältere Games bei niedrigen Details und Auflösungen spielen zu können. Nähere Infos finden Sie etwa in unserer Spieleliste.
3DMark 2001SE Standard | 5567 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2299 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1550 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 841 Punkte | |
Hilfe |
Die Hitachi-Festplatte (Typ HTS543232L9A300) mit einer Bruttokapazität von 320 GByte zeigt sich mit schwachen Zugriffszeiten. Wir messen mit HD-Tune einen Durchschnitts-Datendurchsatz beim sequentiellen Lesen von lediglich 45 MB/s. Aktuelle Notebook-Festplatten, ebenfalls mit 5.400 rpm, erreichen in der Regel 60 bis 75 MB/s. Auch ein anderes Benchmark-Tool, HD-Tach, ermittelt vergleichbar geringe 49.5 MB/s.
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen im Office-Betrieb ohne viel Last sind eine Stärke des Inspiron 1545. Hier liegt der gemessene Pegel bei unauffälligen 31.2 dB(A). Wenn wir das Notebook mit Prozessor- und Grafikbenchmarks unter Last setzen, kann der Lüfter auch auf 41.7 dB(A) hochdrehen. Dies entspricht aber nicht einem normalen Nutzerszenario unserer Konfiguration.
Bei abwechselnden Last- und Nicht-Last-Zuständen bemerken wir ein kurzes Aufbrausen des Lüfters. Dieses währt immer nur rund vier Sekunden, dann fällt dieser wieder in eine weniger hörbare Drehzahlstufe. Dies währt solange, bis die Temperatur an der Heatpipe sich etwas abgekühlt hat oder die Last des Prozessors beendet wurde. Insgesamt beurteilen wir dies jedoch nicht als störendes Phänomen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.2 / 36.5 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
DVD |
| 36.2 / dB(A) |
Last |
| 36.5 / 41.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme bleibt, wenn nicht durch Benchmarks nachgeholfen wird, im Office-Betrieb in einem akzeptablen Bereich. Die höchste Temperatur messen wir, egal ob im Idle oder unter Last, auf dem Touchpad. Wir messen 36.3 Grad Celsius (Idle) bzw. 37.4 Grad Celsius (Last). Ob das gewollt ist wissen wir nicht, aber Nutzer haben im Winter jederzeit angenehm warme Finger. Die umliegenden Handauflagen bleiben mit zirka 33 Grad deutlich kühler. Die Tastatur bleibt, egal in welchem Betriebsmodus, immer zwischen 28 und 34.8 Grad warm. Das sind gute Werte, die einem Office-Notebook gut zu Gesicht stehen.
Der Inspiron 1545 kann auf dem Schoß betrieben werden, wenn Nutzer sicherstellen, dass die Lufteinzugsöffnung frei bleibt. Diese befindet sich auf der Bodenplatte in direkter Nachbarschaft der Luftauslasses. Die Standfüße des Inspiron 1545 sind relativ flach. Eine Decke oder ein Teppich reichen bereits aus, um die Öffnung zu versperren. Diese Bauart passt nicht so recht zum Zielpublikum des „Inspiron EMA 2009 Limited Edition“. Wer achtet schon darauf, dass der Laptop nicht auf dem Sofa, Fußboden oder im Bett betrieben werden sollte...
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-9.8 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher befinden sich unterhalb der Anzeige unter einer Sieb-Aluminium-Leiste. Dem mittenlastigen Klang fehlt es vollständig an Volumen und Bässen. Die Lautstärke kann deutlich hörbar werden, aber kein Nutzer wird den Lautstärke-Regler auf Maximal drehen. Die Stereo-Speaker beginnen dann zu kratzen und die mittenlastige Qualität wird noch schlechter.
Musik-Anhänger, wie sie zur Zielgruppe dieses Cover-Art Laptops gehören (sollten?), werden sich schnell Kopfhörer anschließen oder ein Klinke-Kabel für die Stereo-Anlage beschaffen. Der Kopfhöreranschluss gibt einen geringen Pegel aus, wobei dieser allerdings nicht rauscht. Es kommt auch nicht zu unerfreulichen Knack-Geräuschen, wenn der Stecker gesteckt wird. Für den dauerhaften Betrieb mit externen Lautsprechern ist der Steckplatz an der Front des Notebooks aber eher ungünstig.
Ungünstig wenn nicht gar inakzeptabel ist die Qualität des eingebauten Mikrofons. Dieses hat der Hersteller am Frontpanel des Gehäuses untergebracht. Das interne Mikrofon hat, auch nach Nachjustierung des Pegels, eine sehr geringe Aufnahmelautstärke. Telefongespräche mit Skype werden dem Nutzer also schwer fallen, der Gesprächspartner wird die Worte kaum verstehen. Hinzu kommt ein starkes Hintergrund-Rauschen, welches wahrscheinlich von der Festplatte stammt.
Surfen im Internet, E-Mails schreiben, Musik anhören oder eine DVD ansehen, das sind Tätigkeiten, die auf einem Dell Inspiron 1545 typischerweise stattfinden. Dies kann auch im Akkubetrieb geschehen, denn gute drei Stunden (185 Minuten) hält der 15.6-Zoller im Betrieb mit WLAN durch. Ein gutes Ergebnis, trotz des 35 Watt Pentium-Prozessors. Wer deutlich mehr Akkulaufzeit will, der kann das nur mit teureren CULV-Notebooks in 14- oder 15-Zoll wesentlich verbessern.
Die maximale Laufzeit des Inspiron 1545 liegt bei 233 Minuten. Dies ist aber eine unrealistische Zeit, denn sie wurden im Idle-Zustand erhoben. Dies bedeutet, WLAN war deaktiviert, die Helligkeit war auf niedrigster Stufe und der Prozessor war im Idle-Modus. Die reale Laufzeit liegt bei zwei bis drei Stunden. Wenn der Nutzer sich eine DVD anschaut, dann sind es eher zwei Stunden (121 Minuten im Test). Drei Stunden sind beim Surfen auf Websites möglich, wenn der Prozessor nebenher nicht viele Aufgaben bewältigen muss.
Die Akku-Betriebszeit des Inspiron 1545 kann sich nicht mit den aktuellen CULV-Notebooks, wie dem Asus UL50VT mit neun Stunden im WLAN-Betrieb, messen. Für ein Office-Notebook dieser Preisklasse sind drei Stunden beim Surfen im Web aber in Ordnung.
Das Inspiron 1545 liegt bei der Stromaufnahme auf einem geringen Niveau. Unter einfacher Last durch einen 3D-Benchmark liegt die Stromaufnahme bei 26.8 Watt. Nur unter Hinzunahme eines CPU-Benchmarks lässt sich der Verbrauch auf bis zu 44.6 Watt steigern.
In einem realistischen Szenario, wobei der Prozessor die meiste Zeit fern der Höchstlast steht, erfassen wir zwischen 16.4 und den besagten 26.8 Watt. Im Standby geht die durchschnittliche Wirkleistung auf 0.3 Watt herunter. Ein erfreulich geringer Wert für den Standby-Modus. Der Idle-Stromverbrauch bei maximalen Energiesparmechanismen liegt bei nur 9.5 Watt. Nur Systeme mit ULV-Prozessoren wie SU2700 oder SU7300 können einen deutlich geringeren Idle-Stromverbrauch vorzeigen.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 9.5 / 12 / 16 Watt |
Last |
26 / 44 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Ob Musik-Fan, MTV-Generation, oder keines von beiden, der Dell Inspiron EMA 2009 Limited Edition konnte uns nicht vollends überzeugen. Was der Hersteller hier als Lifestyle-Produkt mit buntem Cover-Art anpreist, ist ein eher unterdurchschnittlich ausgerüsteter 15.6-Zoller.
Zum Preis von knapp 500 Euro bietet die Konkurrenz vergleichbar konfigurierte aber oft robuster gebaute Laptops an. Testberichte aus dem englischen Raum, die ein "normales" Inspiron 1545 beschreiben, haben die Verarbeitung des Deckels nicht bemängelt. Es es also durchaus vorstellbar, dass ein knarrender Deckel nur bei der EMA 2009 Limited Edition anzutreffen ist.
Die Stärken des Inspiron 1545 liegen im geringen Stromverbrauch, der halbwegs ordentlichen Eingabe sowie der geringen Geräuschentwicklung. Wer sich mit den Hochglanzflächen nicht anfreunden will, der sollte sich Alternativen bei HP, Asus oder Acer ansehen. Verarbeitung und Materialanmutung bei einem Acer Extensa 5220 sind deutlich Office-tauglicher. Zudem gibt es auch Modelle mit matter Displayanzeige. Auch ein Lenovo G550 ist zu Preisen ab 450 Euro eine lohnende Alternative.