Test Asus Pro B551LG-CN009G Notebook
Schaut man sich die Spezifikationen an, kommt zunächst Freude auf: Ein schneller Core i7 trifft auf ein mattes IPS-Display in Full-HD-Auflösung und die neue Nvidia GeForce 840M. Wer jetzt auf ein Multimedia-Notebook tippt, liegt nur teilweise richtig, denn Asus definiert als Zielgruppe mobile Business-Profis und unterstreicht diesen Anspruch durch zahlreiche Sicherheitsfeatures, Docking-Port, Dualband-WLAN, ein ergonomisches Keyboard und die Pro-Versionen von Windows 7 oder 8. Besonders viel Wert scheint Asus bei diesem Notebook auf "professionelle Qualität" zu legen, denn auf der Seite zum Gerät ist u. a. zu lesen: "...es ist gebaut und getestet, um gängige Industriestandards in Sachen Qualität, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit souverän zu übertreffen." An diesen hohen Maßstäben muss Asus sich messen lassen.
Die Kombination aus professionellen Business Features und Multimediafähigkeiten ist so selten auf dem Markt anzutreffen. Deshalb sehen wir die beiden anderen Notebooks, die wir für diesen Test als Vergleich heranziehen, auch nicht in direkter Konkurrenz zum Asus Pro. Im Kern geht es um einen Vergleich zwischen den verschiedenen CPUs, Grafikkarten und Massenspeichern. Außerdem wollen wir zwei Alternativen im selben 15,6-Zoll-Format aufzeigen, von denen eine deutlich teurer und die andere ein ganzes Stück günstiger angeboten wird als das Testgerät für 1.250 Euro. Für etwa 1.600 Euro bekommt man das HP EliteBook 850 G1-H5G44ET mit einem matten Full-HD-Display auf TN-Basis. Die CPU Intel Core i7-4600U (2x 2,1-3,3 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) unterscheidet sich nur geringfügig von der des Testgerätes. Als Grafikösung kommt die Radeon HD 8750M von AMD zum Einsatz. Das HP zeichnet sich durch ein besonders flaches Design aus und wiegt mit knapp über 2 kg deutlich weniger als das dickere Testgerät, das auf 2,5 kg kommt. 2,1 kg bringt das dritte Notebook im Test auf die Waage. Es handelt sich um das Lenovo ThinkPad S540 20B30059GE mit einem Intel Core i5-4200U (2x 1,6-2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) und ebenfalls mattem TN-Full-HD-Display, das als Massenspeicher im Gegensatz zum Asus Pro und zum HP "nur" eine herkömmliche HDD mit SSD-Cache mitbringt und für etwa 900 Euro zu haben ist. Auch die beiden Konkurrenten zum Asus pro verfügen über einige Sicherheitsfeatures wie Fingerabdruckleser und/oder TPM-Chips bzw. SmartCard-Reader.
Gehäuse
Das aus Aluminium und Kunststoff gefertigte Gehäuse zeichnet sich durch ein kantiges und schlichtes Design aus und vermittelt keinen besonders hochwertigen, aber auch keinen billigen Eindruck. Die Rückseite des recht flexiblen, aber dafür druckresistenten Deckels besteht offenbar aus mattem, schwarzem Kunststoff, das laut Asus mit Carbon verstärkt wurde, und ist damit der Oberfläche des Bildschirmrahmens recht ähnlich. Einen dezenten optischen Akzent setzt die anthrazitfarbene Oberseite der Base, die im Bereich der Tastatur abgesenkt ist und davor durch eine für Fingerabdrücke empfängliche Brushed-Metal-Oberfläche verziert wird. Als unproblematisch stellt sich das Öffnen mit einer Hand dar. Bei abrupten Bewegungen schwingt der Deckel kaum nach. Erst mit viel Kraft ließ sich die Base (Magnesiumrahmen im Inneren) leicht verwinden, ohne Geräusche von sich zu geben. Der Luftauslass vor dem Scharnier kann kaum verdeckt werden. Die Verarbeitung ist soweit OK, leider gibt es Unregelmäßigkeiten wie unnötigerweise überstehende Kanten im Bereich der Fuge zwischen Gehäuseunter- und Oberschale zu vermelden (siehe Bild oben). Die sist bei beiden Testgeräten gut sichtbar und auch ertastbar.
An Innereien wie Lüfter oder RAM-Bänke kommt man nur heran, wenn man Garantie und Gewährleistung aufs Spiel setzt und die Unterseite der Base abschraubt. Insgesamt wollen 19 Schrauben unterschiedlicher Länge gelöst und anschließend wieder richtig zusammengesetzt werden. Immerhin kann der Akku auch ohne Demontage gewechselt werden.
Das Gehäuse unseres ersten Testmusters war etwas verzogen, sodass der vordere linke Standfuß stets in der Luft hing; im Laufe des Tests hat sich das etwas gebessert, blieb aber störend. Unser Kontrollgerät wies diesen Mangel nicht auf.
Ausstattung
Sehr ordentlich ist die Anschlussvielfalt ausgefallen, denn neben dem üblichen Standard hat es immerhin für DisplayPort und SmartCard Reader gereicht. Und auch der untote, im Businessbereich aber wohl immer noch wichtige Oldie VGA ist mit an Bord. Rechts sitzt hinten der DVD-Brenner, deshalb sind die wenigen Anschlüsse dort nach vorne gewandert, wo sie stören können. Auf der linken Seite erstrecken sich die ganzen restlichen Ports und Steckplätze über die gesamte Breite. Laut Asus' Seite kann das Gerät über den an der Unterseite gelegenen Docking-Port mit der Asuspro Ultra Docking Station verbunden werden, zu der wir aber weder Informationen noch Angebote finden konnten.
Dem USB-3.0-Port hinten links gefiel es im Test mit unserem ersten Sample, gelegentlich allerdings nicht gezielt reproduzierbar die Verbindung zur angeschlossenen USB-3.0-Festplatte zu unterbrechen und sogleich wieder herzustellen. An der Platte liegt das definitiv nicht, denn an den anderen Ports und auch bei anderen Notebooks trat diesen Phänomen bisher noch nie auf. Bei unserem Zweitgerät können wir in dieser Hinsicht keine Probleme beobachten.
Kommunikation
Unser Testgerät bringt weder UMTS noch LTE mit. Laut Asus soll es Modelle damit geben. Das WLAN-Modul von Intel versteht sich auf auf die üblichen IEEE802.11-Standards in den Bändern 2,4 und 5 GHz und Bluetooth 4.0, nicht jedoch auf "Gigabit-WLAN" (ac). Im individuellen Testsetup des Autors präsentierten sich die Empfangseigenschaften als leicht unterdurchschnittlich. Zwei Mauern und etwa 8 Meter Abstand zum Router führten noch nicht zu einer Verringerung des Datendurchsatzes, die trat aber bei zunehmend erschwerten Bedingungen früher ein als bei den meisten anderen Notebooks, die der Autor bisher in den Händen hatte.
Sicherheit
In diese Kategorie fallen: USB-Blockierung über das Asuspro Business Center (Bild), Shockshield-Festplattenschutz, TPM-Chip 1.2, RF-Fingerabdruckleser, SmartCard-Steckplatz, Festplattenverschlüsselung, Intel Anti-Theft-Technologie, Computrace LoJack (Sperrung und Datenlöschung aus der Ferne, Ortung) und eine zufolge Asus besonders große Widerstandsfähigkeit etwa gegen Stöße.
Zubehör
Neben Garantieunterlagen, einem mit "Benutzerhandbuch" betitelten Zettel und Recovery-Medien für Windows 8.1 war im Karton nichts zu finden: Achtung: Das vorinstallierte Windows 7 sollte bald nach dem Kauf gesichert werden, falls man es auf Dauer verwenden will.
Garantie
Asus gewährt ausweislich des Aufklebers auf der Rückseite eine 24-monatige Herstellergarantie, die natürlich neben der gesetzlichen Händlergewährleistung gilt. Bei Hardware-Händlern kann man die Garantie z. B. für 75 Euro von zwei auf drei Jahre verlängern.
Eingabegeräte
Tastatur
Der Hersteller nutzt die nicht eben flache Bauweise des Kandidaten und spendiert ihm eine großzügig dimensionierte, spritzwassergeschützte Inseltastatur mit Nummernblock, die sich vor allem durch ihren für Notebook-Verhältnisse langen Hubweg positiv von vielen Konkurrenten abhebt. Die flachen und rutschhemmend gummierten Tasten verfügen über einen gut spürbaren Druckpunkt, der nicht zu nahe am recht weich abgefederten Anschlag liegt. Das sollte vorzeitigen Ermüdungserscheinungen vorbeugen. Angenehm zurückhaltend fällt die Geräuschkulisse beim Schreiben aus, lediglich die größeren Tasten quittieren ihre Betätigung mit dezenten Klickgeräuschen.
Eine separate Zehnertastatur dienst zumeist dem schnellen, blinden Erfassen größerer Mengen an Zahlen. Leider fallen Gesamtfläche und Tastengröße dieses Teils der Tastatur dafür aber zu gering aus. Die rechte Hand wird dazu gezwungen, eine unnatürliche Haltung mit Krampfpotenzial einzunehmen, und man schaut unwillkürlich ständig hin, um nicht die falschen Tasten zu treffen. Das mag nach erheblicher Eingewöhnungszeit oder generell bei Frauen mit sehr kleinen Händen nicht (mehr) gelten, aber der Autor hat die Zehnertastatur des Asus Pro intuitiv gemieden.
Eigenwillig präsentierte sich bei unserem ersten Testgerät die Taste, mit der man zusammen mit Fn WLAN und/oder Bluetooth aktiviert bzw. deaktiviert. Aus unerfindlichen Gründen passierte bei Betätigung gerne mal gar nichts, und die Funktionalität konnte erst durch einen Neustart wieder hergestellt werden. Unser Zweitgerät zeigte hier keine Auffälligkeiten.
Touchpad
Clickpad-Gegner wird freuen, dass Asus sich für herkömmliches Touchpad mit separaten Tasten entschieden hat. Die minimal angeraute Fläche fällt ausreichend groß aus und registriert an den äußeren Rändern keine Eingaben mehr. Die Tasten lassen sich gut treffen und bieten bei einem als angenehm empfundenen Widerstand ein gutes haptisches Feedback. Ansprechverhalten und Präzision waren unauffällig. Über die Software Asus Smart Gesture (Bild) lassen sich Gesten mit bis zu drei Fingern komfortabel konfigurieren. Wir gehen davon aus, dass dazu unter Windows 8 auch die typischen Randgesten etwa für das Charm-Menü gehören.
Display
Asus hat sich für die Full-HD-Auflösung (16:9) entschieden, was verteilt auf 15,6 Zoll 141 ppi ergibt. Bei dieser Auflösung kann das "ideale" menschliche Auge aus etwa einem halben Meter Entfernung theoretisch noch einzelne Pixel auseinanderhalten, in der Praxis zeigt sich hingegen eine saubere und scharfe Darstellung auch kleiner Schrift. Das Panel basiert auf der für Blickwinkelstabilität und gute Kontraste stehenden IPS-Technologie und bringt passend zum Business-Anspruch eine matte Oberfläche mit.
Die Helligkeit erreicht mit maximal 328 cd/m² einen sehr hohen Wert, der auch im Akkubetrieb gehalten wird. Da können die beiden anderen Notebooks im Test mit Rückständen von 15 bis 20 % nicht ganz mithalten. Tolle 90 % bei der Ausleuchtung gewährleisten ein subjektiv fast völlig homogenes Schwarzbild, Screen Bleeding liegt bei unserem Exemplar nicht vor.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 328 cd/m²
Kontrast: 863:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 3.7 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.85 | 0.5-98 Ø5.2
63% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
69.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
67.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.35
Asus Pro B551LG-CN009G GeForce 840M, 4650U, Kingston SVP200S37A256G | HP EliteBook 850 G1-H5G44ET Radeon HD 8750M, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | Lenovo ThinkPad S540 20B30059GE Radeon HD 8670M, 4200U, WDC WD10JPVX-08JC3T5 + Sandisk SSD U110 16GB | |
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Display | |||
Display P3 Coverage | 67.3 | 50.8 -25% | 53.3 -21% |
sRGB Coverage | 96.7 | 72.3 -25% | 76 -21% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 69.4 | 51.9 -25% | 54.6 -21% |
Bildschirm | |||
Helligkeit Bildmitte | 328 | 264 -20% | 280 -15% |
Brightness | 310 | 264 -15% | 274 -12% |
Brightness Distribution | 90 | 83 -8% | 84 -7% |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.64 -68% | 0.81 -113% |
Kontrast | 863 | 413 -52% | 346 -60% |
Delta E Colorchecker * | 3.7 | 11.37 -207% | 10.84 -193% |
Delta E Graustufen * | 4.85 | 13.09 -170% | 12.6 -160% |
Gamma | 2.35 94% | 2.68 82% | 2.76 80% |
CCT | 7077 92% | 12953 50% | 15823 41% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 63 | 47 -25% | 48.7 -23% |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch der Schwarzwert von 0,38 cd/m² kann sich absolut sehen lassen. Teilt man die Luminanz durch den Schwarzwert, ergibt sich der Kontrast, der ebenfalls sehr ordentliche 863:1 erreicht und damit mehr als doppelt so hoch ausfällt wie beim HP EliteBook 850 und ThinkPad S540. In Sachen Farbgenauigkeit liegt das Testgerät in unserem Dreier-Feld als einziges Notebook nicht komplett daneben, sondern bleibt schon im Auslieferungszustand mit auch für IPS-Verhältnisse guten DeltaE-Werten von 4 (ColorChecker) und 5 (Graustufen) recht nahe an der Idealdarstellung. Das kann man von den TN-Panels der beiden Konkurrenten nicht behaupten, deren DeltaE-Ergebnisse von 11 bis 13 bei beiden Geräten in nicht profiliertem Zustand für einen kräftigen Blaustich verantwortlich sind. Die Überlegenheit der teureren IPS-Technik wird schließlich nochmals von der relativ hohen Farbraumabdeckung unterstrichen. 63 % des großen, nur für Bildbearbeiter interessanten AdobeRGB-Farbraums sind auch für IPS-Verhältnisse nicht zu verachten und verweisen die TN-Panels des HP und des Lenovo deutlich auf die Plätze - sie schaffen nur 47 bzw. 48 %.
Der matte, sehr helle Bildschirm lässt sich im Freien ohne größere Komplikationen ablesen. Das gelingt sogar noch, wenn man helle Flächen wie den Himmel im Hintergrund hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Notebooks muss man hier eher eine Position suchen, in der nichts mehr zu erkennen ist, als umgekehrt. Wenn sich die Sonne direkt im Bildschirm spiegelt, geht natürlich nichts mehr. Ansonsten eignet sich das Asus Pro besser für angenehmes Arbeiten unter freiem Himmel als die meisten anderen bisher getesteten Notebooks.
In Sachen Blickwinkelstabilität bietet das Testgerät eine sehr gute Vorstellung. Weicht man nur entweder vertikal oder horizontal von der geraden Draufsicht ab, verringern sich zwar Helligkeit und Kontrast, von TN-Panels bekannten Fehldarstellungen wie Invertierungseffekte oder verfälschte Farben treten aber nicht auf. Wie bei den meisten IPS-Panels ändert sich das, wenn man etwa in kleinen Winkel von oben und gleichzeitig von der Seite auf den Bildschirm schaut, aber auch hier sind die Bildfehler bei Weitem nicht so ausgeprägt wie bei der günstigeren TN-Technologie.
Leistung
Der schnelle ULV-Dualcore Intel Core i7-4650U (2x 1,7-3,3 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) basiert auf Intel aktueller Haswell Architektur und sollte bei Auslastung beider Kerne im Idealfall (!) noch 2,9 GHz halten können. Auch anspruchsvollere Aufgaben wie Bildbearbeitung und HD-Videoschnitt stellen kein Problem dar, solange die verwendete Software nicht aufgrund ausgeprägter Parallelisierung deutlich von vier oder mehr echten Kernen profitiert, wie das etwa bei 3D-Rendering-Programmen meist der Fall ist. Schaut man kurz vorab auf die Gaming Performance, dürfte der Prozessor die verbaute Mittelklasse-Grafikkarte Nvidia GeForce 840M nur selten limitieren.
Prozessor
Haswell CPUs werden wie die Vorgängergeneration Ivy Bridge im 22-nm-Prozess gefertigt, weisen in der Regel nur eine geringfügig gesteigerte Pro-MHz-Leistung auf, erledigen vergleichbaren Rechenaufwand aber mit signifikant geringerer Leistungsaufnahme. Machen Programme schon Gebrauch von den mit Haswell neu eingeführten Befehlserweiterungen, sind auch deutlichere Temposteigerungen gegenüber Ivy Bridge möglich.
Misst man die Performance mit dem CPU-Benchmark Cinebench R11.5 (Mehrkern), bleibt sie hinter den Erwartungen zurück. Bei Auslastung beider Kerne kommt der i7 des Testnotebooks nur auf den Score, der auch für den nominell langsameren Intel Core i5-4200U (2x 1,6-2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) im ThinkPad S540 gemessen wurde. Eigentlich müsste er aber eher mit dem Ergebnis des hier 16 % schnelleren i7-4600U (2x 2,1-3,3 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W), der im EliteBook 850-G1 zum Einsatz kommt, auf Augenhöhe liegen. Unser zweites B551-Testgerät, ausgestattet mit einer i5-4200U-CPU, liegt in diesem Test gleichauf. Die Erklärung für das auffällig niedrige Multi-CPU-Ergebnis zeichnet sich ab, wenn man die Kerntakte während des Benchmarks beobachtet. Diese können die spezifizierten 2,9 GHz nicht halten, sondern kommen auf maximal 2,3 GHz mit gelegentlichen Ausreißern nach unten. Zum Vergleich: Der Intel Core i7-4600U im EliteBook schafft hier immerhin noch dauerhaft 2,6 GHz und drosselt auch erst nach etwa 30 Sekunden auf dieses Niveau herunter. Unsere i5-Variante des B551 taktete ebenso durchgehend mit 2,3 GHz im selben Test. Im Cinebench R11.5 Einzelkern-Test kann sich die eingesetzte i7-4650U CPU dann zwar von seinen i5-4200U-Kollegen etwas absetzen, bleibt aber auch hier etwas hinter Geräten mit gleichem Prozessor zurück.
Die Leistung stellt sich im Vergleich mit anderen i7-ULV-Dualcores selber Type damit als unterdurchschnittlich dar. Das mag sich in der Praxis meistens nicht bemerkbar machen, enttäuscht aber möglicherweise Käufer, die in der Hoffnung auf einen ordentlichen Leistungsschub bewusst zum i7-Chip greifen. Im Akkubetrieb ergeben sich keine Einschränkungen.
System Performance
Geht es um die Messung der System Performance, kommen neben der CPU auch noch Aspekte wie RAM, Grafikkarte und Massenspeicher ins Spiel, die sich je nach synthetisch nachgebildetem Anwendungsszenario unterschiedlich stark gewichtet in den Ergebnissen wiederfinden. Im PCMark 7 kann sich das Testgerät zwar in jeder einzelnen Disziplin um 20 bis 30 % vom ThinkPad S540 absetzen, das hat aber auch als einziges Gerät unseres Test-Triumvirats "nur" eine mit 16 GB SSD-Cache beschleunigte, herkömmliche HDD aufzubieten, während das HP und das Asus Pro von ihren überlegenen SSDs profitieren. Dass es das Testgerät auch hier wieder nicht schafft, mit dem potenziell eigentlich sehr ähnlich schnellen EliteBook mitzuhalten, dürfte aber nicht nur auf die CPU-Problematik, sondern ebenso auf die relativ langsame SSD zurückzuführen sein. Vergleicht man den Gesamt-Score des PCMark 7 mit dem aktueller Notebooks mit i7-4600U, hellt sich der durchwachsene Eindruck kaum auf: Die weitaus meisten Geräte liegen — unabhängig von der jeweiligen Grafiklösung — 5 bis 30 % vor dem Asus Pro. Der PCMark 8 zeigt ein ähnliches Bild.
Besser ist der Eindruck, den das Testgerät bei der täglichen Arbeit hinterlassen hat. Programme und System starteten rasch, exzessives Multitasking stellte kein Problem dar.
Asus Pro B551LG-CN009G GeForce 840M, 4650U, Kingston SVP200S37A256G | HP EliteBook 850 G1-H5G44ET Radeon HD 8750M, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | Lenovo ThinkPad S540 20B30059GE Radeon HD 8670M, 4200U, WDC WD10JPVX-08JC3T5 + Sandisk SSD U110 16GB | |
---|---|---|---|
PCMark 7 | 19% | -25% | |
Score | 4176 | 5431 30% | 3021 -28% |
Lightweight | 4585 | 5223 14% | 3620 -21% |
Productivity | 3547 | 3929 11% | 2852 -20% |
Creativity | 7115 | 8686 22% | 5066 -29% |
PCMark 8 | |||
Work Score Accelerated v2 | 3883 | 4908 26% | 4106 6% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 23% /
21% | -10% /
-18% |
PCMark 7 Score | 4176 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2654 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3179 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3883 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
SSDs heben sich von herkömmlichen Festplatten vor allem durch ungleich schnellere Zugriffszeiten beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke ab, wie es bei den meisten Programm- und allen Systemstarts gefordert ist. Von aktuellen Solid State Drives erwarten wir hier (4k Read) mindestens 20 MB/s, die der im Asus Pro verbaute Kingston Flashspeicher gerade so schafft. Auch sonst muss man dem Testgerät eine vergleichsweise lahme SSD-Performance im Umgang mit inkompressiblen Daten attestieren. Die Intel SSD des HP EliteBooks kann sich in allen Teilbereichen deutlich absetzen, das sequenzielle Lesen geht geht sogar mehr als doppelt so schnell vonstatten. Das könnte sich beim Starten von Spielen, wo auch mal große Files in den Speicher geschaufelt werden, durchaus bemerkbar machen. Die HDD im Lenovo ThinkPad spielt im negativen Sinne in einer anderen Liga, wie man den Ergebnissen des CrystalDiskMark 3.0 mehr als deutlich ansieht. Einen Überblick über die Performance zahlreicher Notebook Festplatten findet der geneigte Leser in unserer FAQ-Sektion.
Asus Pro B551LG-CN009G GeForce 840M, 4650U, Kingston SVP200S37A256G | HP EliteBook 850 G1-H5G44ET Radeon HD 8750M, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | Lenovo ThinkPad S540 20B30059GE Radeon HD 8670M, 4200U, WDC WD10JPVX-08JC3T5 + Sandisk SSD U110 16GB | |
---|---|---|---|
AS SSD | 54% | ||
Seq Read | 214 | 454.6 112% | |
4K Read | 19.15 | 23.84 24% | |
4K-64 Read | 147 | 201.1 37% | |
Score Read | 188 | 270 44% | |
CrystalDiskMark 3.0 | 41% | -84% | |
Read Seq | 217.4 | 426.5 96% | 99.3 -54% |
Read 4k | 24.71 | 27.84 13% | 0.372 -98% |
Read 4k QD32 | 145.2 | 164.7 13% | 0.794 -99% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 48% /
48% | -84% /
-84% |
Grafikkarte
Die Mittelklasse-GPU Nvidia GeForce 840M mit 1 GB dediziertem Speicher wurde im März 2014 vorgestellt und basiert als eines der ersten Modelle auf der neuen Maxwell Architektur. Sie beherrscht DirectX 11.0 und natürlich die Nvidia exklusive Programmierschnittstelle CUDA, mit dessen Hilfe bisher noch wenige Programme stark parallelisierte Aufgaben auf die GPU verlagern können. Das 64 Bit schmale Interface kann nur DDR3-Speicher anbinden, nicht jedoch erheblich schnelleres GDDR5-RAM. Die geringe Speicherbandbreite wird durch den bei Maxwell vergrößerten L2-Cache entschärft, der mehr Speicherzugriffe abfangen kann.
Zum Testzeitpunkt fanden sich fünf weitere Notebooks mit identischer Grafik in unserer Datenbank. Schaut man sich die Ergebnisse des Ice Storm Benchmarks (niedrige Anforderungen, DX9, Graphics) des 3DMarks (2013) an, drängt sich ob des viel zu niedrigen Scores der Verdacht auf, dass der Test stets auf der Intel HD 5000 läuft statt — wie extra gesondert angeordnet — auf der 840M. Lassen wir dieses weitere, evtl. treiberbedingte Ärgernis gleich hinter uns und konzentrieren uns auf die aussagekräftigeren Ergebnisse des Cloud Gate Benchmarks (mittlere Anforderungen, DX10, Graphics), die zur Abwechslung mal wie erwartet ausfallen. Die stark verbreitete Mittelklasse-Vorgängerin GT 740M wird dort zumeist um 20 bis 30 % abgehängt. Somit lassen sich auch aktuelle und grafisch anspruchsvolle Spiele in mittleren bis hohen Einstellungen flüssig zocken, zukunftssicher aufgestellt ist man mit der 840M aber nicht. Die AMD Radeon HD 8750 (GDDR5) erweist sich als fast ebenbürtig, verliert gegenüber der 840M aber mit steigenden Anforderungen etwas an Boden. Komplett abgehängt wird die Radeon HD 8670M, deren Rückstand in den reinen Grafiktests bei etwa 50 % liegt. Die Physiktests unterstreichen erneut die suboptimale Integration der i7-CPU.
Asus Pro B551LG-CN009G GeForce 840M, 4650U, Kingston SVP200S37A256G | HP EliteBook 850 G1-H5G44ET Radeon HD 8750M, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | Lenovo ThinkPad S540 20B30059GE Radeon HD 8670M, 4200U, WDC WD10JPVX-08JC3T5 + Sandisk SSD U110 16GB | |
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3DMark | -4% | -35% | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 9429 | 8882 -6% | 4840 -49% |
1280x720 Cloud Gate Standard Physics | 2924 | 3127 7% | 2450 -16% |
1280x720 Cloud Gate Standard Score | 6309 | 6303 0% | 3977 -37% |
1920x1080 Fire Strike Graphics | 1605 | 1331 -17% | 829 -48% |
1920x1080 Fire Strike Physics | 4121 | 4218 2% | 3410 -17% |
1920x1080 Fire Strike Score | 1369 | 1241 -9% | 767 -44% |
3DMark Ice Storm Standard Score | 35857 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6309 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1369 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 120.3 | 62.5 | 39.3 | 19.5 |
Max Payne 3 (2012) | 41.8 | 37.3 | 30.7 | |
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 66 | 45 | 36 | 13 |
Call of Duty: Black Ops 2 (2012) | 73.3 | 58.5 | 39.7 | 26 |
BioShock Infinite (2013) | 89.1 | 51.4 | 41.8 | 14.4 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb kann man den stets aktiven Lüfter nur mit Mühe aus den normalen Umgebungsgeräuschen heraushören. Unter Last dreht er gemächlich und ohne abrupte Drehzahlwechsel auf. Das gilt besonders, wenn zusätzlich zur CPU noch die Grafikkarte unter Dampf steht. Volle Auslastung von Prozessor und GPU äußert sich in einem deutlich vernehmbaren Rauschen, das wir trotz eines minimalen, hochfrequenten Obertons nicht als lästig empfanden. Orientiert man sich an unseren Messungen, liegt die maximale Lautstärke von 42,7 dB des Asus Pro exakt im Durchschnitt aktueller Multimedia-Notebooks.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
DVD |
| 36.2 / dB(A) |
Last |
| 38.2 / 42.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mit bis zu 46 °C richtig warm wird unser Test-Notebook bei hoher und andauernder Belastung nur im hinteren Bereich des Bodens. Derartige Situationen werden beim Betrieb auf dem Schoß nur selten eintreten. Bereiche wie die Handballenablage, mit denen man normalerweise Kontakt hat, erreichen nicht einmal Körpertemperatur. Im Idle-Betrieb gilt das sogar für die gesamte Oberfläche.
Der Stresstest, bei dem wir Prime 95 und FurMark parallel laufen lassen, beweist erneut, dass Asus die Thermik nicht ganz im Griff hat. Die CPU-Takte brechen auf 2,1 GHz ein und sinken sogar gelegentlich kurz auf bis zu 1,7 GHz. Als hoch, wenn auch noch im Rahmen der Spezifikationen, stufen wir die maximalen CPU- und GPU-Temperaturen von bis zu 89 bzw. 79 °C ein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+1.5 °C).
Lautsprecher
Wir haben die Speaker zunächst in der Voreinstellung Musik (siehe Bild) mit einigen gesangslastigen Titeln wie diesem getestet. Stimmen präsentieren sich mit hoher Präsenz und klingen natürlich. Dass die Wiedergabe insgesamt mittenlastig und etwas hart ausfällt, war hier auch schon feststellbar. Der Verständlichkeit von Sprache in Filmen kommt das natürlich entgegen. Schlechter schaut es aus, wenn Musik ins Spiel kommt, die einen größeren Frequenzbereich abdeckt und mehr Bässe aufweist. Der Sound klingt dann etwas dünn und gleichzeitig gequetscht. Dynamik und Räumlichkeit halten sich in engen Grenzen. Von einer Tischplatte als Reflexionsfläche profitieren die vorne nach schräg unten abstrahlenden Lautsprecher nur gering. Die Maximallautstärke hätte für unseren Geschmack ruhig etwas höher ausfallen dürfen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Abgeschaltet genehmigt sich das Asus Pro B551LG-CN009G 0,1 Watt — unnötig. 0,4 Watt im Standby sind ebenfalls kein Ruhmesblatt. Im Idle-Betrieb (avg) sind es 10,1 Watt, was verglichen mit anderen aktuellen Notebooks desselben Formats leicht unter dem Durchschnitt liegt. Erfreulich niedrig stellt sich der Verbrauch unter voller Last dar. Alle noch sparsameren, 15,6 Zoll messenden Multimedia-Notebooks basieren auf weniger leistungsfähiger Hardware. Man muss bei der Einordung aber beachten, dass die Ursache für dieses Phänomen sicher auch in der eingeschränkten CPU-Performance zu suchen ist. Die Leistung des 65-Watt-Netzteils reicht in jeder Situation aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 6.7 / 10.1 / 11.2 Watt |
Last |
45.2 / 50.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
An dieser Stelle ziehen wir wieder aktuelle Multimedia-Notebooks im 15,6-Zoll-Format als Vergleich heran und können dem Testgerät in diesem Feld eine durchschnittliche Laufzeit sowohl im praxisnahen WLAN-Test als auch unter Last attestieren. Wie wir die einzelnen Laufzeittests durchführen, kann man hier nachlesen. Vielleicht würde das Asus Pro noch länger ohne Steckdose durchhalten, wenn die Kerntakte der CPU auch ohne Last nicht ständig bei zweimal 2,9 GHz verharren würden. Der im Test auffindbare Weg, das Notebooks davon abzuhalten, wäre es gewesen, die Laufzeittests unmittelbar nach einem Neustart durchzuführen. Sobald eine beliebige Software gestartet und wieder beendet wurde, zeigte sich das zu bemängelnde Phänomen zuverlässig. Auch ein Blick in die Leistungsüberwachung brachte keine Aufklärung, denn Prozesse mit nennenswerter CPU-Last waren nicht auszumachen.
Auch in diesem Punkt zeigte unser Zweitgerät, allerdings mit i5-4200U-CPU, ein normales unauffälliges Verhalten mit entsprechender automatischer Taktreduktion ohne Last. Der WLAN-Laufzeittest unseres Zweitgerätes mit i5-4200U-CPU fiel mit knapp 5 Stunden schließlich aber nur unwesentlich besser aus als bei der i7-Variante.
Fazit
Mit seinen vollmundigen Ankündigungen bezüglich der "professionellen Qualität" des Asus Pro B551LG hat Asus hoch gepokert und — zumindest was unser erstes Testexemplar angeht — verloren. Neben dem verzogenen Gehäuse und dem defekten USB-Port sind im Test noch eine zu niedrige CPU-Leistung, Probleme mit Nvidia Optimus (Ice Storm Benchmark), eine vergleichsweise langsame SSD und ein misslungener Nummernblock negativ aufgefallen. Das zur Kontrolle angeforderte Zweitgerät konnte zwar einzelne Beobachtungen widerlegen, einige Kritikpunkte bleiben allerdings bestehen.
Auf der Habenseite finden wir den sehr guten Bildschirm, das solide Gehäuse und die guten haptischen Eigenschaften des Keyboards vor. Die Sicherheitsfeatures sollten den Anforderungen der meisten mobilen Business User genügen, die Mobilität als solches wird allerdings durch das voluminöse Gehäuse und das recht hohe Gewicht konterkariert. Dafür gibt es viele Anschlüsse und einen brauchbaren Sound. Außerdem reicht die Gesamtleistung aus, um auch aktuelle und aufwändige Games mit guter Optik spielen zu können. Diese vielseitige Kombination besetzt eine Nische im Markt und ist und bleibt die eigentliche Stärke, die das Asus Pro aus der Masse der Konkurrenz heraushebt und den hohen Preis eigentlich als angemessen erscheinen lässt. Es bleibt allerdings ein fahler Beigeschmack aufgrund der Beobachtungen an unserem ersten Testgerät.