Test Asus ROG Strix Scar 18 2023 G834JY - Gaming Notebook mit RTX 4090

Das Gehäuse soll mit massivem RGB-LED-Einsatz und transluzenten Gehäuseteilen punkten. Das grundsätzliche Design ist dennoch relativ dezent und kann durchaus gefallen. Die transparenten Oberflächen auf den Seiten wirken jedoch etwas billig. Die Baseunit selbst ist aus Kunststoff gefertigt und fühlt sich nicht sehr hochwertig an. Beim Anheben verwindet sie sich auch leicht. Der Displaydeckel aus Aluminium ist deutlich stabiler und schützt das Display auch ausreichend.

Die Gehäusegröße wird vom riesigen 18-Zoll-Display vorgegeben und übertrifft die meisten 17-Zoll-Notebooks deutlich. Die Baseunit ist jedoch nicht ganz so massiv, wodurch das Notebook etwas kleiner wirkt als es ist.

Alle Ports befinden sich auf der linken und rechten Seite das Gehäuses. Dies ist im Desktop-Betrieb leider nicht optimal, da man Kabel immer im sichtbaren Bereich hat. Weiters sind beide USB-A-Anschlüsse an der rechten Seite mittig, wodurch die Kabelführung für Mäuse bei Rechtshänder nicht ideal ist. Für Linkshänder wäre das Netzwerkkabel störend im Weg.

Auch bei der Ausstattung haben wir etwas zu bemängeln. Nur einer der beiden USB-C-Ports unterstützt Thunderbolt, dafür unterstützt der andere eingeschränkt Power Delivery. Im Test ludt das MacBook Air M1 Netzteil das Notebook mit 30 Watt aber ohne Bestätigung in Windows. Das 45 Watt Anker Nano 2 übertrug jedoch keinen Strom. Immer positiv ist aber der 2.5-GBit-Netzwerkanschluss zu erwähnen.

Bei den Kommunikationsmöglichkeiten bietet Asus eine schnelle Intel Wi-Fi 6E AX211 Karte im M.2-Format für drahtlose Verbindungen und einen Realtek RTL8125 Chip für drahtgebundene 2.5 GBit LAN Anschlüsse. Beide funktionierten im Test ohne Störungen, die AX211-Karte fand jedoch kein 6-GHz-Netz unseres Asus ROG Rapture GT-AX11000 Routers. Leider ist Wi-Fi 6E im Test immer noch Hit und Miss beim Auffinden des Netzes. 

Die Datenraten im Wi-Fi-6-Netz sind jedoch hervorragend und ohne Einbrüche.

Asus bietet nur die übliche Garantie von einem Jahr (zwei Jahre für in Deutschland angebotene Modelle). Eine garantierte Ersatzteilversorung oder ähnliches wird nicht erwähnt.

Die verbaute Full-Size-Tastatur bietet neben dem Nummernblock auch noch 5 Sondertasten oberhalb der doppelt genutzten F1-F12-Reihe. Die Chicklet-Tasten haben einen ausreichenden Hub und bieten einen leisen Anschlag. Beim ersten Tipp-Test erreichte der Autor gute 85 WPM mit 96% Genauigkeit. Das verbaute RGB Backlight der einzelnen Tasten lässt sich mit zahlreichen Animationen personalisieren. Beim n-key-rollover-Test sehen wir keinerlei Einschränkungen (24 gleichzeitige Tasten als Maximum erreicht).

Das neue 18-Zoll-Display punktet mit zahlreichen Features wie G-Sync, 240 Hz, QHD+, schnellen 3 ms Response Times und DCI-P3 Farbraumabdeckung auf dem Datenblatt. Bei der Helligkeit erreicht der große 18-Zoll-Bildschirm die versprochenen 500 Nits nicht ganz. Für Innenräume ist die Helligkeit jedoch auf alle Fälle ausreichend und auch die Ausleuchtung ist mit 86 % gut. Sichtbares Backlight-Bleeding gab es bei unserem Testgerät nicht.

Die Displayhelligkeit wird beim verbauten NE180QDM-NZ2 Panel nicht per PWM geregelt und auch Flackern konnten wir mit unserer Messsonde nicht feststellen (über alle Helligkeitsbereiche). Die versprochenen 3 ms Response Times können wir beim Grauwechsel bestätigen. Hierzu nutzt Asus ein minimales Overdrive, das uns aber nicht störend aufgefallen wäre. In Verbindung mit der 240 Hz Bildwiederholungsrate ist das Display daher ideal für Spieler geeignet.

Bei den Leistungsdaten kann unser Testmodell des Scar 18 mehrfach punkten. Asus verbaut die aktuell schnellste mobile Grafikkarte - die GeForce RTX 4090 - und erlaubt ihr mit 175 Watt auch die maximale Stromaufnahme. Auch beim Prozessor hat Asus nicht gespart und das mobile Topmodell von Intel verbaut. Der Intel Core i9-13980HX basiert auf die neue Raptor-Lake-Serie und bietet 24 Kerne und einen maximalen Boost von beachtlichen 5,6 GHz. Auch bei der Speichermenge wurde nicht gespart und 32 GB DDR5 RAM eingesetzt. Die Speichergeschwindigkeit ist mit 4800 MT/s jedoch etwas geringer als bei manchen Konkurrenzmodellen. Zu guter Letzt werden noch zwei 1TB-SSDs im RAID 0 Verbund verbaut.

Unsere Performance-Tests haben wir im Turbo-Modus und Ultimate GPU Mode ausgeführt. Hier wird die RTX 4090 per MUX fix verdrahtet und um 50 MHz minimal übertaktet. Weiters haben wir noch den Performance-Modus (Standard bei Auslieferung) und "Standard" GPU Mode getestet (MSHybrid Optimus Umschaltung). 

Der Intel Core i9-13980HX ist das aktuelle Spitzenmodell von Intel für Notebooks. Er basiert auf die neue Raptor-Lake-Serie und ist technisch vergleichbar mit dem Core i9-13900K Desktop-Prozessor. Die CPU bietet 8 Raptor Cove Performance-Kerne mit HyperThreading und bis zu 5,6 GHz Taktfrequenz. Die kleineren Gracemont Effizenz-Kerne bieten kein HyperThreading und takten mit bis zu 4 GHz. Gemeinsam kann die CPU 32 MB Level 2 Cache nutzen und ist von Intel mit 157 (PL2) / 55 Watt TDP (PL1) spezifiziert. Asus gibt an die CPU mit 65 Watt (PL1) zu betreiben, die PL1 und PL2-Werte in HWInfo64 weisen aber 175 Watt aus. In Benchmarks startet die CPU mit 175 Watt und läuft dann in das thermale Limit mit 96°C, dann verrringert sich der TDP auf 135 Watt. Im Silent-Modus ist der TDP auf 100W / 65W reduziert wodurch auch die Performance deutlich verringert ist.

In unseren Prozessorbenchmarks kann sich der i9-13980HX im ROG Strix 18 auch knapp vor die 13900HX und 13950HX CPUs der Konkurrenz setzen. Dies trifft aber nur auf den Turbo-Modus zu, im Performance-Modus zeigt sich das Strix Scar 18 nur noch im Mittelfeld der neuen 13000HX-CPUs. Die älteren Geräte mit i9-12950HX können aber selbst dann noch deutlich abgehängt werden.