League of Legends: Wild Rift Android und iOS Benchmarks ↺
Wer bisher League of Legends spielen wollte, der musste sich an einen PC oder Laptop setzen, das MOBA ist für Handybildschirme einfach zu komplex. Das sah auch Entwickler RIOT so und verneinte eine Anfrage der chinesischen Muttergesellschaft Tencent nach einer mobilen Version von League vor einigen Jahren. Tencent ließ aber nicht locker und entwickelte zusammen mit dem Studio Timi Arena of Valor (oder in China "Honor of Kings"), das mittlerweile zu den größten Games der Welt zählt, wenn man die Spielerzahlen ansieht.
So ließ sich auch RIOT Games überzeugen, dass ein MOBA für Smartphones Erfolg haben könnte und kündigt Ende 2019 League of Legends: Wild Rift an. Diese etwas vereinfachte, aber deswegen nicht simple Version von LoL ist nun auch in Europa spielbar. Wir haben uns das Mobile Game von RIOT einmal angesehen.
Gameplay – LoL im Kleinen
Im Großen und Ganzen spielt sich Wild Rift wie der große Bruder auf dem PC: Man spielt 5 gegen 5, jeder Spieler wählt aus (zur Zeit) 47 Helden mit individuellen Fähigkeiten einen aus und stürzt sich dann auf eine von drei Lanes, auf der eigene und gegnerische KI-Soldaten gegeneinander kämpfen.
Oder man wagt sich in den Dschungel zwischen den Lanes und holt für sein Team mächtige Boni, indem man Monster besiegt. Gegenstände, die man am Startpunkt kaufen kann, machen den einzelnen Helden noch stärker. Ziel ist es, die gegnerische Basis zu zerstören, wobei man zunächst auf jeder Lane an Abwehrtürmen und natürlich den gegnerischen Helden vorbei muss.
Sollte man einen gegnerischen Helden besiegen, so ist dieser für einige Zeit aus dem Spiel, bevor er in der Basis wiederbelebt wird. Aber natürlich drohnt einem umgekehrt dasselbe Schicksal, wenn man besiegt wird. Im Laufe des Spiels wird dieser Todestimer immer länger, sodass es immer wichtiger wird, zu überleben und den Gegner aus dem Spiel zu nehmen.
Jeder Held hat eine von 6 Rollen, die sich in den Fähigkeiten, den Lebenspunkten und weiteren Aspekten widerspiegelt: Assassine, Kämpfer, Magier, Schütze, Supporter oder Tank. Das Team sollte natürlich möglichst ausgewogen zusammengestellt sein und den Gegner möglichst gut kontern, sodass es durchaus ein gewisses Vorwissen und/oder Training erfordert, den richtigen Charakter zu wählen.
In mehreren Tutorials werden die Grundlagen recht umfangreich erklärt und wer schonmal ein MOBA gespielt hat, der sollte gut zurecht kommen.
Natürlich musste RIOT die Komplexität des Originals etwas zurücknehmen, damit das Game auf mobilen Endgeräten gut spielbar bleibt. Das bedeutet aber nicht, dass Wild Rift nicht viel Tiefgang und Möglichkeiten bieten würde, sich als Spieler auch mechanisch weiterzuentwickeln. Aber es gibt weniger Gegenstände und der Charakter wählt automatisch aus, wen er mit automatischen Angriffen attackiert, man kann nur die Priorität auf Helden, Gebäude oder KI-Soldaten setzen.
Bei der Steuerung und dem UI hat man sich offensichtlich von Arena of Valor einiges abgeschaut, vieles funktioniert hier sehr ähnlich. So hat man links ein Steuerungselement für die Bewegung des Helden und rechts bis zu vier Fähigkeiten, die man per Fingertipp auswählt und gegebenenfalls auch zielen kann. Diese Fähigkeiten kann man mit steigender Erfahrung freischalten und mächtiger machen.
Die Partien sind nicht so lang wie bei der PC-Version, 15-20 Minuten sollte man aber schon einplanen.
Monetarisierung – Premiumwährung oder Grinden
League of Legends: Wild Rift ist ein Free2Play-Game, kann also kostenlos heruntergeladen werden, übrigens genau wie die PC-Vorlage. Neue Helden kann man entweder gegen eine Premiumwährung, auf Deutsch "Wilde Kerne" genannt, kaufen, diese muss man aber erst für echtes Geld erwerben. Oder man erspielt sich "Blaue Partikel", für diese kann man die Helden ebenfalls bekommen, sodass ein Echtgeldeinsatz nicht unbedingt nötig ist.
Helden kosten umgerechnet auf Echtgeld etwa 7-8 Euro, manche Sets aus Helden und Skins auch mal 20 Euro. Die Preise sind nicht günstig, aber auch nicht unüblich bei MOBAs. Um sich einen Helden zu erspielen, muss man schon einige Zeit grinden, man benötigt 5.500 Blaue Partikel und bekommt für eine abgeschlossene Herausforderung gerade einmal 30. Da es aber recht viele Wege gibt, Blaue Partikel zu bekommen, darf sich, wer regelmäßig spielt, auch ab und an über einen neuen Helden freuen, ohne dafür bezahlen zu müssen.
Skins hingegen muss man mit Wilden Kernen kaufen, oder man bekommt sie innerhalb von zeitlich begrenzten Events als Belohnung für besondere Aufgaben.
Technik – Hübsch und mit guter Sprachausgabe
Die Systemvoraussetzungen für League of Legends: Wild Rift sind denkbar niedrig gehalten, um möglichst vielen Spielern den Zugang zu ermöglichen. So reicht schon ein Qualcomm Snapdragon 410 von 2013, wie er beispielsweise im Samsung Galaxy J5 2016 oder dem Motorola Moto G3 steckt. Auf Smartphones ab Android 5 oder iOS 9 ist das Game spielbar, also theoretisch ab einem iPhone 4s, der Hersteller empfiehlt allerdings 2 GB RAM und einen Apple-A9-Prozessor, sodass es schon mindestens ein iPhone 6s oder iPhone SE der ersten Generation sein sollte.
Auf Apple MacBooks mit Apple-M1-Prozessor läuft Wild Rift nicht, hier kann man im Moment nur die emulierte x86-Version nutzen.
Das Spiel bietet recht umfangreiche Grafikeinstellungen für ein Mobile Game. Mehrere Presets bieten schnelle Anpassungsmöglichkeiten oder man wählt die Optionen manuell einzeln aus. Dabei kann man vom Detailgrad der Charakter-Modelle über die Qualität der Schatten und Texturen bis hin zur Helligkeit des Nebel des Krieges einiges nach eigenem Geschmack und Leistungsfähigkeit des Smartphones einstellen.
Natürlich erkennt die App aber auch automatisch, wieviel Leistung das eigene Smartphone bietet und passt die Einstellungen vor dem ersten Spiel automatisch an. Wer nicht will, muss also nichts einstellen.
Die Auflösung lässt sich in 3 Stufen einstellen, diese sind allerdings nur mit niedrig, mittel und hoch bezeichnet.
In Sachen Grafik- und Sounddesign kann man sich nicht beschweren: Schon die Intros, die Ladebildschirme mit Videos der Helden und der animierte Hintergrund des Hauptmenüs sehen allesamt sehr hübsch aus. Ingame gibt es ebenfalls viele Details zu entdecken, das UI ist recht voll, aber die Übersicht ist dennoch gegeben. Dazu gibt es epische Musik und wuchtige Soundeffekte.
Es gibt sogar eine umfassende Vertonung in mehreren Sprachen unter anderem Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Koreanisch oder Japanisch. Das ist für ein Mobile Game alles andere als selbstverständlich. Beispielsweise sind die Tutorials voll vertont und die Helden haben während des Kampfes den ein oder anderen Spruch auf Lager.
Benchmark – So testen wir
Da es keinen eingebauten Benchmark gibt, haben wir eine Sequenz festgelegt: Wir spielen ein Übungsmatch und wählen als Held Garen. Alle vier Fähigkeiten rüsten wir auf und begeben uns dann zum ersten Gegnerturm auf der zentralen Lane. Dort kämpfen wir mit möglichst vielen Spezialattacken gegen die Gegner.
Drei verschiedene Settings haben wir dabei getestet:
- Low: Mit niedrigster Auflösung und allen Grafikeinstellung auf dem niedrigsten Level
- High: Mit höchster Auflösung und dem Preset "High Definition"
- Ultra: Hier setzen wir alle Einstellungen manuell auf den höchstmöglichen Wert.
Resultate – LoL auf vielen Smartphones spielbar
Insgesamt sollte League of Legends: Wild Rift in minimalen Settings auf fast allen aktuellen Smartphones flüssig laufen. Für hohe und sehr hohe Einstellungen braucht man ein Mittelklasse-Smartphone. Höhere Settings lassen sich erst gar nicht anwählen, wenn das Smartphone dafür zu schwach ist.
Ältere High-End-Smartphones wie das Sony Xperia XZ Premium haben keine Probleme mit dem Game, hier lässt sich auch noch die maximale Detailstufe wählen.
60 fps sind in der App die maximale Bildrate, die sich anwählen lässt. Mit einem Trick kann man auf Handys, die schnellere Bildschirme mitbringen, aber noch mehr rausholen. Auf manchen Smartphones lassen sich so tatsächlich 120 Hz erreichen.
Hier zeigen sich dann aber beispielsweise beim Xiaomi Poco X3 die Grenzen langsamerer Grafikchips: Bei hohen und sehr hohen Einstellungen sinkt die Bildrate deutlich. 83,5 fps in maximalen Einstellungen sind aber immer noch ein guter Wert.
League of Legends: Wild Rift | |
lowest High Definition max | |
Qualcomm Adreno 650 | |
Qualcomm Adreno 618 | |
Qualcomm Adreno 540 | |
Apple A12X Bionic GPU | |
Qualcomm Adreno 610 | |
ARM Mali-G77 MP11 | |
Qualcomm Adreno 620 | |
ARM Mali-G51 MP4 | |
Qualcomm Adreno 610 | |
PowerVR GX6450 | |
Apple A14 Bionic GPU | |
PowerVR GE8300 | |
Qualcomm Adreno 610 |
Übersicht – So läuft Wild Rift auf mobilen Grafikchips
Testsysteme – Auf diesen Handys haben wir LoL: Wild Rift getestet
Testsysteme
Testdatum | Modell | Wertung Games | Speicher | CPU | GPU | Auflösung | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|---|---|
01 / 2021 | OnePlus Nord N100 | 9 % v7 (old) | 64 GB UFS 2.1 Flash | SD 460 | Adreno 610 | 1600x720 | |
01 / 2021 | Vivo Y20s | 9.5 % v7 (old) | 128 GB UFS 2.0 Flash | SD 460 | Adreno 610 | 1600x720 | |
01 / 2020 | Xiaomi Redmi Note 8T | 14.5 % v7 (old) | 64 GB eMMC Flash | SD 665 | Adreno 610 | 2340x1080 | |
09 / 2014 | Apple iPhone 6 | 66 % v4 (old) | 128 GB eMMC Flash | A8 | PowerVR GX6450 | 1334x750 | |
07 / 2017 | Sony Xperia XZ Premium | 62.4 % v6 (old) | 64 GB UFS 2.0 Flash | SD 835 | Adreno 540 | 3840x2160 | |
12 / 2020 | Apple iPhone 12 Pro Max | 64.6 % v7 (old) | 128 GB NVMe | A14 | A14 Bionic GPU | 2778x1284 | |
10 / 2020 | Xiaomi Poco X3 NFC | 31.1 % v7 (old) | 64 GB UFS 2.0 Flash | SD 732G | Adreno 618 | 2400x1080 | |
02 / 2021 | Samsung Galaxy Note20 Ultra | 56.5 % v7 (old) | 256 GB UFS 3.1 Flash | Exynos 990 | Mali-G77 MP11 | 3088x1440 | |
11 / 2020 | Google Pixel 4a 5G | 27.7 % v7 (old) | 128 GB UFS 2.1 Flash | SD 765G | Adreno 620 | 2340x1080 | |
12 / 2020 | Asus ROG Phone 3 | 62.9 % v7 (old) | 512 GB UFS 3.1 Flash | SD 865+ (Plus) | Adreno 650 | 2340x1080 | |
11 / 2018 | Apple iPad Pro 11 2018 | 64.9 % v7 (old) | TSB3247M61710TWNA1 64GB NVMe | A12X Bionic | A12X Bionic GPU | 2388x1668 | |
02 / 2021 | Alcatel 3T 10 4G 2020 | 4 % v7 (old) | 32 GB eMMC Flash | Helio MT8766B | PowerVR GE8300 | 1280x800 | |
11 / 2020 | Honor 10X Lite | 13.6 % v7 (old) | 128 GB eMMC Flash | Kirin 710A | Mali-G51 MP4 | 2400x1080 |