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Test Amazon Fire Phone Smartphone

Vier Augen sehen 3D. Innovative Features für kleines Geld will das Amazon Fire Phone bieten, bisher hat der Online-Versand dafür aber kaum Lob bekommen. Im Test erklären wir Ihnen, warum auch wir nicht überzeugt sind.

Lange brodelte die Gerüchteküche rund um ein eigenes Smartphone des Internethändlers Amazon. Im E-Reader- und Tablet-Markt war man mit den Kindle- und Fire Geräten ja schon erfolgreich gestartet. Dann war es soweit: Amazon stellte das Fire Phone vor, immerhin mit Oberklasse-SoC, hochauflösender Kamera und einem innovativen 3D-Interface. Doch die Erfolgsmeldungen blieben aus, und auch im hauseigenen Store ist das Gerät eher mittelmäßig bewertet. Was da los ist, wollen wir mit einem eigenen Test herausfinden. Zudem hat Amazon den Preis für das Fire Phone dieses Jahr drastisch gesenkt - vielleicht ist es nun ein Schnäppchen?

Als Vergleichsgeräte dienen uns das Nokia Lumia 930 mit demselben SoC sowie das Honor 6, das OnePlus One und das Huawei P8, weil sie alle ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Amazon Fire Phone (Fire Serie)
Prozessor
Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974 4 x 2.3 GHz, Krait 400
RAM
2048 MB 
Bildschirm
4.70 Zoll 16:9, 1280 x 720 Pixel, kapaztiver Touchscreen, IPS, Dynamic Perspective 3D-Darstellung, spiegelnd: ja
Massenspeicher
32 GB eMMC Flash, 32 GB 
, 29 GB verfügbar
Anschlüsse
1 USB 2.0, Audio Anschlüsse: 3,5-mm-Audiokombiport, Sensoren: Bewegungssensor, Lichtsensor, Annäherungssensor, Kompass, Barometer, A-GPS, GLONASS, NFC, Miracast
Netzwerk
802.11 a/b/g/n/ac (a/b/g/n = Wi-Fi 4/ac = Wi-Fi 5/), Bluetooth 4.0, GSM-Quadband (850/900/1800/1900), UMTS-Pentaband (850/900/1700/1900/2100), LTE-Nonaband (700/800/850/900/1700/1800/1900/2100/2600); LTE-Speed: 150 MBit/s (Download), 50 MBit/s (Upload); SAR-Wert: 0,48 W/Kg
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 8.9 x 139.2 x 66.5
Akku
9 Wh Lithium-Ion, 2.400 mAh, fest verbaut, Akkulaufzeit (laut Hersteller): 285 h
Betriebssystem
Android 4.4 KitKat
Kamera
Webcam: 2.1MP, Videos @1080p (vorne); 13.0MP, AF, OIS, LED-Blitz, Videos @1080p/30fps (hinten)
Sonstiges
Lautsprecher: Stereolautsprecher mit Dolby Digital Plus, Tastatur: virtuelles Keyboard, Headset, Schnellladegerät, USB-Kabel, SIM-Tool, Mayday, Firefly, 12 Monate Garantie
Gewicht
160 g, Netzteil: 106 g
Preis
149 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Gehäuse

Echte Begeisterung kommt beim Gehäuse des Amazon Fire Phone auf den ersten Blick nicht auf: Das Gehäuse wirkt recht schlicht, ist komplett in Schwarz gehalten und mit 8,9 Millimeter Dicke nicht gerade schlank. Die Rückseite mit der spiegelnden Glasoptik bringt dann doch einen Hauch von Luxus, ist aber anfällig für Fingerabdrücke. Die vier Kameras an der Vorderseite, die für das 3D-Interface nötig sind, stören die Optik zusätzlich. Als Gerät, das mal 599 Euro gekostet hat, würde man das Fire Phone jedenfalls nicht identifizieren.

Die Stabilität gefällt uns schon besser: Druck auf Vorder- oder Rückseite wird kaum auf dem Bildschirm sichtbar, beim Verwinden ist allerdings ab und an ein Knarzen zu vernehmen. Auch die Verarbeitung ist ordentlich, die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Eine abnehmbare Rückseite gibt es nicht, nur einen nano-SIM-Slot an der linken Gehäuseseite, den man mit dem beiliegenden Werkzeug öffnen kann.

Das Gewicht beträgt 160 Gramm, damit liegt das Amazon Fire Phone recht schwer in der Hand, besonders, wenn man die Größe bedenkt.

152.9 mm 75.9 mm 8.9 mm 164 g144.9 mm 71.8 mm 6.4 mm 147 g139.2 mm 66.5 mm 8.9 mm 160 g139.8 mm 68.8 mm 7.5 mm 130 g137 mm 71 mm 9.8 mm 170 g148 mm 105 mm 1 mm 1.5 g

Ausstattung

Das Fire Phone ist mit 64 oder 32 GByte Speicher erhältlich, der sich nicht erweitern lässt. Das SoC ist mittlerweile ein wenig veraltet, um noch als High-End-Gerät zu gelten, zudem bietet der Screen nur eine 720p-Auflösung. Immerhin gibt es 2 GByte Arbeitsspeicher und eine hochauflösende Kamera an der Rückseite.

links: SIM-Slot, Kamerataste, Lautstärkeregler
links: SIM-Slot, Kamerataste, Lautstärkeregler
rechts: keine Anschlüsse
rechts: keine Anschlüsse
oben: Standby-Taste, 3,5-mm-Audiokombiport
oben: Standby-Taste, 3,5-mm-Audiokombiport
unten: Stereolautsprecher, micro-USB-Slot
unten: Stereolautsprecher, micro-USB-Slot
Das Karussell der kürzlich benutzten Apps sieht gut aus, ist aber unpraktisch.
Das Karussell der kürzlich benutzten Apps sieht gut aus, ist aber unpraktisch.
Die Hintergründe für den Sperrbildschirm sind teils etwas unheimlich, der 3D-Effekt macht sich aber gut.
Die Hintergründe für den Sperrbildschirm sind teils etwas unheimlich, der 3D-Effekt macht sich aber gut.
Die klassische App-Übersicht gibt es auch.
Die klassische App-Übersicht gibt es auch.
Von oben lässt sich wie bei Android das Menü mit Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen herunterziehen.
Von oben lässt sich wie bei Android das Menü mit Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen herunterziehen.
Der App Shop ist etwas dünner gefüllt als der Google Play Store, und es funktionieren auch nicht alle Apps.
Der App Shop ist etwas dünner gefüllt als der Google Play Store, und es funktionieren auch nicht alle Apps.
"Quickswitch" entspricht der Ansicht der geöffneten Apps bei Android.
"Quickswitch" entspricht der Ansicht der geöffneten Apps bei Android.

Software

Beim Betriebssystem Fire OS 4.6.1 handelt es sich um eine von Amazon angepasste Version von Googles Android 4.4. Wie schon beim Test des Amazon Fire HDX 8.9 Tablets angesprochen, ist die Software darauf ausgelegt, dass sich der Nutzer beinahe ausschließlich im Amazon Kosmos bewegt. Nicht nur, dass Apps für alle angebotenen Amazon Services vorinstalliert sind, es gibt auch einen eigenen App Store und natürlich die Möglichkeit, bei Amazon direkt einzukaufen. Der Look des Betriebssystems ist unserem Empfinden nach gründlich daneben gegangen: iOS 8 oder Android 5 sehen wesentlich moderner und ansprechender aus.

Die Bedienung der Software funktioniert dann aber doch deutlich anders als bei Android und ist unserer Meinung nach wesentlich weniger intuitiv. Auf der Startseite gibt es eine Art Cover Flow, wie man es von Apple Apps kennt. Dort findet man die kürzlich verwendeten Apps. Das sieht gut aus; wenn man hier etwas sucht, muss man allerdings teils lange nach rechts scrollen. Vom linken Bildschirmrand lässt sich ein Textmenü hereinziehen, das die wichtigsten Amazon Services nach Medientyp ordnet. Dann gibt es noch die App-Übersicht, die man über den zentralen Home Button erreicht. Klickt man zweimal auf diesen, erreicht man "Quick Switch", in dem man die geöffneten Apps schließen kann. Insgesamt wirkt das alles etwas überfrachtet, weil sich Apps an zu vielen Orten verstecken können, so dass man sie oft nur schwer findet.

Einige interessante Apps installiert Amazon ab Werk:

Mit der App "Firefly" soll man seine Umgebung nach allem möglichen abtasten können, worüber man dann Infos aus Amazons üppiger Produktdatenbank bekommt und es auf Wunsch auch direkt bestellen kann. Das kann entweder Musik sein, die über das Mikro wahrgenommen wird, ein Film, der entweder über die Tonspur, die DVD-Hülle oder das laufende Bild erkannt werden soll oder ein physisches Produkt, das man fotografiert. So richtig gut funktioniert das allerdings nicht, selbst die Barcodes von Amazon Produkten führen uns nur zu einer Bing Suche.

Mit "Mayday" kann man sich rund um die Uhr jeden Tag kostenlos vom Amazon Service beraten lassen, wenn man Fragen zum Smartphone hat. Es wird dann eine Verbindung zu einem Amazon Mitarbeiter aufgebaut, den man per Video auch live sieht, man selbst wird allerdings nur gehört. Man kann alle seine Fragen an den Mitarbeiter stellen und dieser kann direkt auf Ihre Smartphone-Oberfläche zugreifen, Dinge markieren oder reparieren. Das ist sicher praktisch, größere und kleinere Fragen lassen sich so schnell lösen. Datenschützer werden aber wenig davon begeistert sein, dass Amazon Mitarbeiter Zugriff auf Ihr Handy bekommen können.

Angemerkt werden sollte noch, dass Sie ab Werk nur den Amazon App Shop nutzen können, der wegen Amazons strikter Regeln eine kleinere App-Auswahl enthält als beispielsweise der Play Store von Google. Einige der Apps, die wir ohne App Store auf dem Gerät installieren wollten, versagten außerdem den Dienst.

Kommunikation & GPS 

Wer sich von seinem Smartphone schnelles WLAN wünscht, der wird mit dem Fire Phone zufrieden sein: Alle gängigen WLAN-Standards bis hin zum sehr flotten 802.11 ac werden unterstützt. Damit lässt sich auch der weniger belegte Frequenzbereich 5,0 GHz nutzen. In zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände verfügt das Smartphone noch über die halbe Signalstärke, der Seitenaufbau geht etwas langsamer vonstatten.

Das Fire Phone versteht sich mit recht vielen Handynetzen, da es zahlreiche Frequenzbänder unterstüzt: Vier GSM-Frequenzen, fünf UMTS-Frequenzen und ganz neue LTE-Bänder stehen zur Verfügung. Bei der Geschwindigkeit ist maximal LTE Cat.4 verfügbar, was bis zu 150 MBit pro Sekunde im Download und bis zu 50 MBit pro Sekunde im Upload ermöglicht.

Der Empfang ist gut: Im innerstädtischen Bereich hatten wir im deutschen LTE-Netz von o2/EPlus sowohl in Innenräumen als auch auf der Straße meist die volle Signalstärke.

GPS Innenraum
GPS Innenraum
GPS im Freien
GPS im Freien

Das GPS-Modul kann uns innerhalb von Gebäuden nicht finden, hier leistet das OnePlus One beispielsweise bessere Arbeit. Im Freien ortet uns das Amazon Fire Phone nur auf 10 Meter genau, auch hier arbeitet das OnePlus One deutlich genauer.

Für einen detaillierteren Vergleich machen wir einen Ausflug mit dem Mountainbike und nehmen sowohl das Fire Phone als auch das spezialisierte Navi Garmin GPSMAP 64s mit, um die Genauigkeit zu vergleichen. Die Wegstrecke unterscheidet sich bei beiden Geräten schon mal um 350 Meter, das ist nicht gravierend, aber auf knapp 11 Kilometer doch ein spürbarer Unterschied. Beide Geräte schaffen es an diesem Tag meist nicht, uns korrekt auf der Strecke zu platzieren, das Profi-Navi von Garmin ist aber meist deutlich dichter dran als das Amazon Fire Phone. Der Streckenverlauf ist bei beiden Geräten noch gut erkennbar.

GPS Amazon Fire Phone – gesamt
GPS Amazon Fire Phone – gesamt
GPS Amazon Fire Phone – Kreuzung
GPS Amazon Fire Phone – Kreuzung
GPS Amazon Fire Phone – Uferweg
GPS Amazon Fire Phone – Uferweg
GPS Garmin GPSMAP 64s – gesamt
GPS Garmin GPSMAP 64s – gesamt
GPS Garmin GPSMAP 64s – Kreuzung
GPS Garmin GPSMAP 64s – Kreuzung
GPS Garmin GPSMAP 64s – Uferweg
GPS Garmin GPSMAP 64s – Uferweg

Telefonfunktionen und Sprachqualität

Die Telefon-App stellt das Tastenfeld in den Mittelpunkt: Man erreicht es als erstes, wenn man die Telefon-App aktiviert. Es gibt weitere Reiter für den Verlauf, Kontakte und Voicemail. Das alles ist einigermaßen übersichtlich und gut zu bedienen.

Die Sprachqualität ist gut, wir hören das Gegenüber via Ohrhörer laut und deutlich. Selbst bei maximaler Lautstärke gibt es kein Dröhnen, und auch bei leiseren Lautstärken ist die Stimme gut verständlich. Wir selbst kommen ein bisschen dröhnend an, wenn wir zu laut sprechen, bei normaler Sprechstimme ist die Übermittlung zum Gegenüber aber recht klar. Insgesamt ist die Klangqualität durchaus gehoben, kommt aber nicht ganz an die exzellente Klarheit von High-End-Geräten wie Sony Xperia Z3 oder Nokia Lumia 930 heran.

Frontkamera
Frontkamera

Kameras & Multimedia

Eine hochauflösende 13-Megapixel-Kamera hat Amazon an die Rückseite seines Fire Phones gebaut. Autofokus, LED-Blitz und sogar ein optischer Bildstabilisator gehören zu den Features. Auf den ersten Blick macht die Kamera gute Bilder mit ordentlicher Farbwiedergabe, passender Detailschärfe und auch in der Vergrößerung guter Qualität. Bei genauerem Hinsehen und im Vergleich fallen dann aber doch einige Macken auf: So bilden sich Farbsäume an Kanten, und helle Flächen neigen zum Überstrahlen. Man muss nun kein Freund der etwas bonbonfarbenen Bilder des Nokia Lumia 930 sein, jedoch wirken sie auch objektiv detailreicher und wesentlich dynamischer. Auch bei schlechter Beleuchtung sehen die Bilder von Nokias Smartphone schärfer aus, während die Bilder des Fire Phone beginnen, sehr körnig zu werden. Insgesamt ist die Bildqualität aber in Ordnung. Videos lassen sich in 1080p aufzeichnen, allerdings mit maximal 30 Frames pro Sekunde. Die Farbwiedergabe ist auch hier eher blass, und Flächen wirken ab und an etwas fleckig bei Farbnuancen.

Die Frontkamera mit 2,1 Megapixel löst wesentlich geringer auf als das Pendant an der Rückseite. Farben wirken hier recht blass, und auch mit der Schärfe ist es nicht so weit her. Selfies für soziale Netzwerke lassen sich damit wohl erstellen, auf hohe Qualität sollte man aber keinen Wert legen.

Bildervergleich

Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.

Szene 1Szene 2Szene 3
orginal image
Zum Laden anklicken

Zubehör

Ein Headset mit Fernbedienung liegt dem Fire Phone bei, es bietet ordentlichen Klang, und auch die Kabelfernbedienung mit Lautstärkeregler und Anrufannahme-Taste ist praktisch. Das flache Kabel vermindert zudem Kabelsalat. Außerdem gibt es ein recht großes Netzteil, das Ladezeiten von knapp 2 Stunden ermöglicht. Bunte Hüllen für das Gerät sind außerdem für knapp 15 Euro erhältlich.

Garantie

Amazon bietet nur ein Jahr Garantie für das Fire Phone, natürlich gilt aber weiterhin die gesetzliche Gewährleistung.

Eingabegeräte & Bedienung

Amazon hat sich für die Eingabe des Fire Phone etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Dynamic Perspective. Dafür wurden vier (deutlich sichtbare) Sensoren rund um den Bildschirm platziert, die die Lage des Gesichts in Relation zum Bildschirm bestimmen können. Da sie auch unsichtbares UV-Licht abstrahlen, ist dies sogar in absoluter Dunkelheit möglich. Durch diese Daten kann je nach Position des Betrachters ein 3D-Bild auf dem Monitor errechnet werden, dass sich dynamisch mitbewegt. Das ermöglicht besonders im Sperrbildschirm bei den großen Bildern tolle Effekte, auch wenn die Bilderauswahl hier oft wenig fröhlich und teilweise sogar etwas unheimlich wirkt. Auch die Bedienelemente werden großteils dreidimensional dargestellt. Ansonsten soll man durch die Neigung des Smartphones oder die Betrachtung von der Seite auch weitere Infos oder Menüs zu einzelnen Punkten aufrufen können.

Das alles ist zunächst recht beeindruckend, weil es ganz ordentlich funktioniert, hat aber doch deutliche Tücken: Zunächst bekommt das System Probleme, wenn noch jemand außer Ihnen den Bildschirm betrachtet, weil die Gesichtserkennung nun nicht mehr weiß, auf welches Gesicht es sich konzentrieren soll. Zweitens ist die erweiterte Bedienung über Kopfbewegung und Neigung des Smartphones sehr fehleranfällig, uneinheitlich und großteils umständlich. So werden die meisten Nutzer das Feature wohl recht bald abschalten.

Auch das sonstige Bedienkonzept der Software ist alles andere als logisch, auch nach einer guten Woche im Test sind wir immer noch nicht sicher, wie wir die App-Übersicht oder den Startbildschirm erreichen. Die Eingewöhnungszeit ist also recht lang, der Touchscreen funktioniert aber zuverlässig bis an die Ränder, so dass Eingaben problemlos umgesetzt werden können.

Es gibt eine eigene Kamerataste, die wir allerdings durch ihre Positionierung anfangs oft mit der Standby-Taste verwechselt haben. Außerdem sitzt unterhalb des Bildschirms eine "Home"-Taste, die restlichen Bedienelemente sind über den Bildschirm erreichbar, auch hier ist das Interface etwas uneinheitlich. Auch eine Sprachsteuerung ist vorhanden, allerdings nur in Englisch.

Die Tastatur wurde ebenfalls von Amazon angepasst und erscheint uns recht kleinteilig, vor allem auch in der Beschriftung. Dennoch lässt sich einigermaßen gut und flott damit schreiben. Wischen zur Eingabe und Sprachdiktat sind als Optionen ebenfalls vorhanden.

Tastatur hochkant
Tastatur hochkant
Tastatur quer
Tastatur quer

Display

Inzwischen gibt es das Amazon Fire Phone zum Schnäppchenpreis von 149 Euro, hätten wir allerdings die ursprünglichen 599 Euro dafür bezahlt, so wären wir über einen Bildschirm, der gerade mal mit 1.280 x 720 Pixel auflöst, doch etwas verärgert gewesen. Die vergleichsweise kleine Größe von 4,7 Zoll ergibt noch eine passable Pixeldichte von 312 ppi, dennoch bieten das Lumia 930 oder das OnePlus One mit Full-HD-Display das deutlich knackigere Bild.

Punkten kann das Fire Phone allerdings bei der maximalen Helligkeit: Durchschnittlich 564,7 cd/m² schafft keines der Vergleichsgeräte, und auch die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist mit 93 % sehr gut.

547
cd/m²
552
cd/m²
553
cd/m²
566
cd/m²
587
cd/m²
569
cd/m²
562
cd/m²
585
cd/m²
561
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
getestet mit X-Rite i1Pro 2
Maximal: 587 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 564.7 cd/m²
Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 587 cd/m²
Kontrast: 1398:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
ΔE Color 1.45 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.59 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.57
Amazon Fire Phone
Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash
Nokia Lumia 930
Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash
Huawei P8
Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash
OnePlus One
Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash
Honor 6
Mali-T628 MP4, Kirin 920, 16 GB eMMC Flash
Bildschirm
-197%
-45%
-88%
-114%
Helligkeit Bildmitte
587
275
-53%
453
-23%
423
-28%
439
-25%
Brightness
565
278
-51%
439
-22%
408
-28%
439
-22%
Brightness Distribution
93
89
-4%
91
-2%
83
-11%
93
0%
Schwarzwert *
0.42
0.28
33%
0.54
-29%
0.8
-90%
Kontrast
1398
1618
16%
783
-44%
549
-61%
Delta E Colorchecker *
1.45
10.99
-658%
4.7
-224%
5.56
-283%
7.06
-387%
Delta E Graustufen *
2.59
8.29
-220%
5.03
-94%
7.55
-192%
8.08
-212%
Gamma
2.57 86%
2.16 102%
2.27 97%
2.33 94%
2.16 102%
CCT
6520 100%
6731 97%
7439 87%
7624 85%
8134 80%
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998)
72.04

* ... kleinere Werte sind besser

Auch bei Schwarzwert und Kontrast erzielt das Fire Phone gute Werte, wird aber dennoch vom Lumina 930 mit AMOLED-Display und dem Huawei P8 geschlagen. Schwarze Flächen wirken auf dem Display des Fire Phone dennoch ziemlich tief, und die Farbdarstellung ist recht knackig.

Wie genau das Fire Phone Farben darstellt, testen wir mithilfe der Software CalMan und eines Spektralfotometers. Tatsächlich ist die Farbdarstellung hier sehr gut: Im Vergleich zum Farbraum sRGB sind die Abweichungen äußerst gering, und selbst im Vergleich zum anspruchsvolleren AdobeRGB-Farbraum sind die Werte akzeptabel. Ein Blaustich ist nicht erkennbar.

CalMan Farbgenauigkeit – AdobeRGB
CalMan Farbgenauigkeit – AdobeRGB
CalMan Farbgenauigkeit – sRGB
CalMan Farbgenauigkeit – sRGB
CalMan Farbraum – sRGB
CalMan Farbraum – sRGB
CalMan Graustufen – sRGB
CalMan Graustufen – sRGB
CalMan Sättigung – sRGB
CalMan Sättigung – sRGB

Die Helligkeit des Fire Phones ist sehr hoch, das erleichtert die Benutzung im Freien. Dennoch spiegelt der Bildschirm und macht eine Benutzung im direkten Sonnenlicht dadurch schwierig.

Bei den Blickwinkeln gibt es dank der IPS-Technologie keine Beanstandungen.

Außeneinsatz
Außeneinsatz
Blickwinkel
Blickwinkel

Leistung

Das SoC des Amazon Fire Phone heißt Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974 und hat schon zwei Jahre auf dem Buckel. Zum Erscheinungszeitpunkt zählte es noch zu den schnellsten Prozessoren auf dem Markt, inzwischen gibt es jedoch leistungsstärkere und vor allem effizientere SoCs. In unserem Nutzungsalltag reichte die Power für einen flüssige Darstellung immer aus.

In unseren Tests schlägt sich das Fire Phone gegen die eher günstige als leistungsorientierte Konkurrenz gut und kann meist sogar den ersten Platz behaupten. Der Prozessor des OnePlus One bietet insgesamt recht ähnliche Leistungswerte, auch das Huawei P8 kann gut mithalten. Auch hier muss man aber sagen, dass man für die ursprüngliche UVP des Fire Phones mit 599 Euro mittlerweile mehr Leistung erwarten kann.

Geekbench 3
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
903 Points
Huawei P8
698 Points -23%
OnePlus One
878 Points -3%
Honor 6
858 Points -5%
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
2707 Points
Huawei P8
2955 Points +9%
OnePlus One
2095 Points -23%
Honor 6
3102 Points +15%
Smartbench 2012
Productivity Index (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
9541 points
Huawei P8
5433 points -43%
OnePlus One
7028 points -26%
Honor 6
7002 points -27%
Gaming Index (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
4568 points
Huawei P8
4340 points -5%
OnePlus One
4129 points -10%
Honor 6
4327 points -5%
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
43075 Points
Huawei P8
45927 Points +7%
OnePlus One
47123 Points +9%
Honor 6
41860 Points -3%
Linpack Android / IOS
Single Thread (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
355 MFLOPS
Nokia Lumia 930
232.5 MFLOPS -35%
Huawei P8
122 MFLOPS -66%
OnePlus One
366.1 MFLOPS +3%
Honor 6
174 MFLOPS -51%
Multi Thread (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
640 MFLOPS
Nokia Lumia 930
930 MFLOPS +45%
Huawei P8
272.5 MFLOPS -57%
OnePlus One
694 MFLOPS +8%
Honor 6
231 MFLOPS -64%
BaseMark OS II
Overall (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
1339 Points
Nokia Lumia 930
1085 Points -19%
Huawei P8
1085 Points -19%
OnePlus One
1131 Points -16%
Honor 6
897 Points -33%
System (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
2164 Points
Nokia Lumia 930
1296 Points -40%
Huawei P8
1860 Points -14%
OnePlus One
1768 Points -18%
Honor 6
2079 Points -4%
Memory (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
851 Points
Nokia Lumia 930
1500 Points +76%
Huawei P8
1216 Points +43%
OnePlus One
587 Points -31%
Honor 6
508 Points -40%
Graphics (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
1973 Points
Nokia Lumia 930
1233 Points -38%
Huawei P8
882 Points -55%
OnePlus One
2382 Points +21%
Honor 6
775 Points -61%
Web (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
885 Points
Nokia Lumia 930
579 Points -35%
Huawei P8
694 Points -22%
OnePlus One
661 Points -25%
Honor 6
790 Points -11%
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
3950 Points
Huawei P8
4479 Points +13%
OnePlus One
3571 Points -10%
Honor 6
2832 Points -28%

Legende

 
Amazon Fire Phone Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974, Qualcomm Adreno 330, 32 GB eMMC Flash
 
Nokia Lumia 930 Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974, Qualcomm Adreno 330, 32 GB eMMC Flash
 
Huawei P8 HiSilicon Kirin 930, ARM Mali-T628 MP4, 16 GB eMMC Flash
 
OnePlus One Qualcomm Snapdragon 801 MSM8974AC, Qualcomm Adreno 330, 64 GB eMMC Flash
 
Honor 6 HiSilicon Kirin 920, ARM Mali-T628 MP4, 16 GB eMMC Flash

Bei den Benchmarks, die aktuelle Webtechnologien prüfen, kann das Amazon Fire Phone ganz ordentliche Werte erzielen. Hier liegen die Unterschiede teils auch im Browser: Der auf Chromium basierende Amazon Silk Browser hat gegenüber dem Internet Explorer im Lumia 930 einen klaren Leistungsvorteil.

Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
926 ms *
Nokia Lumia 930
534 ms * +42%
Huawei P8
1164 ms * -26%
OnePlus One
2180 ms * -135%
Honor 6
725 ms * +22%
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
4578 Points
Nokia Lumia 930
2737 Points -40%
Huawei P8
4084 Points -11%
Honor 6
6363 Points +39%
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
5149 Points
Huawei P8
4419 Points -14%
OnePlus One
4681 Points -9%
Honor 6
6760 Points +31%
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
7091 ms *
Nokia Lumia 930
11108 ms * -57%
Huawei P8
11808 ms * -67%
OnePlus One
7883 ms * -11%
Honor 6
5450 ms * +23%
Vellamo 3.x
Metal (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
1395 Points
Huawei P8
1254 Points -10%
OnePlus One
1622 Points +16%
Honor 6
1330 Points -5%
Multicore Beta (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
1841 Points
Huawei P8
2044 Points +11%
OnePlus One
1771 Points -4%
Honor 6
1727 Points -6%

* ... kleinere Werte sind besser

Die 32 GByte Flashspeicher in unserem Testgerät bieten nicht unbedingt die schnellsten Übertragungsraten: Hier kann sich das OnePlus One deutlich absetzen. Sequentielles Schreiben und Lesen liegt dem Speicher generell mehr als zufällige Zugriffe.

AndroBench 3-5
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
156 MB/s
Huawei P8
139.9 MB/s -10%
OnePlus One
223.6 MB/s +43%
Honor 6
80 MB/s -49%
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
56 MB/s
Huawei P8
39.58 MB/s -29%
OnePlus One
159.7 MB/s +185%
Honor 6
29.6 MB/s -47%
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
15 MB/s
Huawei P8
22.46 MB/s +50%
OnePlus One
18.27 MB/s +22%
Honor 6
17 MB/s +13%
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
4 MB/s
Huawei P8
10.04 MB/s +151%
OnePlus One
10.42 MB/s +161%
Honor 6
5.3 MB/s +33%

Im 3DMark zeigt sich die Grafikeinheit Qualcomm Adreno 330 als recht flott, auch das OnePlus One mit derselben Grafikkarte kann nicht ganz mithalten. Die Leistung im tatsächlichen Spielebetrieb sehen wir uns im nächsten Kapitel an.

3DMark
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
19068 Points
Huawei P8
9080 Points -52%
OnePlus One
16692 Points -12%
Honor 6
14104 Points -26%
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
19689 Points
Huawei P8
8743 Points -56%
OnePlus One
18074 Points -8%
Honor 6
14522 Points -26%
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren)
Amazon Fire Phone
17171 Points
Huawei P8
10494 Points -39%
OnePlus One
13167 Points -23%
Honor 6
12813 Points -25%

Spiele

3D-Games wie "Real Racing 3" stellen die Grafikkarte auch zwei Jahre nach ihrem Markteintritt nicht vor Herausforderungen: In der nativen (aber auch eher mäßigen) Displayauflösung konnten wir keine Ruckler beobachten. Einfachere Games wie "Angry Birds: Epic" laufen entsprechend ebenfalls flüssig und problemlos. Die Steuerung per Lagesensor und Touchscreen ist ebenfalls reibungslos möglich.

Eine kleine Besonderheit ergibt sich noch durch die 3D-Steuerung mittels der Kameras, hier sind einige angepasste Games vorinstalliert, die die Möglichkeiten ganz gut aufzeigen und auch Spaß machen, allerdings spielerisch nur wenig Tiefe bieten. Die Steuerung ist hier ebenfalls präzise.

"Real Racing 3" stellt die Grafikkarte vor keine Probleme.
"Real Racing 3" stellt die Grafikkarte vor keine Probleme.
"Planet Puzzles" ist eines der mitgelieferten Spiele und setzt auf die 3D-Steuerung.
"Planet Puzzles" ist eines der mitgelieferten Spiele und setzt auf die 3D-Steuerung.

Emissionen

Temperatur

Im Vergleich zum Nokia Lumia 930 geht das Fire Phone besser mit der Erwärmung des SoCs um, trotz kleinerem Gehäuse. Die maximale Erwärmung unter Volllast beträgt 37,7 Grad Celsius, was deutlich spürbar, aber nicht problematisch ist. Im Idle-Modus ist die Erwärmung wesentlich geringer und lokal auf den oberen Teil der Vorderseite beschränkt.

Leider funktioniert der GFX-Bench auf unserem Testgerät nicht, sodass wir keine Aussagen über etwaiges Throtteling treffen können.

Max. Last
 36.5 °C37.2 °C37 °C 
 38.1 °C38.5 °C37.4 °C 
 38.4 °C38.8 °C37 °C 
Maximal: 38.8 °C
Durchschnitt: 37.7 °C
34.5 °C35.3 °C34.8 °C
36.4 °C36.8 °C36.7 °C
36.4 °C36.9 °C36.7 °C
Maximal: 36.9 °C
Durchschnitt: 36.1 °C
Netzteil (max.)  33.1 °C | Raumtemperatur 21.2 °C | Voltcraft IR-260
(±) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 37.7 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Smartphone auf 32.8 °C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.

Lautsprecher

Die beiden Lautsprecher sind an der unteren Kante des Gehäuses montiert, was bei einigen High-End-Smartphones in Mode ist und generell bessere Ergebnisse liefert als eine Platzierung an der Rückseite. Allerdings ist der Stereoeffekt aufgrund des geringen Abstandes meist kaum wahrnehmbar. Beim Amazon Fire Phone haben die beiden Speaker eine ordentliche Maximallautstärke, sind aber klanglich höchstens Durchschnitt: Bässe fehlen eigentlich völlig, die Höhen sind stark überbetont und dröhnen. Über die 3,5-mm-Audiobuchse kann man aber gute Klangergebnisse erzielen.

Akkulaufzeit

Energieaufnahme

Im ausgeschalteten Modus braucht das Amazon Fire Phone wirklich gar keinen Strom, das ist schon mal erfreulich. Allerdings ist der minimale Idle-Verbrauch mit 1,3 Watt recht hoch, das OnePlus One kommt bei wesentlich größerem Bildschirm mit 0,7 Watt aus – die vier Sensoren an der Vorderseite des Fire Phone fordern hier wohl ihren Tribut. Insgesamt bleibt der Verbrauch aber noch auf Klassenniveau, lediglich der absolute Maximalverbrauch ist mit 8 Watt recht hoch.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0 / 0.2 Watt
Idledarkmidlight 1.3 / 1.8 / 2.1 Watt
Last midlight 3.7 / 8 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Voltcraft VC 870

Akkulaufzeit

9,1 Wattstunden kann der Akku bereitstellen, das Nokia Lumia 930 bietet trotz größerem Gehäuse kaum mehr. Unter Last ist der Akku recht schnell leer, ansonsten ergeben sich aber brauchbare Laufzeiten von über 10 Stunden beim Surfen im WLAN. Filme schauen kann man ungefähr genauso lange. Auch wenn Geräte wie das Lumia 930 oder das OnePlus One nochmal deutlich länger durchhalten: Alltagstauglich sind die Laufzeiten auf jeden Fall.

Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
17h 47min
WiFi Websurfing
10h 08min
Big Buck Bunny H.264 1080p
10h 05min
Last (volle Helligkeit)
1h 48min
Amazon Fire Phone
Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash
Nokia Lumia 930
Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash
Honor 6
Mali-T628 MP4, Kirin 920, 16 GB eMMC Flash
OnePlus One
Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash
Huawei P8
Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash
Akkulaufzeit
62%
24%
51%
22%
H.264
605
893
48%
581
-4%
WLAN
608
963
58%
434
-29%
Last
108
175
62%
134
24%
160
48%
215
99%
WLAN (alt)
1002
454
1126

Pro

+ Sehr heller Bildschirm
+ Farbtreues Display
+ Flott bei Apps und Spielen
+ Stabiles Gehäuse
+ Viele LTE-Netze unterstützt
+ Schnelles WLAN
+ Innovatives 3D-Interface
+ Praxistaugliche Laufzeiten
+ Tolles Service-Angebot "Mayday"

Contra

- Display mit niedriger Auflösung
- App-Angebot eingeschränkt
- Starke Bindung an Amazon
- User Interface altmodisch und wirr
- Nur ein Jahr Garantie
- Klangqualität mäßig

Fazit

Im Test: Amazon Fire Phone. Testgerät zur Verfügung gestellt von Amazon Deutschland.
Im Test: Amazon Fire Phone. Testgerät zur Verfügung gestellt von Amazon Deutschland.

Die drastische Preissenkung hatte ihren Grund: Für 599 Euro hätten wir das Amazon Fire Phone wirklich nicht empfehlen können, da gibt es ausgereiftere Konzepte für weniger Geld. Aber zum Schnäppchenpreis für 149 Euro sieht es anders aus: Schließlich bekommt man ein leistungsfähiges Smartphone mit passabler Kamera und sehr hellem sowie farbtreuem Bildschirm.

In Kauf nehmen muss man die ab und an konfuse Software sowie die starke Ausrichtung auf Amazons Webshop und die Services des Onlinehändlers, wofür wir in der Wertung einen Punkt abziehen. Die Bildschirmauflösung könnte ruhig höher sein, das 3D-Interface ist ein netter Gag, aber im Alltag kaum brauchbar. Die Lautsprecher sind mäßig, das Mikrofon dröhnt schnell, und der Akku hält nicht ganz so lange wie bei manchem Konkurrenzgerät.

Alles in allem steht am Ende unseres Tests sehr viel Durchschnitt und nur wenige wirkliche Pluspunkte, die das Fire Phone sammeln kann. Wer absoluter Amazon Fan ist oder einfach ein schnelles Smartphone für sehr wenig Geld sucht und mit der Software zurechtkommt, der kann einen Blick auf das Fire Phone werfen. Alle anderen warten lieber auf den Nachfolger.

Amazon Fire Phone - 11.06.2015 v4 (old)
Florian Wimmer

Gehäuse
72%
Tastatur
59 / 75 → 79%
Pointing Device
94%
Konnektivität
50 / 60 → 83%
Gewicht
91%
Akkulaufzeit
90%
Display
90%
Leistung Spiele
69 / 63 → 100%
Leistung Anwendungen
47 / 70 → 67%
Temperatur
87%
Lautstärke
100%
Audio
54 / 91 → 59%
Kamera
73%
Auf- / Abwertung
-1%
Durchschnitt
70%
84%
Smartphone - gewichteter Durchschnitt
Weitere Informationen über unsere Bewertung finden Sie hier.

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Autor: Florian Wimmer (Update: 15.05.2018)