PC Hersteller: Nur langsame Implementierung von USB Typ C
USB Typ C ist immer wieder als der erste echte Universalport gefeiert worden. Man kann natürlich USB Geräte über den neuen Standard anschließen, aber auch Displays (per DisplayPort) und sogar das Gerät laden (per USB PD). Theoretisch hat USB Typ C also tatsächlich das Potential viele wenn nicht gar alle anderen Anschlüsse zu verdrängen.
Seit der Fertigstellung des Standards sind schon einige Smartphones und PCs mit USB Typ C auf den Markt gekommen. Beispiele dafür sind das Microsoft Lumia 950, das Dell XPS 13, das HP Elitebook 1030 G1, das Lenovo Yoga 900, das Oneplus 3 oder das Apple Macbook (12-Zoll), und viele weitere Geräte. Allerdings kann man, wenn man sich die genannten Geräte ansieht, sehr schnell feststellen, dass sie alle im gehobenen Preisbereich angesiedelt sind. Gerade viele PCs im mittleren Preisbereich setzen noch nicht auf USB Typ C, von einer breiten Marktdurchdringung kann also noch keine Rede sein.
Der taiwanesische Branchendienst Digitimes hat über seine Quellen einige Gründe erfahren, warum sich die PC Hersteller noch relativ stark zurückhalten. Laut Digitimes gibt es dafür zwei Gründe: Zum Einen gibt es das Problem, dass die elektrische Stromstärke (Electric current) bei USB Typ C Verbindungen stärker ist als bei anderen Anschlussarten. Das kann zu Interferenzproblemen und starker Hitzeentwicklung führen, wenn man zum Beispiel das Laden per USB Typ C ermöglicht und auch Monitore anschließt. Die kleine USB Typ C Buchse mit einem relativ dünnen Kabel steht unter einer stärkeren Belastung als andere Anschlussarten.
Der zweite Grund sind die Kosten von USB Typ C. Um alle Vorteile von USB Typ C wahrzunehmen, wie zum Beispiel die erhöhte Geschwindigkeit von USB 3.1 Gen2, ausnutzen zu können, müssen die PC Hersteller spezielle Chips verbauen, die die Kosten erhöhen und somit den bei Notebooks meist ohnehin geringen Profit weiter schmälern.
Wegen dieser Nachteile seien die Notebookhersteller in diesem Jahr auch weiterhin sehr vorsichtig mit der Unterstützung von USB Typ C. Zwar erwarte man im Herbst weitere USB Typ C Produkte, der Durchbruch soll aber erst im nächsten Jahr kommen. Besonders zurückhaltend seien Dell, Lenovo und Acer, während Asus, HP und Apple bei der Unterstützung von USB Typ C schneller voranschreiten.