Ich reise gern. Das kann man auf notebookcheck.com auch gut nachverfolgen, schließlich veröffentliche ich seit fast einem Jahr in unregelmäßigen Abständen meine Fotovergleiche auf Reisen.
Dazu nehme ich je zwei Smartphones mit, welche wir gerade zum Testen in der Redaktion haben, die uns von Händlern oder Herstellern leihweise zur Verfügung gestellt wurden oder welche wir gekauft haben. Ich versuche dann, mit beiden Fotos jeweils die gleichen Aufnahmen zu machen.
Wie ich vorgehe und wie ich eigentlich auf die Idee kam
Versuche? Ja, das ist gar nicht so einfach: Einerseits muss ich dafür stehen bleiben, während ich das zweite Handy zücke – Das erfordert von einem notorischen Zappler wie mir die gesamte mentale Stärke. Aber ich werde besser darin.
Und andererseits bleiben meine Motive nicht immer einfach still sitzen: Häuser, Kirchen und Paläste können mir glücklicherweise schlecht davonlaufen. Möven, Bären, Papageien hingegen bewegen sich natürlich immer dann, wenn man gerade das zweite Handy hervorholt. Und Bootskapitäne oder Autofahrer fragen mich frecherweise auch nicht, bevor sie einfach losfahren.
Aber ich überlege mir gerade eine technische Lösung, da die Fotovergleiche erfreulicherweise auf viel positive Resonanz bei Ihnen stoßen und wir das Format somit weiterführen und stetig verbessern können.
Auf die Idee kam ich eigentlich, weil unser Technik-Mastermind Klaus stolz sein Vergleichsmodul für Bilder präsentierte. Damit kann man mit der Maus oder dem Finger einfach einen Balken verschieben und sieht dann wahlweise das eine oder andere Foto. Fleißige Leser der Fotovergleiche kennen das Modul wohl schon, für alle anderen habe ich ein Beispiel unten angefügt.


Warum ich so viel reise
Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie es geht, dass ich so viel reise, arbeite ich denn gar nicht? Nun, einerseits war notebookcheck ja schon immer seiner Zeit voraus und bietet seit der Gründung zu 100% Home-Office an. Es gibt nämlich einfach kein zentrales Redaktions-Gebäude. Und ob ich dann von zuhause aus arbeite oder aus einem Hotel ist letztendlich beim Schreiben egal.
Manchmal sind solche Reisen auch berufsbedingt, so wurden wir beispielsweise von Qualcomm nach Hawaii eingeladen, von Honor nach Paris und von Tecno Mobile nach Barcelona zum MWC. Alles gute Gelegenheiten für einen Fotovergleich, die wir natürlich gleich genutzt haben.
Zehn Artikel sind so in den letzten elf Monaten entstanden und die meisten waren sehr erfolgreich. Danke dafür, liebe Leserinnen und Leser. Ich habe auch experimentiert, mal hochwertige Mittelklasse-Phones mitgenommen und einmal sogar Flip-Phones, aber am erfolgreichsten blieben die Vergleiche mit den High-End-Handys.
Was ich gerlernt habe
Was uns zur Frage aller Fragen bringt: Welches Handy macht denn nun die besten Reisefotos? Ich denke, ich kann für mich darauf eine Antwort geben, zuerst möchte ich aber einige Dinge erläutern, welche ich auf meinen Reisen gerlernt habe, damit Sie meine Wahl nachvollziehen können.
- Ich habe bisher insgesamt 12 verschiedene High-End-Smartphones auf meine Reisen mitgenommen. Davon ist in Sachen Fotos qualitativ keines völlig abgefallen. Das heißt, man bekommt mit den allermeisten teuren Smartphones heute eine sehr gute Bildqualität in vielen Situationen. Was nicht heißt, dass es keine Unterschiede gibt.
- Der Unterschied zwischen Mittelklasse und High-End zeigt sich meist in schwierigen Situationen erst richtig: Auch mit etwas hochpreisigeren Mittelklasse-Phones kann man seine Erinnerungen sehr gut festhalten. Bei Dunkelheit, bei schnellen Bewegungen oder wenn man besonders flexibel bei der Bildgestaltung sein möchte, dann machen sich High-End-Smartphones bezahlt.
- Während dieser 12 Monate kamen auch deutliche Veränderungen bei den Möglichkeiten der Kameras: So sind die 2025er-SoCs nochmals stärker auf die Bildnachbearbeitung mit KI ausgelegt als die Vorgänger. Dinge wie der KI-Radierer haben bei Zuverlässigkeit und Qualität der Ergebnisse einen richtigen Sprung gemacht. Und auch der extreme Digitalzoom ist durch die verbesserte Nachbearbeitung mit KI viel besser nutzbar geworden.
- Es lohnt sich, schöne Motive mehrmals zu fotografieren: Wenn man Zeit hat, dann sollte man auch mit Smartphones ein besonders schönes Motiv nicht nur einmal als Schnappschuss aufnehmen, sondern ruhig mit den mittlerweile umfassenden Einstellungsmöglichkeiten der Kamerasoftware herumzuspielen. Und auch mehrmalige Aufnahmen im Automatik-Modus liefern ab und an unterschiedliche Ergebnisse.
Welches ist denn für mich nun das beste Reise-Smartphone?
Mir kommt es also bei der Wahl des für mich besten Reise-Smartphones darauf an, dass es zuverlässig gute Schnappschüsse macht, gleichzeitig viele Einstellungen bietet, die Möglichkeiten von KI optimal nutzt und sich qualitativ insgesamt zumindest ein wenig von den anderen High-End-Smartphones absetzen kann.
Mich haben in diesem Bereich die Smartphones von Samsung, also das Galaxy S24 Ultra sowie kürzlich das Galaxy S25 Ultra überzeugt.
- Auch die Smartphones aus dem Oppo-Konzern, also von OnePlus, Oppo und Vivo gefallen mir sehr gut. Sie hatten aber ab und an auch Aussetzer, so wie beim Vergleich am Chiemsee mit dem OnePlus 12. Hier konnten wir auch noch nicht so viele Phones vergleichen, da sie ja teilweise nicht so gut in Europa verfügbar sind.
- Xiaomi bietet gute Bildqualität, ist aber durch den langsamen Zoom oft zu träge für spontane Aufnahmen.
- Das iPhone macht tolle Fotos, hängt aber bei der Detailschärfe immer leicht hinterher.
- Bei Honor finde ich überraschenderweise, dass die Bildqualität nicht mehr so konstant ist wie bei früheren Modellen.
- Sony bietet ebenfalls eine tolle Bildschärfe und weniger KI-Einsatz. Hier ist die Schärfe aber nicht immer konsistent.
- Ein toller Preis-Leistungs-Tipp ist das Motorola Edge 50 Ultra, welches es aktuell schon für knapp 650 Euro bei notebooksbilliger.de gibt und mit dem Aufnahmen gelingen, welche fast auf dem Niveau doppelt so teurer Phones liegen.
Dazu sei noch gesagt, dass unsere Bestenliste der Kamera-Smartphones hier ganz anders vorgeht und andere Schwerpunkte setzt. Wir wollen dort möglichst objektiv bewerten und die Ergebnisse aus unserem Test im Labor und die Erfahrungen mit dem Gerät im Testzeitraum einfließen lassen. Darum entsteht dort möglicherweise ein anderes Ranking. Auch durch Softwareupdates kann sich die Leistung der Kamera verändert haben.
In den Fotovergleichen gebe ich also nicht die offizielle Meinung unserer Tests wider, sondern das, was mir während der Tage mit den Phones aufgefallen ist und welches mir in diesem Kontext besser gefallen hat.
Meine Lieblingsfotos
Nicht vorenthalten möchte ich Ihnen meine Lieblingsfotos aus den letzten 11 Monaten. Mit dabei der Eiffelturm, ein gähnender Bär im Bayerischen Wald, ein Sonnenaufgang vom heiligen Berg auf Maui aus gesehen und das Wiener Riesenrad bei Nacht.
Wie es weitergeht mit den Fotovergleichen auf Reisen
Mir machen die Artikel sehr viel Spaß und wir überlegen gerade, wie wir diese Artikelreihe weiterentwickeln können.
Zwei weitere Reisen sind bereits abgeschlossen oder in Planung und als kleines Dankeschön für das Lesen dieses Artikels gibt es hier eine kleine Sneak Preview: Wir reisen demnächst ins oberösterreichische Linz, wo uns Murals, Musik, Museen erwarten und (ausnahmsweise in einer österreichischen Stadt) nur am Rande Mozart.
Außerdem ist noch ein Artikel an Rhein und Main in Planung mit Bildern aus Frankfurt, Würzburg und aus dem Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal.
Lassen Sie mich gern wissen, wie Sie das Format finden und was ich noch verbessern kann. Und auch für Anregungen zu neuen Reisezielen bin ich natürlich immer dankbar.
In der folgenden Auflistung finden Sie alle meine bisherigen Reisen im Überblick.