Test Archos 101 XS Tablet
Ein Tablet, das Netbook sein möchte? Auf den ersten Blick traut man dem in mattem Weiß gehaltenen 8 x 273 x 170 Millimeter großen Archos 101 xs soviel Schneid gar nicht zu. Das mag vor allem mit der im Deckel – dem Coverboard – eingelassenen Tastatur zusammenhängen, die wenig robust oder alltagstauglich erscheint. Federleicht und mit ausklappbarer Bildschirmstütze macht sie den Eindruck, als wäre sie dem Gewicht des rund 600 Gramm schweren Tablets kaum gewachsen. Ist ein bequemer Netbook-Betrieb mit dem fliegengewichtigen Standfüßchen tatsächlich möglich? Unser Test wird es zeigen.
Ebenso gehen wir der Frage auf den Grund, was das jüngste Android-Tablet aus dem Hause Archos in puncto Leistung und Anwenderfreundlichkeit zu bieten hat. Immerhin unterstützt der kleine Franzose bereits die recht frische Android-Version 4.1, alias Jelly Bean, und hat damit manchem derzeit auf dem Markt befindlichen Tablet-Kollegen etwas voraus. Prozessorseitig ist das 101 xs mit einem OMAP 4470 von Texas Instruments ausgestattet, der verfügt über 2 Cortex-A9-Kerne mit einer Taktung von 1,5 GHz. Für die Grafik-Leistung sorgt eine PowerVR SGX544. Wie sich GPU und CPU schlagen, auch dazu später mehr. Ebenso unter die Lupe nehmen wir das 10,1 Zoll große kapazitive Display, das mit 1.280 x 800 Bildpunkten auflöst und subjektiv sowie aufgrund der gemessenen Helligkeitswerte nicht eben den potentesten Eindruck macht. Ob das verspiegelte Panel einem Außeneinsatz standhält, oder womöglich schon beim Betrieb innerhalb der "vier Wände" einknickt? Mehr dazu im folgenden Test.
"Plaste" und "Elaste". Das Gehäuse des 600 Gramm schweren und 8 x 273 x 170 Millimeter großen Archos 101 xs besteht zum Großteil aus weißem Kunststoff mit mattem Finnish. Auf der Rückseite ist eine (laut Hersteller-Angabe) 0,1 Millimeter dünne Platte in matt gebürsteter Alu-Optik eingelegt. Rund um das Display findet sich ein Rahmen gleicher Farbe und Struktur. Vom Design her ist das Tablet schlicht und optisch durchaus ansprechend. Das Android-Tablet liegt gut in der Hand, es gibt keine scharfen Kanten oder störende Grate. Auch die Spaltmaße sind in Ordnung. Dennoch mag sich ein Gefühl von Wertigkeit oder ein haptischer "Genussmoment" nicht recht einstellen. Trotz Metalleinleger dominiert der Plastik-Eindruck.
Auch eine gewisse Elastizität müssen wir dem Archos 101 xs attestieren – für das Chassis eines Tablets nicht gerade tugendhaft. Bereits auf leichten Druck, mit den Fingerspitzen auf der Rückseite des Tablets ausgeübt, reagiert das Display mit dunklen "Farb-Wolken", die sich erst Sekunden später wieder auflösen. Dem Versuch einer Verwindung hält das Chassis nur bedingt stand. Auch hier reagiert das Display empfindlich und kontert prompt mit Schlieren-Mustern.
Recht pfiffig und anwenderfreundlich ist hingegen das mitgelieferte 0,5 Millimeter dicke Coverboard, das sich, mit Magneten gehalten, als schützender "Deckel" auf das Display legen lässt. Als Displayschutz für unterwegs sicher eine gute Lösung. Zumal sich verborgen im Tablet-Deckel noch eine Tastatur befindet, mit der sich das Gerät – so der Hersteller – zum Netbook adeln lässt. Auf die Funktionsweise und den Aufbau der Tablet-Tastatur-Kombi gehen wir an spätere Stelle näher ein.
Insgesamt wirkt das Gehäuse des 101 xs von Archos dem Preis entsprechend in Ordnung – einmal abgesehen von der tendenziell vorhandenen "Elastizität" des Chassis, die womöglich dem hohen Kunststoffanteil und der mit 0,1 Millimeter sehr dünn ausgefallenen Metallplatte geschuldet ist. Zum Vergleich: Das Trekstor Surftab Ventos 9.7 etwa gibt es schon für unter 300 Euro. Trotz kleinem Preis verfügt das Tablet über eine robuste Rückseite aus matt gebürstetem Alu. Die punktet mit guter Verwindungssteifigkeit und sieht obendrein noch edel aus.
Anschlussseitig verfügt das Archos 101 xs über einen Mini-HDMI-Ausgang zum Anschluss an das HD-TV sowie einen Micro-USB-Port zum Aufladen. Dieser lässt sich per separat erhältlichem USB-Host-Kabel zu einem USB-Host-Port erweitern. Überdies verfügt das Tablet über einen microSD-Steckplatz für Karten bis 64 GB. Ein 3,5-mm-Audio-Anschluss befindet sich an der linken Seite des Geräts.
Das Coverboard, das gleichzeitig als Tastatur fungiert, ist auch in der Lage, die Aufgabe einer Dockingstation zu übernehmen. Per Netzstecker an den Strom gehängt, lädt der "vielseitig talentierte Deckel" das Tablet wieder auf.
Software
Bis Herbst dieses Jahres basierte das Archos 101 xs noch auf dem Betriebssystem Android 4, Ice Cream Sandwich, das Upgrade auf Android 4.1, alias Jelly Bean, hat Archos zum jetzigen Zeitpunkt bereits vollzogen. Laut Angaben des Herstellers läuft das Tablet mit einer "puren, 'unskinned' Version von Android, ohne verlangsamende Software-Überlagerungen".
Überdies bietet das Tablet einen standardmäßig installierten Zugang zum Google Play Store sowie eine Reihe vorinstallierter Apps wie Google Maps oder den kostenlosen, virtuellen Cloud-Speicher Google Drive.
Kommunikation & GPS
Das Archos 101 xs ist WLAN-fähig nach 802.11 b/g/n, funkt also ausschließlich auf dem 2,4-GHz-Band. Via Bluetooth 4.0 überträgt es Daten über kurze Distanzen zu anderen Bluetooth-fähigen Geräten. Solo wählt sich das Tablet nicht ins Internet ein, es ist kein Mobilfunk-Modem verbaut.
Ein GPS-Modul ist ebenfalls an Bord. Die initiale Ortung erfolgt innerhalb von wenigen Minuten. Der Empfang ist auch in geschlossenen Räumen stabil, ein Fenster sollte jedoch in der Nähe sein.
Kameras & Multimedia
Das Archos 101 xs nennt – im Gegensatz zu vielen seiner Tablet-Kollegen – nur eine Kamera sein Eigen. Die am linken Tablet-Rand platzierte Frontkamera löst mit 1,3 Megapixel auf. Das ist nicht überragend, andere Hersteller bauen jedoch Knipsen in ihre Tablets ein, deren Ergebnisse noch magerer ausfallen. So löst die Frontkamera des günstigen Trekstor Vetos 9.7 gerade mal mit 0,3 Pixel auf.
Die Fotoergebnisse des Archos 101 xs sind – erwartungsgemäß – mehr schlecht als recht. Bei der genannten Pixeldichte erübrigt sich eine detaillierte Analyse der Farbdarstellung und Bildschärfe. Für Videotelefonie, etwa über Skype, ist das Ergebnis aber ausreichend. Letztlich wurde die Frontkamera genau hierfür konzipiert.
Zubehör
Im Lieferumfang befinden sich neben Tablet und Coverboard ein Netzteil mit abnehmbarem Stecker-Adapter sowie ein separates USB-Kabel und die üblichen Anleitungen. Als optional erhältliches Zubehör bietet Archos in seinem Online-Shop ein Speakers Doc an – eine Art Lautsprecherwürfel, mit dem sich das Tablet per X-Pin Connector verbindet und Musik wiedergibt. Überdies ist dort eine Docking Station erhältlich. Sie lädt das Tablet und stellt die Verbindung zu externen Geräten wie Festplatte oder USB-Stick her.
Garantie
Auf die Anfrage unserer Redaktion nach dem für das Archos 101 xs gültigen Garantiezeitraum, erhielten wir seitens des Herstellers folgende Antwort: "Unsere Garantie-Leistungen unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen." Was das genau bedeutet? Wir haben mal die freie Enzyklopädie Wikipedia bemüht und virtuell nachgeschlagen. Dort heißt es: "In der Europäischen Union bestimmt die Richtlinie 1999/44/EG Mindeststandards für die Gewährleistung beim gewerblichen Verkauf an private Endverbraucher. Insbesondere darf die Verjährungsfrist zwei Jahre ab Lieferung nicht unterschreiten und innerhalb der ersten sechs Monate muss die Beweislast in der Regel beim Verkäufer liegen. Die Gewährleistungsansprüche bestehen gegenüber dem Verkäufer, nicht dem Hersteller der Ware."
Laut dieser Definition gäbe der Hersteller, in dem Falle Archos, keine Garantie. Denn hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung, keine gesetzliche Bestimmung. In diesem Fall gibt es allein die 24-monatige Gewährleistung, bei der einzig und allein der Verkäufer als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Spiele
Beim Spieletest mit Need for Speed: Hot Pursuit trat genau das Problem zutage, was wir im Kapitel Gehäuse bereits beschrieben haben. Die Rückseite des Geräts ist so druckempfindlich, dass es immer wieder zu ungewollten Eingaben auf der Rückseite des Tablets kommt. Ein wenig beherzt zugegriffen – und das bleibt bei Autorennspielen sicher nicht aus – drücken sich die Fingerkuppen durch und lösen nicht nur Farbschlieren auf dem Display aus, sondern auch ungewollte Eingaben. Im Fall der Testperson kam es – vor allem in Kurvenlagen bei denen das Tablet geneigt wird – immer wieder zu einer unbeabsichtigten Aktivierung der "Spiel-Pause". Das Spiel läuft insgesamt ruckelfrei, die pixelige Darstellung der Fahrzeuge und der Landschaft lassen aber wenig Freude aufkommen. GPU und Display dürfen sich hier den "schwarzen Peter" teilen. Das Spiel Raging Thunder 2 hingegen ließ sich gar nicht erst testen. Bereits beim Starten stürzte das Spiel immer wieder ab.
Eingabegeräte & Bedienung
Ein kapazitiver Touchscreen in einem Tablet – das ist nichts Besonderes. Eine mitgelieferte physisch vorhandene Chiclet-Tastatur hingegen schon. Und die will auch gleich getestet werden. Um das Tablet im Netbook-Modus nutzen zu können, dreht man einfach das Coverboard um. Auf der Rückseite des Tablet-Deckels befindet sich die integrierte Tastatur. Hier klappt man zunächst den Aufsteller im 90 Grad Winkel hoch (siehe Fotostrecke rechts). Das Tablet lässt sich nun mit einem Handgriff in die vorgesehene "Rinne" setzen, wo es sich per magnetisch geführtem Docking mit der Tastatur verbindet. Die Tastatur wird vom Gerät ohne nennenswerte Verzögerung erkannt.
Die weiße Tastatur im QWERTZ-Layout nutzt fast die gesamte Breite des Tablets aus. Schreiben im Zehnfingersystem funktioniert, ist jedoch etwas mühselig, da die Tasten eng beieinander liegen. Das Schreibgefühl ist angesichts der recht klapprig anmutenden Leichtbauweise erstaunlich angenehm. Bei Druckpunkt und Tastenhub weiß der Chiclet-Knirps durchaus zu überraschen. Auch die Standfestigkeit des mobilen Doppels ist besser, als die etwas zerbrechlich wirkende Klapp-Konstruktion erwarten ließ. Überdies ist der Neigungswinkel durch die fest stehende Stütze nicht veränderbar und für unseren Geschmack ein wenig zu steil ausgefallen. Störende Reflexionen sind nicht zu vermeiden, der Blickwinkel ist insgesamt ungünstig. Nett sind ein paar Android-Shortcuts, mit denen man direkt von der Tastatur auf zentrale Funktionen zugreifen kann. Zu finden sind beispielsweise Icons wie das Android-"Häuschen" oder der geschwungene "Zurück"-Pfeil.
Nicht so gelungen ist dagegen die Anordnung von Power-Button und Lautstärkewippe am rechten unteren Rand des Tablets. Von vorn sind die Tasten nicht sichtbar. Und aufgrund ihrer geringen Größe und mangelnden Erhabenheit kaum tastbar. Im alltäglichen Einsatz dürfte die Suche nach den Tasten und die Ungewissheit, ob man nun laut, leise oder gar ausgeschaltet hat, ein wenig lästig fallen. Die Funktion Screenshot etwa – Lautstärke "Minus" und gleichzeitig gedrückter Power-Button – lässt sich aufgrund der Anordnung und Struktur der Tasten-Winzlinge nur schwer bis gar nicht auslösen.
Das Tablet verfügt über ein 10,1 Zoll großes spiegelndes Display mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Bildpunkten. Das Ergebnis der mittels Gossen Mavo-Monitor an neun Messpunkten ermittelten Helligkeitswerte ist für ein Tablet dieser Preisklasse eher mittelprächtig: Im Akkubetrieb und bei maximaler Helligkeitseinstellung erreicht das Display in der Mitte einen Wert von 239 cd/m2. An der schwächsten Stelle im linken unteren Bereich ermitteln wir einen Wert von gerade mal 180 cd/m2. Das kann die aktuelle Konkurrenz, beispielsweise das etwas teurere Google Nexus 10, besser. Für rund 100 Euro mehr erhält man hier ein Display mit Helligkeitswerten jenseits der 400 cd/m2-Marke.
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Ausleuchtung: 67 %
Helligkeit Akku: 239 cd/m²
Kontrast: 1039:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
Aber die schwache Luminanz ist nicht das einzige Problem des im Archos 101 xs verbauten Displays. Deutlich gravierender ist die Tatsache, dass das Display eine Art flackerndes "Streifenmuster" zeigt, das bei längerem Blick auf das Display an Dominanz gewinnt und die Augen schnell ermüden lässt. Vor allem bei helleren Bildschirmhintergründen tritt das latente Flirren deutlich zutage.
Die Folge: Trotz eines ordentlichen Schwarzwertes von 0,23 wirken abgebildete Konturen aufgrund des flirrenden Displays schwammig und unpräzise. Beim Außeneinsatz macht sich wiederum die mangelnde Leuchtkraft bemerkbar. Unter freiem Himmel kommt mit dem Archos 101 xs wenig Freude auf. Die Farben sind schwach, insgesamt wirkt das Bild matt. Kommt Sonneneinstrahlung hinzu, hat das spiegelnde Display kaum Chancen den Outdoor-Test zu bestehen.
Was die Blinkwinkelstabilität betrifft, so ist das Panel auch hier stark abhängig von den äußeren Bedingungen. Beim Einsatz in Räumen beispielsweise meistert das Tablet selbst flache Blickwinkel recht ordentlich. Unter freiem Himmel bietet das Archos 101 xs mangels Leuchtkraft indes keine souveräne Vorstellung.
Das Archos 101 xs unterstützt einen 1,5 GHz OMAP 4470 Prozessor von Texas Instruments mit zwei Rechenkernen und verfügt über 1 GB RAM Arbeitsspeicher. Verantwortlich für die Grafikleistung zeichnet eine SGX544 von PowerVR. Der schlanke Franzose setzt auf einen 16 GB Flash-Speicher und Android 4.1, Jelly Bean, als kürzlich noch frisch verjüngtes Betriebssystem. Doch wie schlägt sich das Tablet im direkten Leistungsvergleich mit anderen mobilen Geräten seiner Klasse. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Ergebnisse des Performance-Benchmarks mit dem Androbench 3. Bei der sequentiellen Lesegeschwindigkeit etwa bleibt das 101 xs weit hinter dem Google Nexus 10 zurück. Letzteres kommt auf 99,53 MB/s während das 101 xs mit 28,53 MB/s nicht mal ein Drittel diese Wertes erreicht. Auch das Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo macht dem 101 xs gehörig zu schaffen. In der Disziplin Random Read schafft das für rund 150 Euro erhältliche günstige Gerät 13,39 MB/s und überrundet damit selbst das starke Google Nexus 10. Das Archos Tablet schafft hier im Vergleich dazu nur 8,18 MB/s.
Der Performance-Test per GLBenchmark fällt ganz ähnlich aus. Auch hier hat das Google Nexus 10 mit 36 fps die Nase vorn, während das Archos 101 xs nur 10 fps erreicht, immerhin lässt es damit das Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo hinter sich. Der preislich deutlich günstigere Konkurrent schafft hier nur 7,5 fps.
Im browserbasierten Benchmark Google V8 spielt das Archos 101 xs mit erreichten 1.378 Punkten im Mittelfeld unserer Vergleichsgeräte mit. Nur Primus Google Nexus 10 prescht mit 2.964 Punkten weit nach vorn.
Die zweitlängste Zeit benötigt das Archos 101 xs beim Javascript-Benchmark Sunspider. Die geringste Millisekundenzahl und damit ein deutlich besseres Ergebnis erzielte hier das Prestigio MultiPad mit 1.251 Punkten.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 101 XS | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 101 XS | |
Trekstor Surftab Ventos 9.7 | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 101 XS | |
Trekstor Surftab Ventos 9.7 | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 101 XS | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 101 XS | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Archos 101 XS | |
Trekstor Surftab Ventos 9.7 | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Das Temperaturverhalten des Archos 101 xs ist weitestgehend unauffällig. Auch unter stundenlanger Volllast wird das Tablet-Gehäuse an den meisten Messpunkten (es sind neun auf der Vorder- und weitere neun auf der Rückseite des Geräts) zwischen rund 26 und 39 Grad warm. Lediglich zwei Messpunkte markieren die Ausreißer: An der Vorderseite unten steigt die Quecksilbersäule bis 40,8 Grad und auf der Rückseite links oben sogar bis auf 42,1 Grad. Im Normalbetrieb erreicht das Gehäuse eine maximale Temperatur von 36,6 Grad – das gleiche Ergebnis wurde auch an der Rückseite oben links gemessen. Mit maximal rund 46,3 Grad unter Vollast wird das Netzteil dagegen recht warm, im Normalbetrieb ist es mit 42,8 Grad nur unwesentlich kühler.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Das 101 xs verfügt über einen einzelnen Mono-Lautsprecher auf der rechten Vorderseite des Gehäuses. Selbst bei maximaler Lautstärke klingt dieser leise. Der Sound ist blechern, die Bässe sind schwach auf der Brust und die Höhen verzerrt. Der blecherne Sound hat sogar – beispielsweise beim Spielen – das Zeug zur Nervensäge.
Energieaufnahme
Im Idle-Zustand verbraucht das Archos 101 xs bei minimaler Helligkeit, aber eingeschaltetem WLAN 3,6 Watt. Bei maximaler Helligkeit schluckt der schlanke Franzose im Idle-Zustand 7,3 W und hat damit noch lange nicht genug. Unter voller Prozessor-Last genehmigt sich das Tablet satte 9,4 Watt, die gleiche Menge schluckt es beim Stability Tests CPU+GPU. Nicht mal der Schlummerzustand dimmt den Stromhunger: Im Standby-Modus nimmt das 101 xs immerhin noch 1,8 W zu sich.
Aus / Standby | 1 / 1.8 Watt |
Idle | 3.6 / 7 / 7.3 Watt |
Last |
9.4 / 9.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit einer maximalen Laufzeit von 13 Stunden und 15 Minuten im Lesetest bei minimaler Helligkeit zählt das Archos 101 xs nicht zur Spitze der Langstreckenläufer unter den mobilen Begleitern. Kollege Google Nexus 10 bleibt hier über 17 Stunden lang "wach". Der fest installierte Lithium-Polymer-Akku verfügt über eine Kapazität von 25 Wattstunden. Beim realitätsnahen WLAN-Surftest mit einer Displayhelligkeit von 150 cd/m2 hält der Akku immerhin über 9 Stunden durch. Unter voller Belastung verlangt der Akku nach rund 5 Stunden Nachschub aus der Steckdose. Hier quittiert das Google Nexus 10 bereits nach rund 3 Stunden den Dienst.
Das Archos 101 xs kommt mit pfiffiger Deckelkonstruktion daher und weiß rein optisch auch ganz gut zu gefallen. Das allerdings nur solange man das Tablet nicht anfasst. Der haptische Eindruck ist ernüchternd. Es dominiert ein Plastik-Gefühl. Aber das ist reine Geschmacksache. Allerdings begünstigt die leichte und schlanke Bauweise aus Kunststoff ganz offensichtlich einen nicht unerheblichen technischen Mangel. Die Rückseite des kleinen Franzosen ist so empfindlich, dass sich schon nach geringem Druck mit den Fingerkuppen unschöne dunkle Wolken und Farbschlieren auf dem Display breit machen. Beim Spieletest gipfelte dieses Phänomen sogar in ungewollten Eingaben. Immer wieder wurde eine Spielpause wie von Geisterhand aktiviert. Gegen das Problem der Phantom-Eingaben, Display-Wolken und geringen Verwindungssteifigkeit kann auch der ultradünne Metalleinleger auf der Rückseite nichts ausrichten.
Bleiben wir beim Display: Auch hier kommt das Archos 101 xs nicht gut weg. Kritik müssen wir an dem flimmernden Streifenmuster üben, dass das ohnehin schon nicht sonderlich leuchtstarke Panel permanent zeigt. Ein immerwährendes latentes Flackern lässt die Augen schnell ermüden und trübt das mobile Lese-Vergnügen erheblich.
Gut gelungen ist dagegen die kleine, im Deckel befindliche Chiclet-Tastatur mit der sich das Tablet per magnetischem Docking zum Netbook ausbauen lässt. Netbook? Nun ja, das ist im Fall des 101 xs vielleicht ein wenig nach den Sternen gegriffen. Aber mit 10 Fingern lässt es sich ganz gut schreiben und die Konstruktion ist alltagstauglicher und stabiler als sie aussieht.
Schlussendlich ist das Archos 101 xs – bedenkt man die teils nicht unerheblichen Mängel – gar kein so günstiges Schnäppchen, wie einen das Lidl-Angebot im November womöglich glauben machte. Da lag das Tablet für rund 330 Euro in der Auslage des Discounters.
Wer ein günstiges Tablet sucht, das stabil genug ist, um es auch mal den Kids während langer Autofahrten auf die Rückbank zu reichen, der wird beim Archos 101 xs nicht unbedingt fündig werden. Es scheitert ja schon an der Spieletauglichkeit des Tablets. Da bieten beispielsweise das Trekstor Ventos 9.7 oder das Prestigio MultiPad 7.0 Prime mehr Komfort für deutlich weniger Geld. Wer rund 100 Euro mehr drauf legt, bekommt mit dem Google Nexus 10 ein prima ausgestattetes, solides Tablet.