Test Aldi/Medion Akoya E6418 Notebook
Aldi bietet ab dem 29.10.2015 mit dem Medion Akoya E6418 einen Allrounder im 15,6-Zoll-Format an. Der Rechner macht durch eine gute Ausstattung auf sich aufmerksam: IPS-Full-HD-Bildschirm, Solid State Disk und eine große Wartungsklappe kann das Gerät vorweisen. Ob das Notebook zu empfehlen ist, verrät unser Testbericht.
Das Akoya kann in gewissem Maße als konkurrenzlos bezeichnet werden, da andere Hersteller bei einem Preis von 599 Euro in der Regel eine schlechtere Ausstattung bieten. Nichtsdestotrotz konkurriert das Akoya natürlich mit einer Vielzahl von Geräten im Preisbereich zwischen 500 und 700 Euro. Dazu zählen beispielsweise das Acer Aspire E5-573G, das Dell Inspiron 15, das HP Pavilion 15, das Lenovo B50-80, das HP 350 G2, das Lenovo Z51-70.
Da das Akoya E6418 und das kürzlich getestete Akoya E6417 baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte, das Display und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können dem Testbericht des Akoya E6417 entnommen werden.
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Details
Display
Das Akoya E6418 ist mit dem gleichen matten IPS-Full-HD-Bildschirm ausgestattet wie das kürzlich getestete Akoya E6417. Das Display bietet einen guten Kontrast und stabile Blickwinkel. Allerdings fällt die Helligkeit zu niedrig aus. Wir erwarten hier Werte jenseits von 250 cd/m².
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 191 cd/m²
Kontrast: 948:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 5.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.7 | 0.5-98 Ø5.2
58% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
37% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.25% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.96% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.41
Leistung
Mit dem Medion Akoya E6418 bieten Aldi/Medion einen gut ausgestatteten Allrounder im 15,6-Zoll-Format zum Kauf an. Der Rechner bringt viel Rechenleistung mit und ist eingeschränkt spielefähig. Das Gerät ist ab dem 29.10.2015 für 599 Euro bei Aldi zu bekommen. Das Notebook ist unter der Bezeichnung Akoya E6417 (MD 99252) auch direkt von Medion beziehbar. Der Preis liegt dann bei 680 Euro.
Prozessor
Mit dem Intel Core i5-5257U (Broadwell) Zweikernprozessor steckt ein Exot in dem Akoya. Wir haben diesen Prozessor erst einmal angetroffen und zwar im Apple MacBook Pro Retina 13 (Early 2015). Daher findet sich der Apple Rechner auch in unseren Vergleichstabellen. Die CPU arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,7 GHz. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf 3,1 GHz (beide Kerne) gesteigert werden. Während die meisten Prozessoren nur einen ihrer Kerne mit maximaler Geschwindigkeit arbeiten lassen, sind es beim Core i5-5257U beide Kerne. Damit erklärt sich schon einmal teilweise die TDP von 28 Watt. ULV-Prozessoren von Intel wie beispielsweise der Core i5-5200U besitzen in der Regel eine TDP von 15 Watt. Sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb arbeitet der Prozessor mit 3 bis 3,1 GHz. Somit bleibt die CPU einen Tick hinter ihren Möglichkeiten zurück.
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Ein starker Prozessor und eine Solid State Disk sorgen für ein rund und schnell laufendes System. Problemen sind wir nicht begegnet. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks fallen sehr gut aus. Vergleichbare Konkurrenten können mit dem Akoya nicht mithalten, da Notebooks dieses Preissegments selten mit Solid State Disks ausgestattet sind. Eine Steigerung der Systemleistung ist allenfalls in sehr geringem Maße möglich. So könnten die Speichermodule gegen Modelle mit größerer Kapazität getauscht werden. Auch die SSD wäre durch ein größeres/schnelleres Modell ersetzbar.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3460 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4092 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4281 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Ein 600-Euro-Notebook, das mit einer SSD und einer herkömmlichen Festplatte bestückt ist, sehen wir sehr selten. Medion hat dem Akoya eine SSD aus dem Hause Phison verpasst, die als Systemlaufwerk dient. Es handelt sich um ein Modell im M.2-Format, das eine Kapazität von 128 GB besitzt. Davon stehen etwa 100 GB zur freien Nutzung bereit. Der restliche Speicherplatz wird von der Windows Installation belegt. Die niedrigen Transferraten der SSD verraten, dass Medion hier den Rotstift angesetzt hat, um den günstigen Preis zu erreichen. Heutzutage sind deutlich schnellere SSDs zu bekommen. Als Datenspeicher ist eine herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte von Toshiba an Bord. Diese bietet eine Kapazität von 1 TB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Auf der Festplatte befindet sich die Recovery Partition des Akoya. Sie nimmt 60 GB in Anspruch.
Grafikkarte
Zusammen mit dem Core-i5-Prozessor ist auch Intels Iris Graphics 6100 Grafikkern in das Akoya eingezogen. Es handelt sich hier um eine der stärksten GPUs, die Intel im Sortiment hat. Damit ist ein weiterer Grund gefunden, warum der SoC eine TDP von 28 Watt besitzt. Die GPU unterstützt DirectX 12 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 1.050 MHz. Die Resultate in den 3D Mark Benchmarks zeigen, dass sich der Grafikkern auf einer Höhe mit AMDs Radeon R5 M240 GPU und Nvidias GeForce 920M GPU bewegt.
3DMark 11 Performance | 1768 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 55329 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6141 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 811 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Der verbaute Grafikkern ermöglicht es zumindest in eingeschränktem Maße, Computerspiele zu spielen. Dabei muss sich der Nutzer in der Regel mit niedrigen Auflösungen und geringen bis mittleren Qualitätseinstellungen zufrieden geben. Das gilt primär für Spiele, die keine allzu hohen Hardware-Anforderungen stellen. Leistungshungrige Kracher wie Batman: Arkham Knight oder The Witcher 3 erreichen in keinem Fall flüssige Frameraten. Beliebte Spiele wie Counter Strike: Global Offensive und Diablo 3 können auf dem Akoya genutzt werden. Die volle Auflösung (Full-HD) des Bildschirms ist nur bei sehr wenigen Titeln verwendbar. Die Iris Graphics 6100 GPU produziert Frameraten, die auf dem Niveau des Radeon R5 M240 Grafikkerns liegen. Den vergleichbaren Konkurrenten von Nvidia (GeForce 820M und GeForce 920M) sind beide GPUs unterlegen.
Wer regelmäßig spielen möchte, sollte zu einem Notebook mit dedizierter GPU greifen. Hier käme beispielsweise das Acer Aspire E5-573G in Frage. In der Variante Aspire E5-573G-503P (Core i5-5200U, GeForce 940M, Full-HD Bildschirm, kein Windows Betriebssystem) ist der Rechner aktuell ab etwa 580 Euro zu bekommen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 62.5 | 30.7 | 20.9 | 10.8 |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 29 | 18.2 | 6.7 | 4.2 |
F1 2014 (2014) | 58 | 37 | 24 | 16 |
Evolve (2015) | 19 | 14 | 7.7 | 5.1 |
Battlefield Hardline (2015) | 39.3 | 25.1 | 8.9 | 5.5 |
Dirt Rally (2015) | 83.7 | 25.8 | 13.4 | 12.5 |
Metal Gear Solid V (2015) | 32.2 | 24.4 | 9.5 | 7.2 |
Mad Max (2015) | 19.1 | 10 | 6.1 | |
World of Warships (2015) | 45.1 | 31.9 | 20.5 | 16 |
FIFA 16 (2015) | 43.8 | 37.2 | 19.1 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Der Lüfter arbeitet im Leerlauf permanent. Zu hören ist er dabei in der Regel nicht, denn er wird vom Rauschen der Festplatte übertönt. Während des Stresstests (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) dreht der Lüfter auf, und der Schalldruckpegel steigt auf 40 dB. Hier macht sich die Drosselung von CPU und GPU bemerkbar. Arbeitet nur das Tool Prime95, messen wir einen Schalldruckpegel von 43,4 dB. Leider gibt der Lüfter ein leises Surren von sich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34 / 34 / 34 dB(A) |
DVD |
| 38 / dB(A) |
Last |
| 39.8 / 40 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) bearbeitet das Akoya im Netz- und Akkubetrieb auf die gleichen Weisen. Während der Prozessor mit 1,6 bis 1,8 GHz werkelt, arbeitet der Grafikkern mit 750 bis 900 MHz. Von einer Erwärmung kann bei dem Medion Rechner nicht die Rede sein. Während des Stresstests wird nur an einem Messpunkt die 30-Grad-Celsius-Marke überschritten. Somit könnte der Lüfter durchaus langsamer arbeiten und würde so immer noch für eine ausreichende Wärmeabfuhr sorgen. Medion sollte hier ein entsprechendes BIOS-Update nachschieben.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+0.2 °C).
Energieaufnahme
Im Leerlauf messen wir eine Leistungsaufnahme von bis zu 7,2 Watt - ein guter Wert. Im Spielbetrieb steigt der Bedarf auf bis zu 44,1 Watt. Dieser Wert fällt zu hoch aus. Ein Konkurrent wie das Dell Inspiron 15-5558, der mit einer dedizierten GPU bestückt ist, benötigt weniger Energie. Beide Rechner sind mit Full-HD-IPS-Bildschirmen ausgestattet. Während des Stresstests steigt die Leistungsaufnahme des Akoya nur um 1,4 Watt, da CPU und GPU gedrosselt werden. Luft nach oben bestünde noch. Die Nennleistung des Netzteils liegt bei 65 Watt. Wie üblich bei Medion ist das Netzteil mit einem Netzschalter ausgestattet.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 3.6 / 7.3 / 7.2 Watt |
Last |
44.1 / 45.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unser praxisnaher WLAN-Test simuliert die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv, die Displayhelligkeit beträgt etwa 150 cd/m². Das Akoya erreicht hier eine Laufzeit von 4:36 h. Der Wert kann noch gerade als akzeptabel bezeichnet werden. Von 15,6-Zöllern dieser Leistungsklasse erwarten wir heutzutage mindestens Laufzeiten zwischen 5 und 6 Stunden.
Pro
Contra
Fazit
Das Medion Akoya E6418 gibt es zu dem Preis von 599 Euro nur bei Aldi (ab dem 29.10.2015). Der verbaute Prozessor bietet genug Rechenleistung für alle gängigen Anwendungsszenarien. Zusammen mit der GPU ermöglich er in eingeschränktem Maße die Nutzung von Computerspielen. Zudem erwärmt sich das Notebook praktisch nicht. Eine Solid State Disk sorgt für ein flink arbeitendes System. Viel Speicherplatz steht dank der ebenfalls vorhandenen 2,5-Zoll-Festplatte aber trotzdem zur Verfügung. Der Full-HD-IPS-Bildschirm erfreut mit einem großen Kontrast und stabilen Blickwinkeln. Die große Wartungsklappe des Rechners ermöglicht eine problemlose Wartung/Aufrüstung. Abgerundet wird das Paket durch eine dreijährige Garantie.
Das Akoya bietet aber durchaus auch Gründe für Kritik: So ist der Bildschirm zu dunkel, und der Lüfter gibt ein (leises) Surren von sich. Darüber hinaus reißen die Akkulaufzeiten niemanden vom Hocker. Nichtsdestotrotz kann der Rechner in seiner Gesamtheit überzeugen. Für vergleichbar ausgestattete Rechner der Konkurrenz müssen 100 bis 200 Euro mehr auf den Tisch gelegt werden.
Mit dem Kauf des Akoya E6418 ist grundsätzlich nichts falsch zu machen, denn hier gibt es viel Notebook fürs Geld.
Medion Akoya E6418-MD99620
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29.10.2015 v4 (old)
Sascha Mölck