Test Acer Aspire E5-552G Notebook
Beim Acer Aspire E5-552G-F62G handelt es sich laut der manchmal etwas unübersichtlichen Acer Nomenklatur um einen Ableger der Serie Aspire E 15 im 15-Zoll-Format, das mit dem FX-8800P (4x 2,1-3,4 GHz, kein Hyperthreading, TDP 12-35 Watt, hier wohl 15 Watt) das aktuelle Spitzenmodell aus AMDs Carrizo-APU-Serie nebst 8 GB RAM beherbergt. Hinzu kommen die eingangs erwähnte Crossfire-Dual-Grafik Radeon R8 M365DX, deren R7-M360-Teil 2 GB dediziertes DDR3-RAM an Bord hat. Sucht man beim größten deutschsprachigen Preisvergleich nach "E5-552G", wird neben dem Testgerät nur noch eine leicht günstigere Variante namens T2CD mit etwas langsamerer AMD APU und einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln ausgeworfen, während unser Kandidat mit einem günstigen Full-HD-Display auf TN-Basis unterwegs ist. Trotz nicht eben rasantem Antrieb ordnen wir das Testgerät wegen der zumindest ambitionierten Dual-Grafik (natürlich kann auf Wunsch auch nur die R7 M360 genutzt werden) als Multimedia-Notebook der unteren Leistungsklasse ein.
Aus dieser Kategorie stammen auch die für den Test gewählten gleichformatigen und ähnlich günstigen Vergleichsnotebooks, die sich ansonsten teilweise deutlich vom Testgerät unterscheiden. Gerne hätten wir noch ein Gerät mit einer CPU aus der direkt mit dem FX-8800P konkurrierenden i3-Serie von Intel mit aufgenommen, nur leider hatte unsere Datenbank ausnahmsweise mal kein geeignetes Gerät zu bieten. Es ist aber gelungen, die Auswahl auf Notebooks mit herkömmlichen Festplatten zu beschränken. Falls sich jemand über die Konkurrenten mit den ungleich schnelleren Core-i5-CPUs wundert: Warum nicht, wenn die Geräte doch trotzdem in derselben Preisliga spielen? Hier das Feld:
Acer Aspire V3-575G-5093
Lenovo Z51-70 (Radeon R7 M360)
HP Pavilion 15-ab052ng
Anhand des Lenovo wollen wir prüfen, ob die Radeon R8 M365DX zumindest von den reinen FPS-Zahlen her potenter ist als die R7 M360.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Wie schon das optisch sehr ähnliche und im Juli letzten Jahres getestete Acer Aspire E5-772G sind Deckelrückseite und Wanne des vollständig aus Kunststoff bestehenden Testgerätes in Schwarz gehalten und mit einem auffälligen, groben Textilmuster versehen, das nicht ganz unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist. Displayrahmen und Oberseite der Base fallen hingegen anthrazitgrau aus und sind dank feiner Texturierung ebenso griffig wie der Rest des Gehäuses. Die zurückhaltende Farbgebung und das ansonsten schlichte und unspektakuläre Design gefallen dem Tester, könnten aber eher die Herren der Schöpfung ansprechen.
Leider lässt sich der aufgrund der Materialwahl nicht eben steife Deckel im Gegensatz zu dem des 17-Zöllers E5-772G nicht ohne Gegenhalten öffnen. Drückt man auf der Rückseite herum, zeigen sich vorne punktuelle Bildstörungen. Bei ruckartigen Bewegungen schwingt er nur kurz und mit geringem Ausschlag nach. Für Kunststoffverhältnisse setzte die Base unseren Verwindungsversuchen einen ordentlichen Widerstand entgegen und blieb dabei trotz optischem Laufwerk weitgehend stumm. Die Vorderkante des Notebooks ist vielleicht etwas scharf ausgefallen, insgesamt kann man dem solide wirkenden Gehäuse aber eine einwandfreie Verarbeitung attestieren.
Ausstattung
In Sachen Anschlussvielfalt muss man sich mit dem üblichen Mindeststandard begnügen. Der untote VGA-Port erlaubt die Weiterverwendung altertümlicher Beamer. Einer der drei auf beide Seiten verteilten USB-Anschlüsse arbeitet noch nach dem langsamen Standard 2.0. Im Zusammenspiel mit der externen USB-3.0-Festplatte des Testers wurden die sonst zumeist erreichten 100 MB/s beim Kopieren großer Datenblöcke auf die interne HDD verfehlt, mehr als 73 MB/s waren nicht drin, teilweise lagen die Übertragungsraten sogar deutlich darunter.
Für die Performance-Messung des Kartenlesers setzen wir auf unsere Referenz-SD-Karte Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II. Die maximale Übertragungsrate beträgt bis zu 10,2 MB/s beim Kopieren von großen Datenblöcken, während bei üblichen JPG-Bilddateien mit jeweils rund 5 MB etwa 11,2 MB/s erwartet werden können. Viel langsamer geht es kaum noch.
Acer hat die Anschlüsse bis auf Strom und Kensington an den vorderen Seiten platziert, was sich bei eingesteckten Kabeln und Sticks als ungünstig erweisen kann. Von einer zu engen Anordnung kann man nicht sprechen, bei sehr breiten Sticks könnte es aber Platzprobleme geben.
Kommunikation
Das Aspire E5-552G beherrscht kabelgebundenes Gigabit-LAN, kann aber natürlich auch per Funk Kontakt mit der Umwelt aufnehmen. Dafür steht ein 5-GHz-fähiges ac-WLAN-Modul von Qualcomm Atheros mit integriertem Bluetooth 4.0 bereit, das zusammen mit der WLAN-Antenne nicht den allerbesten Eindruck hinterlassen hat. Innerhalb der Wohnung des Testers gab es auch durch Wände hindurch keine Probleme, entfernte dieser sich aber durch ein Treppenhaus nach unten vom Router, sodass immer mehr bauliche Hindernisse in den Weg kamen, sank die Übertragungsgeschwindigkeit beim Herunterladen eines Steam Spiels im 2,4-GHz-Band schneller ab als bei den meisten anderen, unter identischen Bedingungen getesteten Notebooks. Außerdem kam es relativ früh zu Verbindungsabbrüchen.
Zubehör
Im Karton waren neben dem Netzteil mit Kabel noch die üblichen Einrichtungs- und Garantiehinweise sowie Unterlagen zur Nutzung von Acers Cloud-Service vorhanden.
Wartung
An die Innereien des Testgerätes inkl. Akku kommt man nur mithilfe eines Schraubendrehers heran. Offenbar muss man nach dem Lösen vieler Schrauben an der Unterseite die Oberseite der Base abheben.
Garantie
Acer gewährt 24 Monate Garantie. Einzelheiten kann man sich hier ansehen.
Eingabegeräte
Touchpad
Was am tastenlosen Clickpad sofort ins Auge springt, ist seine überdurchschnittliche Größe, die der Tester als sehr komfortabel empfindet, zumal es bis zu den äußeren Rändern auf Berührungen reagiert. Die Oberfläche ist glatt und brachte den leicht feuchten Finger wie schon beim älteren 17-Zöller bei Aufwärtsbewegungen manchmal leicht ins Stottern. Reaktionsfreudigkeit und Genauigkeit zeigten sich als im besten Sinne unauffällig, auch schnelle Bewegungen wurden nachvollzogen, und Drag & Drop durch Doppeltipp funktionierte stets problemlos.
Auch die kurzhubigen Ersatz-Maustasten wussten wieder zu gefallen. Der Widerstand ist für den Geschmack des Testers nahezu perfekt abgestimmt, der nur ganz kurz über dem Anschlag liegende, knackige Druckpunkt vermittelt im Zusammenspiel mit einem deutlichen Klicklaut ein einwandfreies Feedback. Schade: Da kein gesonderter Treiber für das Clickpad installiert ist, muss man sich mit den Konfigurationsmöglichkeiten von Windows 10 begnügen.
Tastatur
Zumindest optisch ähnelt das Keyboard des Acer Aspire E5-552G dem des größeren und älteren E5-772G wie ein Ei dem anderen. Zum Einsatz kommt wie generell fast immer eine Chiclet- oder auch Inseltastatur, deren klassische Zeichentasten eine leicht konkave Wölbung mitbringen, während alle anderen Keys eine flache Oberfläche haben. Bis auf den wieder einmal ergonomisch ungünstig verkleinerten Nummernblock und die Position des oben rechts in diesen integrierten On/Off-Button weist das Layout keine Überraschungen auf. Passend zum günstigen Preis können die einwandfrei beschrifteten, leicht angerauten Tasten nicht beleuchtet werden.
Über den ausreichenden Hub und den gut spürbaren Druckpunkt dürfte sich jeder Interessent freuen; der nur dezent abgefederte und somit eher harte Anschlag entspricht zumindest dem Geschmack des Autors. Da die größeren Tasten bei Betätigung deutlich klappern, eignet sich das Aspire nicht unbedingt für lärmsensible Umgebungen. Das gut eingepasste Keyboard lässt sich mittig zwar leicht eindrücken, aber nur, wenn man es darauf anlegt. Hochklassig würden wir das Eingabegerät nicht nennen, aber dem Einsatz für Office-Zwecke steht aus unserer Sicht nichts im Wege.
Display
Hell ist das matte 15,6-Zoll-Display des Acer Aspire E5-552G-F62G zwar nicht gerade, aber erheblich mehr als die gemessenen knapp 200 cd/m² (Mittel) bieten auch viele Konkurrenten in diesem Preissegment nicht. Im Testfeld kann sich nur das Acer Aspire V3 mit sichtbaren 25 % Vorsprung absetzen. Eindeutig unterdurchschnittlich ausgefallen ist die 76-prozentige Ausleuchtung, aber selbst das macht sich subjektiv nicht bemerkbar. Im Gegenteil: Dass ein völlig schwarzes Bild nicht homogen wirkt, liegt nur an der stark eingeschränkten Blickwinkelstabilität des TN-Panels, von Clouding oder Screen Bleeding war keine Spur zu entdecken.
Da sich unser Aspire auch an Spieler richtet, ist die gewählte Full-HD-Auflösung eigentlich ideal. Die sich ergebenden 141 ppi sollten aus dem üblichen Betrachtungsabstand von etwa einem halben Meter auch für Nutzer mit guten Augen kaum pixelig wirken. An der Bildschärfe gibt es nichts zu meckern. Die zuvor erwähnte, etwas günstigere Variante T2CD bietet hingegen nur 1.366 x 768 Pixel.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 200 cd/m²
Kontrast: 588:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 11.54 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.98 | 0.5-98 Ø5.2
56% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
36% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
38.36% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.13% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.58
Auf wirklich gute Kontrastwerte in Richtung 1000:1 muss man bei günstigeren Notebooks zumeist verzichten, und weder das Testgerät noch die Mitbewerber im Test bilden da Ausnahmen. Dass zumindest brauchbare 588:1 zustande kommen, liegt am angenehm niedrigen Schwarzwert von 0,34 cd/m², der subjektiv seine Entsprechung findet. Schon schlechter schneiden hier das Acer Aspire V3 und das Lenovo Z51-70 ab, das Schlusslicht bildet das HP Pavilion, dessen mit 0,66 cd/m² viel zu helles Schwarz in einen überaus schwachen Kontrast von 306:1 mündet.
TN-Bildschirme sind nicht gerade für gute Farbtreue bekannt. Folglich weisen unsere Messungen für alle Geräte im Test viel zu hohe Abweichungen von DeltaE 9 bis 13 aus. Ideal wären Werte von bis zu 3, die TN-Panels aber nur selten schaffen. Bei unserem Testsample zeigt sich im Auslieferungszustand ein massiver Blaustich, der eventuell durch Installation des im Kasten verlinkten Farbprofils gemildert werden kann. Wer sich sich ernsthaft für digitale Bildbearbeitung interessiert, bevorzugt eine möglichst hohe Farbraumabdeckung und damit in der Regel IPS-Displays, die zuletzt zumindest den kleinen sRGB-Farbraum oft (nahezu) vollständig darstellen können. Keine Regel ohne Ausnahmen: Das TN-Panel des Acer Aspire V3 kommt auf stolze 74 % Abdeckung des viel größeren AdobeRGB-Farbraums (Testgerät: 36 %) und deckt sRGB komplett ab.
Acer Aspire E5-552G-F62G | Acer Aspire V3-575G-5093 | Lenovo Z51-70-80K6 | HP Pavilion 15-ab052ng | |
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Display | 7% | 20% | ||
Display P3 Coverage | 37.13 | 39.56 7% | 44.72 20% | |
sRGB Coverage | 55.9 | 59.2 6% | 67.3 20% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 38.36 | 40.89 7% | 46.21 20% | |
Response Times | -2% | |||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 45 ? | 44 ? 2% | ||
Response Time Black / White * | 22 ? | 23 ? -5% | ||
PWM Frequency | 1042 ? | |||
Bildschirm | 22% | 0% | -4% | |
Helligkeit Bildmitte | 200 | 251 26% | 218 9% | 202 1% |
Brightness | 196 | 239 22% | 206 5% | 200 2% |
Brightness Distribution | 76 | 87 14% | 89 17% | 86 13% |
Schwarzwert * | 0.34 | 0.42 -24% | 0.46 -35% | 0.66 -94% |
Kontrast | 588 | 598 2% | 474 -19% | 306 -48% |
Delta E Colorchecker * | 11.54 | 9.68 16% | 11.08 4% | 8.72 24% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 19.36 | 14.83 23% | ||
Delta E Graustufen * | 12.98 | 11.13 14% | 11.72 10% | 9.22 29% |
Gamma | 2.58 85% | 2.46 89% | 2.48 89% | 2.17 101% |
CCT | 14060 46% | 12149 54% | 13526 48% | 10298 63% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 36 | 74 106% | 37.8 5% | 42.4 18% |
Color Space (Percent of sRGB) | 56 | 59.3 6% | 66.8 19% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 10% /
18% | 4% /
2% | 8% /
2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die matte Bildschirmoberfläche kommt dem Outdoor-Einsatz entgegen, die unterdurchschnittliche Leuchtkraft weniger. Unsere Tests haben wir bei komplett bedecktem Himmel durchgeführt. Dafür, dass wir unter diesen zugegebenermaßen entschärften Bedingungen versucht haben, möglichst starke Reflexionen zu erzeugen (linkes Bild), schlägt der Kandidat sich doch gut. Auf dem rechten Foto sind gar keine Beeinträchtigungen mehr zu sehen, hier hatte der Tester seinen Hauseingang im Rücken.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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22 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 16 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 44 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
45 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 24 ms steigend | |
↘ 21 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 74 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Gerade günstigere TN-Panels haben oft mit mangelnder Blickwinkelstabilität zu kämpfen, und dieses Phänomen ist bei unserem E5-552G leider besonders ausgeprägt. Der Bildschirm hat sogar schon bei gerader Draufsicht aus der optimalen Position Probleme damit, einen homogenen Bildeindruck zu vermitteln, weil man natürlich nicht auf jede Stelle des Screens aus genau demselben Winkel gucken kann. Folglich sieht es mit der Bewegungsfreiheit vor dem Display nicht gut aus. Verschiebt man den Einblickwinkel nur horizontal, bleiben zumindest die Farben weitgehend erhalten, man hat aber schon bei recht kleinen Verschiebungen mit einer spürbaren Abnahme von Helligkeit und Kontrast zu tun. Fast gar kein Spielraum bietet sich in der Vertikalen, wo sofort und heftig die TN-typischen Probleme wie ein milchiger Bildeindruck bzw. ein invertiert wirkendes Bild auftreten.
Leistung
In der Klasse der Multimedia-Notebooks bildet unser Acer Aspire E5-552G-F62G performancetechnisch den Bodensatz, was vor allem dem insgesamt schwachbrüstigen SoC sowie der herkömmlichen Festplatte zu verdanken ist. Immerhin sind 4 physische Kerne sowie 8 GB Dual-Channel-RAM vorhanden, was sich nicht nur bei Multitasking und Spielen bezahlt machen kann. Trotz der relativ niedrigen Pro-MHz-Leistung des SoC und der mangelhaften Turbo-Ausnutzung (s. u.) reicht die Leistung für Office- und Internetzwecke sowie auch für anspuchsvollere Anwendungen aus.
Prozessor
Das verbaute 28-nm-SoC AMD FX-8800P (4x 2,1-3,4 GHz, kein Hyperthreading, TDP 15 (?) W, sämtliche I/O-Ports integriert) stellt zusammen mit dem technisch fast identischen, von AMD aber für Business-Kunden vorgesehenen Pro A12-8800B das aktuelle Spitzenmodell der Carrizo-APU-Reihe dar und steht leistungsmäßig in Konkurrenz zu Intel CPUs wie dem Core i3-5010U (2x 2,1 GHz, kein Turbo, Hyperthreading, TDP 15 W). Die Performance kann aber je nach Notebook stark schwanken, was auch an der vom Hersteller frei auf 15 bis 35 Watt einstellbaren TDP liegt, wobei man sich zumeist in Anlehnung an die ULV-Prozessoren von Intel für 15 Watt entscheidet. Integriert ist eine zumindest auf dem Papier relativ starke Radeon-R6-GPU (Carrizo), die zusammen mit der dedizierten Radeon R7 M360 die Crossfire-Lösung namens Radeon R8 M365DX bildet.
Während echte Vierkerner von Intel in den Multicore-Tests der Cinebenches häufig einen um den Faktor 3,5 bis 3,8 höheren Score schaffen als in den Singlecore-Tests, beläuft sich der Faktor beim FX-8800P im Testgerät nur auf 2,7 bis 2,9. Das ist schwach, denn solche Faktoren werden auch oft von Intel Dualcores mit Hyperthreading erreicht. Wen wundert es da, wenn das AMD SoC bis auf eine Ausnahme von sämtlichen Core-i-CPUs, mit denen die in den letzten 10 Monaten von uns getesteten Multimedia-Notebooks bestückt sind, abgehängt wird? Wie man dem Diagramm unten entnehmen kann, kann sich der FX-8800P gegenüber dem etwas schwächeren AMD A10-8700P im HP Pavilion noch einen kleinen Vorsprung herausarbeiten, bleibt gegen die i5-Konkurrenten in den kaum teureren beiden anderen Notebooks aber völlig chancenlos.
Mit unserer Cinebench-Multicore-Schleife prüfen wir, wie sich die Prozessortakte unter hoher, aber noch realistischer Dauerlast verhalten. Zunächst konnte das SoC noch konstant 2,5 GHz halten, aber schon nach einigen Minuten schwankten die Frequenzen nur noch zwischen 2,3 bis 2,5 GHz. In die Nähe des (Single-Core-)Maximaltaktes von 3,4 GHz kommt es so nicht ansatzweise, Throttling in Form einer Unterschreitung des Basistaktes von 2,1 GHz liegt aber nicht vor. Im Idle-Betrieb und bei leichter Belastung wird der Maximal-Turbo gelegentlich gestreift. Der Multicore-Score des Cinebench R15 sank im dritten Durchlauf von anfänglich 207 Punkten auf 190 Punkte ab. Ist keine Steckdose in der Nähe, ändert sich an der Performance nichts.
Cinebench R10 | |
Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire E5-552G-F62G | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Lenovo Z51-70-80K6 | |
HP Pavilion 15-ab052ng | |
Rendering Single 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire E5-552G-F62G | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Lenovo Z51-70-80K6 | |
HP Pavilion 15-ab052ng |
System Performance
Wie schon angedeutet, kann Acer mit der System Performance des E5-552G keinen Blumentopf gewinnen. Schaut man sich den Gesamt-Score des PCMark 7 an, der die Massenspeicher-Performance sehr stark gewichtet, gehört das Testgerät zu den langsamsten Multimedia-Notebooks der letzten zehn Monate, während das HP Pavilion von seiner Hybrid-Festplatte mit SSD-Cache profitiert. Obwohl der PCMark 8 ausgewogener ist, landet das E5 auch hier auf einem der letzten Plätze. Wäre eine beliebige SSD vorhanden, sähe das schon viel besser aus. Da die Notebooks im Test alle ohne echte SSD auskommen müssen, verschafft die deutlich höhere Prozessorleistung den beiden Geräten mit i5-CPU einen gar nicht so üppigen Vorsprung.
Im täglichen Umgang mit dem Notebook hat sich vor allem das Fehlen einer SSD zumindest beim erstmaligen Starten von Programmen häufig durch Denk- bzw. Ladepausen bremsend bemerkbar gemacht. Besser sah es aus, wenn ein Programm schon vorher einmal geladen worden war und noch (teilweise) im Speicher residierte. Besonders das Laden von Games dauerte oft eine gefühlte Ewigkeit, und auch bei deren Beendigung brauchte das Testgerät teilweise sehr lange, um sich wieder zu fangen und ansprechbar zu sein.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Lenovo Z51-70-80K6 | |
HP Pavilion 15-ab052ng | |
Acer Aspire E5-552G-F62G | |
Work Score Accelerated v2 | |
Lenovo Z51-70-80K6 | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Acer Aspire E5-552G-F62G | |
HP Pavilion 15-ab052ng |
PCMark 7 Score | 2556 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2806 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3540 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Orientiert man sich an den Ergebnissen des CrystalDiskMark 3.0, liefert die mit 5.400 rpm drehende 1-TB-HDD im Testgerät eine ordentliche, aber nicht außergewöhnlich gute Übertragungsrate beim sequenziellen Einlesen großer Dateien und landet beim Laden kleiner, auf den Plattern verteilter Happen (4K Read), wie es typisch für Programm- und Betriebssystemstarts ist, unter allen in den letzten zehn Monaten gemessenen Festplatten (ohne Hybrid und SSD) genau im Durchschnitt. Auffällig ist, dass die Hybrid-HDD im Pavilion sich gar nicht absetzen kann. Das hätte aber erfahrungsgemäß anders aussehen können, wenn wir die Festplatten-Benchmarks mehrfach hätten durchlaufen lassen.
Grafikkarte
Die verbaute Crossfire-Lösung namens AMD Radeon R8 M365DX setzt sich aus einer dedizierten R7 M360 mit 2 GB dediziertem DDR3-Speicher sowie der in das SoC integrierten R6-Carrizo-Grafik zusammen. Crossfire kann zu Mikrorucklern führen, wenn die GPUs für die abwechselnde Berechnung der Frames unterschiedlich lange Zeiten benötigen. Das führt bei einigen Games erwartungsgemäß trotz eigentlich ausreichender Frame-Raten zu zusätzlichem Ruckeln. Teilweise ist man sogar von den reinen FPS her besser beraten, nur die R7 M360 zu nutzen, teilweise bringt die Kombo ein zumindest messbares Plus. Unsere Artikel und Benchmarks zur R7 M360 und R6 Carrizo findet man unter den Links oben in diesem Absatz.
Normalerweise testen wir Grafikkarten aus gutem Grund nur mit dem vorinstallierten Treibern, hier haben wir das aber nur eine Weile lang durchgehalten, zu oft starteten die zu messenden Games nicht oder liefen nur mit massiven Grafikfehlern. Die Auflösung 1.366 x 768 kannte der alte Treiber vom 15.07.2015 (!) gar nicht, hier mussten wir teilweise auf 1.280 x 720 ausweichen und haben das dann natürlich auch vermerkt. Außerdem wurden wir oft mit absurd langen Ladezeiten konfrontiert. Das Laden einer Karte bei Anno 2205 zog sich z. B. gerne mal bis zu 5 Minuten hin, mit einem aktuellen Treiber waren es dann nicht einmal mehr 30 Sekunden. Häufig wurden wir auch mit der Meldung konfrontiert, dass der Grafiktreiber nicht mehr reagiert und neu gestartet werden muss, was sich leider auch durch das Treiber-Update nicht ganz abstellen ließ.
Zieht man zum Leistungsvergleich den 3DMark 11 heran, ordnet sich die Performance der R8 M365DX im Testgerät zwischen der Nvidia GeForce 940M und der GTX 950M ein. Auf die GTX 960M besteht ein Rückstand von mindestens 30 %. Im Cloud Gate Benchmark des 3DMark (2013) sicherten sich einige GTX 950M hingegen mehr als doppelt so viele Punkte.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU | |
Acer Aspire E5-552G-F62G | |
HP Pavilion 15-ab052ng | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Lenovo Z51-70-80K6 |
3DMark | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | |
HP Pavilion 15-ab052ng | |
Acer Aspire E5-552G-F62G | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Lenovo Z51-70-80K6 | |
1920x1080 Fire Strike Graphics | |
HP Pavilion 15-ab052ng | |
Acer Aspire V3-575G-5093 | |
Lenovo Z51-70-80K6 |
3DMark 11 Performance | 2880 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 35711 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5575 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Weit her ist es mit der Gaming Performance wahrlich nicht. Die Tabelle unten zeigt deutlich, dass man sich nur selten von den oft unschönen Minimaleinstellungen bei 1.024 x 768 oder 1.280 x 720 Pixeln lösen kann. Gehen mittlere Einstellungen von den FPS her mal in Ordnung, muss man bei einigen Titeln immer noch mit dem schon gerügten Crossfire-Ruckeln rechnen. Da kommt keine Freude auf.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Metro: Last Light (2013) | 27.4 | 26.7 | 22.7 | 10 |
Battlefield 4 (2013) | 36.4 | 30.3 | 25 | 10.6 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 36.2 | 26.6 | 15.1 | |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 33.1 | 25.5 | 12.1 | |
The Witcher 3 (2015) | 19.6 | 12.9 | 7.3 | |
Batman: Arkham Knight (2015) | 19 | 17 | 8 | |
FIFA 16 (2015) | 41 Schwere grafische Probleme | 0 Schwere grafische Probleme | 0 Schwere grafische Probleme | |
Anno 2205 (2015) | 26.6 | 17.5 | 6.6 | |
Assassin's Creed Syndicate (2015) | 8.4 | |||
Rainbow Six Siege (2015) | 0 Schwere grafische Probleme | |||
Rise of the Tomb Raider (2016) | 21 Schwere grafische Probleme | 15 Schwere grafische Probleme | 11 Schwere grafische Probleme | |
Far Cry Primal (2016) | 18 | 6 | ||
The Division (2016) | 12 | 9.9 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Selbst unter den überwiegend sehr zurückhaltenden Konkurrenten im Test bleibt das Aspire E5-552G bei höheren Laststufen am dezentesten und hat den Tester nie wirklich gestört. Dass es unter maximaler Last etwas lauter ist als bei durchschnittlicher Last, lässt sich durch Frequenzdrosselung erklären. Im Idle-Betrieb konnte man es trotz laufendem Lüfter und leisen HDD-Geräuschen aus der üblichen Entfernung von einem halben Meter nicht aus den Umgebungsgeräuschen heraushören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 33.2 / 33.2 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 36.5 / 34.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1 Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31.3 dB(A) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen sind selbst bei maximaler Dauerlast an keiner Stelle des Gehäuses die Rede wert. Acers Aspire V3-575G leidet bei sehr hoher Auslastung unter seiner flachen Bauform und wird unten bis zu 60 °C heiß, das Lenovo Z51-70 erreicht höchstens 47 °C, wenn auch an der Oberseite.
Den Stresstest mit gleichzeitigem Einsatz von Prime95 und Furmark quittierte das Acer Aspire E5-552G sofort mit heftigem Throttling (Screenshot); wie festgenagelt lagen die CPU-Takte bei nur noch 1,4 GHz. Mit zu hohen Temperaturen hatte das aber augenscheinlich nichts zu tun. Beim Furmark musste die GPU im SoC mitrechnen, was die TDP wohl ans Limit gebracht hat.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-5.2 °C).
Lautsprecher
Wir konzentrieren uns auf die Musikwiedergabe im cleanen Werks-Preset (Fotos unten), die dem Testgerät zwar nur völlig bassfrei gelingt, sich aber ansonsten halbwegs brauchbar anhört und vor allem nicht mit Verzerrungen, Lautstärkeschwankungen oder schriller Wiedergabe höhenlastiger Titel nervt. Die winzigen, an der Unterseite angebrachten Speaker verlangen dem Soundsystem einiges an Kompression ab, daher hört sich der Sound gequetscht und etwas unnatürlich an. Dynamik und Räumlichkeit sind in Ansätzen vorhanden. Die höchste Lautstärke reicht für mittelgroße Räume aus. Sprache in Filmen war gut verständlich.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Leider nuckelt das Testgerät auch in ausgeschaltetem Zustand noch knapp 0,4 Watt aus der Leitung, bleibt aber im Idle stets unter dem Durchschnitt der in den letzten 10 Monaten gemessenen Multimedia-Notebooks mit 15,6 Zoll Bildschirmdiagonale. Die beherbergen freilich teilweise erheblich potentere Antriebe und ggf. stromsparende SSDs. Mit der Aussage, dass sich unser E5 auch unter Last relativ sparsam zeigt, lässt sich nicht viel anfangen, da die erhebliche Mehrleistung einiger Grafikkarten und Prozessoren nun einmal auch mehr Strom kostet.
Das 65-Watt-Netzteil ist der maximalen Stromaufnahme von 46 Watt stets gewachsen und kann das Notebooks selbst beim Spielen nebenher aufladen. Bei den Vergleichsnotebooks langt das HP Pavilion mit partiell massivem Mehrverbrauch am kräftigsten hin, während das Lenovo Z51-70 mit i5 und R7 M360 insgesamt am bescheidensten auftritt. Dass der Verbrauch bei mittlerer Last geringer ist als bei maximaler, ist auf das beschriebene Throttling zurückzuführen.
Aus / Standby | 0.36 / 0.6 Watt |
Idle | 6.7 / 9.8 / 10.6 Watt |
Last |
46 / 32 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Wie schon bei der Energieaufnahme gilt es auch bei den Akkulaufzeiten, den Vergleich von Äpfeln und Birnen möglichst zu umgehen. Wir bleiben daher gleich bei unseren von der Displayfläche her identischen Vergleichsnotebooks, deren Akkus in etwa so stark sind wie der des Acer E5.
400 Minuten im Idle bei niedrigster Helligkeit sind schön und gut, wichtiger ist aber der praxisnahe WLAN-Surf-Test bei mittlerer Illumination (Wie wir testen), wo das Testgerät mit schwachen 168 Minuten massiv hinter dem Acer Aspire V3 und besonders dem Lenovo Z51-70 zurückbleibt. Das passt gut zu dem Phänomen, dass der Lüfter im Rahmen des WLAN-Tests aus unerfindlichen Gründen immer wieder auf Touren kam. Den Load-Test für die Messung der minimal zu erwartenden Laufzeit quittierte das Testgerät wiederholt mit Abstürzen, sodass der entsprechende Wert fehlt.
Fazit
Pro
Contra
Man sieht es der Pro-Contra-Liste schon an: Außer mit dem gelungenen Gehäuse und den guten Eingabegeräten konnte das Acer Aspire E5-552G-F62G nicht viele Pluspunkte sammeln. Insofern kommt immerhin eine Nutzung als stationärer Office-Knecht in Betracht.
Der neue Multimedia-Kandidat von Acer ist im Test vor allem durch Probleme mit der Crossfire-Konfiguration und dem so gar nicht multimediatauglichen Bildschirm aufgefallen.
Die negativen Aspekte der Konstruktion an dieser Stelle zu wiederholen, wäre müßig. Im gleichen Preisbereich etwas Besseres zu finden, ist einfach. Infrage kämen da etwa die Test behandelten Vergleichsnotebooks mit einem i5. Wer eine technisch einwandfrei funktionierende Multimedia-Plattform bevorzugt, ist zurzeit mit einer Kombination aus Intel CPU und Nvidia Grafik eher auf der sicheren Seite und muss dafür auch nicht unbedingt (viel) mehr bezahlen.
Acer Aspire E5-552G-F62G
- 18.04.2016 v5.1 (old)
Sven Kloevekorn