Notebookcheck Gaming-PC
Seit knapp 6 Jahren veröffentlichen wir nun schon Benchmark-Checks zu aktuellen Gaming-Krachern. Bei der Befüllung unserer Datenbank helfen zwar primär Laptops, aber auch einige Desktop-Computer, die über mehrere Redakteure verteilt sind. Nachdem der Core i7-6700K des "Haupt-PCs" inzwischen etwas angestaubt ist, stand Ende 2018 ein komplettes Update an. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei be quiet!, MSI, Intel, Noctua, G.Skill und Seasonic für die (kostenlose) Bereitstellung der entsprechenden Komponenten bedanken.
Um ein möglichst ausgewogenes System zu kreieren, stand nicht nur der Leistungsfaktor, sondern auch der Silent-Aspekt im Vordergrund. Dieses Vorhaben beginnt bereits beim Gehäuse. Mit dem Silent Base 601 hat be quiet! einen schallgedämmten Midi-Tower im Angebot, der durch eine clevere Innenaufteilung (Kabelöffnungen, modulare Laufwerksschächte, …) und eine eingebaute Lüftersteuerung überzeugt. Passend dazu schickte uns Noctua den mächtigen CPU-Kühler NH-D15S. Letzterer besteht aus zwei riesigen Metallkörpern und einem dazwischenliegenden Lüfter. Dank der intelligenten Bauweise werden dabei weder die PCIe-Slots noch die RAM-Bänke blockiert.
Komponente | Modell | Preis (Stand: 08.12.18) |
---|---|---|
Gehäuse | be quiet! Silent Base 601 | ~95 Euro |
Mainboard | MSI MPG Z390 Gaming Plus | ~135 Euro |
Prozessor | Intel Core i9-9900K | ~570 Euro |
CPU-Kühler | Noctua NH-D15S | ~80 Euro |
Grafikkarte | MSI GeForce GTX 1080 Gaming X | ~750 Euro |
Arbeitsspeicher | G.Skill Trident Z 4x 8 GB DDR4-3000 | ~280 Euro |
Massenspeicher | Intel Optane SSD 800P 118 GB Toshiba XG3 SSD 512 GB OCZ Trion 100 SSD 480 GB OCZ Trion 150 SSD 960 GB |
~210 Euro ? Euro ? Euro ? Euro |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650 Watt Seasonic Prime Titanium 750 Watt |
~100 Euro ~200 Euro |
Apropos Mainboard: Alle Komponenten fanden auf dem MSI MPG Z390 Gaming Plus Platz, das trotz des moderaten Preises jede Menge Features mitbringt. Zu den größten Highlights gehört der pfeilschnelle Achtkern-Prozessor von Intel. Per Hyper-Threading kann der Core i9-9900K sogar bis zu 16 Threads parallel bearbeiten. Für Grafikberechnungen ist weiterhin Nvidias Pascal-Serie verantwortlich, wobei wir neben der GeForce GTX 1080, GTX 1070 und GTX 1060 auch noch die etwas ältere GTX 980 mittesten. Ein Upgrade zur frischen Turing-Architektur (RTX 2080 etc.) ist natürlich geplant; wir stehen derzeit auf der Warteliste von Nvidia.
Beim Arbeitsspeicher gibt es gleich die volle Ladung. 32 GB DDR4-RAM in Form von vier G.Skill-Trident-Z-3000-Modulen sollten für die nächsten Jahre genug Reserven bereithalten. Da Computerspiele tendenziell immer größer werden, ist auch eine hohe Festplattenkapazität wichtig. In unserem PC stecken insgesamt vier Massenspeicher, die zusammen auf über 2 TB kommen. Während das Betriebssystem (Windows 10 Home 64 Bit) auf einer 118 GB kleinen Intel Optane-SSD installiert ist, verteilen sich die Gaming-Accounts (Steam, Origin, Uplay, …) auf eine PCIe-SSD von Toshiba, die wir aus einem Notebook stibitzt haben, und zwei SATA-III-SSDs von OCZ im klassischen 2,5-Zoll-Format, welche einfach vom alten PC übernommen wurden.
Damit die Komponenten ausreichend Saft erhalten, spielt auch das Netzteil eine entscheidende Rolle. Während für den Alltagsbetrieb das sehr leise be quiet! Straight Power 11 mit 650 Watt zum Einsatz kommt, haben wir für besonders anspruchsvolle Tests (Stichwort Dual-GPU etc.) das extrem starke Seasonic Prime Titanium mit 750 Watt in petto.
Taktverhalten
Aufgrund des höheren Platzangebots und der wuchtigeren Kühlkomponenten können Desktop-PCs erwartungsgemäß mit einem besseren Taktverhalten als Laptops auftrumpfen. Diese Aussage gilt auch für unser System. Angefangen mit der CPU, die ihr Potenzial in fast jeder Situation zu 100 % ausspielt. Maximal 5,0 GHz bei Single-Core- und 4,7 GHz bei Multi-Core-Last markieren einen perfekt ausgenutzten Turbo. Selbst unter Volllast (Furmark + Prime95) läuft der Core i9-9900K noch mit respektablen 4,5 GHz, wohingegen viele Gaming-Laptops im Stresstest ihren Turbo deaktivieren oder sogar unter den Basistakt drosseln.
Noch besser sieht es bei der Geräuschkulisse aus: Trotz der üppigen Leistungsentfaltung bleibt unser Desktop-PC immer angenehm ruhig (weniger als 35 dB). Zum Vergleich: Zahlreiche Gaming-Notebooks werden im 3D-Betrieb über 50 dB laut. Der Grafikkarte werden ebenfalls keine Steine in den Weg gelegt. Durchschnittlich 1.911 MHz nach einer Runde Unigine Heaven 4.0 sind ein exzellenter Wert für die GeForce GTX 1080.
Leistung
Dank des höheren Taktspektrums rauscht unser Desktop-PC an einem gleichwertig bestückten Notebook locker vorbei. Bestes Beispiel ist der Multi-Core-Test des Cinebench R15. Von 2.021 Punkten kann das Schenker XMG Ultra 17 nur träumen. 1.865 Punkte sind umgerechnet 8 % weniger, zumal der Turbo des 17-Zoll-Laptops im Cinebench-Loop (vergleiche Graph weiter oben) deutlich stärker einbricht. Wenn es nach dem MSI GT75 geht, muss sich Intels aktueller-Notebook-Spitzenreiter, der Sechskern-Chip Core i9-8950HK, sogar rund 50 % geschlagen geben.
Bei den GPU-Benchmarks setzt sich der Tower-PC auch an die Spitze des Vergleichsfelds. Im 3DMark 13 und 3DMark 11 ist die mobile GTX-1080-Konkurrenz fast 10 % Prozent langsamer unterwegs.
3DMark 11 Performance | 26308 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 20814 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 7922 Punkte | |
Hilfe |
Zum Abschluss noch ein kurzer Blick auf die Performance des Massenspeichers. Anhand der Screenshots aus dem AS-SSD-Benchmark kann man sehr schön erkennen, dass Solid State Drives auf PCIe- bzw. NVMe-Basis ihren günstigeren SATA-III-Brüdern eindeutig überlegen sind. Besonders groß ist der Unterschied im sequentiellen Bereich, da SATA-III-Modelle ab ca. 500 MB/s limitieren.
Falls Sie Wünsche und Anregungen zu unseren Gaming-Artikeln haben, würden wir uns sehr über einen Kommentar freuen.