Test Asus U56E-XX028V Notebook
10 Stunden Akkulaufzeit - dabei kann es sich doch nur um ein Netbook handeln? Keineswegs! Mit dem Asus U56E tritt ein einfaches Office-Notebook an, neue Mobilitätsrekorde aufzustellen. Ultradünn, leicht und ausdauernd - diese Prädikate sollen nun auch die 15,6-Zoll-Klasse erobern.
Bei der Ausstattung gibt es wenig Überraschendes zu sehen: Ein Core i5-2430M, 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 500 Gigabyte große Festplatte sind lediglich gute Durchschnittskost. Umso selbstbewusster ist der Kaufpreis von etwa 730 Euro, während ähnlich ausgestattete Konkurrenten wie das Samsung E3520 bereits ab 500 Euro erhältlich sind. Damit ist das U56E kaum günstiger als Acers Ultrabook Aspire S3, auch wenn dieses als 13,3-Zoll-Gerät einen leicht abweichenden Kundenkreis anspricht.
Überhaupt ist es schwer, direkt vergleichbare Modelle zu finden, die sowohl in Formfaktor als auch Mobilität dem Kandidaten von Asus entsprechen. Eines dieser Notebooks könnte das Toshiba Satellite R850 sein, welches von uns allerdings in einer deutlich hochwertigeren Ausstattungslinie mit dedizierter AMD-Grafikkarte getestet wurde. Eine mit dem U56E-XX028V weitgehend identische Konfiguration ist ab etwa 680 Euro erhältlich.
Ob Asus neben der Mobilität auch klassische Office-Merkmale wie die Qualität der Eingabegeräte nicht vergessen hat? Dies wollen wir im nun nachfolgenden Test ausführlich untersuchen.
Robustes und elegantes Aluminium - so wirbt der Hersteller mit einem Sticker auf dem Notebook. Zumindest bei äußerlicher Betrachtung ist dieses Versprechen nur zum Teil korrekt, denn viele Oberflächen, mit Ausnahme des gebürsteten Displaydeckels und einer dünnen Platte unter der Tastatur, bestehen aus gewöhnlichem Kunststoff. Die Farbgebung reicht von silbrig-grauer Metalliclackierung bis hin zu einer matt-schwarzen Handballenauflage, die mit einer leichten Gummierung überzogen wurde. Das U56E macht damit einen eher biederen, aber wertigen Gesamteindruck.
Auch die Angabe der Gehäusedicke von einem Zoll, umgerechnet also gut 2,5 Zentimetern, gilt nur mit Einschränkungen. Der voluminöse 74-Wh-Akku ragt nach unten aus dem Chassis heraus und hebt das Notebook an der Rückseite um mehr als einen Zentimeter an. In Verbindung mit einem Gewicht von etwa 2,5 Kilogramm schränkt dies die auf den ersten Blick hohe Mobilität doch merklich ein.
Die Stabilität sowie Verarbeitungsqualität bewegen sich auf einem durchschnittlichen Niveau. Insbesondere über dem DVD-Laufwerk sowie unter der Tastatur kann man das Gehäuse bei Druck leicht verformen, wobei gelegentlich auch ein leises Knacken zu vernehmen ist. Das von straffen Scharnieren gehaltene Display kann nur beidhändig geöffnet werden, wippt bei Erschütterungen aber dennoch mehrere Sekunden nach. Auch wenn die Verwindungssteifigkeit besser als bei vielen Konkurrenten ausfällt, sollte man den Deckel besser mittig und mit vorsichtigem Griff betätigen: Schon eine leichte Berührung mit dem Finger am Displayrahmen genügt, um die Flüssigkristalle des angrenzenden Panels zu beeinflussen und den Bildinhalt zu verfälschen.
Das erst vor wenigen Wochen getestete Samsung E3520 kann trotz seines deutlich günstigeren Preises problemlos mit dem U56E mithalten. Asus zollt hier den Bemühungen Tribut, eine möglichst geringe Bauhöhe des Notebooks zu erreichen. Abhilfe würde dabei der noch intensivere, aber kostspielige Einsatz von gleichermaßen leichten wie stabilen Metallen bieten, beispielsweise Aluminium oder Magnesium. Bereits seit Jahren ein Vorbild ist dabei das Unibody-Gehäuse der MacBook-Reihe von Apple, welches aus einem einzigen Block Aluminium herausgefräst wird.
Die Schnittstellenausstattung des U56E deckt alle alltäglichen Bedürfnisse ab, ohne dabei jedoch mit besonderen Extras zu punkten. Ein USB-3.0- sowie zwei USB-2.0-Ports sollten in den meisten Fällen ausreichen, um zusätzliche Peripherie anzuschließen. Weiterhin stehen sowohl HDMI als auch VGA für die Ansteuerung externer Monitore oder Projektoren zur Verfügung. Leider ist die Grafikeinheit der Sandy-Bridge-Prozessoren nicht in der Lage, zeitgleich beide Ausgänge sowie das Notebook-Display zu betreiben - erst die kommende Ivy-Bridge-Generation soll dies ermöglichen.
Nur am Rande erwähnen wollen wir die obligatorischen Anschlüsse für GBit-LAN, Kensington Lock sowie Kopfhörer und Mikrofon. Gemessen am Aufpreis zu anderen Office-Notebooks fehlt uns ein gewisser Mehrwert, den beispielsweise eSATA, DisplayPort oder gar die neue Thunderbolt-Schnittstelle bieten könnten.
Bei der Verteilung der Anschlüsse hat Asus vieles gut, manches aber auch weniger optimal gelöst. Der an der Vorderfront platzierte 4-in-1 Kartenleser (SD/MMC/MS/MS Pro) ist ebenso leicht erreichbar wie die auf der linken und rechten Seite verteilten USB-Ports. Besonders ausladende USB-Sticks können jedoch unter Umständen dazu führen, dass die benachbarten Schnittstellen blockiert werden und somit verloren gehen. Ebenfalls ungünstig sind die sehr weit nach vorne verlagerten Displayausgänge: Besser wäre hier eine Platzierung auf der Rückseite, um die Kabel außerhalb der Arbeitsfläche des Nutzers zu halten.
Kommunikation
Für die Verbindung zu Funknetzwerken sorgt eine PCIe Mini Card von Intel. Der Adapter mit dem Namen Centrino Wireless-N 1030 ist ein Einstiegsmodell und ermöglicht Bruttodatenraten von bis zu 300 MBit/s beim Empfang beziehungsweise 150 MBit/s beim Senden (1x2 Antennenlayout). Dabei werden mit 802.11b/g/n alle aktuellen Übertragungsstandards im 2,4-GHz-Netz, nicht jedoch das 5-GHz-Band unterstützt. Ebenfalls integriert ist Bluetooth in der nicht mehr ganz aktuellen Version 3.0.
Lediglich 0,3 Megapixel kann die in den Displayrahmen integrierte Webcam auflösen. Die rauschende und unscharfe Bildqualität erscheint einem Mittelklasse-Notebook unangemessen, zumal teilweise bereits Einstiegsgeräte wie das Lenovo ThinkPad Edge E325 hochwertige 2,0-Megapixel-Sensoren besitzen. Kaum besser ist der Ton des eingebauten Mikrofons: Stimmen werden dumpf und mit überbetonten Mitten aufgenommen, worunter die Verständlichkeit hörbar leidet.
Zubehör
Neben einem 65-Watt-Netzteil, einer Treiber-CD sowie den üblichen Garantieinformationen hat Asus dem U56E noch ein Staubtuch sowie einen Kabelbinder beigelegt. Eine Recovery-DVD muss der Nutzer hingegen selbst brennen.
Weitere Beigaben sind in elektronischer Form auf der Festplatte zu finden. Neben einem umfangreichen Benutzerhandbuch hat der Hersteller verschiedene Systemwerkzeuge und Tools vorinstalliert, die beispielsweise auch Cloud-Dienste wie einen websynchronisierten Kalender umfassen. Ebenfalls nützlich ist die als "SmartLogon" bezeichnete Software, mit Hilfe derer man sich per Gesichtserkennung an einem Benutzerkonto anmelden kann.
Wartung
Nach dem Lösen von drei Schrauben an der Unterseite kann der Nutzer die Wartungsklappe des Notebooks öffnen. Hier verbergen sich jedoch lediglich der Arbeitsspeicher sowie die Festplatte; für den Tausch weiterer Komponenten müsste das Notebook vollständig demontiert werden. Auf Nachfrage wurde uns von Asus bestätigt, dass dies, wie bei den meisten Herstellern, den Verlust der Garantie zur Folge hätte.
Garantie
Die Herstellergarantie beträgt 24 Monate ab Werk, kann aber gegen Aufpreis verlängert werden. Eine Erweiterung auf 3 Jahre Pick-Up- & Return-Service ist bei verschiedenen Onlinehändlern zu Preisen ab 70 Euro möglich. Voraussetzung ist dabei, dass das sogenannte WEP (Warranty Extension Package) innerhalb von 90 Tagen nach dem Kauf des Notebooks aktiviert wird.
Tastatur
Hochwertige Eingabegeräte, dabei insbesondere die Tastatur, gehören zu den wichtigsten Eigenschaften eines guten Office-Notebooks. Das U56E setzt dabei auf das im aktuellen Trend liegende Chiclet-Design, welches trotz der schicken Optik wohl nicht den Geschmack jedes Käufers treffen wird. Die schwarzen Tasten mit einer Größe von 15 x 15 Millimetern wurden auf der Oberseite leicht strukturiert, sind durch ihre komplett ebene Fläche aber dennoch erst nach kurzer Eingewöhnung sicher zu treffen. Lobenswert: Layout und Abmaße der Funktionstasten unterscheiden sich kaum von gewöhnlichen Desktop-Tastaturen, ferner wurde ein vollständiger Ziffernblock integriert.
Nicht vollends überzeugen konnte uns das Schreibgefühl. Der Druckpunkt der kurzhubigen Tasten könnte sowohl etwas präziser als auch härter ausfallen, um dem Nutzer ein besseres Feedback zu liefern. Trotz der insgesamt recht geringen Geräuschkulisse mindert zudem ein leichtes Klappern die subjektive Qualitätsanmutung. Eine bessere Wertung verdient sich hingegen die Stabilität, welche dank Aluminiumplatte unter der Tastatur auf einem sehr guten Niveau liegt. Insgesamt erreicht das U56E dennoch nicht ganz den hohen Standard des Samsung E3520 oder Toshiba Satellite R850.
Touchpad
Mit nur 8,5 x 5,5 Zentimetern Größe verschenkt Asus einen Teil der Fläche, den das von Synaptics stammende Touchpad auf dem großen 15-Zoll-Gehäuse einnehmen könnte. Bei der voreingestellten mittleren Mausgeschwindigkeit lässt sich der Zeiger nicht ohne ein erneutes Ansetzen des Fingers über die gesamte Breite des Bildschirmes bewegen. Die über eine flache Kante von Handballenauflage separierte Eingabefläche bietet im Gegenzug jedoch hervorragende Gleiteigenschaften, eine überdurchschnittliche Präzision sowie eine verzögerungsfreie Umsetzung aller Befehle. Dazu gehören auch umfassend konfigurierbare Multitouch-Gesten.
Als Ersatz für die Maustasten dienen zwei in Chromoptik gehaltene Buttons. Einen klar definierten Druckpunkt bieten diese leider nur bei mittiger Betätigung, die Funktion wird jedoch bis in die Randbereiche gewährleistet. Das ausgesprochen leise Klick-Geräusch fällt auch in ruhigen Umgebungen nicht weiter störend auf.
Das U56E verfügt über ein 15,6 Zoll großes, verspiegeltes Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Dies sorgt für eine relativ geringe Pixeldichte von nur 100 dpi, die in diesem Preisbereich jedoch an der Tagesordnung ist.
Ebenso unauffällig präsentiert sich die Hintergrundbeleuchtung mit einer maximalen Leuchtdichte von durchschnittlich 217 cd/m². Dies genügt, um auch in hellen Innenräumen andere Lichtquellen zu überdecken. Die Ausleuchtung ist dabei sowohl subjektiv als auch nach unseren Messwerten recht gleichmäßig. Noch etwas stärker leuchtet das Display des ähnlich teuren Toshiba Satellite R850, andere Konkurrenten wie das HP ProBook 4530s liegen etwas hinter unserem Testkandidaten von Asus.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 229 cd/m²
Kontrast: 197:1 (Schwarzwert: 1.16 cd/m²)43.87% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.23% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Vom Hersteller CMO stammt das verbaute TN-Panel mit der Bezeichnung N156B6-L0D. Wie auch bei den meisten Konkurrenten handelt es sich um ein qualitativ eher unterdurchschnittliches Produkt, wie das schwache Kontrastverhältnis von 197:1 bestätigt. Verantwortlich dafür ist der mit 1,16 cd/m² hohe Schwarzwert, der in dunkler Umgebung eher an ein helles Grau erinnert.
Ebenso schlecht fällt auch der für die professionelle Bildbearbeitung wichtige Farbumfang aus. Den meisten Nutzern wird diese Einschränkung in der Praxis jedoch nicht störend auffallen, zumal die verspiegelte Displayoberfläche den Eindruck einer subjektiv kräftigen und lebhaften Farbdarstellung erweckt.
Dieser positive Effekt kehrt sich bei der Nutzung des Notebooks im Freien leider in das Gegenteil um. Deutliche Reflexionen prägen die Darstellung, unter direkter Sonneneinstrahlung wird der Bildinhalt sogar vollkommen unlesbar. Abhilfe würde hier eine stärkere Hintergrundbeleuchtung von über 250, besser noch über 300 cd/m² leisten. Im Optimalfall wäre die Displayoberfläche zudem entspiegelt, wie es beispielsweise beim Samsung E3520 der Fall ist.
Unsere regelmäßigen Leser werden es bereits ahnen: Auch die Blickwinkelstabilität des günstigen TN-Panels kann nicht überzeugen. Der Neigungswinkel der Displayscharniere muss auf wenige Grad genau justiert werden, um Verfälschungen bei Kontrast oder Farbdarstellung zu vermeiden. Als etwas geringer erweist sich die horizontale Abhängigkeit, doch mehr als zwei, höchstens drei Personen können den Bildschirm nicht gleichzeitig ohne Einschränkungen betrachten.
Wer sich dementsprechend entscheidet, ein externes Display anzuschließen, ist sowohl mit dem HDMI- als auch VGA-Ausgang gut beraten. Ein hochwertiges Analogsignal ist dabei keine Selbstverständlichkeit, wie wir erst kürzlich wieder feststellen mussten.
Auch wenn sich die nächste Intel Generation namens Ivy Bridge bereits langsam am Horizont abzeichnet, gehört der verbaute Core i5-2430M der Sandy-Bridge-Architektur noch lange nicht zum alten Eisen. Dank Turbo Boost 2.0 bis 3,0 GHz (Basistakt 2,4 GHz), SMT-Technologie zur parallelen Abarbeitung von bis zu 4 Threads und exzellenter Pro-MHz-Leistung erreicht der Mittelklasse-Dualcore eine für fast alle Anwendungen ausreichend hohe Performance. Die TDP des gesamten Chips bleibt dabei mit 35 Watt auf einem akzeptablen Niveau. Als erwähnenswerte Besonderheit unterstützt der i5-2430M im Gegensatz zum Vorgängermodell Core i5-2410M auch die Verschlüsselungsbeschleunigung AES-NI. Für zusätzliche Informationen möchten wir Sie an dieser Stelle auf unsere CPU-Sektion verweisen.
Im Prozessor bereits integriert ist eine DirectX-10.1-fähige Grafikeinheit mit dem Namen HD Graphics 3000. Auch wenn diese trotz deutlicher Verbesserungen gegenüber älteren Generationen keine Leistungsrekorde aufstellt, sind gelegentliche Spiele in niedrigen Einstellungen durchaus möglich. Die Basistaktrate von 650 MHz kann, ähnlich wie der Prozessortakt, mittels Turbo Boost auf bis zu 1200 MHz angehoben werden. Selbstverständlich wird auch die Wiedergabe von Videos in allen bedeutsamen Formaten beschleunigt.
Etwas großzügiger hätte sich Asus bei der Speicherausstattung zeigen können. Sowohl die 500 Gigabyte fassende Festplatte als auch der 4 Gigabyte große Arbeitsspeicher erscheinen eher günstigen Einstiegsmodellen angemessen. Beide Komponenten können jedoch ohne Schwierigkeiten über eine Wartungsklappe an der Unterseite aufgerüstet werden, ein freier DIMM-Slot erleichtert dabei die Speichererweiterung. Theoretisch unterstützt die CPU sogar 8-Gigabyte-Module, ob diese jedoch problemlos von Mainboard und BIOS angesprochen werden, konnten wir leider nicht verifizieren.
Prozessor
Ein vollumfänglich ausgeschöpfter Turbo-Modus, keinerlei Restriktionen im Akkubetrieb: Das U56E ist vorbildlich konfiguriert und erreicht die zu erwartende Leistungsfähigkeit des Core i5-2430M. Mit 4761 Punkten im Cinebench R10 (64 Bit, Single-Thread) und einem Score von 2,67 Punkten im aktuellen Cinebench R11.5 (64 Bit, Multi-Thread) kann sich der Prozessor jedoch nur unwesentlich von seinem 100 MHz niedriger taktenden Vorgänger i5-2410M absetzen. Für eine deutlich höhere Performance wäre ein Quadcore wie der i7-2670QM vonnöten, der bei voller Auslastung die knapp doppelte Rechenleistung bietet.
Im Alltag gibt es jedoch nur wenige Anwendungen wie anspruchsvolle Bild- oder Videobearbeitung, die von einer schnelleren CPU spürbar profitieren würden. Der von Asus gewählte Prozessor bildet einen sinnvollen Kompromiss zwischen Leistung, Preis und Stromverbrauch.
Massenspeicher
Eine herkömmliche Festplatte mit 500 Gigabyte Kapazität dient dem U56E als Speichermedium. Das von Hitachi stammende Laufwerk (HTS547550A9E384) dreht mit 5400 U/min und bietet einen Cache von 8 Megabyte.
Höchstleistungen bei den Übertragungsraten lassen diese Daten nicht erwarten. Ein Benchmark mit dem Programm HD Tune offenbarte eine durchschnittliche Lesegeschwindigkeit von 62,2 MB/s, womit sich der Datenträger nur im unteren Mittelfeld platzieren kann. Mit knapp 70 MB/s schneller agiert die Samsung HM321HI des E3520, noch deutlich bessere Werte liefern Festplatten mit 7200 U/min, wie beispielsweise im HP ProBook 4530s.
Die Zugriffszeit von 18,9 Millisekunden könnte durch den Einsatz einer SSD erheblich verbessert werden, eine solche wird vom Hersteller selbst jedoch nicht angeboten. Wer den hohen Preis und die verminderte Speicherkapazität in Kauf nimmt, kann durch den Einbau eines schnellen Modelles einen spürbaren Geschwindigkeitsschub erzielen.
System Performance
Im PCMark Vantage sowie PCMark 7 bewegt sich das U56E mit 5674 beziehungsweise 2039 Punkten im Bereich dessen, was mit der verbauten Hardware möglich ist. Vor allem die gemächlich arbeitende Festplatte verhindert dabei bessere Ergebnisse.
Auch in der Praxis stellen die Ladezeiten derselbigen den Nutzer gelegentlich auf eine Geduldsprobe. Fairerweise müssen wir jedoch anmerken, dass diese Problematik bei jedem Notebook ohne SSD zu beobachten ist. Nachdem das Betriebssystem gestartet sowie die gewünschten Programme geöffnet sind, lässt es sich zügig und verzögerungsfrei arbeiten.
PCMark Vantage Result | 5674 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2039 Punkte | |
Hilfe |
Grafiklösung
Die Intel HD Graphics 3000 gehört wohl zu den am häufigsten getesteten Grafikkarten in unserem Testlabor. Ohne Auffälligkeiten erreichte der im Prozessor integrierte Chip in allen synthetischen Benchmarks die zu erwartende Performance, sowohl im Netz- wie auch Akkubetrieb. Das Leistungsangebot genügt dabei nur niedrigsten Anforderungen, bereits Einstiegsmodelle aus dem dedizierten Segment - als Beispiel sei hier die Radeon HD 6490M genannt - können sich zum Teil um 50 bis 100 Prozent absetzen. Da zudem der aktuelle DirectX-11-Standard nicht unterstützt wird, lassen sich Anwendungen wie der 3DMark 11 nicht einmal starten.
3DMark 05 Standard | 5806 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3229 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1584 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Auf Grund der umfangreichen Messwerte in unserer Datenbank wollen wir die Betrachtung der Spieletauglichkeit der HD Graphics 3000 auf drei aktuelle Spiele beschränken.
Den Anfang bildet dabei die Formel-1-Simulation F1 2011. In rasanten Rennen mit bis zu 24 Teilnehmern wird insbesondere die Grafikkarte stark gefordert, so dass wir mit der langsamen Intel GPU lediglich in 800 x 600 Pixeln bei minimalen Details noch flüssige Bildraten von 33 fps erzielen konnten. Die Optik kann unter diesen Bedingungen nicht mehr überzeugen, höhere Auflösungen ruckeln allerdings zu stark.
Ebenfalls niedrigste Settings, jedoch zumindest 1024 x 768 Pixel stellen die maximal spielbaren Einstellungen im Aufbaustrategie-Titel Anno 2070 dar. Die gemessene Framerate von durchschnittlich 31 fps kann im späteren Spielverlauf oder bei größeren Städten dennoch weit unter die Marke von 30 Bildern pro Sekunde fallen. Da Anno keine besonders hohen Bildraten benötigt, schränkt dies das Spielerlebnis aber nur geringfügig ein.
Sport frei! Den grafisch etwas anspruchsloseren Abschluss bildet die Fußball-Simulation Fifa 12 von EA. Selbst die native Displayauflösung von 1366 x 768 Pixeln, hohe Details sowie zweifache Kantenglättung werden mit einer noch knapp spielbaren Bildrate von 26,6 fps quittiert. Wer AA deaktiviert und die Detailstufe leicht senkt, darf sich über eine zu jedem Zeitpunkt flüssige Darstellung freuen.
Wer partout auf eine dedizierte Grafikkarte verzichten möchte, sollte überlegen, auf die kommende Ivy-Bridge-Generation zu warten. Diese soll nach letzten Gerüchten eine um etwa 60 Prozent verbesserte Grafikleistung bieten. Alternativ sind für Spiele auch die Llano-Prozessoren von AMD zu empfehlen, doch muss bei diesen ein deutlich unterlegener Prozessorteil in Kauf genommen werden.
Geräuschemissionen
Asus hat die Möglichkeiten des großen 15-Zoll-Gehäuses in vorbildlicher Weise genutzt und ein überzeugendes Kühlsystem implementiert.
Im Leerlauf agiert das U56E nahezu lautlos und wird auch empfindlichen Zeitgenossen nicht störend auffallen. Lediglich die Festplatte gibt gelegentlich leicht surrende Zugriffsgeräusche von sich, die aber selbst in leisen Umgebungen kaum zu bemerken sind. 31,8 bis 32,6 dB(A) sind gute Werte, die wir von einem Office-Notebook aber auch erwarten.
Auch unter Last bleibt die Geräuschentwicklung zurückhaltend. Im 3DMark 06, der hier stellvertretend für andere 3D-Anwendungen herangezogen werden soll, steigt die Lautstärke auf lediglich 33,9 dB(A). Einzig die praxisferne Kombination aus Prime95 und FurMark vermag es, dem Notebook noch höhere Lüfterdrehzahlen zu entlocken (37,7 bis 39,9 dB(A)).
Trotz diesem sehr guten Abschneiden beweist auch an dieser Stelle das günstige Samsung E3520, wie es noch ein wenig besser geht. Ob dieser mess-, kaum aber hörbare Unterschied in der Praxis letztlich von Bedeutung ist, steht auf einem anderen Blatt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 32.2 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.6 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 33.9 / 37.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Qualitäten der Kühlung werden ebenso von der Temperaturentwicklung des Notebooks unterstrichen.
Ohne Belastung können die Oberflächentemperaturen mit durchschnittlich nur 26,3 Grad Celsius voll und ganz überzeugen. Auch wenn sich dieser Wert unter Last auf 32,5 Grad Celsius erhöht, bleiben die wichtigen Handballenauflagen deutlich unter der Körpertemperatur und damit subjektiv angenehm kühl. Wer das Notebook auf den Oberschenkeln nutzen möchte, sollte insbesondere den bis zu 47,2 Grad heißen Luftauslass meiden, kann dies bei normaler Belastung ansonsten aber bedenkenlos tun.
Während unseres Stresstests konnten wir maximal 82 Grad Celsius für den Core i5-2430M ermitteln. Dank dieses vergleichsweise geringen Wertes sind auch bei höheren Umgebungstemperaturen und einem nach jahrelanger Nutzung verstaubten Kühler keine Stabilitätsprobleme zu erwarten. Selbst bei größtmöglicher Auslastung konnten wir einen weiterhin aktiven Turbo Boost von etwa 2,6 GHz beobachten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-3 °C).
Lautsprecher
Ja, wo sind sie denn? Es kostet mehr als einen schnellen Blick, um die Lautsprecher des U56E zu entdecken. Schließlich fanden wir zwei kleine Öffnungen an der Vorderseite des Notebooks, hinter denen sich die Quelle unserer Musik zu verstecken schien.
Das Prädikat "Brüllwürfel" haben sich die integrierten Boxen dabei redlich verdient, auch wenn sich die Wiedergabequalität über das Control-Panel noch leicht optimieren lässt. Insbesondere sollte die standardmäßig aktivierte Klangverbesserung namens "Sonic Focus" abgeschaltet werden, da selbige eher das Gegenteil bewirkt: Der ohnehin etwas blecherne und mittenbetonte Sound wird ansonsten noch stärker verfälscht.
Trotz der guten Maximallautstärke empfiehlt es sich somit, für Filme oder Musik auf hochwertige Kopfhörer oder ein externes Soundsystem zurückzugreifen. Neben der immer zu bevorzugenden digitalen Übertragung per HDMI steht dafür auch ein analoger Klinke-Ausgang zur Verfügung.
Energieaufnahme
Mit 8,7 bis 11,0 Watt wird das U56E die Stromrechnung des Käufers im Leerlaufbetrieb nicht nennenswert belasten. Werte dieser Größenordnung sind absolut klassenüblich und werden auch von den Konkurrenten Samsung E3520 oder dem HP ProBook 4530s erreicht.
Bei praxisnaher Belastung im 3DMark 06 steigt der Verbrauch auf 34,8 Watt an, der Höchstwert wird mit 56,1 Watt in unserem Stresstest (Prime95 und FurMark) erreicht. Auf Grund seiner dedizierten Radeon HD 6450 verbraucht das Toshiba Satellite R850 hier etwas mehr, sollte in einer vergleichbaren Konfiguration (R850-18U) aber in etwa auf dem identische Niveau landen.
Obwohl das Netzteil mit 65 Watt ausreichend dimensioniert wurde, erreicht es bedenklich hohe Temperaturen von über 62 Grad Celsius. Es sollte demnach darauf geachtet werden, dass eine möglichst ungehinderte Luftzirkulation gewährleistet wird, um ein Überhitzen zu vermeiden.
Aus / Standby | 0.3 / 0.7 Watt |
Idle | 8.7 / 10.8 / 11 Watt |
Last |
34.8 / 56.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Nun wird es spannend: Neben der geringen Dicke des Notebooks ist es hauptsächlich das Versprechen einer langen Akkulaufzeit, welches den vergleichsweise hohen Kaufpreis des U56E rechtfertigen soll.
Von den versprochenen 10 Stunden konnten wir immerhin 9 Stunden und 5 Minuten erreichen. Wenn wir Asus zugutehalten, dass der von uns genutzte Battery Eater Readers Test eine zumindest minimale Auslastung erzeugt, könnte die Herstellerangabe unter optimalen Voraussetzungen im Leerlauf durchaus erreicht werden.
Für die Praxis bedeutsamer ist das Szenario des Surfens per WLAN. Bei angepasster Displayhelligkeit (etwa 150 cd/m²) hielt das Notebook dabei über 7 Stunden durch - ein toller Wert, der nicht zuletzt dem riesigen 74-Wh-Akku zu verdanken ist. Kaum ein direkter Konkurrent schafft hier mehr als 5 Stunden, selbst viele Netbooks scheitern an dieser Marke.
Unter der Belastung des Battery Eater Classic Tests, maximaler Displayhelligkeit und aktivierten Funknetzwerken sinkt die Laufzeit auf immer noch exzellente 2 Stunden ab. Der leistungsfähige Prozessor fordert hier seinen Tribut.
Mit dem U56E hat sich der Hersteller Asus an einer spannenden Kombination versucht: Die Qualitäten eines herkömmlichen Office-Notebooks könnten zusammen mit den Laufzeiten eines Netbooks ein in dieser Form fast konkurrenzloses Paket ergeben.
Leider offenbarte unser Test einige entscheidende Schwachstellen, die den Reiz dieser interessanten Idee merklich trüben. Dies beginnt bereits beim Gehäuse. Der herausstehende Akku macht die teuer erkaufte Schlankheitskur des Chassis teilweise wieder zunichte. Zudem genügt der sparsame Einsatz von Aluminiumoberflächen nicht, Einbußen in der Stabilität vollständig zu verhindern. Dem recht ordentlichen Touchpad steht eine nur mittelmäßige Tastatur gegenüber. Vielschreiber werden nicht umhinkommen, über den Einsatz eines zusätzlichen externen Keyboards nachzudenken.
Pluspunkte gibt es für die gute Anwendungsleistung des Core-i5-Prozessors sowie die äußerst langen Akkulaufzeiten. Auch wenn wir die versprochenen 10 Stunden nicht ganz erreichen konnten, lässt sich das Notebook bei leichten Aufgaben in der Praxis fast einen kompletten Arbeitstag fernab der Steckdose nutzen. Mit einem entspiegelten und helleren Bildschirm wäre das U56E auch für die Nutzung unter freiem Himmel zu empfehlen, doch ist dies mit dem verbauten Display leider kaum möglich.
Letztendlich hängt unsere Kaufempfehlung davon ab, ob der Käufer bereit ist, für die gesteigerte Mobilität einen Aufpreis von etwa 200 Euro zu investieren. Alle anderen werfen einen Blick auf das mehrfach erwähnte E3520 von Samsung, welches in unserem Test mit seinem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis glänzte.