Sofern ideale Umgebungsbedingungen herrschen, meistert das IPS-Panel des Archos 80 Titanium selbst recht flache Einblickswinkel prima. Die Farben verfälschen nicht, der Displayinhalt bleibt les- beziehungsweise einsehbar. Kommt ein gewisses Maß Sonneneinstrahlung hinzu oder wird das Tablet in einer hellen Umgebung genutzt, sieht die Sache anders aus. Hier hat das Panel, wie jedes andere mit spiegelnder Oberfläche, arg mit störenden Lichtreflexionen zu kämpfen, die die Blickwinkelstabilität beeinträchigen. Die gute Leuchtkraft des Displays wirkt dem – so gut eben möglich – entgegen. Mit dieser Problematik steht der Archos-Knirps aber nicht allein da. Von daher vergeben wir dennoch gute Haltungsnoten in Sachen Blickwinkelstabilität.
Test Archos 80 Titanium Tablet
Rund 170 Euro kostet das Archos 80 Titanium, das rein optisch dem iPad Mini recht ähnlich sieht, aber deutlich günstiger ist als das Vorbild aus Cupertino, das erst ab 300 Euro über die Ladentheke geht. Es lohnt sich also einmal genau hinzugucken, was der 8-Zoller aus dem Hause Archos unter der Alu-Oberfläche zu bieten hat. Verbaut ist ein 1,6 GHz DualCore Prozessor des Typs Rockchip RK3066, das Gerät verfügt über 1GB Arbeitsspeicher und nicht unbedingt großzügige 8 GB Flashspeicher. Für die Grafik sorgt eine Mali 400 MP4 mit vier Kernen. Vorinstalliert ist Android 4.1 Jelly Bean. Hinsichtlich der Ausstattung ähnelt das Gerät dem großen Titanium-Bruder Archos 97 Titanium HD, das in unserem Test trotz guten Gesamtergbnisses nicht hundert Prozent überzeugen konnte. Vor allem am Display und der Darstellungsqualität sowie der Grafikleistung und der Reaktionsfreude des kapazitiven Touchscreens hatten wir einiges auszusetzen. Der HD-Modus hatte dem Gerät im Test den "Hals gebrochen". Schauen wir also, wie sich der 8-Zoller ohne HD-Funktion in unserem umfangreichen Test-Parcours schlägt.
Das 9,9 x 200 x 154 Millimeter große Gehäuse des 8-Zoll-Tablets macht auf den ersten Blick – zumindest rein äußerlich – alles richtig. Vorn reicht die schützende Glasfront nahtlos bis zum Rand, wo sie von einem schmalen weißen Kunststoffrahmen eingefasst ist. Der ist gratfrei und glatt und sorgt für ein angenehmes Gefühl bei der Handhabung. Gut 1 Zentimeter breit ist der weiße Rand, der das Display einrahmt, das sieht chic aus und steht in angenehmem Kontrast zu der silberfarbenen Rückseite des Geräts. Die ist aus matt gebürstetem Alu, fühlt sich gut an, sorgt für einen hochwertigen, edlen Look und bietet überdies lästigen Fingerabdrücke so gut wie keine Angriffsfläche. Die Anschlüsse befinden sich in übersichtlicher Anordnung sämtlichst am rechten Gehäuserand.
Die Stabilität des Gehäuses ist – ganz im Gegensatz zu Archos-Geräten wie etwa dem Archos 101 XS, das mit einer hauchdünnen Metall-Rückseite auskommt – sehr gut. Die rückwärtige Abdeckung verleiht dem Gerät eine insgesamt sehr hohe Stabilität. Dem Versuch einer Verwindung hält das Gerät bestens stand. Auch kommt es aufgrund der stabilen Rückseite nicht zu Wolken- und Schlierenbildung oder gar Geistereingaben, wie bei dem Archos 101 XS der Fall. Hier drückten sich mit Regelmäßigkeit die Fingerkuppen durch, was das Display-Verhalten massiv störte. Beim Archos 80 Titanium gibt es in der Hinsicht nichts auszusetzen. Genau wie sein großer Bruder,, das 97 Titanium HD, gibt sich der kleine Franzose als gut gebauter Beau. Allein beim Gewicht könnte man den Rotstift zücken: Denn obwohl das Gerät recht klein ist, ist es mit 440 Gramm ein rechter Brocken. Das iPad Mini ist mit rund 300 Gramm im Vergleich dazu deutlich leichter und somit handlicher.
Ausgestattet mit einem Prozessor des Typs Rockchip RK3066 mit einer Taktung von 1,6 GHz sowie einer Mali 400MP4-GPU, hat der schlanke Franzose auch anschlussseitig eine Menge zu bieten. Neben einem Micro-USB-2-Port, einer Ladebuchse und einem Mini-HDMI-Ausgang zum Anschluss des Geräts beispielsweise ans TV, verfügt das 80 Titanium über einen microSD-Karten-Slot für Karten bis 64 GB, um die sich der interne 8 GB "kleine" interne Speicher erweitern lässt. Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Nutzung des Geräts mit Kopfhörern ist ebenfalls vorhanden. Zum Vergleich: Das iPad Mini ist hier weit weniger freigiebig. Einen USB-Port oder einen microSD-Karten-Slot sucht man bei dem kalifornischen Tablet-Vorreiter vergebens. Eine weitere Besonderheit des Testkandidaten: Wie auf den Abbildungen zu sehen ist, verfügt das Archos-Gerät über einen physischen Home-Button.
Software
Das Archos 80 Titanium basiert auf dem Betriebssytem Android 4.1, Jelly Bean, was für eine nutzerfreundliche, recht flüssige Bedienung des Tablets sorgt. Das Gerät bietet vollen Zugang zum Google Play Store und einige bereits vorinstallierte Apps wie OfficeSuite Viewer – für das Lesen von Office-Dokumenten, News Republik für Nachrichten aus aller Welt sowie die App Brief me, die Facebook-, Twitter- und Nachrichten-Feeds bündelt.
Kommunikation & GPS
Das Tablet ist WLAN-fähig nach 802.11 b/g/n. Der Empfang ist allerdings mitunter etwas schwach und durchaus "wankelmütig". Auf die Möglichkeit des mobilen Datenaustauschs per Bluetooth muss der User ebenso verzichten, wie auf ein Modem, mit dem sich das Tablet unterwegs ins Internet einwählen könnte. Auch ein GPS-Modul ist nicht integriert. Hier setzt Archos auf karge Standardkost.
Kameras & Multimedia
Die Foto-Ergebnisse der rückwärtigen, mit 2 Megapixel auflösenden Kamera sind kein großer Wurf, aber für den ein oder anderen Schnappschuss brauchbar. Die Auflösung der Frontkamera ist so unwesentlich, dass Hersteller Archos sie im Datenblatt nicht einmal angibt und schlicht von einer "Webcam" spricht. Tatsächlich löst sie auch nur mit 0,3 MP auf. Damit erfüllt sie zumindest ihren Zweck etwa bei Videotelefonie. Das Ergebnis beider Kameras ist ein wenig verrauscht, die Konturen undefiniert und das Gesamtbild stark "pixelig". Insgesamt attestieren wir eine eher magere Kameraausstattung.
Zubehör
Neben der Bedienungsanleitung ist im Lieferumfang ein Netzteil mit drei verschiedenen Steckern unterschiedlicher Norm für die Benutzung im Ausland enthalten. Diese lassen sich mit zwei Handgriffen auswechseln. Überdies liegt ein USB-Kabel bei. An optionalem Zubehör bietet Archos in seinem Online-Shop beispielsweise einen Stylus – Eingabestift für kapazitive Displays – zum Preis von 14,99 Euro an.
Garantie
Was den Garantiezeitraum betrifft, so gibt Hersteller Archos an, sich an die gesetzlichen Bestimmungen zu halten. Dies entspricht einer 24-monatigen Gewährleistung, die über den Händler abzuwickeln ist.
Eingabegeräte & Bedienung
Der hübsche Franzose machte bislang – zumindest rein äußerlich betrachtet – eine gute Figur. Doch spätestens bei der Beurteilung der Bedienbarkeit und der näheren Betrachtung der Eingabegeräte war beim großen Bruder, dem optisch ebenfalls sehr gelungenen Archos 97 Titanium HD klar, dass in puncto "innere Werte" einiges im Argen lag. Im HD-Modus war eine flüssige Bedienung kaum möglich. Weder das Stöbern im Google Play Store, noch ein entspanntes Surfen im Internet waren möglich. Sämtliche Eingaben waren begleitet von einem störenden Flackern und Flimmern des Bildschirms.
Doch wie schlägt sich der jüngere 8-Zoll-Spross, der auf den HD-Modus gänzlich verzichtet im Test? Wir stellen fest: An der Reaktionsfreude und Präzision des kapazitiven Multitouch-Displays mit IPS-Technologie gibt es nichts zu mäkeln. Die Eingaben werden punktgenau umgesetzt, das Tippen auf der virtuellen Tastatur ist leichtgängig und präzise. Auch das Scrollen und "Wischen" funktioniert flüssig, ebenso das Internetsurfen und das damit verbundene Öffnen und Schließen mehrerer Tabs stellt für das Archos 80 Titanium kein Problem dar.
Werfen wir einen Blick auf das im Archos 80 Titanium verbaute 8 Zoll große IPS-Panel, das Inhalte im Format 4:3 darstellt – letzteres hat es mit dem 7,9 Zoll großen Apple iPad Mini gemein. Wie ist es also um die Luminanzwerte des Displays bestellt, das mit 1.024 x 768 Bildpunkten auflöst? Wir stellen fest: Gar nicht so schlecht. Immerhin erreicht das handliche Tablet aus Frankreich an der hellsten Stelle einen Wert von 288 cd/m2 und strahlt an der dunkelsten Stelle noch mit 236 cd/m2. Damit stellt es das größere Archos 97 Titanium HD deutlich in den Schatten. Das 9,7-Zoll-HD-Modell der Titanium-Reihe knackte in unserem Test nicht einmal die 200-cd/m2-Marke und dümpelte mit maximal 193 cd/m2 vor sich hin.
Doch wie schaut es mit dem Vergleich nach oben aus? Ziehen wir als Referenzgerät das kalifornische Tablet im Handtaschen-Format heran, wird schnell klar, dass das Archos-Gerät zwar gute, aber keine überragenden Luminanzwerte zeigt. Das Apple iPad Mini nämlich leuchtet mit maximal 363 cd/m2 und wirft damit rund 100 cd/m2 mehr in die Waagschale, mit denen es sich deutlich von dem günstigeren Gerät aus Frankreich absetzt. Bezieht man das Preis-Leistungs-Verhältnis in die Wertung mit ein, so steht das Archos-Tablet dennoch solide dar. Immerhin kostet es nur knapp die Hälfte dessen, was man für das leuchtstarke iPad Mini berappen muss.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 288 cd/m²
Kontrast: 1029:1 (Schwarzwert: 0.28 cd/m²)
Zu einer soliden Leuchtkraft gesellt sich bei unserem Testkandidaten ein ebenso erfreulicher Schwarzwert, der mit 0,26 cd/m2 gut ausfällt. Die Farben leuchten satt, die Kontraste sind knackig. In Sachen Farbbrillanz und Kontrast-Reichtum macht das Display seine Sache ordentlich.
Auch vor der Tür macht das Archos 80 Titanium eine gute Figur. Gemeint ist hier nicht die schicke Alu-Rückseite, die sich durchaus sehen lassen kann, sondern das Display, das aufgrund guter Luminanzwerte auch den Einsaz unter freiem Himmel meistert. Hier tat sich das Archos 97 Titanium HD in unserem Test schwer. Der kleine Bruder hingegen zeigt Displayinhalte trotz der spiegelnden Oberfläche und den damit einhergehenden Lichtreflexionen auch im Freien recht zuverlässig und lesbar an.
Kommen wir zu der Frage, wie sich das mit einer CPU des Typs Rockchip RK3066 und der für die Grafik zuständigen GPU Mali 400 MP4 ausgestattete Archos 80 Titanium in unserem virtuellen Benchmark-Parcours schlägt. Als Referenz-Geräte dienen der bereits im Text erwähnte Tablet-Überflieger Apple iPad Mini, das recht pfiffige, etwas kleinere Prestigio Multipad 7.0 und das mit rund 160 Euro etwa gleich teure aber ungleich viel "drömeligere" B-Tab 711 des Photo-Equipment-Herstellers Braun.
Bereits beim Performance-Check mittels Androbench 3 wird klar, wo sich unser Testkandidat in der illustren Tablet-Runde einzureihen hat. Klares Schlusslicht der Runde ist das wenig potente Gerät des Photo-Spezialisten Braun, das in unserem Test kaum zu überzeugen wusste. Das Prestigio Multipad 7.0 und das Archos-Gerät buhlen indes um Rang eins und zwei. In der Disziplin Sequential Read schlägt es das kleinere 7-Zoll Prestigio Multipad mit 26,01 MB/s, in den anderen Disziplinen muss es sich – wenn auch nur knapp – geschlagen geben. Beim Antutu Benchmark V3 hängt unser Testkandidat das Braun-Gerät abermals locker ab. Ob dies eine Leistung ist, oder unter die Kategorie "unter den Blinden ist der Einäugige König" fällt, sei dahingestellt.
AnTuTu v3 | |
I/O (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Braun B-Tab 711 | |
Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Braun B-Tab 711 |
Der Eindruck, dass es sich bei dem Archos 80 Titanium um einen "Mittelfeldspieler" handelt, erhärtet sich beim Blick auf die Ergebnisse der Grafik-Tests. Beim GLBenchmark 2.5 landet das Gerät mit 10 beziehungsweise 11 fps in beiden Disziplinen auf Platz zwei hinter dem Apple iPad Mini. Das Braun-Tab und das sonst recht starke Prestigio Multipad fallen deutlich zurück.
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Apple iPad mini | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Braun B-Tab 711 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Apple iPad mini | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Braun B-Tab 711 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Braun B-Tab 711 |
Den browserbasierten Benchmark Google V8 meistert das Testgerät im Vergleich zu den drei Vergleichskandidaten mit Bravour. 1.799 Punkte erreicht der kleine Franzose mit dem google-eigenen Betriebssystem Android 4.1. Da kann das in dem Punkt "artfremde" Gerät von Apple nicht mithalten.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Apple iPad mini | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Braun B-Tab 711 |
Beim Javascript-Benchmark Sunspider zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier hängt das Archos-Gerät die Vergleichskandidaten ab. Bei diesem Test ist weniger mehr. Daher reichen 1.149,8 ms für einen Platz an der Spitze.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 80 Titanium | |
Archos 80 Titanium | |
Apple iPad mini | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Braun B-Tab 711 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Ungetrübte Spielfreude mag bei dem Archos 80 Titanium trotz der eigentlich flotten GPU Mali 400 MP4 nicht recht aufkommen. Wenig rechenintensive Spielchen wie Angry Birds laufen zwar ohne große Ruckler flüssig durch. Auch die Rennsimulation Need For Speed – Hot Pursuit lässt sich flüssig spielen, wenngleich die recht grobkörnige Grafik das Gamer-Herz kaum höher schlagen lassen dürfte. Insgesamt geht das Tablet als Spielekonsole für unterwegs aber durch. Viel mehr als die Grundtauglichkeit für ein kleines Spielchen dürfte das Gros der User ohnehin nicht von dem 8-Zoll-Gerät erwarten.
Temperatur
Im alltäglichen Betrieb erreicht das Archos 80 Titanium nicht einmal Körpertemperatur. Maximal 33,6 Grad wird das Chassis am unteren mittleren Rand warm, was bei der Handhabung kaum auffallen dürfte. Auch unter voller Auslastung des Systems mittels der App Stability Test (GPU und CPU) für die Dauer von mindestens einer Stunde klettert die Quecksilbersäule kaum höher. Lediglich 35,6 Grad wird das Gerät unter Last warm. Das Prestigio Multipad beispielsweise wird in diesem Szenario mit über 40 Grad deutlich heißer.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die im Archos 80 Titanium verbauten Klanggeber sind keine Wucht, zählen aber auch nicht zu den schlechtesten Vertretern ihrer Art. Mitten, Höhen und Bässe sind wenig differenziert aber der Klang ist insgesamt in Ordnung, wenngleich ein wenig blechern. Wer sich damit nicht zufrieden gibt, dem bleibt immer noch der Griff zum Kopfhörer, der sich über den 3,5-mm-Klinkenanschluss mit dem Gerät verbinden lässt.
Energieaufnahme
Einen gewissen Stromhunger können wir dem Archos 80 Titanium durchaus attestieren. So schluckt das kleine Tablet im Idle-Modus bei minimaler Helligkeit und ausgeschalteten Kommunikationsmodulen 3,1 Watt. Bei maximaler Helligkeit und Profilhöchstleistung sowie eingeschalteten Kommunikationsmodulen braucht das Gerät 5,7 Watt. Hier steht das Prestigio Multipad mit einem Verbrauch von 3 Watt deutlich besser da.
Unter Last benötigt der kleine Franzose bei maximaler Helligkeit und Profilhöchstleistung während des Stability Tests Classic 7,5 Watt, im Stability Test CPU + GPU kommt das Tablet auf 8,7 Watt. Das Apple iPad Mini kommt hier mit maximal 6,3 Watt vergleichsweise besser weg.
Aus / Standby | 0 / 0.6 Watt |
Idle | 3.1 / 5.3 / 5.7 Watt |
Last |
7.5 / 8.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Werfen wir einen Blick auf die Leistungsfähigkeit des Lithium-Polymer-Akkus (eine Aussage zur Kapazität konnten wir dem Hersteller nicht entlocken), die wir anhand dreier durchgeführter Tests auf Herz und Nieren prüfen. So ermitteln wir die maximale Akkulaufzeit mittels eines Leseskripts, das bei minimaler Displayhelligkeit und ausgeschalteten Kommunikationsmodulen insgesamt 10 Stunden und 6 Minuten lief, bis der Akku-Füllstand des Archos-Geräts gänzlich zur Neige war. In dieser Disziplin hält das mit einem 4.400 mAh starken Lithium-Polymer-Akku ausgestattete iPad Mini deutlich länger durch und kommt auf insgesamt 24 Stunden Laufzeit.
Beim realitätsnahen WLAN-Test, einer praxisnahe Ermittlung der Laufzeit beim WLAN Surfen bei angepasster Display-Helligkeit und eingeschaltetem WLAN, werden verschiedene Web-Seiten im Minutentakt angewählt – kommt das Archos-Gerät auf 5 Stunden und 5 Minuten, bevor es zurück an die Steckdose muss. Das IPad Mini schafft hier 12 Stunden, das Prestigio Multipad nur rund 4 Stunden.
Unter Last ermitteln wir mittels Stability Test bei maximaler Display-Helligkeit und aktivierten Kommunikationsmodulen die minimal zu erwartende Akkulaufzeit. Hier strich das 8-Zoll-Tablet nach 3 Stunden und 5 Minuten die Segel. 5 Stunden und 20 Minuten spielt hier das Apple iPad mit, bevor es restlos leer ist. Der Akku des Prestigio Multipad ist bereits nach 2 Stunden und 31 Minuten leer gesogen.
Somit gibt sich das Archos 80 Titanium auch in puncto Akkulaufzeit im Rahmen der Vergleichsgruppe als solider Mittelfeldspieler.
Ist das 8-Zoll-große Archos 80 Titanium womöglich ein Low-Budget-Mini? Also im Sinne einer preisgünstigen Alternative zum ungleich viel teureren Apple iPad Mini, an dessen Design man sich ganz offensichtlich orientiert hat? Um es gleich vorweg zu nehmen: Dem hochpreisigen kalifornischen Tablet im Handtaschenformat konnte der – zugegeben – blendend aussehende Franzose das Wasser dann doch nicht ganz reichen.
Das tut dem Gesamteindruck, den wir von dem gut gebauten, schlanken Tablet im schicken Alu-Chassis gewonnen haben aber keinen Abbruch. Denn letztlich macht das Gerät seine Sache im Vergleich zu anderen Tablets seiner (Preis-)Klasse nicht schlecht. Da wären zunächst das hochwertig anmutende, stabile Gehäuse, die gute Verarbeitung und die Anschlussvielfalt, die uns gefallen haben. Auch die Reaktionsfreunde des kapazitiven 8-Zoll-Mulitouch-Displays kamen im Test gut an. Das Panel leuchtet überdies mit bis zu 288 cd/m2, was das Tablet auch für den Gebrauch unter freiem Himmel durchaus empfiehlt. Kleine Wermutstropfen sind der gelegentlich etwas schwache WLAN-Empfang und der mit 8 GB knapp bemessene interne Speicher, der sich wiederum per microSD-Karte um bis zu 64 GB erweitern lässt.
Dass es sich bei dem kleinen Franzosen um einen soliden Mittelfeldspieler handelt, zeigen auch die Ergebnisse unseres Benchmark-Parcours, wo sich das Gerät im Vergleich zu etwa gleich teuren Mitbewerbern wie dem Prestigio Multipad 7.0 oder dem Braun B-Tab 711 wacker schlägt. Das iPad Mini spielt in vieler Hinsicht einfach in einer andern Liga. Sei es in puncto Luminanzwerte, Akkulaufzeit oder Performance, hier kann das günstige Archos-Gerät nicht Schritt halten. Muss es aber auch nicht, denn für rund 170 Euro erhält man – so unser Fazit – ein durchaus gelungenes, optisch wie technisch ansprechendes Gerät, das den meisten alltäglichen Anforderungen an ein Tablet dieser Dimension und Preisklasse gerecht wird.