Medion Erazer Beast X40 im Test: Gaming-Notebook mit RTX 4090

Auf ein extrovertiertes Äußeres wird verzichtet. Das dezent gezeichnete Notebook würde im beruflichen Umfeld nicht weiter auffallen. Wie bei den Vorgängern findet auch beim X40 ein schwarzes Metallgehäuse samt matter Oberflächen Verwendung. Die Baseunit ist mit einer griffigen Gummierung überzogen. Für farbliche Auflockerung sorgen neben der Tastenbeleuchtung (RGB) zwei frei konfigurierbare LED-Bänder (RGB) oberhalb der rückseitigen Luftauslässe. Der Akku (verschraubt, nicht verklebt) sowie die übrigen Innereien sind nach der Demontage der Unterschale zugänglich.

Verarbeitungsmängel zeigt der 17-Zöller nicht. Die Spaltmaße stimmen, es sind keine Materialüberstände auffindbar. Die Baseunit kann praktisch nicht verdreht werden, der Deckel in geringem Maße. Letzteres bewegt sich aber völlig im Rahmen. Die Scharniere halten den Deckel fest in Position. Der maximale Öffnungswinkel liegt bei etwa 140 Grad. Eine Ein-Hand-Öffnung des Deckels ist möglich.

Innerhalb des Vergleichsfeldes stellt der Medion Laptop eines der kompaktesten Geräte dar. Gewichtstechnisch ordnet er sich im Mittelfeld ein.

Das Erazer hat drei USB-A-Steckplätze (2x USB 3.2 Gen 1, 1x USB 3.2 Gen 2) und einen USB-C-Anschluss (Thunderbolt 4) an Bord. Letzterer bietet keine Unterstützung für Power Delivery, kann aber ein Displayport-Signal ausgeben. In Summe verfügt der Rechner über zwei Videoausgänge (HDMI 2.1, DP). Dazu gesellen sich zwei Audiobuchsen (Headset, Mikrofoneingang), ein Gigabit-Ethernet-Port und eine Öffnung für ein Kabelschloss. Die Rückseite beherbergt zudem die Anschlüsse für die optionale Wasserkühlung.

Der MicroSD-Speicherkartenleser (Referenzkarte: AV PRO microSD 128 GB V60) zählt mit maximalen Transferraten von 77 MB/s (Übertragung von 250 jpg-Bilddateien mit je rund 5 MB) und 86 MB/s (Kopieren großer Datenblöcke) zu den mittelschnellen Modellen.

Die unter optimalen Bedingungen (keine weiteren WLAN-Geräte in der näheren Umgebung, geringer Abstand zwischen Notebook und Server-PC) ermittelten WLAN-Transferraten fallen sehr gut aus. Medion setzt auf einen WiFi-6E-Chip (AX211) aus dem Hause Intel. Drahtgebundene Netzwerkverbindungen wickelt ein Gigabit-Ethernet-Chip (RTL8125, 2,5 GBit/s) der Firma Realtek ab.

Die Webcam (2,1 MP) erzeugt Bilder in einer maximalen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Es hapert bei der Farbgenauigkeit: Die Farben weichen vom Soll ab. Eine mechanische Abdeckung gibt es nicht.

Neben den üblichen Dokumenten liegt dem Notebook kein weiteres Zubehör bei. Als optionales Zubehör hält Medion eine externe Wasserkühlung bereit, die uns ebenfalls zur Verfügung gestellt wurde. Kostenpunkt: etwa 250 Euro.

Die kleine Kühlbox lässt sich ohne großen Aufwand nutzen: Destilliertes Wasser einfüllen, Kabel und Schläuche anschließen, einschalten. Box und Notebook kommunizieren per Bluetooth, die Verbindung wird automatisch hergestellt. Das Notebook-Netzteil versorgt sowohl das X40 als auch die Kühleinheit mit Energie. Die Wasserschläuche halten magnetisch - hier muss nichts verschraubt werden. Beim Abziehen der Schläuche kann eventuell der eine oder andere Tropfen entweichen.

Medion gewährt dem Erazer eine zweijährige Garantie. Garantieerweiterungen sind verfügbar, müssen aber zusammen mit dem Notebook im Medion Onlineshop erworben werden. Ein nachträglicher Kauf ist nicht möglich. Der Preis für eine einjährige Garantieverlängerung schlägt mit knapp 200 Euro zu Buche.

Mechanische Tastaturen stehen für präzise Eingaben und Rückmeldungen sowie ein insgesamt sattes Tippgefühl - so auch die X40-Tastatur. Ihre Cherry-MX-Switches bieten einen mittleren Hub und einen deutlich hör- und spürbaren Druckpunkt. Während des Tippens gibt die Tastatur nicht nach. Mittels zweier Funktionstasten wird die Helligkeit der vierstufigen RGB-Einzeltastenbeleuchtung reguliert. Alles in allem handelt es sich hier um eine stimmige, gelungene Tastatur.

Das primär auf QHD+-Gaming ausgelegte Erazer Beast X40 gibt auch in Bereichen wie Videobearbeitung und Rendering eine gute Figur ab. Die nötige Rechenleistung liefern Raptor Lake und Ada Lovelace. Das vorliegende X40-Modell ist für etwa 4.500 Euro zu haben. Medion hält noch eine leicht abgespeckte Ausstattungsvariante (RTX 4080, 1 TB SSD, Rest identisch) zu einem Preis von ca. 3.500 Euro bereit.

Von den drei herstellerspezifischen Leistungsmodi ("Office", "Balance", "Turbo") wurden der "Turbo Mode" (Benchmarks) und der "Office Mode" (Akkutests) genutzt. Optimus war aktiv. Nach Abschluss des Tests wurden zusätzliche Benchmarks bei aktivem dGPU-Modus und angeschlossener Wasserkühlung durchgeführt. Die Ergebnisse finden sich in den Vergleichstabellen, sind aber nicht in die Wertung eingeflossen.

Zwischen den drei Modi kann über eine separate Taste (neben dem Einschaltknopf) umgeschaltet werden. Eine Status-LED verrät den aktiven Modus. Individuelle Profile können per vorinstallierter Control-Center-Software erzeugt werden. So ließen sich u.a. die Power Limits der CPU, die TGP der GPU und/oder die Temperatur-Obergrenzen anpassen.

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