Die besten Foto-Handys zum Jahresstart 2023 - Testvergleich Kamera-Smartphone
Nachdem wir bereits Flagship-Smartphones in der ersten Jahreshälfte einem Kameratest unterzogen haben, analysieren wir nun die Fotoqualitäten der aktuellen Handy-Elite mit den potenziell besten Kameras auf dem Markt. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit haben wir uns gegen ein Xiaomi 12S Ultra entschieden, welches durch den riesigen Sony IMX989 und seiner hervorragenden Bildqualität einen Platz in diesem Vergleich aber grundsätzlich verdient hätte.
Mit an Bord sind das iPhone 14 Pro Max, das Pixel 7 Pro sowie das Vivo X80 Pro und das Galaxy S22 Ultra. Für unsere Aufnahmen verwenden wir ein Samsung-Flagship mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen.1. Im direkten Vergleich mit der europäischen Version samt hauseigenen Exynos 2200 konnten wir im Test in puncto Kameras zwar gewisse Qualitätsunterschiede zwischen den Versionen herausarbeiten, allerdings fallen diese gering aus, sodass auch eine Repräsentanz zur Exynos-Version gegeben ist.
Preislich liegen die Smartphones dicht beieinander, nur das Pixel 7 Pro startet mit einer UVP unterhalb von 1.000 Euro. Bei unserem Vergleichstest verfügen alle Kandidaten über die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Software und arbeiten mit aktivierter KI-Unterstützung sowie der integrierten Kamera-App.
| Samsung Galaxy S22 Ultra | Google Pixel 7 Pro | Vivo X80 Pro | Apple iPhone 14 Pro Max | |
|---|---|---|---|---|
| Kamera-Setup: Rückseite | 108 MPix (f/1.8, 1/1.33, OIS) | 50 MPix (f/1.85, 1/1.31", OIS) | 50 MPix (f/1.6, 1/1.3", OIS) | 48 MPix (f/1.78, 1/1.28", IOS) |
| Teleobjektiv(e) | + 10 MPix (f/2.4, 1/3.52", OIS) + 10 MPix (f/4.9, OIS) | + 48 MPix ( f/3.5, 1/2", OIS) | + 12 MPix (f/1.9, 1/2.93", OIS) + 8 MPix (f/3.4, 1/4.4", OIS) | + 12 MPix (f/1.78,) |
| Ultraweitwinkel | + 12 MPix (f/2.2, 1/2.55") | + 12 MPix (f/2.2) | + 48 MPix (f/2.2, 1/2.0") | + 12 MPix (f/2.8) |
| Kamera-Setup: Front | 40 MPix (f/2.2, 1/2.82") | 10.8 MPix (f/2.2) | 32 MPix (f/2.5, 1/2.8") | 12 MPix (f/1.9) |
| Software-Version | S9080ZCU2BVL1 | TQ1A.221205.011 | 13.1.10.18.W30 | 16.2 |
Hochauflösende Hauptkameras sind im High-End-Bereich aktueller Android-Smartphones seit Jahren der Standard geworden, nunmehr auch bei Apple. Was für Android-Nutzer sicher als ein alten Hut durchgeht, ist für Apple-User absolutes Neuland: Pixel-Binning. Hierdurch wird die tatsächliche Kantenlänge der einzelnen Pixel rechnerisch vergrößert, wodurch deutlich mehr Licht und entsprechend auch Bildinformationen eingefangen werden. Alle Smartphone-Modelle in diesem Kameravergleich gehen diesen Weg des Bild-Processing, sodass die Aufnahmen standardmäßig nicht den Auflösungen der Kamerasensoren entsprechen. Bei allen vier Smartphones kommen zudem Bildalgorithmen zum Einsatz, welche das Optimum aus jedem Foto automatisch herauskitzeln sollen. Mit Ausnahme der Portrait-Fotos wurden die Aufnahmen im Foto-Modus getätigt, der Zeiss-Modus des Vivo X80 Pro ist ab Werk nicht aktiviert.
rückseitige Kameras der Flagship-Smartphones im Vergleich
Hauptkamera der Flagship-Smartphones
Wir starten mit der wohl wichtigsten Disziplin bei einem Smartphone, der Hauptkamera. Hier vollbringen unsere Test-Samples eine ansprechende bis sehr ansprechende Leistung. Überraschenderweise fallen die Unterschiede bei der Bildschärfe unter sehr guten Lichtbedingungen aber deutlicher aus als erwartet.
Bei Aufnahmen von nahen Objekten besitzt das Samsung Galaxy S22 Ultra das beste Schärfeniveau im Vergleich, während das Pixel 7 Pro sichtbare Defizite erkennen lässt. Das Galaxy-Smartphone des koreanischen Herstellers schärft zwar mitunter etwas zu sehr nach, dagegen wirken die Fotos mit dem Flagship aus dem Hause Google jedoch oft zu unscharf und gerade im Randbereich kann es nicht wirklich überzeugen. Aber auch das Vivo X80 Pro zeichnet unsere Motive mitunter recht weich, allerdings gefallen uns die Aufnahmen insgesamt besser. Gleiches gilt auch für das iPhone 14 Pro Max, jedoch schneidet das Apple-Flagship beim Bildermotiv in puncto Schärfe und Weißabgleich schwach ab.
Die ansehnlichsten Bokeh-Effekte im Portrait-Modus liefert ebenfalls Samsung. Selbst bei einem vergleichsweise einfachen Motiv, wie unsere Gartenzwerge, offenbart das Pixel 7 Pro unerwartet grobe Fehler bei der Abgrenzung der Unschärfebereiche, aber auch das Foto des X80 Pro wirkt nicht so scharf, wie dass vom iPhone 14 Pro Max und schon gar nicht wie das Ergebnis vom Galaxy S22 Ultra.
Bei unserem Häuser-Motiv rehabilitiert sich das Google-Flagship und liefert viele Details und realistische Farben, ähnlich wie das iPhone 14 Pro Max, wobei das Apple-Flagship nicht so feine Strukturen, wie beispielsweise die Schindeln bei den Dächern, herausarbeiten kann. Letzteres ist eine Stärke des Vivo X80 Pro in unser Testaufnahme, jedoch fällt die Farbwiedergabe zu kühl aus und das Foto wirkt etwas zu stark aufgehellt. Auch Samsung trifft mit seinem Galaxy S22 Ultra nicht den natürlichen Farbton der Bildobjekte.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
BaumBuchregalHausZwergePortrait
Bei Dunkelheit offenbaren alle Test-Kandidaten massive Schwächen, wobei uns die Aufnahmen des Pixel 7 Pro am besten gefallen, obwohl es Lichtquellen etwas überbelichtet. Nicht viel schlechter verrichten das X80 Pro und Galaxy S22 Ultra ihre Arbeit - gerade das Vivo weist eine starke Dynamik auf und die HDR-Prozessierung ist sehr gut gelungen. Letzteres kann das iPhone 14 Pro Max von sich nicht behaupten, hier muss Apple noch nachbessern. Helle Bildbereiche werden massiv überbelichtet und wirken ausgebrannt. Aber auch die Bildschärfe kann bei sehr schlechten Lichtverhältnissen nicht mit der Android-Konkurrenz mithalten.
Bei einer gut ausgeleuchteten Straße kann das iPhone 14 Pro Max dagegen mit den Besten mithalten, wobei wir ein Galaxy S22 Ultra bei unserer Testaufnahme dennoch klar vorne sehen. Das Samsung-Phone weist im Gegensatz zum Apple-Flagship keinen Rotstich in der Aufnahme auf und besitzt insgesamt mehr Dynamik. Das ebenfalls sehr gute Vivo X80 Pro offenbart bei unserem Straßenmotiv wieder eine zu kühle Farbwiedergabe.
Bildervergleich
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StrasseHausDunkelheit
Ultraweitwinkelobjekitve der Flagship-Handys
Bei den weitwinkligen Aufnahmen zeichnen sich zwei Lager ab. Während das Galaxy S22 Ultra und Vivo X80 Pro bei recht nahen Motiven sehr gut performen, weisen das Pixel 7 Pro und iPhone 14 Pro Max bei einer hohen Distanz zum Motiv eine ansprechende Bildqualität auf.
Die Kerzen samt Weihnachtsbaum werden mit dem Samsung-Flagship sowie mit dem Vivo X80 Pro mit einer ansehnlichen Schärfe und wenig Körnung abgelichtet. In beiden Punkten weisen das Google-Phone und auch das Apple-Smartphone sichtbare Schwächen auf, zudem ist der Weißabgleich des iPhone 14 Pro Max schlecht getroffen. Bei dem Straßen-Motiv bei Tageslicht dagegen, geht unsere Bewertung in eine gänzlich andere Richtung als bei der eher schlecht ausgeleuchteten Wohnzimmer-Aufnahme. Sowohl das Galaxy S22 Ultra als auch das Vivo X80 Pro zeichnen die Häuserfront viel zu weich und sind farblich etwas inakkurat – insbesondere das Samsung-Handy. Dagegen bringt das Pixel 7 Pro sehr viele Details zum Vorschein und weist eine natürliche Farbgebung auf. Auch der Ultraweitwinkelkamera des iPhone 14 Pro Max gelingt eine schöne Aufnahme, allerdings mit leichten Abzügen bei der Farbechtheit.
Bei wenig Licht sind bei allen vier Smartphones erhebliche Qualitätsverluste zu verzeichnen – selbst für Social-Media-Inhalte sind die Aufnahmen grenzwertig. Am ehesten kann uns die Low-Light-Performance des Vivo X80 Pro überzeugen, das iPhone 14 Pro Max schneidet in dieser Disziplin insgesamt am schlechtesten ab, wohlgemerkt bei einem insgesamt geringen Niveau. Denn selbst bei dem recht gut ausgeleuchteten Weihnachtsmann-Motiv liegt es mit der Farbtemperatur als einziges Vergleichsgerät daneben.
Wer gern mit seinem Smartphone Objekte aus der unmittelbaren Nähe fotografiert, kommt mit allen vier Test-Kandidaten auf seine Kosten, denn die Ultraweitwinkelkameras können auch bei Bedarf für Makroaufnahmen genutzt werden. Die Abbildungsqualität ist dabei zufriedenstellend, jedoch ist der Fokusbereich sehr schmal.
Bildervergleich
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KerzenStrasse Haus - Low LightWeihnachtsmann - Low Light
Zoom-Aufnahmen der Flagship-Phones
Im Bereich der Vergrößerungs-Fotografie haben wir uns bewusst nur auf realistische Zoom-Bereiche (3x, 5x, 10x) fokussiert, die auch im Alltag eine brauchbare Qualität erzielen. Optisch steht dem iPhone 14 Pro Max ein Teleobjektiv mit einer dreifachen Vergrößerung und dem Pixel 7 Pro ein fünffach-optischer Zoom zur Verfügung. Die beiden Telelinsen des Galaxy S22 Ultra erlauben eine dreifache beziehungsweise zehnfache optische Vergrößerung, während das Vivo X80 Pro einen verlustfreien zweifachen und fünffachen Zoom bietet.
Bei Dunkelheit kann keiner der Hersteller mit einer vernünftigen Darstellungsqualität punkten. Selbst bei Tageslicht und einer guten Zimmerausleuchtung müssen bei einer dreifachen Vergrößerung mit allen Smartphones massive Abstriche in Kauf genommen werden. Insgesamt schneiden hier das Pixel 7 Pro und iPhone 14 Pro Max noch am besten ab, wobei Apple wieder einmal Probleme mit der Farbkalibrierung aufzeigt.
Bei unserem Foto mit einem fünffachen Zoom bietet das Vivo X80 Pro eine schöne Schärfe, aber auch die Aufnahme mit dem iPhone 14 Pro Max gefällt uns bei optimalen Lichtbedingungen gut. Durch die viel zu warme Darstellung und etwas geringen Schärfe müssen mit dem Pixel 7 Pro und Galaxy S22 Ultra Abstriche in Kauf genommen werden.
Während das Google-Handy auch bei einer zehnfachen Vergrößerung, ähnlich wie das iPhone 14 Pro Max, eher schlecht abschneidet, kann das Samsung-Flagship mit einer ansprechenden, wenn auch überschärften, Zoom-Aufnahme punkten. Etwas natürlicher, aber nicht minder scharf, fängt das Vivo-Phone den Kirchturm ein, was überraschend ist, da im Gegensatz zum Samsung-Flagship das X80 Pro auf einen Hybrid-Zoom zurückgreifen muss.
Bildervergleich
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5x-Zoom10x-Zoom5x-Zoom10x-Zoom3x-Zoom
Frontkameras der Flagship-Handys
Bei Tageslicht sind mit allen Flagships gute Ergebnisse möglich, allerdings zeichnet das Pixel 7 Pro Gesichtsstrukturen selbst bei optimalen Lichtbedingungen sehr weich. Auch das Selfie des Galaxy S22 Ultra wirkt weniger detailreich als bei einem Vivo X80 Pro oder iPhone 14 Pro Max. Alle Aufnahmen mit der Frontcam haben wir mit den werkseitigen Einstellungen getätigt, um sichtbar zu machen, welches Smartphone die Aufnahmen spiegelt. Bei allen Smartphones lässt sich dies aber einstellen.
In puncto Schärfe und Kontrast kann bei etwas schlechter werdenden Lichtbedingungen keines der Smartphones an die Resultate im Freien anknüpfen. Noch am ehesten überzeugt das Vivo-Handy mit einer passablen Bildqualität bei einer winterlichen Raumbeleuchtung.
Bildervergleich
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Selfie im FreienSelfie im Innenbereich
Testfazit zum Kameravergleich der Flagship-Smartphones
Ambitionierte Kamera-Enthusiasten werden sicher mit jedem unserer Test-Kandidaten sehr gute Ergebnisse erzielen können, denn an Einstellungsmöglichkeiten mangelt es keinem Flagship-Smartphone im Test. Mit den ab Werk vordefinierten Kameraeinstellungen und Bildalgorithmen für eine automatisierte Szenenerkennung und Farbkalibrierung trennen die Hersteller, je nach Motiv, jedoch nicht nur Nuancen. Die persönlichen Vorlieben spielen zwar immer eine zentrale Rolle im Bereich der Fotografie, allerdings sehen wir in der wichtigsten Disziplin, der Hauptkamera, zwei Flagship-Handys vorne – nämlich das Galaxy S22 Ultra und das Vivo X80 Pro. Beide Smartphones bieten sowohl bei Tag als auch bei Nacht die konsistenteste Abbildungsleistung und sind auch im Bereich der Vergrößerungs-Fotografie und Ultraweitwinkelkamera sehr gute Allrounder, wenn auch nicht immer die Besten im Vergleich.
Wer auf eine stets natürlich und akkurate Farbgebung Wert legt, sollte besser nicht zum iPhone 14 Pro Max greifen oder aber immer die Farbkalibrierung im Auge haben. Zwar leisten sich andere Flagship-Handys auch mitunter Schwächen bei der Farbtreue, beim Apple-Flagships zieht sich diese Unzulänglichkeit wie ein roter Faden durch alle Kameras. Aber auch eine Anfälligkeit des iPhone 14 Pro Max gegenüber hellen Lichtquellen bei Dunkelheit hat dieser Kameratest klar aufgezeigt. Hier muss Apple auf jeden Fall noch etwas nachbessern.
Das Pixel 7 Pro bietet, wie auch das iPhone 14 Pro Max, ein starkes Kamerapaket - gerade vor dem Hintergrund der vergleichsweise geringen UVP des Google-Flagships - allerdings überzeugt es ebenfalls nicht auf ganzer Linie. Etwa die Schwächen im Bereich der Bildschärfe bei der Hauptkamera, aber auch die stark weichgezeichneten Aufnahmen der Frontkamera sind hier als Kritikpunkte zu nennen.
Egal welches unserer Test-Kandidaten, vernünftige Fotos sind eigentlich garantiert, auch wenn die Schärfe oder der Weißabgleich nicht immer perfekt passen - ein echter Alleskönner, der die Konkurrenz in jedem Kamerabereich das Fürchten lehrt, ist aber nicht erkennbar.
Nicht das passende Smartphone dabei? Und dennoch auf der Suche nach einem guten Kamera-Handy. Dann sollten Sie sich unsere Bestenliste der Foto-Smartphones einmal genauer ansehen - hier finden sich regelmäßig aktualisiert die 10 besten Kamera-Handys aus unseren Testberichten wieder.
Preise und Verfügbarkeit zum Testzeitpunkt
Das Pixel 7 Pro kann direkt im Google-Store erworben werden, ist aber auch bei anderen Händlern wie Amazon oder Cyberport ab etwa 800 Euro erhältlich.
Das Samsung Galaxy S22 Ultra 5G in der Snapdragon-Version ist für etwa 1.150 Euro bei Trading Shenzhen erhältlich. Das Samsung Galaxy S22 Ultra mit dem Exynos-SoC ist bei Händlern wie Amazon, Cyberport und notebooksbilliger.de zu finden.
Das iPhone 14 Pro Max ist in allen Farb- und Speicherversionen direkt bei Apple ab 1.450 Euro erhältlich. Bei Amazon, Cyberport und notebooksbilliger.de sind die Smartphones mit der Zeit etwas preiswerter.
Das Vivo X80 Pro ist bei den meisten gängigen Online-Händlern wie Amazon und Cyberport ab etwa 1200 Euro verfügbar. Als Importgerät bei Trading Shenzhen geht es deutlich günstiger bei etwa 850 Euro los.
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