Test Lenovo Ideapad Miix 720 (7500U, 1024 GB) Convertible
Surface Pro-Konkurrenten gab es so manche in der Vergangenheit: HPs Versuche mit Spectre x2 12 bzw. Elite x2 1012 G1 setzten auf stromsparende Core m. Acers Aspire Switch Alpha 12 hielt mit einer Flüssigkeitskühlung Leistung parat, ohne einen lärmenden Lüfter. Asus Transformer 3 Pro T303UA als auch Lenovo Miix 510 Pro setzten auf ein Tablet mit Lüfter, um möglichst viel Notebook-Leistung in den schmalen Formfaktor zu pumpen.
Ein neues Argument gegen Microsoft Surface ist Lenovos IdeaPad Miix 720. Der 12-Zoller verspricht volle Subnotebook Power in einem Tablet mit aktiver Kühlung, also mit einem Lüfter. Damit die Konnektivität nicht zu kurz kommt, trotzdem aber nicht unförmige Ports das Tablet verunstalten, hat Lenovo einen Type-C mit Thunderbolt 3 sowie zwei Type-A Ports eingebaut.
Die größte Besonderheit ist der Bildschirm im 3:2-Format statt den sonst üblichen 16:9-Displays (2.880 × 1.920 Bildpunkte). Diese Eckdaten heben das IdeaPad Miix 720 vom kleinen Bruder Lenovo Miix 510 Pro ab (1.920 x 1.200; 16:10). Das hat nämlich bei ansonsten ähnlichem Chassis kein Thunderbolt 3, keine IR-Kamera für Windows Hello und eben nur einen FHD-Bildschirm.
Zu den Konkurrenten zählen alle 12- oder 13-Zoll Convertibles, die mit 15-Watt-SoCs bestückt sind. Zur Abgrenzung haben wir noch Modelle mit Core m hinzugenommen.
Gehäuse
Ähnlich, aber doch ganz anders. Trotz gewisser Ähnlichkeiten haben die Tablets Miix 510 Pro und Miix 720 unterschiedliche Gehäuse. Der 720er verzichtet auf seitliche Öffnungen für die Lüftung, und auch die Kunststoff-Leiste bei der rückseitigen Kamera gehört nicht mehr ins Programm. Das 720er integriert einen weiteren großen Type-A-USB und verschiebt den Headset-Port auf die andere Seite.
Das Miix 720 (1,151 kg) ist außerdem leichter als das Miix 510 Pro (1,236 kg). Damit liegt das 720er gleichauf mit den Konkurrenten, von denen das Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM (1,3 kg) der schwerste ist.
Das Alu-Tablet macht einen stabilen und wertigen Eindruck. Die Wanne ist sehr verwindungsfest und lässt sich an keiner Stelle eindellen. Das Watchband-Gelenk ist straff eingestellt und sehr weit aufstellbar. Das Tablet kann zwischen 100 und 165 Grad sicher aufgestellt werden.
Die Einfassung der Tastatur besteht ebenfalls aus Aluminium, was zu einem vergleichsweise hohen Gewicht derselben von 404 Gramm führt. Der Vorteil liegt aber in einer hohen Festigkeit und Wertigkeit, denn selbst mit einem Hohlraum darunter biegt sich die Tastenfläche beim Tippen nicht durch.
Wäre nicht das Aspire Switch Alpha 12, so könnten wir einfach sagen: Die Tablets ohne Tasten-Dock sind in diesem Größenvergleich alle 8 bis 9 Millimeter dick. Das Switch Alpha 12 torpediert diese Aussage mit seinen 11 Millimetern. Mit 8 mm am dünnsten ist Dells XPS 12 9250.
Das Miix 720 ist als 3:2-Formfaktor des Panels typischerweise höher als die 16:9- oder 16:10-Tablets. Es sind nur HP Elite x2 1012 G1 und Asus Transformer 3 Pro T303UA, die das Miix 720 in Höhe und Breite überholen bzw. gleiche Maße vorweisen.
Die Grafik zeigt die Abmessungen der Convertibles ohne Tastatur-Dock. Das Miix 720 verdickt sich in diesem Fall auf 14,6 Millimeter.
Ausstattung
Unser Miix 720 ist mit einem Thunderbolt 3-USB-C-Port ausgestattet. Dieser unterstützt hochauflösende Displays und leistungsstarke Festspeicher. Hinzu kommt das schnelle Laden. Theoretisch kann die achtfache Geschwindigkeit von USB 3.0 erreicht werden.
Für den Anschluss an ein Display ist je nach Schnittstelle ein USB-C-auf-HDMI- oder ein DisplayPort-Kabel erforderlich. Keines von beiden liefert Lenovo mit. Der Anschluss von bis zu 2 Displays ist über einen kompatiblen Hub/Extender möglich.
Kommunikation
Die Intel Tri-Band Wireless-AC 18265 ist eine 60-GHz-WiGig-Karte (802.11ad). Intern ist sie als M.2-2230-Formfaktor verbaut. Der Hersteller Intel spricht von 4,7 Gbps bidirektionalen Durchsatz. Im iperf-Test schlägt sich die Karte recht gut, wenngleich es nicht für einen Spitzenplatz reicht. Die Tri-Band Wireless-AC 18265 inkludiert die Features einer Intel Dual-Band Wireless-AC 8265 (802.11ac, 2x2 WiFi und Bluetooth 4.2).
Kameras
Wie das Miix 510 hat auch das Miix 720 neben der Webcam eine höher auflösende 5-MP-Webcam in der Rückseite an Bord. Die zum Nutzer gerichtete Webcam ist für eher rauschende, verpixelte Aufnahmen zuständig. Für den Skype Chat reicht das, für Produktfotos ganz sicher nicht. Hierfür sollte die 5-MP-Kamera auf der Rückseite gewählt werden, welche farbentreu und gut fokussiert Objekte ablichtet. Ab einem gewissen Detailgrad tritt aber auch hier ein Rauschen auf, mit guten Smartphones kann sie nicht mithalten.
Die IR-Kamera für Windows Hello haben wir erfolgreich ausprobiert. Das Login mit dem Gesicht funktionierte nach der Einrichtung sofort fehlerfrei.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB | |
Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE (jseb) | |
iperf3 receive AX12 | |
Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE (jseb) | |
Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB |
Sicherheit
Windows Hello adressiert einen Sicherheitsaspekt; TPM oder andere hardwarebasierte Lösungen werden nicht angeboten.
Zubehör
Im Karton befindet sich neben dem Netzteil (Type-C) ein Lenovo Active Pen 2 (mit Batterie).
Wartung
Das Miix 720 kann nicht auf normalem Wege geöffnet werden.
Garantie
Die Standardgarantie fällt mit einem Jahr knapp aus, das ist etwas beschämend für die gehobene Preisklasse. Andererseits richtet sich die geschäftliche Kundschaft gerne selbst mit diversen Garantieverlängerungen und Versicherung ein, je nachdem, wie es in das Laufzeit-Konzept der Geräte passt.
Eingabegeräte
Tastatur
Beim Miix 510 Pro haben wir sie vermisst, die beleuchtete Folio/Tastatur. Hier ist sie jetzt, es können zwei Helligkeitsstufen eingestellt werden. Auf dem großen Tastenfeld, das wirklich versucht, den ganzen Platz des 12-Zollers aus zu nutzen, tippt es sich auf Grund eines knackigen Druckpunktes mit einem recht guten Feedback. Bei aufgestellter Tastatur (angekippt mit Hohlraum) federt es beim Schreiben. Wer sachte in die Tasten haut, der wird es gar nicht bemerken. Komplett auf der Tischplatte liegend bemerken wir von diesem kleinen Manko nichts mehr.
Die Tasten sind vollkommen plan, es gibt keine konische Wölbung. Die Zielführung leidet darunter nur ein klein wenig, als Ausgleich bekommen wir ja große Tasten, speziell Shift, CapsLock und Tab, also auch die Richtungstasten sind schön groß geworden. Der Hubweg ist wie bei Folio-Tastaturen üblich etwas knapp, verstecken muss er sich in diesen Gefilden aber nicht.
Touchpad
Das Pad fasst 10,6 Zentimeter in der Diagonalen, es ist also vergleichsweise groß. Der Hubweg ist zwar denkbar knapp, jedoch gefallen uns der deutlich greifende Druckpunkt und der dumpfe Anschlag. Schnelles Klicken und Verschieben sind möglich und geben ein gutes Feedback. Die Oberfläche ist sehr glatt, der Finger gleitet geräuschlos darüber hinweg. Geschwindigkeit und Exaktheit sind vorbildlich.
Touchscreen
Noch rutschiger ist natürlich das Touchscreen des Tablets. Wie soll es anders sein - auf Eingaben reagiert es prompt, und es ist bis in die Randbereiche sensibel. Durch die eingebaute Leistungsklasse und die aktive Kühlung ist das Tablet jedoch stets deutlich warm.
Lenovo Active Pen
Der Lenovo Active Pen 2 ergänzt das Miix 720 als zusätzliche Interaktionsmethode. Handschriften und Notizen gehen mit dem Stift in der Tat flott von der Hand. Der aktive Stift hat eine Batterie. Beachtlich ist die Tatsache, dass der Handballen ohne Fehleingaben auf dem Screen ruhen kann, während geschrieben wird. Praktisch und einfach ist die Pen-Halterung im USB-Port.
Display
Die 12-Zoll-Anzeige löst mit 2.880 x 1.920 Pixeln auf, dabei handelt es sich um ein seltenes 3:2-Format. Üblich bei den Breitbild-Konkurrenten sind heute 16:10 oder 16:9. Das Dell XPS 12 9250 4K löst bspw. in 3.840 x 2.160 Punkten auf (16:9). Das Microsoft Surface Pro 4 bringt ebenfalls 3:2 auf den Plan (2.736 x 1.824). 3:2 ist ein Kompromiss aus dem alten 4:3 und den modernen 16:9 bzw. 16:10.
Die spiegelnde Touch-Anzeige kann mit einer hohen Helligkeit und einer gleichmäßigen Ausleuchtung aufwarten. Der Kontrast ist Oberklasse: 1.353:1. Im Akkubetrieb bleibt die hohe Luminanz von 406 cd/m² in der Mitte bestehen.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 414 cd/m²
Kontrast: 1353:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
ΔE Color 5.28 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.71 | 0.5-98 Ø5.2
91% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
59% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
66.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
91% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.29
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB AUO B120YAN01 / AUO106F, , 2880x1920, 12" | Microsoft Surface Pro 4 Core i7 Samsung 123YL01-001 ID: SDC3853, , 2736x1824, 12.3" | Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T BOE BOE06AC (NV126A1M-N51), , 2880x1920, 12.6" | Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE Unknown, , 1920x1200, 12.2" | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM Panasonic VVX12T041N00, , 2160x1440, 12" | HP Elite x2 1012 G1 LG Philips, , 1920x1280, 12.1" | Dell XPS 12 9250 4K Sharp SHP143D, , 3840x2160, 12.5" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Display | 5% | 19% | -0% | 2% | -18% | 29% | |
Display P3 Coverage | 65.2 | 66.9 3% | 81.8 25% | 64.5 -1% | 65.5 0% | 53.8 -17% | 83.9 29% |
sRGB Coverage | 91 | 97.5 7% | 98.3 8% | 92 1% | 96.1 6% | 73.7 -19% | 99.8 10% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 66.1 | 68.6 4% | 82.2 24% | 65.5 -1% | 66.9 1% | 53.8 -19% | 98.1 48% |
Response Times | -28% | 6% | 16% | 7% | 16% | -13% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 45 ? | 48.4 ? -8% | 30 ? 33% | 33 ? 27% | 20 ? 56% | 33.2 ? 26% | 36 ? 20% |
Response Time Black / White * | 24 ? | 35.6 ? -48% | 29 ? -21% | 23 ? 4% | 34 ? -42% | 22.8 ? 5% | 35 ? -46% |
PWM Frequency | 10420 | 200 ? | 125 ? | 1000 ? | 1000 ? | ||
Bildschirm | 18% | 4% | -21% | -14% | -16% | 13% | |
Helligkeit Bildmitte | 406 | 436.7 8% | 316 -22% | 327 -19% | 345 -15% | 322 -21% | 437 8% |
Brightness | 396 | 433 9% | 307 -22% | 324 -18% | 328 -17% | 319 -19% | 399 1% |
Brightness Distribution | 88 | 87 -1% | 91 3% | 88 0% | 91 3% | 97 10% | 81 -8% |
Schwarzwert * | 0.3 | 0.326 -9% | 0.29 3% | 0.35 -17% | 0.38 -27% | 0.42 -40% | 0.35 -17% |
Kontrast | 1353 | 1340 -1% | 1090 -19% | 934 -31% | 908 -33% | 767 -43% | 1249 -8% |
Delta E Colorchecker * | 5.28 | 1.82 66% | 3.91 26% | 6.54 -24% | 8.4 -59% | 6.02 -14% | 3.56 33% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.83 | 7.9 20% | 15.59 -59% | 11.9 -21% | 10.06 -2% | 9.3 5% | |
Delta E Graustufen * | 6.71 | 1.44 79% | 5.37 20% | 9.52 -42% | 4.3 36% | 6.29 6% | 2.67 60% |
Gamma | 2.29 96% | 2.1 105% | 2.36 93% | 2.35 94% | 2.63 84% | 2.4 92% | 2.17 101% |
CCT | 6532 100% | 6560 99% | 7812 83% | 8802 74% | 7368 88% | 7712 84% | 6681 97% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 59 | 62.3 6% | 72 22% | 59 0% | 62 5% | 47.8 -19% | 86 46% |
Color Space (Percent of sRGB) | 91 | 97.5 7% | 98 8% | 92 1% | 73.2 -20% | 100 10% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -2% /
9% | 10% /
7% | -2% /
-12% | -2% /
-8% | -6% /
-12% | 10% /
13% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Delta E fällt etwas unterdurchschnittlich aus; wer die bestmögliche Farbtreue haben möchte, etwa für Tools der Druckvorstufe, der sollte eine Kalibrierung machen. Wir haben die Delta-E-Graustufen mit einer solchen von 6,7 auf 1,6 gesenkt. Das Color Checker Delta E minderte die Kalibrierung von 5,3 auf 2,5. In beiden Fällen sind damit keine Farbabweichungen mehr mit dem bloßen Auge erkennbar.
Beim Farbraum sRGB ist das Miix 720 nicht so gut dabei, diese Messung ist unabhängig von der Kalibrierung. Lediglich 91 % sind abgedeckt, das können Surface Pro 4, Transformer 3 Pro T303UA und XPS 12 9250 4K besser, sie haben 100 % bzw. sind knapp davor.
Draußen bereitet das Miix 720 trotz hellem Bildschirm wenig Freude, daran ist die nicht entspiegelte Touch-Oberfläche schuld. Wer meint, daran komme man bei einem Tablet nicht umhin, der irrt: Toshibas X20w 2in1 hat ein entspiegeltes, mattes Touchpanel.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
45 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 74 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Schlechte Blickwinkel sind mit dem IPS-Panel kein Thema für das Miix 720. Aus jeder Position ist die Sicht fehlerfrei.
Leistung
Das Lenovo IdeaPad Miix 720 wird mit den SoCs Core i3-7100U, i5-7200U und i7-7500U angeboten. Die SSD ist 128 GB, 256 GB oder 1 TB (M.2) groß. Der RAM variiert zwischen 4, 8 und 16 GB. Dies ergibt nunmehr vier Varianten, wobei der Einsteiger 1.075 Euro kostet (7100u, 128 GB, 4 GB). Die High-End-Version des Miix 720 (7500U, 16 GB, 1-TB-SSD) kostet 1.700 Euro. Genau das ist unser vorliegendes Sample.
870 GB sind von den brutto 1.024 GB Festspeicher verfügbar, der Rest wird von Recovery und Windows belegt. Die Samsung SSD PM961 ist ein RAID-Verbund, eine x4 NVMe. Sofern der SoC seine Leistung voll ausspielt und die SSD so rasant ist, wie es die Specs ankündigen, dann steht ein Tablet vor uns, das es in puncto Arbeitsgeschwindigkeit mit den meisten Multimedia-Laptops aufnehmen kann.
Prozessor
Betrachten wir zuerst den SoC während Prime95, das ist ein CPU-Stresstest auf allen Threads. Der Intel Core i7-7500U fällt deutlich unter seinen Normaltakt von 2,7 GHz (maximal 3,5 GHz) und rechnet mit 2,1 bis 2,2 GHz bei dieser Dauerlast. Am SoC melden die Sensoren jetzt 68 Grad.
Dasselbe passiert beim Cinebench R15 in der Dauerschleife mit nur wenigen Sekunden Abstand zwischen den Läufen: Es startet jeder Durchlauf kurz mit 2,3 GHz, steht dann aber bei 2,1 GHz. Von Turbo-Ausnutzung keine Spur, das ist schade, wenn man schon einen lärmenden Lüfter in Kauf nimmt. Die folgende Grafik der Cinebench R15 Scores über die Zeitspanne zeigt einen Leistungsabfall von 10 %.
Es kommt also zu einem CPU-Throttling bei normaler Last (Takt liegt unter Normaltakt von 2,7 GHz), der R15-Test ist kein Stresstest. Der topaktuelle Kaby Lake i7 schafft es in der Konsequenz nicht, dem Core i7-6650U (Surface Pro 4) das Wasser zu reichen. In den Multi-Core-Tests unterliegt er sogar dem Intel Core i5-6200U im Acer Aspire Switch Alpha 12 – und der kostet 750 Euro.
System Performance
Die Anwendungs-Performance zeigt sich von der etwas schwachen Rechenleistung ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen: Das Miix 720 setzt sich im Work-Test des PCMark 8 nur ganz knapp in Führung, wahrscheinlich dank der RAID-SSD. Den Home Score verbucht dann aber schon das ältere Microsoft Surface Pro 4 ohne RAID-SSD deutlich für sich. Auch das Acer Aspire Switch Alpha 12 gibt sich im Home etwas kräftiger.
Schauen wir genau auf die Differenzen, so sind das nur kleine Unterschiede. Dennoch gebührt dem Miix 720 Kritik: Es ist ein topaktuelles Gerät mit RAID-SSD, das auf Grund schwächelnder Rechenleistung hinter ältere und teils deutlich günstigere Geräte wie das Switch Alpha 12 zurückfällt.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3186 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4216 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Samsung SSD PM961 (M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe) setzt sich dank RAID locker an die Spitze des Vergleichsfeldes. Die Konkurrenten sind 43 bis 65 % abgeschlagen. Vor allem beim Schreiben/Lesen großer Blöcke (Write 512, Read 512), auch sequentiell, ist das Miix 720 im Vorteil. Wenn Sie allerdings selten große Datenmengen von rechts nach links oder von der Thunderbolt-Disk nach intern verschieben, dann wird das nicht zum Tragen kommen.
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0) | Microsoft Surface Pro 4 Core i7 Samsung MZFLV256 NVMe | Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T SK Hynix Canvas SC300 512GB M.2 (HFS512G39MND) | Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE Samsung PM951 NVMe MZVLV256 | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM Kingston RBU-SNS8152S3256GG2 | HP Elite x2 1012 G1 Liteon L8H-256V2G | Dell XPS 12 9250 4K Samsung PM951 NVMe 512 GB | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -51% | -65% | -43% | -65% | -60% | -55% | |
Read Seq | 2408 | 834 -65% | 398.9 -83% | 1271 -47% | 518 -78% | 501 -79% | 984 -59% |
Write Seq | 1702 | 304 -82% | 402 -76% | 305.4 -82% | 199.9 -88% | 297.2 -83% | 525 -69% |
Read 512 | 1301 | 396.7 -70% | 303.1 -77% | 651 -50% | 374.9 -71% | 351.7 -73% | 428.7 -67% |
Write 512 | 1288 | 304.3 -76% | 320.3 -75% | 305.2 -76% | 201 -84% | 295.7 -77% | 176.6 -86% |
Read 4k | 53.6 | 40.75 -24% | 26.11 -51% | 41.07 -23% | 29.3 -45% | 28.31 -47% | 37.31 -30% |
Write 4k | 162.2 | 106.3 -34% | 57.7 -64% | 122.7 -24% | 76.8 -53% | 90.3 -44% | 104 -36% |
Read 4k QD32 | 504 | 393.1 -22% | 245.8 -51% | 411.2 -18% | 272 -46% | 285 -43% | 254.4 -50% |
Write 4k QD32 | 420.8 | 292.3 -31% | 253.8 -40% | 305.1 -27% | 197.1 -53% | 268.4 -36% | 234.1 -44% |
Grafikkarte
Die Intel HD Graphics 620 orientiert sich in ihrer Leistung am Prozessor, Maximaltaktrate und Größe des L3-Caches unterscheiden sich daher. Mit DDR4 (Shared, wie im Miix 720) ist sie besser aufgestellt als mit DDR3. Allerdings kommt dies beim Miix 720 nicht zum Tragen, denn vom theoretischen Performance-Plus zum Vorgänger HD 520 von zirka 15 % sehen wir nichts. Im Gegenteil, das Acer Aspire Switch Alpha 12 liegt vorn, wenn auch nur knapp. Gegen die Iris Graphics 540 des Surface Pro 4 (+60 bis +73 %) kommt das Miix erst recht nicht an.
Weitere Informationen, auch zur Spieletauglichkeit, finden Sie im Datenblatt.
3DMark 11 Performance | 1558 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5620 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
So verwundert es uns nicht: Die Iris Graphics 540 liegt auch bei den Spieletests klar vorn. Teilweise kann sich ebenso das Asus Transformer 3 Pro T303UA an die Spitze setzen, diesen Test hatten wir mit dem Surface Pro 4 gar nicht gemacht. Kurz: Trotz DDR4 und Dual Channel wirkt die HD 620 des Miix 720 etwas schwächlich an der Spiele-Front. Doch so oder so: Eine iGPU ist letztlich nie das Gelbe vom Ei für aktuelle oder etwas ältere Spiele.
Thief - 1024x768 Very Low Preset | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB | |
Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE |
Rise of the Tomb Raider - 1024x768 Lowest Preset | |
Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T | |
Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE | |
Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM | |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB | |
Dell XPS 12 9250 4K |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 48 | 29 | 24.7 | 7.4 |
Thief (2014) | 21.7 | 14.1 | 11.7 | 5.7 |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 16.7 | 10.2 | 5.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Während 2016 noch viele Core-m-Tablets im Surface-Pro-4-Modus den Markt beherrschten, werden es jetzt immer mehr Tablets, die wieder auf einen Lüfter setzen, um normale 15-Watt-SoCs zu kühlen. Lenovo Miix 510 Pro, Asus Transformer 3 Pro T303UA oder auch das aktuelle 360-Grad-Convertible Toshiba Portégé X20w - sie alle setzen auf aktive Lüfter. Acer vermeidet das elegant durch eine Flüssigkeitskühlung (Aspire Switch Alpha 12).
Die Geräuschemissionen sind daher leider wieder ein Thema und das Miix 720 geht ordentlich zur Sache: 36 dB(A) messen wir während der Cinebench Tests oder auch im Stresstest. Der deutlich hörbare Lüfter kann das SoC auf 68 Grad herunterkühlen.
Im Leerlauf ist der Lüfter teilweise aus, ansonsten läuft er mit ruhigen 32 dB(A). Die Werte täuschen allerdings über eines hinweg: Schon bei geringer Last (30 % CPU) springt der Lüfter auf den höchsten Pegel und lärmt konstant mit 36 dB(A). Dafür gibt es Punktabzug.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 32.4 / 32.4 dB(A) |
Last |
| 36 / 36.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.4 dB(A) |
Temperatur
Wenn schon laut, bleibt das Chassis wenigstens kühl? Gerade noch akzeptabel ist die Antwort. Im Leerlauf liegt der Durchschnitt bei 30 Grad, unter Last schon bei 36 Grad mit punktuellen Spitzen von 44 Grad. Das ist dann mehr als handwarm und eher eine Sache für den stationären Betrieb. Die Wärmebilder blicken noch ein wenig mehr in die Tiefe und zeigen daher höhere Temperaturen als unsere manuelle Messung auf den Oberflächen.
Den Stresstest absolviert das Miix 720 ohne Bravour, der Takt wird stark gedrosselt und sinkt auf 1,3 GHz. Der iGPU-Takt liegt bei 798 MHz, während am SoC zirka 68 Grad stehen. Lenovo hat sich bei der Temp-Table konservativ zu Gunsten eines anfassbaren Chassis entschieden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-9.5 °C).
Lautsprecher
Die beiden Lautsprecher befinden sich auf der Rückseite unten, sie sind aber auch zu den Seiten ausgerichtet. Der Pegel kann ziemlich aufgedreht werden und kratzt dann auch kaum. Druck können die kleinen Treiber aber nicht aufbauen, Tiefen und Bässe fehlen vollständig.
Am räumlichsten wirkt Musik, wenn das Tablet mit dem Stand aufgestellt wird. Hier reflektieren Stand und Tischplatte den Schall und helfen bei der Ausbreitung.
Das Mikrofon macht der guten Vorstellung einen Strich durch die Rechnung: Ein heftiges elektronisches Spratzeln und Dröhnen überlagerte die Aufnahme vollständig. Wir hatten den Eindruck, hier ist der Lüfter schuld, welcher während der Aufnahme penetrant mit 36 dB(A) surrte. Unter etwas besseren Voraussetzungen im Leerlauf rotiert der Lüfter mit lediglich 32 dB(A), was allerdings auch nicht in einer brauchbaren Aufnahme resultiert. Das Spratzeln fällt lediglich etwas leise aus.
Dieses Mikrofon-Verhalten könnte ein Fehler des Vorseriengerätes sein. Im Rating schlägt sich das jetzt aber erstmal in dieser Form nieder und wir ziehen eine Prüfung in Betracht.
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (64 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 9.9% geringer als der Median
(-) | keine lineare Bass-Wiedergabe (16.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 7.3% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (13.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.3% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (12.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 74% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 19% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 74% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 20% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (73 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 11.2% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 41% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 41% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Das Miix 720 zeigt im Leerlauf eine Energieaufnahme, wie sie der Klassendurchschnitt vorgibt: 3,5 bis 8 Watt. Bei Last steigt sie auf 30 Watt, die können locker vom 45-Watt-Netzteil bereitgestellt werden. Die Last bei max. Energieaufnahme (= Stresstest Prime95 + Furmark) unterscheidet sich auf Grund des deutlichen Throttlings nicht von der einfachen Last-Aufnahme. Das ist oftmals auch bei den Konkurrenten so, denn auch diese leiden unter Throttling in diesem Stressszenario. Ausnahmen sind nur das Aspire Switch Alpha 12 sowie das HP Elite x2 1012 G1 mit Core m.
Aus / Standby | 0.5 / 0.85 Watt |
Idle | 3.5 / 7.2 / 7.9 Watt |
Last |
29.6 / 30.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB i7-7500U, HD Graphics 620, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0), IPS, 2880x1920, 12" | Microsoft Surface Pro 4, Core i5, 128GB 6300U, HD Graphics 520, Samsung MZFLV128 NVMe, IPS, 2736x1824, 12.3" | Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T 6500U, HD Graphics 520, SK Hynix Canvas SC300 512GB M.2 (HFS512G39MND), IPS, 2880x1920, 12.6" | Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE 6200U, HD Graphics 520, Samsung PM951 NVMe MZVLV256, IPS, 1920x1200, 12.2" | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM 6200U, HD Graphics 520, Kingston RBU-SNS8152S3256GG2, IPS, 2160x1440, 12" | HP Elite x2 1012 G1 6Y54, HD Graphics 515, Liteon L8H-256V2G, IPS, 1920x1280, 12.1" | Dell XPS 12 9250 4K 6Y75, HD Graphics 515, Samsung PM951 NVMe 512 GB, IPS, 3840x2160, 12.5" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -3% | -37% | -24% | -31% | 3% | -21% | |
Idle min * | 3.5 | 4.4 -26% | 6.7 -91% | 4.2 -20% | 7.3 -109% | 3.7 -6% | 5.4 -54% |
Idle avg * | 7.2 | 9 -25% | 10.3 -43% | 11.5 -60% | 10 -39% | 6.8 6% | 10.2 -42% |
Idle max * | 7.9 | 10.7 -35% | 13.5 -71% | 11.7 -48% | 10.15 -28% | 7.6 4% | 12.5 -58% |
Last avg * | 29.6 | 19.6 34% | 26 12% | 31 -5% | 25.2 15% | 22.5 24% | 21.4 28% |
Last max * | 30.8 | 19.9 35% | 28.8 6% | 27.4 11% | 29.3 5% | 34.5 -12% | 24.4 21% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Laufzeiten fallen ordentlich aus: 5:45 Stunden im realitätsnahen WiFi-Test, bei dem Websites aufgerufen werden, fast 12 Stunden im Leerlauf bei niedrigster Helligkeit. Einen vollen Arbeitstag lang kommt das Ideapad Miix 720 damit nicht über die Runden, jedoch schaffen das auch die Konkurrenten nicht.
Das HP Elite x2 1012 G1 bestätigt die Regel, denn es ist mit Core m nicht direkt vergleichbar. Selbst das Microsoft Surface Pro 4 Core i7 packt nur knapp 5 Stunden, laufzeitstärker ist nur das Surface Pro 4 mit Core m3 (8 Stunden).
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB i7-7500U, HD Graphics 620, 41 Wh | Microsoft Surface Pro 4 Core i7 6650U, Iris Graphics 540, 38 Wh | Asus Transformer 3 Pro T303UA-GN050T 6500U, HD Graphics 520, 39 Wh | Lenovo Miix 510 Pro 80U10006GE 6200U, HD Graphics 520, 50 Wh | Acer Aspire Switch Alpha 12 SA5-271-56HM 6200U, HD Graphics 520, 37 Wh | HP Elite x2 1012 G1 6Y54, HD Graphics 515, 37 Wh | Dell XPS 12 9250 4K 6Y75, HD Graphics 515, 28 Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -17% | -28% | -3% | -5% | 16% | -31% | |
Idle | 713 | 654 -8% | 426 -40% | 696 -2% | 640 -10% | 732 3% | 370 -48% |
WLAN | 345 | 293 -15% | 223 -35% | 322 -7% | 321 -7% | 443 28% | 243 -30% |
Last | 111 | 79 -29% | 102 -8% | 111 0% | 112 1% | 130 17% | 93 -16% |
H.264 | 206 | 468 | 432 |
Fazit
Pro
Contra
Lenovo startet mit dem IdeaPad Miix 720-12IKB den Frontalangriff auf das inzwischen deutlich über ein Jahr alte Microsoft Surface Pro 4. Vor allem, weil der 3:2-Formfaktor identisch und die hohe Auflösung (2.736 x 1.824 beim Surface, 2.880 x 1.920 beim Miix 720) nahezu austauschbar ist. Beim Display gibt es dann auch rein gar nichts zu kritisieren, bis auf die Farbraumabdeckung vielleicht, aber das ist Pfennigfuchserei.
Im Vorteil ist das Miix bei der Bestückung mit Ports: 2x große USB 3.0 Type-A, USB Type-C Gen2 mit Thunderbolt 3 und dann eine IR-Kamera für Windows Hello. Auf der technischen Seite ist ein Kaby Lake-Prozessor eingebaut, plus einer riesigen RAID-SSD, die mir rasanten Durchsätzen punktet.
Leider kann das Miix 720 die Leistung des SoC nicht vollständig abrufen, es fehlen bei Dauerlast alltagsnaher Anwendungen 10 %. Das reicht, um den Vorsprung zum Surface Pro 4 in der i7-Variante dahinschmelzen zu lassen. Auch deutlich günstigere Modelle wie das Aspire Switch Alpha 12 (i5) rechnen mit ihren Skylake SoCs teilweise schneller bzw. liegen gleichauf.
Das Switch Alpha 12 mit i5 gibt es aber schon ab 750 Euro, das Microsoft Surface Pro 4 + Type Cover (i5-6300U) ab 1.200 Euro. Hier ist dann die Frage berechtigt, warum ein teures Miix 720 kaufen, das auf Seiten des Prozessors nicht das hält, was es verspricht?
Billig ist das Miix 720 als Oberklasse-Surface-Clone sicher nicht: 1.700 Euro sind für 7500U, 16 GB und 1-TB-SSD fällig. Für die meisten User mit mobilen Ambitionen dürfte jedoch auch eine kleine Version mit 256 oder 128 GB und Core i3 bzw. i5 7200U genügen. Die gibt es ab 1.070 Euro.
Die kleine Variante genügt, um die Docking-Vorteile von Thunderbolt 3, die Laufzeit, das tolle Display, die IR-Kamera mit Windows Hello und die vielschreibertaugliche Tastatur (beleuchtet) genießen zu können. Mitunter fällt auch bald der Preis, wobei 900 Euro für die kleine i3-Version ein konkurrenzfähiges Angebot wären.
Lenovo Ideapad Miix 720-12IKB
- 21.03.2017 v6 (old)
Sebastian Jentsch