Microsoft verlangt beim Surface Laptop Studio viel Geld für alte Technik
Der neue Surface Laptop Studio mit dem 14,4-Zoll-Display ersetzt die bisherigen Surface-Book-Modelle (13 und 15-Zoll), die nicht mehr angeboten werden. Nachdem der neue Laptop mit etwas Verspätung in Deutschland auf den Markt gekommen ist konnten wir das neue High-End-Gerät von Microsoft nun ausführlich unter die Lupe nehmen. Insgesamt ist es ein rundes Gesamtpaket und die Leistung reicht für tägliche Dinge auch vollkommen aus, doch angesichts des hohen Preises gibt es einige Punkte, bei denen der Surface Laptop Studio enttäuscht.
Fangen wir zunächst einmal mit dem Display an, denn prinzipiell bietet das 14,4 Zoll große IPS-Display eine gute Bildqualität mit genauen Farben, allerdings wird lediglich der kleine sRGB-Farbraum unterstützt. Für Business-Laptops wäre das sicherlich vollkommen in Ordnung, aber der neue Surface Laptop Studio richtet sich laut Microsoft auch an professionelle Nutzer oder Content-Creators. Hier wäre der größere P3-Farbraum ganz eindeutig die bessere Wahl gewesen.
Der Klappmechanismus hinterlässt einen soliden Eindruck und da nun alle Komponenten in der Baseunit untergebracht sind (beim Surface Book 3 waren alle notwendigen Komponenten in der Tablet-Sektion), bleibt die Leistung auch im Tablet-Modus voll abrufbar. Das bringt uns aber zu einem der größten Probleme, dem alten Tiger-Lake-Prozessor.
Grundsätzlich handelt es sich um einen Intel Tiger-Lake-Prozessor mit vier Kernen und der integrierten Iris-Xe-iGPU, die man auch aus dem normalen Surface Laptop 4 (13 oder 15-Zoll kennt). Beim Surface Laptop Studio darf der Prozessor zwar mehr Strom verbrauchen, doch grundsätzlich sind die CPUs vergleichbar und die Leistung fällt daher auch nicht viel höher aus. Das ist sehr enttäuschend, denn damit fällt man leistungstechnisch nicht nur hinter die Konkurrenz von AMD und sogar Apple zurück (selbst der normale Apple M1 im MacBook Pro 13 ist schneller, ganz zu schweigen vom M1 Pro), sondern auch der normale Surface Laptop mit dem alten AMD Ryzen-4000-Prozessor bietet in Multi-Core-Anwendungen 40-60 % mehr Leistung.
Wir vermuten, dass der Surface Laptop Studio ursprünglich mit den neuen Alder-Lake-Prozessoren von Intel erscheinen sollte, das aufgrund von Verzögerungen seitens Intel nicht geklappt hat. Die Wahl der Tiger-Lake-H35-Prozessoren ist aber dennoch eine schlechte für den Kunden, vor allem in Verbindung mit der dedizierten RTX 3050 Ti macht der Quad-Core einfach nur wenig Sinn. Alternativen hätte es sicherlich gegeben, selbst wenn man die Markteinführung nicht für Alder Lake verschieben wollte. Zunächst einmal hätte man einfach die schnelleren Tiger-Lake-H45-CPUs mit 6 oder 8 Kernen nehmen können, oder aber, wie beim Surface Laptop, einen AMD-Prozessor.
Auch in anderen Bereichen verwendet Microsoft nicht die aktuellsten Technologien, es gibt beispielsweise kein Wi-Fi 6E und auch der schnelle PCIe-4.0-Standard für die neuesten SSDs wird nicht unterstützt. All diese Punkte machen eine Empfehlung aktuell schwer und obwohl Microsoft hier ein durchaus gutes Produkt abliefert, können wir nur hoffen, dass es schon bald ein Update mit den neuen Intel Alder-Lake-CPUs geben wird. Alle weiteren Information zum Testgerät sind in unserem ausführlichen Testbericht verfügbar: