Test Acer Switch 5 (7500U, 512 GB) Convertible
Zum Test steht das Acer Switch 5 SW512-52 bereit. Sein direkter Vorgänger, das Acer Aspire Switch 12 Alpha SA5-271-56HM, hat dem großen Surface Konkurrenten damals durch einen günstigen Einstiegspreis, lüfterlose Wasserkühlung und starke Hardware Konkurrenz gemacht. Jetzt spaltet Acer seine 2-in-1-Convertables in zwei neue Geräte auf: Das preiswertere Einstiegsmodell Switch 3 und das teurere Switch 5. Das Switch 5 gibt es in zwei Ausstattungsvarianten, wir testen das Top-Modell mit Core-i7-Prozessor und 512-GB-Speicher. Der nun auf 1.299 Euro angestiegene Preis kann nicht mehr als alleiniges Argument gegen den Surface-Pro-Konkurrenten herhalten. Wir schauen uns die Fortschritte an und werden sehen, ob auch die inneren Werte überzeugen und einen Kauf gegenüber dem Surface Pro rechtfertigen.
Neben dem naheliegenden Vergleich zum Microsoft Rivalen muss das Switch 5 gegen das Dell Latitude 12 5285, das Lenovo Ideapad Miix 720, das HP Elite x2 1012 G1 sowie seinen Vorgänger Switch 12 Alpha antreten. Daneben gibt es mittlerweile zahlreiche andere Konkurrenten im Bereich Tablet- und Docking-Tastatur-Geräte. Der Übersicht halber sollen an dieser Stelle fünf Rivalen als Vergleich genügen.
Update 02/08/2017: Aufgrund der recht hohen Verbrauchswerte im Leerlauf haben wir unsere Messungen noch einmal wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Sektion Energieaufnahme verfügbar.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Gehäuse des Switch 5 hat sich im Vergleich zum Alpha nur wenig verändert, das grundlegende Design ist gleich geblieben. Das Convertable ist optisch natürlich an der Konkurrenz ausgerichtet und teilt sich in eine Tablet- und eine magnetische Tastatureinheit auf. An der Verarbeitung gibt es kaum etwas zu beanstanden. Die Rückseite besteht aus festem Aluminium, und auch der dünne, ausklappbare Standfuß ist aus dem Leichtmetall gefertigt.
Letzterer verfügt über eine Einrastposition, wodurch das Display leicht schräg vor dem User in einer guten Position gehalten wird. Darüber hinaus kann der Standfuß weiter stufenlos bis zu einem Winkel von 165 Grad ausgefahren werden, sodass das Switch 5 auch in eher liegende Positionen gebracht werden kann. Lässt man den Bügel los, so fährt er automatisch in die Einrastposition zurück. Trotzdem er sehr dünn gestaltet ist, wirkt der Alufuß recht stabil.
Das Tablet ist nicht komplett verbindungssteif. Beim Biegen knackt vor allem die linke Seite minimal. Aber insgesamt ist die Tablet-Einheit sehr stabil.
Gleiches gilt auch für die Tastatur. Der Untergrund ist aus stabilem Material gefertigt und hinterlässt einen festen Eindruck. Biegen bei vorsichtigem Kraftaufwand lässt nur beim Touchpad leichte Besorgnis aufkommen, durch das Biegen wird neben leichtem Knacken auch der Klickmechanismus ausgelöst. Für den Alltagsbetrieb ist das Switch 5 aber in Sachen Verabeitungsqualität und Festigkeit gut gerüstet. Eine Schlaufe für den Active Stylus Pen ist an der Seite fest verklebt und lässt sich auch bei dessen Nicht-Verwendung nicht abnehmen.
Das Acer Switch 5 orientiert sich auch bei den Abmessungen stark am Surface Pro. Länge und Breite sind nahezu identisch, wodurch das Acer zusammen mit dem Surface Pro eines der kleinsten Geräte im Vergleich ist. Dies gilt allerdings nicht für die Dicke und das Gewicht: Mit 9,6 mm ohne Tastatur-Dock ist es zusammen mit dem Dell Latitude das dickste Modell im Vergleich, das Surface Pro ist rund 1 mm dünner.
Außerdem liegt es mit rund 1,3 kg recht schwer in der Hand, das Surface Pro ist hier 200 Gramm leichter (1,1 kg). Allerdings ist der Unterschied auch nicht so sehr groß, aber die meisten Vergleichsgeräte sind zumindest 100 Gramm leichter. Ohne die angedockte Tastatur bringt das Acer Switch 923 Gramm auf die Waage.
Ausstattung
Bei den Anschlüssen bleibt unser Testgerät größtenteils beim etablierten Standard, leistet sich eine kleine Schwäche, und hat doch gegenüber Microsoft einen kleinen Vorteil: Letzterer bezieht sich auf den USB 3.1 Typ-C Port Gen 1, den Microsoft unverständlicherweise nicht in seinem Surface Pro verbaut hat. Acer macht es besser, dafür verfügt es leider über keinen separaten Displayanschluss; Displayport oder HDMI-Anschlüsse fehlen. Ein externer Bildschirm kann womöglich über den USB Typ-C Port betrieben werden, ein eigener Anschluss hierfür wäre aber wünschenswert gewesen. Passende Adapter liefert der Hersteller nicht mit.
Die Bilder zeigen alle weiteren Anschlüsse, welche übersichtlich und sinnvoll angeordnet sind und ausreichenden Abstand voneinander bieten.
Kommunikation
Für die kabellose Kommunikation sorgen das WiFi-Modul sowie Bluetooth. Bei Letzterem gibt Acer die Version 4.0 an, laut Gerätemanager handelt es sich aber eher um Bluetooth 4.1.
Update 5.10.2017: Unser erneuter Verbindungstest mit einem baugleichen Acer Switch 5 SW512-52-73Y5 bescheinigt dem WLAN-Adapter gute Empfangswerte und durchschnittliche Übertragungsergebnisse. Die alten Messungen 151/512 MBit/s (Client/Server) haben wir daher verworfen und das Rating angepasst.
Sicherheit
Das neue Acer Switch 5 verfügt nun über einen Fingerabdrucksensor, welcher direkt in den Power-Button integriert ist. In Verbindung mit Windows Hello kann man sich so angeblich sicher und schnell bei Windows 10 anmelden, eine Kennworteingabe kann entfallen. Außerdem soll es über einen TPM-Sicherheitschip verfügen.
Zubehör
Beim Surface Pro müssen die Tastatur, der Eingabestift und sonstiges Zubehör extra erworben werden und ist zudem recht teuer. Ganz anders Acer: Der Hersteller legt dem Switch 5 standardmäßig das Tastatur-Dock und auch den Eingabestift bei. Eine ebenfalls erhältliche Docking-Station muss oder kann aber separat erworben werden. Diese wird über den USB Typ-C Port angeschlossen und bietet LAN, mehrere USB-Buchsen, einen HDMI-Port, einen Display Port sowie zwei weitere Audioanschlüsse. Der Acer USB Type-C Dock schlägt mit ca. 180 Euro zu Buche.
Kamera
Im Tablet sind zwei Kameras verbaut: Die rückseitige Variante löst mit 5 Megapixel auf, die für Videotelefonate und Selfies wichtige Frontkamera kommt auf 2 Megapixel.
Die rückseitige Kamera macht halbwegs akzeptable Bilder, punktet bei der Auflösung aber auch nicht mit der besten Bildschärfe, und man bemerkt je nach Licht und Situation bereits Bildrauschen.
Die Vorderkamera ist wirklich nur für die Videotelefonie geeignet. Farben wirken verwaschen, es kommt schnell zu Überbelichtungen, Details gehen verloren, und die Auflösung ist natürlich auch sehr knapp. Wer sein Äußeres per Selfie betrachtet, statt den Spiegel zu nehmen, sollte mit dieser Kamera besser nicht knipsen.
Wartung
Leider nimmt sich Acer auch bei der Wartung ein Beispiel am Surface Pro. Wir konnten zumindest keine Schrauben entdecken, welche ein Abnehmen der Abdeckung und damit eine Wartung erlauben würden. Womöglich gibt es hier noch von uns unentdeckte Möglichkeiten, diese scheint Acer jedoch nicht offensichtlich anbieten zu wollen.
Garantie
Auf der Acer Webseite gibt es keine Angaben zur Garantie, das vorhandene Garantiefeld zeigt keine Kennzahl an. Auf Shop-Seiten wird eine einjährige Collect-&-Return-Herstellergarantie ausgeschrieben, welche sich gegen Gebühren weiter verlängern lässt.
Eingabegeräte
Tastatur
Der Tastatur hat Acer eine neue Funktion spendiert: Denn neu zum Acer Switch Alpha ist nun die Hintergrundbeleuchtung des Chiclet-Keyboards, welche sich an- oder ausschalten lässt. Weiterhin gibt es zwei Andock-Optionen: Zusätzlich zum normalen Aufsetzen des Tablets, wodurch die Tastatur einigermaßen flach auf dem Untergrund liegt, kann das Keyboard auch per zusätzlichem Magnethalter und Knickstelle enger an das Display angedockt werden und verläuft dann leicht schräg nach oben, sodass der untere Bildschirmrand verdeckt wird. Durch die Sollknickstellen für die zwei Andock-Optionen liegt die Tastatur aber nie ganz eng auf dem Untergrund, sodass der Tastaturdock beim Tippen öfter gegen den Untergrund schlägt und dadurch ungewollte Geräusche erzeugt.
Die Tastatur selbst macht nach wie vor einen vergleichsweise guten Eindruck. Das Material ist sehr stabil und biegt sich nicht durch. Der Hub ist ordentlich, und die Tasten sind nicht zu laut. Sie sind ausreichend groß dimensioniert und besitzen Abstand zueinander. Die Bezeichnungen der Tasten sind allesamt gut lesbar, das Layout ist pragmatisch und sinnvoll angeordnet. Über die "Fn"-Taste gibt es die üblichen Sonderfunktionen. Auch ein Quasi-Numpad ist dadurch verfügbar.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über gute Gleiteigenschaften, die im Test gefielen. Es ist etwa 9,5 x 5,3 cm groß, und alle Eingaben werden sauber erkannt und umgesetzt, das gilt auch für Multitouch-Gesten. Die Klickgeräusche der Touchpad-Tasten sind für manchen Geschmack vielleicht etwas zu laut geraten. Außerdem gibt es um den Rand des Pads herum ein kleines Spaltmaß, in dem sich Schmutz, Krümel etc. sammeln können.
Touchscreen und Stylus
Der Acer Active Pen ist bereits im Lieferumfang des Switch 5 enthalten, dies kann jedoch je nach Modell variieren. Erwirbt man ihn extra, so kostet er etwa 50 Euro. Er wird mit einer AAA-Batterie/Akku gefüttert und ist dann sofort einsatzbereit. Beim Stift hat Acer nachgebessert: Statt wie beim Alpha mit 256 Druckstufen löst er nun mit 1.024 Druckstufen auf und zieht so mit dem Surface Pro 4 gleich. Das neue Surface Pro 2017 hat einen Stift mit 4.096 Druckstufen und Winkelerkennung, muss aber natürlich teuer separat gekauft werden. Eingaben setzt der Pen zuverlässig um, auch Zeichnungen haben bei uns gut funktioniert. Zwei Tasten sind in Daumennähe angelegt, und man kann ihn praktischerweise magnetisch an den Tastaturdock anheften, sodass er nicht wegrollt.
Der Touchscreen des Acer Switch 5 behandelt alle Eingaben zuverlässig und flüssig. Unterstützt wird die Erkennung von bis zu 10 Fingern gleichzeitig, was in der Praxis auch gelang.
Display
Die Auflösung des spiegelnden QHD-12-Zoll-Panels bleibt mit 2.160 x 1.440 Pixel gleich. Das überrascht ein wenig, da bereits das Alpha auflösungstechnisch dem damaligen Surface Pro 4 hinterherhinkte, welches wie das neue Surface Pro mit 2.736 x 1.824 Bildpunkten etwas höher auflöst. Dass Seitenverhältnis des blickwinkelstabilen IPS-Displays beträgt wie gehabt 3:2.
Beim Display hat Acer teilweise "verschlimmbessert", zumindest laut unseren Messwerte. Der Hersteller setzt auf eine Nachfolgerversion desselben Fabrikats wie im Alpha. Positiv: Scheinbar wurde das durch PWM hervorgerufene Flackern beim Alpha im Switch 5 abgeschafft. Negativ: Leider ist die Ausleuchtung schlechter geworden und mit nur noch 75 Prozent deutlich weniger homogen als noch beim Alpha und der übrigen Konkurrenz (87-97 Prozent). Die maximale Helligkeit liegt mit 369 cd/m2 in der Mitte, zum Rand hin kann sie bis auf 302 cd/m2 abfallen.
Die Helligkeit ist mit ca. 331 cd/m2 in etwa gleich geblieben und wird mit Ausnahme vom HP von den meisten Konkurrenten überboten. Screen Bleeding ist uns im Test zum Glück nicht aufgefallen.
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Ausleuchtung: 75 %
Helligkeit Akku: 369 cd/m²
Kontrast: 802:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Color 5.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.95 | 0.5-98 Ø5.2
88% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
56% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
60.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
87.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.58
Acer Switch 5 SW512-52-5819 WST KL.1200w.004, , 2160x1440, 12" | Microsoft Surface Pro (2017) i5 LG Display LP123WQ112604, , 2736x1824, 12.3" | HP Elite x2 1012 G1 LG Philips, , 1920x1280, 12.1" | Dell Latitude 12 5285 2-in-1 BOE06DC, , 1920x1280, 12.3" | Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB AUO B120YAN01 / AUO106F, , 2880x1920, 12" | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ WST KL.1200W.002 WST2216, , 2160x1440, 12" | |
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Display | 14% | -12% | 7% | 8% | -5% | |
Display P3 Coverage | 58.8 | 67.6 15% | 53.8 -9% | 62.8 7% | 65.2 11% | 55.7 -5% |
sRGB Coverage | 87.5 | 99 13% | 73.7 -16% | 94 7% | 91 4% | 82.7 -5% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 60.6 | 69.1 14% | 53.8 -11% | 64.7 7% | 66.1 9% | 56.9 -6% |
Response Times | -13% | 11% | -17% | -7% | 18% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 37 ? | 42 ? -14% | 33.2 ? 10% | 42.4 ? -15% | 45 ? -22% | 21 ? 43% |
Response Time Black / White * | 26 ? | 29 ? -12% | 22.8 ? 12% | 30.8 ? -18% | 24 ? 8% | 28 ? -8% |
PWM Frequency | 21000 | 210.1 ? | 50 ? | |||
Bildschirm | 32% | -2% | 26% | 16% | -9% | |
Helligkeit Bildmitte | 369 | 417 13% | 322 -13% | 523.2 42% | 406 10% | 391 6% |
Brightness | 331 | 401 21% | 319 -4% | 522 58% | 396 20% | 367 11% |
Brightness Distribution | 75 | 88 17% | 97 29% | 88 17% | 88 17% | 87 16% |
Schwarzwert * | 0.46 | 0.29 37% | 0.42 9% | 0.42 9% | 0.3 35% | 0.56 -22% |
Kontrast | 802 | 1438 79% | 767 -4% | 1246 55% | 1353 69% | 698 -13% |
Delta E Colorchecker * | 5.52 | 3.63 34% | 6.02 -9% | 4 28% | 5.28 4% | 6.96 -26% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.29 | 6.74 27% | 10.06 -8% | 8.6 7% | 9.83 -6% | 13.43 -45% |
Delta E Graustufen * | 6.95 | 2.18 69% | 6.29 9% | 5.5 21% | 6.71 3% | 7.44 -7% |
Gamma | 2.58 85% | 3.09 71% | 2.4 92% | 2.16 102% | 2.29 96% | 2.41 91% |
CCT | 7009 93% | 6767 96% | 7712 84% | 7546 86% | 6532 100% | 8126 80% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 56 | 63 13% | 47.8 -15% | 64.86 16% | 59 5% | 53 -5% |
Color Space (Percent of sRGB) | 88 | 99 13% | 73.2 -17% | 93.97 7% | 91 3% | 83 -6% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 11% /
23% | -1% /
-2% | 5% /
17% | 6% /
11% | 1% /
-5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Kontrastwert von 802:1 geht in Ordnung, wird aber klar vom Surface überboten (1.438:1). Was für ein normales Notebook ein guter Wert wäre, ist im Vergleich mit den anderen Convertables eher unterer Durchschnitt, diese Klasse setzt eben insbesondere auf sehr gute Bildschirme. Und auch in den anderen Werten bleibt das Acer dem großen Konkurrenten teils deutlich unterlegen: Farbabweichungen und Graustufen sind bestenfalls durchschnittlich, die Farbraumabdeckung ist mit 88 % (sRGB) und 56 % (AdobeRGB) immerhin akzeptabel. Der Schwarzwert ist mit 0,46 leider nicht überragend. Die Bildschärfe und das subjektive Empfinden sind jedoch ohne direktes Verleichsgerät trotzdem sehr gut.
Insgesamt zeigt sich der Unterschied zum Surface Pro beim Bildschirm am deutlichsten. Während das Acer Switch 5 in Sachen Leistung noch gut mit dem Hauptkonkurrenten mithalten kann und ihn teils überbietet (die Core-i5-Version des Surface Pro), hat er in Sachen Displayqualität ganz klar das Nachsehen. Auch der Vergleich mit den anderen Rivalen fällt nicht allzu schmeichelhaft für das Switch 5 aus. Einzig das Display des HP Elite kann messtechnisch als schwächer bezeichnet werden. Subjektiv und ohne Surface Pro als physisch vorhandenes Vergleichsgerät geht das Display aber durchaus in Ordnung.
Für den Außengebrauch ist das Acer Switch 5 nur bedingt zu gebrauchen. Die Helligkeit von knapp über 300 cd/m2 geht zwar gerade so in Ordnung, wegen des in dieser Klasse typischerweise spiegelnden Displays ist der Einsatz bei Sonnenschein wenig zu empfehlen. Die spiegelnde Oberfläche sorgt für leuchtendere Farben als bei matten Bildschirmen, außerhalb der eigenen vier Wände stören dafür aber eben auch die vielen Reflexionen. Bei Bewölkung ist der Einsatz schon eher denkbar.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 12 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
37 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 18 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 49 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Blickwinkelstabilität ist eines der positiven Merkmale eines IPS-Panels, und so gibt auch das vorliegende Modell in dieser Hinsicht keinen Anlass zur Kritik. Der Einsatz auf dem Oberschenkel gestaltet sich trotzdem etwas schwierig, was jedoch dem dünnen Standfuß geschuldet ist.
Leistung
Das Gerät wird von einem aktuellen Kaby-Lake-Prozessor von Intel angetrieben, dem Core i7-7500U. Die U-Serie ist besonders stromsparend und kommt vorwiegend in Ultrabooks und Convertables zum Einsatz. Als Arbeitsspeicher stehen 8 GB zur Verfügung, und als internen Speicher bekommt man bis zu 512 GB als SSD spendiert. Es gibt eine etwas schlechter ausgestattete Variante des Switch 5. Für etwa 300 Euro weniger bekommt man dann ebenfalls 8 GB RAM, aber "nur" einen Core i5-7200U und 256 GB internen SSD-Speicher.
Der Anwendungsbereich ist klar: Als Surface Konkurrent, welches seinerseits mit Apple konkurriert, wendet sich das Convertable an alle Business-, Office- und Grafik-Anwender, die Gefallen an hochwertigen und dabei leisen Komponenten in einem dünnen Gehäuse haben. Dementsprechend sitzt der Fokus insbesondere auf dem hochauflösendem Display und guten Akkulaufzeiten. Durch die leistungsstarke Hardware ist das Gerät für den alltäglichen Einsatz sehr gut gerüstet. Nur eine dedizierte Grafikkarte ist nicht mit an Bord.
Prozessor
Zum Einsatz kommt der schnelle Intel Core i7-7500U. Der Prozessor verfügt über 2 "echte" Kerne und profitiert mittels Hyperthreading Support von der virtuellen Kernverdoppelung, er kann also insgesamt 4 Threads gleichzeitig bearbeiten. Getaktet sind die Kerne mit 2,7 bis zu 3,5 GHz im Turbomodus. Außerdem ist eine Grafikeinheit namens Intel Graphics 620 integriert, und die CPU unterstützt Dual-Channel-RAM. Er zählte Ende 2016 zu den schnellsten Dual-Core-CPUs und hat eine Leistungsaufnahme von 15 Watt. Mehr Informationen zur CPU findet man auf unserer Extraseite zum Core i7-7500U.
Kommen wir gleich auf den Punkt: Die CPU kann ihr volles Leistungspotential auf Grund der passiven Kühlung nicht voll ausschöpfen. In unserem 30-minütigen Cinebench-R15-Dauertest wird die Taktrate des Prozessors recht schnell nach den ersten Durchläufen gesenkt, um die Temperatur der Kerne konstant bei etwa 70 Grad Celsius zu halten. Das Switch 5 verliert dabei rund 10 Prozent der Leistung, was unter diesen Bedingungen durchaus verschmerzbar ist.
Unter extremen Stressbedingungen bricht die Leistung dann noch deutlich stärker ein, was natürlicherweise dem Kühlsystem geschuldet ist. Beim praxisfernen Auslastungstest mit gleichzeitig Prime95 und Furmark wurde der Basistakt schnell von 2,7 GHz auf nur noch 1,4 GHz abgesenkt. Dadurch bleiben die CPU-Temperaturen bei konstant 71 Grad, und die Leistung bricht um fast die Hälfte ein. Das starke Absenken kommt aber nur in Extremsituationen vor und ist notwendig, um die Komponenten nicht zu überhitzen; bei den Konkurrenten ist der Verlauf ähnlich.
Im Akkubetrieb kam es zu keinen signifikanten Änderungen in den Messwerten beim Cinebench R15. Die Leistung blieb stabil und wurde nicht weiter gedrosselt.
Unten im Vergleich die Messwerte der Surface Pro (2017): Die Version mit Core i5 drosselt recht schnell um ganze 33 Prozent, die Core-i7-Variante um immerhin 17 Prozent.
Im Vergleich mit der Konkurrenz kann das Switch 5 vor allem im Multi-Core-Test der Cinebench Benchmarks überzeugen. Im Cinebench R15 setzt er sich hier an die Spitze, auch gegen das Surface Pro mit etwas schlechterer CPU (Core i5-7300U) und sogar gegen das Dell mit leicht besserer CPU (Core i7-7600U). Vom eigenen Vorgänger Switch Alpha kann sich nunser Testgerät etwa 6 Prozent absetzen.
Im Single-CPU-Test sind die Werte ebenfalls gut. Das Dell ist auf Grund der höheren Taktrate etwa 6 Prozent besser, das Surface Pro nahezu gleich schnell.
Für die Benchmarks Cinebench R10 und R11 fehlen uns die Vergleichswerte der Konkurrenz, lediglich vom Dell und dem HP gibt es Vergleichswerte für die Version R11. Hier bestätigt sich das Bild: Während das Acer Switch 5 im Multi-Core-Test sogar das Dell knapp überholt, liegt es im Single-Core-Test rund 7 Prozent hinter dem höher getakteten Dell Latitude.
Insgesamt ist die Performance für die gute Ausstattung sehr ordentlich und angemessen. Wenn alle Kerne bei normalen bis höheren Aufgaben gefordert sind, liefern sie ihre beste Leistung und hängen die Konkurrenz ab. Bei starker allgemeiner oder einseitiger Auslastung eines Kerns kommt Throttling zum Einsatz und beschränkt die Performance.
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit | |
Acer Switch 5 SW512-52-5819 | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit | |
Acer Switch 5 SW512-52-5819 |
System Performance
Die Anwendungsleistung ist eines der größten Pluspunkte des Acer Switch 5. Im PCMark 8 erreicht er sowohl im Home als auch im Work Score Top-Werte. Beim Work Score setzt sich das Gerät sogleich an die Spitze, das Surface Pro schneidet hier ganze 13 Prozent schlechter ab, ist allerdings ja auch "nur" mit einem Core i5-7300U ausgestattet. Im Home Score wird das Switch nur von dem Dell mit etwas besserer CPU geschlagen, dafür aber gleich um 33 Prozent. Generell sind die Unterschiede hier etwas größer, das Surface hängt 17 Prozent hinterher.
Auch subjektiv ist die Arbeitsgeschwindigkeit flott. Eingaben werden verzögerungsfrei umgesetzt, und auch sonst fühlt sich alles flüssig an.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3556 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4585 Punkte | |
PCMark 10 Score | 3448 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Acer verbaut beim Acer-Switch-5-Topmodell eine 512 GB große SSD von Intel. Daneben gibt es noch ein Modell mit 256-GB-Speicher. Wir haben die SSD bereits auf unseren Seiten gelistet, hier findet man mehr Informationen zum Speicherlaufwerk. Es handelt sich um eine Einsteiger-NVMe-SSD mit akzeptablen Übertragungswerten. Ihre Stärken hat sie in den sequentiellen Tests, Schwächen bei 4K. Insgesamt ordneten wir das Laufwerk knapp oberhalb einer normalen SATA-SSD ein.
Auch im Vergleich mit der Konkurrenz gibt sie eine respektable Figur ab: Zwar sind insbesondere die Samsung SSD im Lenovo und die Surface-Pro-SSD klar besser, vor den übrigen Rivalen muss sie sich leistungstechnisch jedoch nicht verstecken. Das spiegelt auch die Arbeit in der Praxis wieder.
Acer Switch 5 SW512-52-5819 Intel SSD 600p SSDPEKKW512G7 | Microsoft Surface Pro (2017) i5 Samsung PM971 KUS030202M | HP Elite x2 1012 G1 Liteon L8H-256V2G | Dell Latitude 12 5285 2-in-1 Samsung PM961 MZVLW256HEHP | Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0) | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ Lite-On CV1-8B512 M.2 512 GB | |
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CrystalDiskMark 3.0 | -8% | -40% | -1% | 80% | -35% | |
Read Seq | 1066 | 723 -32% | 501 -53% | 1294 21% | 2408 126% | 496.6 -53% |
Write Seq | 593 | 853 44% | 297.2 -50% | 865 46% | 1702 187% | 415.3 -30% |
Read 512 | 653 | 225 -66% | 351.7 -46% | 406 -38% | 1301 99% | 335.9 -49% |
Write 512 | 535 | 445 -17% | 295.7 -45% | 589 10% | 1288 141% | 384 -28% |
Read 4k | 35.92 | 46 28% | 28.31 -21% | 31.75 -12% | 53.6 49% | 32.38 -10% |
Write 4k | 128.3 | 125 -3% | 90.3 -30% | 72.2 -44% | 162.2 26% | 81.8 -36% |
Read 4k QD32 | 460.6 | 423 -8% | 285 -38% | 493.3 7% | 504 9% | 296.3 -36% |
Write 4k QD32 | 425.4 | 373 -12% | 268.4 -37% | 434.5 2% | 420.8 -1% | 260.3 -39% |
Grafikkarte
Die Grafikkarte ist eine in den Prozessor integrierte Lösung, die Intel HD Graphics 620. Sie verfügt über keinen dedizierten Grafikspeicher und greift daher auf den System-RAM zu. Sie erreicht in etwa das Leistungsniveau einer dedizierten Nvidia 920M und ist damit im absoluten Einsteiger-Segment anzusiedeln.
Klar ist damit, dass das Switch 5 wie die meisten anderen Convertables wenig zum Spielen geeignet ist, auch Profis im Videoschnitt werden mit dem Gerät wenig glücklich. Dafür beschleunigt die Grafikeinheit zuverlässig Videos und kann nun auch den aktuellen H.265/HEVC-Codec hardwareseitig decodieren. Ansonsten bleibt das Switch ein Office- und Grafikgerät.
Beim Fire-Strike-Test des 3DMark 2013 kommt auch gleich eine Warnmeldung, dass der VRAM nicht ausreicht und womöglich der Test abbricht. Der Test läuft dann doch gut durch. Zum Glück, denn das Acer Switch 5 erzielt im Konkurrenzvergleich sehr gute Werte. Die gute Anwendungsleistung kommt auch bei grafischen Anwendungen zur Geltung. Das Switch 5 positioniert sich in jedem Test auf einem der ersten beiden Plätze. Geschlagen wird es zuweilen nur vom Dell, welches über einen etwas höher getakteten Prozessor verfügt. Das Surface Pro mit Core-i5-CPU wird um etwa 15 Prozentpunkte geschlagen.
Im Akkumodus verliert das Acer Convertable keine Leistung. Im zweiten Durchlauf des Cloud-Gate-Tests, diesmal abseits der Steckdose, erreichte das Switch 5 sogar einen minimal höheren Wert, dieser unterliegt also nur den typischen Schwankungen.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU | |
Acer Switch 5 SW512-52-5819 | |
Dell Latitude 12 5285 2-in-1 | |
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB | |
HP Elite x2 1012 G1 |
3DMark 11 Performance | 1778 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6743 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 944 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Gaming Performance sollte für Käufer des Convertables nahezu irrelevant sein, denn zum Spielen ist das Gerät kaum geeignet. Und so gestaltet sich auch die Messung als schwierig. Anspruchsvolle Titel laufen z. T. gar nicht erst an oder verweigern dann den Wechsel in höhere Einstellungen.
Im Vergleich mit der direkten Konkurrenz schneidet der Acer Switch aber sehr gut ab und bekleidet jeweils eine der Spitzenpositionen. In Rise of the Tomb Raider beispielsweise hängt er das Core-i5-Surface um ca. 25 Prozent ab. Nur bringt dies leider nichts, weil das Spiel so fordernd ist, dass es auch in niedrigster Auflösung und minimalen Details mit durchschnittlich nur 17 Frames vor sich hin ruckelt.
In Bioshock Infinite ist nur das etwas besser ausgestattete Dell rund 4 Prozent schneller, und man kann das Spiel in maximal 1.366 x 763 und mittleren Details flüssig spielen. Allerdings kann es bei längerem Spielen zu weiterem Throttling kommen, und das Gerät erwärmt sich stark. Eventuell sollte man hier auf die niedrigsten Einstellungen für ein konstantes Spielen zurückgreifen.
Weniger anspruchsvolle oder ältere Games, wie z. B. Rocket League, können in niedrigen bis mittleren Einstellungen flüssig laufen. Aber selbst besagtes Spiel kommt bei Full-HD und mittleren Details mit rund 27 fps schon an die Grenzen des flüssigen Spielens. In 1.280 x 720 und niedrigen Einstellungen hingegen ist es mit über 50 fps gut spielbar, sieht dann aber auch nicht mehr gut aus.
Rise of the Tomb Raider | |
1024x768 Lowest Preset | |
Acer Switch 5 SW512-52-5819 | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB | |
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ | |
Microsoft Surface Pro (2017) i5 | |
1366x768 Medium Preset AF:2x | |
Acer Switch 5 SW512-52-5819 | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB | |
Microsoft Surface Pro (2017) i5 | |
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-70EQ |
Wie bei der Anwendungsleistung kann das Acer Switch auch bei der Gaming Performance gegenüber den Rivalen punkten. Allerdings ist der Vorsprung hier meist wenig relevant, weil die Spieleleistung eh denkbar schlecht ist und meist nur in den niedrigsten Einstellungen flüssig läuft - und zwar bei allen Geräten. Anspruchsvolle Spiele wie Rise of the Tomb Raider sollte man gar nicht erst starten, sie laufen, aber nahezu unspielbar. Interessant sind die Abstände zwischen den Geräten trotzdem, gerade zwischen dem Acer, dem Surface Pro und dem Lenovo: Alle haben die gleiche integrierte Grafikeinheit, liegen teils aber über 25 Prozent auseinander. Hier tritt womöglich unterschiedlich starke Drosselung zu Tage.
Auf unserer Seite zur Intel HD Graphics 620 kann man sich über deren Performance weiter informieren. Außerdem haben wir eine Extraseite zu verschiedenen Games angelegt, inklusive ausführlichen Infos und Benchmark-Ergebnissen zu verschiedenen Grafikkarten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 60.4 | 31.59 | 27.95 | 8.51 |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 18.45 | 11.78 | 6.25 | 4.4 |
Rocket League (2017) | 56.8 | 27.48 | 18.35 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Geräuschemissionen sind nicht existent, schließlich verfügt das Switch 5 über einen internen, lüfterlosen Flüssigkeitskühlkreis. Auch die anderen Komponenten bleiben absolut still.
Temperatur
Niedrige Temperaturen waren nicht die Stärke des Switch Alpha und sie sind es leider auch nicht im Switch 5 - trotz LiquidLoop Flüssigkeitskühlung. Die CPU-Drosselung lässt den Prozessor nicht heißer als knapp über 70 Grad Celsius werden, beim neuen Surface Pro wird die CPU auf maximal 63 Grad gehalten. Das macht sich in einer höheren Performance, aber eben unter Last auch durch höhere Oberflächen-Temperaturen bemerkbar.
Im Vergleich erwärmt sich das Switch 5, mal abgesehen vom Vorgänger, unter Last am stärksten von allen Konkurrenten. Das bekommt man auch beim Hautkontakt zu spüren: Bei größeren Lastzuständen möchte man das Tablet nicht mehr gerne in der Hand halten, und auch nach dem Lastzustand bleibt das Gerät lange auf einem hohen Temperaturniveau und kühlt nur sehr langsam wieder ab. Unter diesen Bedingungen macht das Switch 5 auch auf dem Schoß keine gute Figur mehr und wird wohl eher auf dem Schreibtisch platziert.
Unter das Szenario mit großer Last fällt beispielsweise unser Stresstest mit Prime95 sowie Furmark für eine Stunde. Um die 70 Grad Celsius CPU-Temperaturen zu halten, taktet der Prozessor auf 1,4 GHz hinab, teils sogar auf 1,2 GHz. Trotzdem fühlt sich das Testgerät insbesondere auf der rechten Seite unangenehm heiß an. Die Konkurrenz bleibt zumindest unter Last um einige Grad kühler. Im Idle-Zustand gibt es hingegen nur geringe Unterschiede zwischen den Geräten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 44.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-16.6 °C).
Acer Switch 5 SW512-52-5819 HD Graphics 620, i7-7500U, Intel SSD 600p SSDPEKKW512G7 | Microsoft Surface Pro (2017) i5 HD Graphics 620, i5-7300U, Samsung PM971 KUS030202M | HP Elite x2 1012 G1 HD Graphics 515, 6Y54, Liteon L8H-256V2G | Dell Latitude 12 5285 2-in-1 HD Graphics 620, i7-7600U, Samsung PM961 MZVLW256HEHP | Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB HD Graphics 620, i7-7500U, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0) | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM HD Graphics 520, 6200U, Kingston RBU-SNS8152S3256GG2 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Hitze | -1% | 8% | 5% | -4% | -1% | |
Last oben max * | 44.7 | 39.2 12% | 39 13% | 38.2 15% | 42 6% | 46.7 -4% |
Last unten max * | 47.5 | 40.3 15% | 41.2 13% | 48.6 -2% | 43.6 8% | 51 -7% |
Idle oben max * | 29.7 | 37 -25% | 29.5 1% | 29.6 -0% | 32.8 -10% | 29.5 1% |
Idle unten max * | 30.7 | 32.3 -5% | 29.8 3% | 28.8 6% | 36.4 -19% | 28.6 7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautsprecher
Auf der Acer Website wird soundtechnisch mit Acer Smart Amplifier und Acer TrueHarmonyTM geworben. Sie sollen den Sound verstärken sowie Mitten und Tiefen besser zur Geltung kommen lassen. Im Test entpuppen sich diese Begriffe aber eher als Marketing-Gag, denn die Lautsprecher können nicht überzeugen. Ihre Lautstärke ist auch in einem normalen Raum voll aufgedreht schon sehr dünn, Bässe kommen erst gar nicht rüber, und das generelle Klangspektrum ist stark eingeengt. Nur die Hochtöne werden akzeptabel wiedergegeben.
Bei der Konkurrenz ist dies leider kein Einzelfall, höchstens das Surface Pro macht hier noch eine akzeptablere Figur. Bereits die meisten Notebooks verfügen über Lautsprecher niedriger Qualität, die kleinen Convertables sind da meist nochmals eine Klasse schlechter. Für eine bessere Wiedergabe sollte auf Kopfhörer oder eine externe Anlage zurückgegriffen werden. Für den Anschluss externer Audiogeräte bietet das Switch 5, neben USB, nur einen kombinierten Mikrofon-/Kopfhörer-Port an.
Acer Switch 5 SW512-52-5819 Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (69 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 26.3% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (6.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 6.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 81% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 3% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 80% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Microsoft Surface Pro (2017) i5 Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (68 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 9.7% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 36% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 56% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 35% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 57% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (73 dB)
Analysis not possible as minimum curve is missing or too high
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Das Acer Switch 5 ist vergleichsweise nicht sehr sparsam. Bereits im Idle-Zustand ohne Last verbraucht es bis zu 3 Watt mehr als die Konkurrenz. Unter Last gibt es ein differenzierteres Bild: Während einige Vergleichsgeräte, wie das Surface Pro, weniger verbrauchen, ist insbesondere das Dell unter Stress ein Stromfresser. Ungefähr gleich auf liegt das Lenovo. Beim durchschnittlichen Lastzustand verbraucht das Switch 5 nach dem Dell am meisten Strom. Insgesamt liegt das Switch 5 also im oberen Mittelfeld der Verbraucher.
Wie bei den meisten Geräten genehmigt sich unser Testgerät auch im Standby (0,42 Watt) und sogar ausgeschaltet (0,28 Watt) noch minimal Energie. Das Netzteil ist mit maximal 45 Watt ausreichend dimensioniert und lädt das Gerät auch bei starker Last noch auf.
Update 02/08/2017: Wir haben die Messungen im Leerlauf noch einmal wiederholt, da die Werte recht hoch waren und nicht zu den ermittelten Akkulaufzeiten passten. Anscheinend waren bei unserer ursprünglichen Messung noch einige Hintergrundprozesse (vermutlich Windows-Update, Norton Scan, ...) aktiv, die sich negativ auf den Verbrauch ausgewirkt haben. In der nachfolgenden Tabelle sind die aktualisierten Werte eingetragen, die nun geringer ausfallen. Der Minimalverbrauch liegt nun bei 3,86 Watt (vorher 6,2 Watt), der durchschnittliche Wert bei 6,4 Watt (vorher 8,6 Watt) und der maximale Idle-Verbrauch bei 7,17 Watt (vorher 10 Watt).
Aus / Standby | 0.28 / 0.42 Watt |
Idle | 3.86 / 6.4 / 7.17 Watt |
Last |
30.5 / 32.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Acer Switch 5 SW512-52-5819 i7-7500U, HD Graphics 620, Intel SSD 600p SSDPEKKW512G7, IPS, 2160x1440, 12" | Microsoft Surface Pro (2017) i5 i5-7300U, HD Graphics 620, Samsung PM971 KUS030202M, IPS, 2736x1824, 12.3" | HP Elite x2 1012 G1 6Y54, HD Graphics 515, Liteon L8H-256V2G, IPS, 1920x1280, 12.1" | Dell Latitude 12 5285 2-in-1 i7-7600U, HD Graphics 620, Samsung PM961 MZVLW256HEHP, IPS, 1920x1280, 12.3" | Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB i7-7500U, HD Graphics 620, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0), IPS, 2880x1920, 12" | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM 6200U, HD Graphics 520, Kingston RBU-SNS8152S3256GG2, IPS, 2160x1440, 12" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 0% | 2% | 0% | -1% | -32% | |
Idle min * | 3.86 | 3.6 7% | 3.7 4% | 2.85 26% | 3.5 9% | 7.3 -89% |
Idle avg * | 6.4 | 8.1 -27% | 6.8 -6% | 6.76 -6% | 7.2 -13% | 10 -56% |
Idle max * | 7.17 | 8.7 -21% | 7.6 -6% | 6.91 4% | 7.9 -10% | 10.15 -42% |
Last avg * | 30.5 | 25.5 16% | 22.5 26% | 32.88 -8% | 29.6 3% | 25.2 17% |
Last max * | 32.4 | 23.5 27% | 34.5 -6% | 37.41 -15% | 30.8 5% | 29.3 10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Acer bewirbt das Switch 5 auch mit einer gesteigerten Laufzeit gegenüber dem Vorgänger. Bis zu 10,5 Stunden soll es nun durchhalten, die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen. Dem gehen wir mit verschiedenen Akkutests auf den Grund:
Die maximale Laufdauer bestimmen wir über das Tool BatteryEater: Das Energiesparprofil ist aktiv, alle Kommunikationsmodule ausgeschaltet und die Displayhelligkeit auf das Minimum heruntergeregelt. Im Reader's Test (minimale Tätigkeit) hält das Switch 11 Stunden und 51 Minuten lang durch. Dies sind Durchschnittswerte, das HP und das Lenovo halten ähnlich lange durch. Das Surface Pro und das Dell sind hier um Längen besser (über 17 h). Immerhin hält das Switch 71 Minuten länger durch als sein Vorgänger. Für einen vollen Ladevorgang benötigt das Switch 5 etwa 2 Stunden.
Der Classic Test des Tools überprüft die minimale Akkulaufzeit. Es wird eine große Last simuliert, der Höchsleistungsmodus ist aktiviert, Bluetooth und WLAN ebenso, auch die Helligkeit des Bildschirms ist maximal. Das Acer Switch 5 hält so 95 Minuten lang durch. Im Vergleich ist dies der schlechteste Wert, selbst das Dell mit besserer CPU hält hier 10 Minuten länger durch. Das Surface Pro hält den Spitzenwert mit 2 Stunden und 48 Minuten. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich die Laufzeit gar verringert, das Alpha hielt noch 112 Minuten bei großer Last durch.
Im praxisrelevanteren WiFi-Test surfen wir per Script auf wechselnden Websites. Das ausbalancierte Energieprofil ist aktiv, und die Helligkeit wird auf etwa 150 cd/m2 herabgeregelt. Unterwegs hält der Akku auf diese Weise knapp 6 Stunden. Auch hier hat das Surface Pro den scheinbar besten Kompromiss aus Leistung und Akkulaufzeit gefunden (über 12 h). Zum Vorgänger verbessert sich das Switch 5 minimal, trotzdem ist der Wert unterdurchschnittlich, nur das Lenovo Ideapad Miix 720 hält ähnlich kurz durch.
Acer Switch 5 SW512-52-5819 i7-7500U, HD Graphics 620, Wh | Microsoft Surface Pro (2017) i5 i5-7300U, HD Graphics 620, 45 Wh | HP Elite x2 1012 G1 6Y54, HD Graphics 515, 37 Wh | Dell Latitude 12 5285 2-in-1 i7-7600U, HD Graphics 620, 42 Wh | Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB i7-7500U, HD Graphics 620, 41 Wh | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM 6200U, HD Graphics 520, 37 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 78% | 22% | 33% | 5% | -1% | |
Idle | 711 | 1054 48% | 732 3% | 1075 51% | 713 0% | 640 -10% |
WLAN | 355 | 744 110% | 443 25% | 486 37% | 345 -3% | 321 -10% |
Last | 95 | 168 77% | 130 37% | 105 11% | 111 17% | 112 18% |
H.264 | 432 | 468 |
Fazit
Pro
Contra
Das neue Acer Switch 5 stellt dem Surface Pro starke Anwendungsleistung und einen niedrigeren Preis entgegen. Beides gelingt, hat aber auch entscheidende Nachteile:
Die leistungsfähige Hardware und die vergleichsweise starke Anwendungs- und Grafikleistung werden durch eine geringe Akkulaufzeit und vor allem durch hohe Temperaturen erkauft, die das Convertable stark erhitzen. Der niedrigere Preis macht sich vor allem am Bildschirm bemerkbar, der zwar ordentlich ist, aber an das Surface-Pro-Display nicht annähernd herankommt.
Neben der reinen Leistung hat uns vor allem gefallen, dass Acer das Tastatur-Dock und auch den Eingabestift mit beilegt, beides kommt beim Surface Pro zum sowieso schon höheren Kaufpreis nochmals oben drauf. Überhaupt sind die Eingabegeräte von guter Qualität, das gilt auch für die Touch-Funktionalität des Bildschirms. Dazu gibt es einen Fingerabdrucksensor, und die Tastatur ist jetzt auch beleuchtet.
Das Acer Switch 5 trumpft mit einer hohen Leistung und guten Eingabegeräten auf, kostet dabei aber vergleichsweise wenig.
Alternativen
Für derzeit 1.299 Euro für das Top-Modell und ca. 1116 Euro für die kleinere Variante kommt man in Preisregionen, in denen sich weitere 2-in-1-Geräte anbieten. Das Vergleichsgerät Dell Latitude 12 5285 bietet eine ähnlich gute Leistung, hat aber insgesamt den besseren Bildschirm. Denn trotz geringerer Auflösung überzeugen hier Helligkeit, Kontrast, Ausleuchtung und Farbraumabdeckung. Dafür wird auch das Dell recht heiß.
Wer viel Wert auf den Bildschirm, Akkulaufzeiten und ein vergleichsweise kühles Gerät sucht, kommt vermutlich nicht um eines der Surface-Pro-Varianten herum. In geringeren Ausstattungen kostet es ähnlich viel, liefert dann aber noch keinen Stylus oder Tastatur-Dock. Preislich muss man also tiefer in die Tasche greifen, dafür stimmt das Gesamtpaket.
Acer Switch 5 SW512-52-5819
- 05.10.2017 v6 (old)
Christian Hintze