Test Bullman C-Klasse SRD i7 15HD Notebook
Ultra – aber mal ganz anders. Unser neuer Testkandidat ist weder extrem leicht, noch extrem dünn. Er kann auch nicht mit neuster Ivy-Bridge-Prozessortechnik aufwarten und schon gar nicht mit einer pfeilschnellen Grafikkarte. Dennoch ist der 15,6-Zoller zum Preis von 1.845 Euro eine Besonderheit und besitzt eine echte Daseinsberechtigung.
Die Consumer-Welt wird von der Optik, dem Gewicht, der Mobilität und natürlich von der Performance mobiler Devices angetrieben. Spiele, Animationen, Klang und knackige Farben waren und sind die angesagten Themen. Es gibt aber eine Welt, in der diese Kriterien gar keine Rolle spielen, die industriellen oder handwerklichen Arbeitsplätze.
Ein Laptop, der Schmutz, physische Einwirkungen und helle Arbeitsumgebungen aushalten soll, ist die Bullman C-Klasse SRD i7 15HD. Mit dem extrem hellen Antireflex-Bildschirm (SRD = Sun Readable Display) soll es auch in der hellsten Werkstatt oder im gleißenden Sonnenlicht einsetzbar sein. Dazu kommen Anschlüsse und Kommunikationsmittel, wie sie nur in der Business-Elite zu finden sind. Erfahren Sie alles zum 3,1-Kilogramm-Magnesium-Boliden in unserem Testbericht.
Die C-Klasse legt in punkto Material und Festigkeit eine Schippe drauf. Wenn schon „normale“ Notebooks mit guter Stabilität und angenehmen Materialeigenschaften (Wertigkeit, Spaltmaße) um die 85 % in der Wertung bekommen, dann sollten wir jetzt deutlich darüber liegen. Ganz so einfach machen wir es uns aber nicht. Zwar ist die Legierung aus Magnesium und Aluminium (MG-AL) sehr verwindungsfest und die Oberflächen sind durchweg matt. Die Anschlüsse sind jedoch in keiner Weise gegen Staub oder Feuchtigkeit geschützt. Beim Latitude ATG und beim Toughbook CF-53 ist das besser gelöst.
Hinzu kommt ein Gehäusedesign, das in den 90er Jahren stehen geblieben ist. Dass auch Semi-Rugged noch relativ gut aussehen kann, das beweist Dells Latitude E6420 ATG. Das ATG besitzt zudem angeschraubte Gummipuffer an den Ecken. Beim Bullman sind diese Bereiche lediglich mit einer griffigen Gummierung lackiert. Auf den Henkel (ATG & CF-53) verzichtet Bullmans Barebone ebenso, was beim andauernden Transport nachteilig sein kann.
Die steife Base-Unit müssen wir schon genau untersuchen, um irgendwo eine nachgebende Stelle zu finden. Direkt unter dem TFT, darunter sitzt der Akku, finden wir eine solche Schwachstelle. Das Areal über dem DVD-Laufwerk sitzt sehr fest. Handballenauflage, Tastatur, Gelenke, TFT-Rahmen, Deckelfläche und Bodenplatte - all das erscheint wie aus einem Guss gemeißelt. Dies ist natürlich nicht so, besonders auf der Unterseite sehen wir eine Vielzahl von Klappen, welche durch unzählige Schrauben verankert sind. Auch die Seiten und Frontbereiche sind separat angeschraubt.
Der massive Deckel ist 12 Millimeter dick und besteht aus derselben Legierung wie die Base-Unit. Die silberne Lackierung könnte nach einiger Zeit leiden und das aufgeklebte Bullman-Logo wird im rauen Alltag nicht lange Bestand haben. Hier gibt sich Dell mit seinem Balistic Armour (extrem kratzfeste Legierung) mehr Mühe für die Dauerhaftigkeit.
Über die Arretierung des Deckels sind wir verwundert, auch wenn es technisch funktioniert. Es gibt keinen Hebel-Mechanismus, der Deckel wird einfach zugedrückt. Zwei Widerhaken greifen dann in die Handauflage und halten Base und Deckel solange zusammen, bis wir kraftvoll mit dem Daumen in die kleine Mulde drücken und die Widerhaken überwinden. Selbige sind beweglich in Gummi eingehangen, bestehen aber aus Kunststoff. Ob der dauerhaft ist, das kann zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden.
Vorteil des Barebones ist seine Vielfältigkeit bei der Bestückung mit Anschlüssen und internen Geräten. Was möglich ist, das sehen wir zum Teil nach dem Entfernen der Klappen auf der Unterseite (Siehe Bildgeschichte in der rechten Spalt). Ins Auge fällt der freie mini PCI Express Steckplatz und die Antennen für das HSDPA-Modul (Option). Zwei RAM-Sockel und ein 2,5-Zoll HDD-Schacht sind in jedem Laptop Standard. Das alles zusammen liegt schwer in der Tasche: 3,16 Kilogramm übertrumpfen das ATG (2,9 kg) und das CF-53 (2,65 kg). Allein der 9-Zellen-Akku wiegt 458 Gramm.
Für spezielle industrielle Anwender-Szenarien werden spezielle Konfigurationen benötigt. Hierbei geht es nicht wie bei den Consumern um Grafik Ja/Nein oder FullHD Ja/Nein. Während der stationäre Aufbau in einer Fertigungshalle lediglich ein WLAN-Modul benötigt, legt der Baustellen-Außendienstler z. B. Wert auf ein integriertes GPS/3G-Modem. Andere wiederum benutzen ältere ExpressCard54-Geräte für die Datenerfassung an Maschinen oder die serielle Schnittstelle zum Auslesen von Motorsteuerungen.
Die C-Klasse kann in der Basis-Variante viele und in der Maximalversion fast alle Wünsche erfüllen. Daher sei hier gesagt, was nicht möglich ist: USB 3.0 oder eSATA (siehe CF-53) kann nur via ExpressCard34/54-Controller nachgerüstet werden. Der Schacht des DVD-Laufwerks ist kein Multi-Bay. Hier kann also kein zweiter Akku eingelegt werden, wie das beim Latitude ATG der Fall ist.
Größter Nachteil gegenüber der Konkurrenz ist das Fehlen eines Docking-Ports. Eine Dockingstation ist bei häufiger Reisetätigkeit sehr angenehm und im stationären Betrieb entfällt rechts und links eine mitunter massive Verkabelung. Der im Business-Segment beliebte DisplayPort fehlt an der C-Klasse aber auch bei seinen Konkurrenten.
Kommunikation
Wie es bei aktuellen Notebooks Standard ist, übermittelt das Intel-Funkmodul mit DraftN-Geschwindigkeit. Bluetooth ist nur in der veralteten Version 2.1+EDR an Bord (aktuell 4.0+HS). Ein HSDPA-Modul bzw. ein kombiniertes GPS/HSDPA-Modul ist optional. Per Taste können alle Funkmodule auf einen Schlag deaktiviert werden (Flugmodus). Das Gigabit Ethernet wird durch einen selten genutzten Anschluss ergänzt, den RJ11 für das 56K-Analogmodem (Azalia).
Die protzig mit Hi Resolution beschriftete Webcam löst mit bis zu 1.280 x 1.024 Bildpunkten relativ hoch auf. Das Format ist fast ein 4:3 und nicht das sonst übliche (16:9; 1.280 x 720). Die Kontraste sind zu stark und Objekte werden unter schlechten Lichtverhältnissen mitunter nicht scharf fokussiert.
Sicherheit
SmartCard-Reader (links, unter ExpressCard54) werden in größeren IT-Infrastrukturen zum kartenbasierten Log-On genutzt. Einen Fingerabdruck-Leser (Latitude ATG) gibt es keinen.
Das AMI BIOS erinnert an Consumer-Geräte, denn es bietet nur wenige Optionen. Gute Business-Geräte haben ein mit der Maus bedienbares, gut strukturiertes BIOS, in dem alle Geräte/Ports einzeln aktiviert/deaktiviert werden können. Dies ist beim Bullman nicht der Fall (Siehe Latitude ATG). Besonderheiten sind lediglich die Battery und die Fan Calibration. Das TPM-Modul kann im BIOS aktiviert und eingestellt werden. Es gibt allerdings keine Optionen das Verhalten des Lüfters oder die Helligkeit im Akkubetrieb betreffend.
Zubehör
Neben dem Autosense Netzteil (220/110V) liegen eine Treiber-, Handbuch- und Cyberlink-CD im Karton. Die DVD Suite auf letzterem Datenträger ist jedoch völlig veraltet und für den Einsatzweck des Geräts auch unnötig.
Garantie
Zu allen Bullman-Laptops gehört eine 36-monatige Garantie (Akku 6 Monate) inkl. PickUp & Return Service. Der Anbieter verkauft darüber hinaus zeitliche Erweiterungen auf 48 bzw. 60 Monate (146 Euro). Wer während der Reparaturzeit ein Leihgerät möchte, der zahlt 67 Euro (36 Monate). Für den Vor-Ort-Service bezahlt der Kunde 98 Euro (36 Monate). Eine spezielle Zusatzleistung für raue Arbeitsbedingungen ist der Zusatzservice Komplettreinigung (Schutz vor Schmutzbrand + Defekten) für 99 Euro. Das Gerät wird in diesem Fall abgeholt und binnen eines Tages gereinigt.
Tastatur
Die Tasten mit dem knackigen Druckpunkt und dem sehr großen Tastenhub geben ein perfektes Feedback ab. Der Anschlag ist gedämpft und eher leise. Wie Desktopeingaben haben alle Tasten eine konische Innenwölbung, was die Zielsicherheit erhöht. Die abgesetzten Richtungstasten ragen aus dem Tasten-Rechteck heraus und lassen sich durch den Zwischenraum blind ertasten.
Ein Ziffernblock hätte theoretisch Platz gehabt, jedoch hätte dieser die anderen Tasten zwangsläufig eingeengt. Die 14-Zoll-Konkurrenz hat auch keinen Nummernblock. Wir können die Ziffern behelfsweise per Fn-NumLk hinzuschalten. Die entsprechenden Ziffern und Rechenzeichen sind in blauer Schrift auf den Buchstabentasten markiert. Das Tastenbett liegt, wenn wir ganz strenge Maßstäbe ansetzen, nicht überall fest auf. Im linken Bereich lässt starker Druck die Tasten marginal eindellen.
Touchpad
Das Synaptics Touch-Pad V6.3 ist mit 8 Zentimetern Durchmesser (diagonal) sehr klein. Dies ist mehr oder weniger auch bei Latitude ATG und CF-53 der Fall. Beim Bullman-Gerät wird die sensible Fläche von einem kleinen optischen Rahmen umgeben, der funktionell kein Touchpad mehr ist. Das Pad besitzt einen vertikalen und einen horizontalen Bildlaufbereich (klassische Ein-Finger-Bedienung). Der vertikale ist sogar haptisch durch winzige Noppen gekennzeichnet.
Die Bedienung mit der rauen Oberfläche ist zielsicher und überzeugt mit leichtgängigen Tasten. Letztere sind sehr leise und außerdem vor feuchten Fingern geschützt. Eine weiche Gummi-Abdeckung über den Tasten sorgt für eine angenehme Griffigkeit. Der Tastenhub ist allerdings klein. Dual-Pointing-Eingabegeräte mit Point-Stick bietet nur Dells Latitude ATG.
Bullman hebt die besondere Eigenschaft des entspiegelten HD-Panels (Typ AUO B156XW02 V3, TN LED) sogar im Titel des Geräts hervor: SRD = Sun Readable Display. Was eigentlich bei jedem Notebook möglich sein sollte, aber in der Realität nicht ist, das wird hier zum Verkaufsfaktor gemacht. Durch eine exzellente Helligkeit sollen die 1.366 x 768 Pixeln auch unter widrigsten Umständen ablesbar sein.
Bullman bietet alternativ ein HD-Touch-Panel (15HD Touch Sun) oder ein FHD-Panel an (15FHD). Eine Touch-Option gibt es für letzteres nicht. Dell hat für sein ATG kein HD+ oder FHD im Angebot und begründet dies mit der seltenen Nachfrage. Das Toughbook CF-53 ist alternativlos mit HD-Anzeige dabei, es kann bei den Modellen zwischen Touch und Non-Touch gewählt werden.
Mit einem Schwarzwert von 1,68 cd/m² kann das matte Panel keine prächtigen Farben liefern. 412:1 sind dennoch kein niedriger Kontrast, speziell wenn wir die hohe Helligkeit während der Kontrastmessung bedenken.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 310 cd/m²
Kontrast: 412:1 (Schwarzwert: 1.68 cd/m²)55.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
80.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Profi-Bildbearbeitung ist sicher kein Thema für die HD-Auflösung des 15-Zollers. Der Vollständigkeit halber prüfen wir aber die Farbräume. Von dem nur knapp verfehlten sRGB-Farbraum sind wir etwas überrascht. Daher vergleichen wir selbigen mit dem HP EliteBook 8570p. Der Business-Bolide hat einen etwas besseren Kontrast, eine HD+ Auflösung und deckt sRGB fast komplett ab. Die Panels von CF-53 und Latitude ATG sind beim Farbraum schlechter aufgestellt. Das ATG hat einen höheren Kontrast.
Die krasse Helligkeit kann im Außengebrauch tatsächlich für ein klares Bild sorgen, gleich ob strahlende Sonne direkt oder indirekt einwirkt. Bei Notebooks sprechen wir üblicherweise ab 250-300 cd/m² von einer Outdoor-tauglichen Helligkeit. Mit 692 cd/m² in der Mitte sollte es ja dann keine Probleme geben. Probleme gibt es auch keine, obwohl die Helligkeit im Akkubetrieb auf 310 cd/m² herunter dimmt. Im BIOS gibt es keine Option, die das aufhalten könnte.
Diese Luminanz genügt zwar für draußen, der große Aha-Effekt bleibt aber aus. Latitude ATG (Akku 666 cd/m² Mitte) und CF-53 (Akku 761 cd/m² Mitte) leuchten aber heller. Mit dem Hinweis auf unsere Vorher/Nachher-Bilder können wir aber feststellen: Mit dem Auge war im Sonnenlicht kein Unterschied zwischen 310 und 692 cd/m² auszumachen (1. Reihe, Bilder 3 und 4).
Die niedrige Blickwinkelstabilität ist mehr oder weniger Notebook-Standard, jedoch in Preisregionen von meistens unter 1.000 Euro. Dells ATG hatte gezeigt, dass auch ein HD-Panel schöne breite Blickwinkel bieten kann. Auch das CF-53 hatte, zumindest in der Horizontalen, bessere Blickwinkel (über 80 Grad). Horizontal treten bei unserer C-Klasse ab zirka 45 Grad Verfälschungen von Farben auf. Vertikal setzt dieser störende Effekt schon ab 10 Grad ein. Größere Blickwinkel sind dann wünschenswert, wenn mehrere Augenpaare in die Anzeige schauen. Genau das passiert aber, wenn die C-Klasse als Terminal oder an einem Steh-Arbeitsplatz zur gelegentlichen Dateneingabe eingesetzt wird.
Der im Testsystem verwendete Core i7 640M hat zwei Kerne, welche zwischen 2,80 (Standard) und 3,46 GHz (Turbo Boost) takten. Im Leerlauf kann die Taktung aber auch auf ein sparsames 1,2-GHz-Niveau herabsinken. Der 2010er Arrandale Prozessor ist technisch von den sparsameren Sandy und Ivy-Bridge-CPUs abgelöst worden. Dies hat Nachteile für die Energieaufnahme, wie wir unter Akkulaufzeit noch sehen werden. Alternative CPUs für diesen Barebone sind nur Arrandale-CPUs, z. B. Core i5 460M oder i3 350M. In Dells ATG werkelt immerhin die Folgegeneration (i5 2520M) und im Toughbook CF-53 sogar eine brandaktuelle Sandy-Bridge-CPU (i5 3320M)
Die im Prozessor integrierte Intel HD bietet Unterstützung bei HD Video-Dekodierung (MPEG-2, VC-1 und AVC). Technisch wird sie von den deutlichen schnelleren HD 3000 und HD 4000 GPUs deutlich überholt. Der Speichercontroller kann bis zu acht Gigabyte DDR3-RAM adressieren. Die beiden einfach zugänglichen Slots sind mit 2 x 4.096 MB DDR3 RAM (PC3-12800, Dual Channel) belegt.
Prozessor
Ist die C-Klasse mit dem Arrandale Prozessor noch auf der Höhe der Zeit? Was die Rechenleistung betrifft, ja, aber mit Einschränkungen. 14 bis 21 % Nachteil gegenüber aktuellen i5 CPUs machen für die Praxis keinen großen Unterschied. Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit, Multi-Core) vergibt an das Testsystem 2,51 Punkte. Der Vergleich fällt für die C-Klasse dennoch zum Nachteil aus, denn hier steht ein alter i7 gegenüber neuen i5 CPUs. Die Konkurrenzmodelle mit i7 Dual Core (bei ATG verfügbar) würden den Bullman 15-Zoller in Grund und Boden rechnen. Kritisch kann es werden, wenn die integrierte Grafik rechnen muss. Wie der OpenGL-Test zeigt, hängt selbige 442 bis 653 % hinter HD 3000 und HD 4000.
System Performance
Wirkt sich die schwache Rechenleistung der GPU auf die Systemleistung aus? Kann der SSD-Speicher diesen Nachteil vielleicht wieder wett machen? Die C-Klasse hat Glück, Der PCMark Vantage honoriert die Intel SSD 330 (120 GB) mit 38.433 Punkten im HDD Sub Score. Dies führt zu einem Gesamt-Score, der mehr oder weniger dem des Latitude ATG gleicht. Das CF-53 mit seiner normalen 5.400 U/Min-Festplatte hat, wie zu erwarten, keine Chance. Panasonic bietet seltsamerweise keine SSD-Konfiguration an, obwohl die Erschütterungsfestigkeit für den Einsatzzweck auf der Hand läge. Der PCMark 7 erzeugte wiederholt einen Absturz.
PCMark Vantage Result | 12117 Punkte | |
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Massenspeicher
Der Intel Flash-Speicher (330 Series SSDSC2CT120A3K5, 120 GB) bietet SSD-typisch extrem kurze Zugriffszeiten, vor allem bei den kleinen Dateien. Die Zugriffszeit von 0,1 ms ist ein Indiz dafür und die 512K- sowie 4K-Tests zeigen den Speicher in der Gesellschaft einer teuren Fujitsu Workstation mit Micron RealSSD C400 (256GB). Nur eine Samsung SSD 840 (+25 %) oder die ADATA S510 (+20 %) kann im 4K-Test noch einen Tick schneller lesen. Das Latitude ATG mit seiner Lite-On LAT-256M2S (-47 %) kann hier nicht mehr mithalten.
Grafikkarte
Die integrierte Intel GMA zeigte sich bereits im OpenGL Test des Cinebench R11.5 sehr leistungsschwach. Ein Vergleich mit der Datenbank zeigt aber, es handelt sich um die normale Performance dieser GPU. Bei Last liegt die Taktung bestenfalls bei 474 MHz, im Idle wird bei 372 MHz Energie gespart.
3DMark 06 Standard Score | 1866 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 394 Punkte | |
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Geräuschemissionen
Leise Arbeitsgeräte sind in der Fertigung oder auf der Baustelle nicht so wichtig, wie im Büro. Dennoch prüfen wir diesen Eigenschaft sehr genau. Die C-Klasse fiel nämlich von Beginn an durch ein nervendes Aufjaulen des Lüfters auf. Im Leerlauf schaltet sich die aktive Kühlung temporär für zirka zwei Minuten ab. Dann ist der 15-Zoller lautlos und wir messen nur das Grundrauschen des Raumes. Zwischendrin springt der Lüfter jedoch alle zwei Minuten ruckartig an und dreht binnen Sekunden fast bis zur maximalen Lautstärke: 44,8 dB(A).
Dies wäre ein dicker Minuspunkt, aber wir haben einen Ausweg gefunden: Die Fan Calibration im BIOS. Einmal durchgeführt veränderte sich das Verhalten zwar nicht grundsätzlich, beim Aufdrehen alle zwei Minuten liegt der Pegel aber nur noch bei 37,5 dB(A). Im Akkubetrieb sind es 36,5 dB(A), ebenfalls im Leerlauf.
Unter hoher und konstanter Last locken wir dann die Reserven aus dem Kühlsystem heraus. Wenn Furmark (GPU) und Prime 95 (CPU) gleichzeitig laufen, so wird ein Pegel von 46 dB(A) erreicht. Ein 3DMark 2006 erzeugt knapp 45 dB(A). Die Konkurrenten dürfen sich ausgewogenerer Lüfter erfreuen und haben einen niedrigeren Stress-Pegel.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 37.3 dB(A) |
DVD |
| 32.9 / dB(A) |
Last |
| 44.8 / 46.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das massige Gehäuse sollte genug Spielraum zum Abführen der Wärme haben. Dennoch erwärmt sich die Base bei konstant hohem Geräuschpegel unter Last, punktuell auf über 40 Grad. Im Leerlauf verteilt sich die Wärme sehr gleichmäßig über das Chassis. Auf der Unterseite liegen höchste und niedrigste Temperatur gerade mal sechs Grad auseinander.
Im Stresstest steigt die Abwärme an einigen Punkten deutlich an, übersteigt aber niemals 50 Grad. 48 Grad messen wir in der Nähe des Luftauslasses. Der Prozessor meldet währenddessen Temperaturen von bis zu 86 Grad am Prozessor. Der Takt schwankt jetzt zwischen 1,2 und 2,8 GHz, wobei ersteres nur sporadisch alle 30 Sekunden für Sekundenbruchteile auftritt. Von Throttling zu sprechen, wäre übertrieben, zumal die obigen CPU-Benchmarks keine Leistungseinbußen für diesen CPU-Typ aufzeigten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-9.7 °C).
Lautsprecher
Den zwei Lautsprechern im unteren Feld der TFT-Rahmung sind nur mittenbetonte Klänge zu entlocken. Tiefen fehlen vollständig, differenzierte Höhen gibt es schon gar nicht. Das wundert nicht, denn flach eingebaute Lautsprecher haben ohne Subwoofer-Unterstützung kein Volumen. Die kleinen Lautsprecher spielen bei höchster Lautstärke verzerrungsfrei ab.
Energieaufnahme
Wenn nebenan die CNC-Fräsmaschine mit mehreren tausend Watt werkelt, dann spielt ein Notebook mit 20 bis 70 Watt keine Rolle mehr. Das mag stimmen, aber auch hier werfen wir einen kritischen Blick auf die Energieaufnahme. Selbige ist im Vergleich zu den Konkurrenten sehr hoch, speziell wenn die niedrige Rechenleistung in Betracht gezogen wird.
Auffällig ist die maximale Idle-Energieaufnahme von 27 Watt. Der Grund hierfür ist die eingestellte maximale Helligkeit von fast 700 cd/m², aber auch die schlechte Energieeffizienz des Arrandale Core i7. Deshalb und wegen der hohen minimalen Luminanz von 210 cd/m² liegt der niedrigste Energieverbrauch bei 20,5 Watt. Die Konkurrenten Dell ATG (8-18 Watt) und Toughbook CF-53 (6-18 Watt) besitzen aktuellere Plattformen und gleichsam extrem helle Displays, ihre Leerlauf-Energieaufnahme ist aber deutlich geringer.
Die Energieaufnahme unter konstanter Höchstlast schwankt zwischen 59 und 68 Watt (Stresstest). Das 90-Watt-Netzteil hat genügend Spielraum, um währenddessen auch noch den Akku zu laden. Selbiges dauert mit 3:12 Stunden allerdings länger als die eigentliche Laufzeit (WLAN-Test).
Aus / Standby | 0.2 / 1.2 Watt |
Idle | 20.5 / 25.7 / 27.3 Watt |
Last |
52.3 / 68.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die Akku-Betriebszeit von 4:42 Stunden im WLAN-Test liegt deutlich hinter Dells ATG (6:30 Stunden, 60 Wh) oder hinter Panasonics CF-53 (6:27 Stunden, 69 Wh). Für die geringere Laufzeit braucht das Bullman-Gerät sogar einen 9-Zellen-Akku mit 73 Wattstunden. Dies ist eine Folge der oben geschilderten schlechten Energieeffizienz der Arrandale-Plattform.
Die Luminanz der Anzeige war während des Tests auf 210 cd/m² gedimmt (üblich sind 150), eine niedrigere Leuchtdichte ist nicht einstellbar. Die Laufzeit beim Abspielen einer DVD mit 210 cd/m² erreicht 3:43 Stunden, also etwas weniger als der WLAN-Test. Bei maximaler Helligkeit im Akkubetrieb (310 cd/m²) verringert sich diese Zeit auf 3:00 Stunden. 100 Candela kosten dem Laptop also 43 Minuten Laufzeit. Jetzt wird klar, warum der Barebone-Hersteller im Akkubetrieb die Helligkeit von möglichen 700 cd/m² auf 310 cd/m² herabsetzt.
Beim Latitude ATG kann statt des optischen Laufwerks ein Multibay-Zweitakku (4 Zellen 48 Wh) in den Schacht geschoben werden (125 Euro). Außerdem kann der 6-Zellen-Hauptakku (im Test) durch einen 9-Zellen-Akku (97 Wh) ersetzt werden. Eine solche Ausrüstung würde die Bullman C-Klasse (kein Multibay) um ein Vielfaches bei der Laufzeit schlagen.
Die Bullman C-Klasse SRD i7 15HD ist definitiv kein Laptop für jeden und schon gar nicht für den Consumer. Optik, Gewicht, Technik und nicht zuletzt der hohe Preis lassen den 15-Zoller für den privaten Nutzer extrem uninteressant erscheinen. Keine Spiele, kein Full HD, ja noch nicht mal ein vorzeigbares, ultradünnes Chassis. Wer braucht so etwas?
Die Zielgruppe der C-Klasse SRD sind Industrie und Handwerk. Wo Schmutz, Lärm, Feuchtigkeit aber auch raue Handhabung vorherrschen, da fühlt sich der Semi Ruggedized Laptop wohl. Er steuert per serieller Schnittstelle die CNC-Fräsmaschine oder überwacht die Betriebsparameter eines Schweißroboters. Einsatzgebiete dieser Art sollten nicht mit CAD und Konstruktion verwechselt werden. Dies findet in Büros statt, braucht spezielle Grafikkarten nebst hochauflösenden TFTs und eine Semi-Ruggedized-Gerätehülle wäre völlig übertrieben.
Der (veraltete) Arrandale Core i7 arbeitet seine Aufgaben flink ab, die integrierte Grafiklösung ist mangels Turbo-Funktion aber sehr langsam. Die SSD ist ein echter Geschwindigkeits-Boost (Intel SSD 330 Series, 120 GB).
Das Vorzeige-Merkmal ist das SRD, das Sun Readable Display. Der Kontrast ist, gemessen an der höchsten Helligkeit von 692 cd/m² (Mitte, Netzstrom), mit 412:1 ziemlich gut. Relevante Farbräume deckt die HD-Anzeige nicht ab und die Blickwinkel sind für die Preisklasse enttäuschend (speziell vertikal). Die fulminante Helligkeit (knapp 700 cd/m²) fällt im Akkubetrieb leider auf 310 cd/m² zurück (Mitte). Das reicht auf der matten Anzeige zwar immer noch für draußen, aber ein Vorteil verpufft.
Von Seiten der funktionellen Verarbeitung kann uns die C-Klasse im Vergleich zu Latitude ATG und Toughbook CF-53 am wenigsten überzeugen. Trotz des massiven Gewichts befinden sich keine Staubklappen vor den Anschlüssen und auch kein Henkel zum Transport am Gerät. Die Ecken sind nicht stoßgepuffert, sondern lediglich für die Griffigkeit gummiert. An der Stabilität von Deckel und Base gibt es kaum Makel, jedoch bieten die beiden Konkurrenten mit weniger Gewicht Ähnliches (Panasonic: mehr Kunststoff).
Beim Preis liegen die Kontrahenten relativ dicht beieinander: Bullman C-Klasse SRD i7 15HD (1.845 Euro inkl. MwSt.), Dell Latitude E6430 ATG (2012er Modell, 2.000 Euro, sehr ähnliche Konfiguration 128 GB SSD), Panasonic Toughbook CF-53 (2.500 Euro). Attraktiver als die C-Klasse ist das Latitude E6430 ATG, welches einen topaktuellen Ivy-Bridge-Prozessor, längere Laufzeiten, einen Docking-Port, ein besseres Display und ebenfalls eine SSD mitbringt. Einziger Mangel: keine serielle Schnittstelle. Panasonic schiebt sich mit dem hohen Preis etwas ins Abseits, zumal dafür noch nicht einmal eine SSD im Gehäuse steckt (serielle Schnittstelle).