Erster Eindruck: Google Nexus 9 im Test
Lesen Sie auch unseren ausführlichen Testbericht des HTC Google Nexus 9.
Bevor in den kommenden Tagen der ausführliche Testbericht zum Google Nexus 9 folgt, wollen wir Ihnen unsere ersten Eindrücke schildern und mit den ersten Testergebnissen versorgen. Mit dem neuen Tablet, welches dieses Mal von HTC gefertigt wird, verschwinden die sieben und zehn Zoll großen Tablets aus dem Portfolio des Internet-Giganten. Da sich das neue Gerät mit einer Displaydiagonale von 8,9 Zoll zwischen den beiden Geräten positioniert, ist dieser Schritt nicht abwegig. Viel Leistung verspricht der Nvidia Tegra K1 SoC, welcher erstmals auf eine 64-Bit-Architektur setzt. Das brandneue Betriebssystem Android 5.0 Lollipop bietet auch endlich die entsprechende Basis dafür.
Kräftig geschraubt, hat Google am Preis. Während ein Nexus 7 noch ab 229 Euro zu haben war, beginnt das Nexus 9 ab 389 Euro (Wifi, 16 GB) und liegt damit auf demselben Niveau wie das iPad Mini 3 (Wifi, 16 GB). Die UVP des Samsung Galaxy Tab S 8.4 (Wifi, 16 GB) liegt sogar nochmal 10 Euro höher, aber das Tablet ist mittlerweile etwas im Preis gefallen.
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Details
Erster Eindruck
Das Google Nexus 9 ist mit knapp acht Millimetern etwas dicker als die übrigen Premiumgeräte. Das Gewicht ist mit 422 Gramm nicht zu hoch, aber deutlich schwerer als das iPad Mini 3 (331 g) und das Tab S 8.4 (301 g). Es ist deutlich breiter und dadurch schwieriger in einer Hand zu halten. Auch wenn die Materialauswahl sich auf Kunststoff beschränkt, wirkt das Tablet nicht billig und ist angenehm griffig. Um die Verwindungssteifheit des Gehäuses scheint es jedoch nicht so gut bestellt zu sein. Selbst sanfte Versuche werden mit einem lauten Knacken quittiert und ein Teil der Rückseite hebt sich ab.
Die Stereolautsprecher mit BoomSound flankieren das Display, wenn es im Querformat gehalten wird und hinterlassen einen guten ersten Eindruck. Auch in puncto Kommunikationsausstattung kann das Nexus 9 auf dem Papier überzeugen und bietet neben schnellem ac-WLAN ebenfalls Bluetooth 4.1 und NFC. Bei unserem Testgerät handelt es sich um eine reine Wifi-Variante. LTE ist optional verfügbar. Auf einen Fingerabdruckscanner verzichtet der Hersteller.
Google Android 5.0 Lollipop hinterlässt auf Anhieb ein sehr angenehmes Gefühl und gefällt durch seine modernes Design. Lediglich das Tastatur-Layout ist auf dem ersten Blick ein wenig gewöhnungsbedürftig, da optische Abgrenzungen zwischen den virtuellen Tasten fehlen. Das System läuft absolut flüssig und Ruckler konnten wir bislang keine feststellen.
Kameras
Das Google Nexus 9 besitzt eine 8 MP auf der Rückseite, welche von ein LED-Blitz unterstützt wird. Die ersten Probeaufnahmen zeigen ein starkes Problem mit Gegenlicht. Eine HDR-Funktion, welche dem entgegensteuert, scheint es nicht zu geben. Generell beschränkt sich die Ausstattung eher auf das Nötigste. Ein Autofokus ist vorhanden. Auf eine Bildstabilisierung wird gänzlich verzichtet.
Der Panorama-Modus ist sehr vielfältig und kann sowohl horizontal als auch vertikal eingesetzt werden. Außerdem ist es möglich, Aufnahmen aus mehreren Bildern zusammenzusetzen.
Videos zeichnet das Nexus 9 in Full HD (1.920 x 1.080 Pixel, 16:9, 30 fps) auf. Eine Zeitlupen- oder Zeitrafferfunktion gibt es nicht. Ebenso ist es nicht möglich Filme in Ultra HD zu erstellen, was uns ein wenig überrascht hat.
Display
Das Google Nexus 9 besitzt ein 8,9 Zoll großes Display, welches von Corning Gorilla Glass 3 geschützt wird. Es löst mit 2.048 x 1.536 Bildpunkten genauso hoch auf wie die Konkurrenten von Apple. Mehr Auflösung und auch eine entsprechend höhere Pixeldichte liefert das Galaxy Tab S 8.4 (2.560 x 1.600 Pixel).
Helligkeit und Ausleuchtung liegen auf einem sehr guten Niveau. Jedoch ist der Schwarzwert leicht erhöht, was zu einem eher durchschnittlichen Kontrastverhältnis führt. Außerdem gibt es viele Nutzer des Google-Tablets, welche bereits über sichtbare Lichthöfe geklagt haben. Dies lässt sich bei einem IPS-LCD-Screen nur selten vermeiden. Bei einer reinen Schwarzdarstellung des Panels konnten wir dies an den Rändern ebenfalls feststellen.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 430 cd/m²
Kontrast: 558:1 (Schwarzwert: 0.77 cd/m²)
ΔE Color 3.17 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.29 | 0.5-98 Ø5.2
62% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.39
Google Nexus 9 GeForce ULP K1 (Tegra K1 Kepler GPU), K1 (Denver), 32 GB eMMC Flash | Google Nexus 7 2013 Adreno 320, S4 Pro APQ8064A, 16 GB SSD | Samsung Galaxy Tab S 8.4 Mali-T628 MP6, 5420 Octa, 16 GB eMMC Flash | Apple iPad Mini 3 PowerVR G6430, A7, 16 GB eMMC Flash | Amazon Kindle Fire HDX 7 inch Adreno 330, 800 MSM8974, 16 GB SSD | NVIDIA Shield Tablet P1761W GeForce ULP K1 (Tegra K1 Kepler GPU), K1, 16 GB iNAND Flash | |
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Bildschirm | 6% | -1% | 1% | -33% | 4% | |
Helligkeit Bildmitte | 430 | 548.7 28% | 258 -40% | 357 -17% | 446.9 4% | 455 6% |
Brightness | 411 | 513 25% | 261 -36% | 344 -16% | 426 4% | 469 14% |
Brightness Distribution | 92 | 87 -5% | 91 -1% | 86 -7% | 91 -1% | 92 0% |
Schwarzwert * | 0.77 | 1.07 -39% | 0.61 21% | 0.669 13% | 0.68 12% | |
Kontrast | 558 | 513 -8% | 585 5% | 668 20% | 669 20% | |
Delta E Colorchecker * | 3.17 | 2.64 17% | 3.66 -15% | 3.35 -6% | 6.73 -112% | 3.88 -22% |
Delta E Graustufen * | 3.29 | 2.61 21% | 2.51 24% | 2.09 36% | 8.52 -159% | 3.38 -3% |
Gamma | 2.39 92% | 2.35 94% | 2.22 99% | 2.4 92% | 2.39 92% | 2.74 80% |
CCT | 6746 96% | 6701 97% | 6450 101% | 6851 95% | 5710 114% | 6537 99% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 62 | 100 61% | 55 -11% |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistung
Der Dual-Core-Prozessor Nvidia Tegra K1 (Denver) besitzt für einen Android-Boliden vergleichsweise wenige Kerne. Diese kommen aber immerhin auf satte 2,5 GHz und beherrschen 64 Bit, was sich in einer spürbar besseren Pro-Mgeahertz-Leistung wiederspiegelt. Werden jedoch alle Kerne genutzt, sind die SoCs mit vier oder mehr Cores im Vorteil. Die 2 GB Arbeitsspeicher sind zwar nicht knapp dimensioniert, aber angesichts des Highend-Anspruchs und eines 64-Bit-Betriebssystems hätten wir mehr erwartet.
Es kommt die gleiche Grafikeinheit zum Einsatz wie in der 32-Bit-Variante des Tegra K1, wie wir sie auch im Shield Tablet finden. Im GFXBench 2.7 zeigt sich dennoch im Offscreen-Test ein leicht schlechteres Ergebnis als beim hauseigenen Tablet von Nvidia. Ob es sich dabei um ein eventuelles Throttling der Komponente handeln könnte, werden wir im ausführlichen Test klären. Das Tablet wurde bereits während der ersten Grafikbenchmarks sehr warm auf der Rückseite.
Die Leistung als solche ist hervorragend und gehört mit zu den Besten, was momentan verfügbar ist. Vor allem der Speicher ist der bislang schnellste, welchen wir in einem Android-Gerät vorgefunden haben. HTC zeigt hier, was mit eMMC 4.51 möglich ist.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
Apple iPad Air 2 2014 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
Apple iPad Air 2 2014 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
Apple iPad Air 2 2014 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
Apple iPad Air 2 2014 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 9 | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
Apple iPad Mini 3 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
Apple iPad Air 2 2014 |
Energie und Akkulaufzeit
Die Leistungsaufnahme ist im Leerlauf vergleichsweise hoch, was für einen recht hohen Energiebedarf des Displays spricht. Dies kompensiert HTC jedoch mit einem großen Akku, welcher 6.900 mAh leistet und diesen Umstand deswegen wieder ausgleichen sollte. Die Laufzeiten sollten also in einem guten bis sehr guten Bereich liegen.
Laut den Herstellerangaben sollte das Nexus 9 Laufzeiten von 9,5 Stunden beim Surfen über WLAN erreichen und damit nur etwas kürzer durchhalten als das iPad Mini 3 (10 Stunden). In Android 5.0 Lollipop ist nun auch endlich ein eigener Energiesparmodus integriert, welcher sich bei einem Akkustand von fünf oder 15 Prozent aktivieren lässt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 2.6 / 4.9 / 5.2 Watt |
Last |
7.5 / 9.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Vorläufiges Fazit
Google präsentiert in Kooperation mit HTC ein starkes Tablet, welches aufgrund der erstklassigen Vorgänger hohe Erwartungen weckt. Diese erhalten jedoch nun schon bei der Preisgestaltung einen ersten Dämpfer.
Das Nexus 9 ist etwas wuchtiger als seine Konkurrenten, kann aber dennoch gefallen. Bereits beim ersten Hands-On zeigen sich jedoch Mankos bei der Verarbeitung. Das Display löst hoch auf und ist sehr hell, leider könnte der Kontrast besser sein. Die Kamera zeigt sich spartanisch in puncto Ausstattung, löst aber immerhin höher auf als in anderen Tablets und besitzt einen LED-Blitz.
Einen prima ersten Eindruck hinterlässt der Nvidia Tegra K1 (Denver), welcher eine flotte Performance ermöglicht. Ein eventuelles Throttling der GPU werden wir noch abklären müssen. Sehr gut gefallen hat uns auch Google Android 5.0 Lollipop, welches bislang ohne spürbare Verzögerungen läuft.
Eine Speichererweiterung mittels MicroSD-Karte vermissen wir ebenfalls. Vor allem, da es lediglich eine 16 und 32 GB Speichervariante vom Nexus 9 gibt. Das Tablet wird es nicht ganz leicht haben, eine sehr gute Gesamtnote zu erreichen. Außerdem finden wir es schade, dass gute Geräte wie das Nexus 7 vollständig aus dem Portfolio des amerikanischen Unternehmens verschwinden.
Unser ausführlicher Testbericht des HTC Google Nexus 9 ist bereits online.