Call of Duty: WWII Notebook und Desktop Benchmarks
Technik
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Details
Im Gegensatz zum 2016 erschienenen Infinite Warfare, das vom CoD-Gründer Infinity Ward entwickelt wurde, stammt Call of Duty WWII aus dem Hause Sledgehammer Games, welches sich schon für den 2014er-Teil Advanced Warfare verantwortlich zeichnete.
Wenngleich die technischen Neuerungen eher dezent ausfallen, haben wir beim Blick ins Grafikmenü nicht schlecht gestaunt: Waren die Menüs der Vorjahresversion noch ziemlich verschachtelt und somit unkomfortabel zu bedienen, enthält der aktuelle Ableger eine überraschend lange Liste, die jedoch viel Scroll-Arbeit erfordert. Mit 29 Optionen schlägt WWII sogar den kürzlich getesteten Shooter-Konkurrenten Wolfenstein II, der auf ebenfalls beachtliche 28 Settings kommt. Ob eine derart hohe Menge an Einstellungsmöglichkeiten übertrieben ist (vor allem angesichts der mittelprächtigen Optik), sei einmal dahingestellt.
Pluspunkte gibt es in jedem Fall für die Beschreibungstexte und Vergleichsbilder, welche die verschiedenen Settings erläutern respektive veranschaulichen und sehr stark an Assassin's Creed Origins erinnern. Anders als beim Ägypten-Adventure von Ubisoft ist bei Änderungen allerdings kein Neustart nötig, was aufgrund der überspringbaren Intro-Videos und ordentlichen Ladezeiten jedoch kein allzu großes Ärgernis wäre. Sehr schade finden wir hingegen, dass WWII in alter Serientradition keine Presets zur schnellen Anpassung der Gesamtqualität bietet.
Ergo: Man muss sich die optimalen Settings erst mühevoll zurechtsuchen. Umso mehr stört es, dass die Grafikeinstellungen nicht einheitlich gehalten sind. Während manche Optionen von Low bis Extra reichen, gibt es andere Settings beispielsweise nur in Medium und High. Dass einige Optionen per Schieberegler und manche Settings per Pop-up-Fenster bedient werden, ist ebenfalls nicht sehr konsequent, zumal es stellenweise noch kleinere Bugs gibt (Änderungen werden im Menü nicht immer korrekt angezeigt). Auflösungswechsel resultierten bei uns zudem häufig in Blackscreens. Abstürze konnten wir dagegen nicht verzeichnen.
Doch wie sieht WWII denn nun in der Praxis aus? Da Call of Duty weiterhin die hauseigene IW-Engine nutzt, welche von Jahr zu Jahr nur dezent modifiziert wird, deutete sich bereits im Vorfeld an, dass keine großen Techniksprünge zu erwarten sind. Obwohl man im Detail durchaus Verbesserungen erkennt (Oberflächenstruktur, Zierobjekte, Figurenmodelle, …), hinkt die Grafik dem Genre-Primus Battlefield 1 oft deutlich hinterher.
Dessen Frosbite-3-Engine ist in fast jeder Hinsicht überlegen, wenngleich WWII aufgrund des CoD-typischen Effektgewitters gut über vorhandene Schwächen hinwegtäuschen kann. Dank zahlreicher „Hollywood-Momente“, die von Rauch, Explosionen und Splittern geprägt sind, erreicht WWII ein gewohnt intensives Spielerlebnis mit starkem Mittendringefühl, wobei zerstörbare Elemente fehlen und einige Effekte (z. B. die Tiefenunschärfe) etwas überzogen eingesetzt werden.
Inhaltlich erwartet der Käufer die seit dem ersten Teil bekannte Action-Schießbude, die mehr Wert auf Popcorn-Unterhaltung als auf Glaubwürdigkeit legt, was bei Titeln mit historischem Kontext aus unserer Sicht bedenklich ist. Speziell die Fahrzeugpassagen und Sequenzen an stationären Geschützen fühlen sich extrem arcade-lastig an und erinnern an eine sinnfreie „Moorhuhn-Ballerei“.
Das Storytelling hat uns auch nur bedingt überzeugt. Zwar versucht sich Sledgehammer Games an einer – für CoD-Verhältnisse – recht starken Charakterzeichnung, am Ende verbringt man jedoch die meisten Missionen mit Aufgaben der Sorte „stürme x“ oder „zerstöre y“.
Wenig zu rütteln gibt es an der reinen Shooter-Mechanik, für die CoD berühmt ist und oft kopiert wurde. Die Bedienung wirkt rund, und die Gefechte steuern sich angenehm flüssig inklusive passendem Treffer-Feedback. Beim Sound und den Animationen wäre im Vergleich zu manch anderem Triple-AAA-Shooter hingegen noch Luft nach oben. Als ärgster Kritikpunkt erweist sich die dümmliche KI, die Fehler am laufenden Band begeht.
Nachbessern könnten die Entwickler auch bei der Spielgröße. Laut Steam-Download werden auf der Festplatte ganze 76 GB benötigt, wobei der Singleplayer nach jetzigem Stand „nur“ mit 42 GB zu Buche schlägt (den Multiplayer-Modus haben wir nicht getestet). Videospeicher sollte ebenfalls ausreichend an Bord sein. Die im Grafikmenü eingebaute VRAM-Anzeige spricht bei maximalen Settings von 3,6 GB (Full-HD) bis 4,3 GB (UHD).
Benchmark
Weil WWII keinen integrierten Benchmark enthält, mussten wir für unsere Geschwindigkeitsmessungen eine manuelle Sequenz suchen, was aufgrund der – je nach Level und Situation – stark schwankenden fps-Werte kein leichtes Unterfangen war. Die Entscheidung fiel schließlich auf den Beginn der zweiten Mission mit dem Titel „Operation Cobra“, die zwar beileibe kein Worst-Case-Szenario repräsentiert, durch den abgesteckten Bereich ohne Gegnerkontakt jedoch gleichmäßige Tests ermöglicht. Wie Sie anhand des unteren Videos nachvollziehen können, schreiten wir knapp 30 Sekunden eine festgelegte Strecke entlang, die von Panzern und alliierten Streitkräften gesäumt wird.
Da es sich um einen sehr flotten Ego-Shooter handelt, und die Framerate – wie bereits erwähnt – zur größeren Schwankungen neigt, sollten in unserem Benchmark mindestens 50 bis 60 fps herausspringen. Entsprechend sind die nachfolgenden Empfehlungen gehalten.
Resultate
Um WWII überhaupt spielen zu können, muss es im Endeffekt ein dedizierter Grafikchip sein. Weit verbreitete Prozessorlösungen wie die Intel HD Graphics 630 scheitern bereits an 1.280 x 720 Pixeln und minimalen Details. Ab 1.920 x 1.080 Pixeln und normalen Settings ist ein Modell aus der Mittelklasse nötig (GeForce MX150 aufwärts). Wer den neuesten CoD-Spross mit Full-HD-Auflösung, hohen Details und SMAA-Kantenglättung erleben möchte, sollte mindestens eine GeForce GTX 1050 Ti im Rechner haben. 2.560 x 1.440 Pixel und maximale Settings inklusive Filmic SMAA T2X laufen ab einer GeForce GTX 1060 respektive GTX 980 anständig (wobei Letztere an seltsamen Zwischenrucklern litt). Besitzer von 4K-Displays mit 3.840 x 2.160 Pixeln werden in vollen Details tendenziell erst mit einer GeForce GTX 1080 glücklich.
Zwischen den verschiedenen Stufen offenbaren sich nicht nur große Performance-Unterschiede, sondern auch extreme optische Abweichungen, wie unsere Screenshots untermauern. Von einem guten Gesamt-Look würden wir erst ab hohen Settings sprechen. In minimalen und mittleren Details büßt WWII sehr viel Qualität ein und gerät bei besonders kräftigen Grafikchips ans CPU-Limit.
Call of Duty WWII | |
3840x2160 Extra / On AA:Filmic T2X SM 2560x1440 Extra / On AA:Filmic T2X SM 1920x1080 Extra / On AA:Filmic T2X SM 1920x1080 High / On AA:Filmic 1X SM 1920x1080 Normal / Off 1280x720 Low / Off | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 Mobile, 6820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile, 6820HK | |
AMD Radeon RX 480 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti Mobile, i7-7700HQ | |
AMD Radeon RX 460 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 965M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce MX150, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M | |
Intel HD Graphics 630, i7-7700HQ |
Übersicht
Testsysteme
Gerät | Grafikkarte | Prozessor | Arbeitsspeicher | Betriebssystem |
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Desktop-PC I | MSI GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) MSI GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5) |
Intel Core i7-6700K | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Desktop-PC II | Nvidia GeForce GTX 1080 Ti (11 GB GDDR5X) Asus GeForce GTX 980 Ti (6 GB GDDR5) XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM) Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5) Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5) MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Intel Core i7-4790K | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Alienware 17 R4 | Nvidia GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) | Intel Core i7-7820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus G752VS | Nvidia GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GT62VR | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 4 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 1050 Ti (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus GL753VD | Nvidia GeForce GTX 1050 (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GL62 | Nvidia GeForce GTX 1050 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 965M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PE60 | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PL62 | Nvidia GeForce MX150 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX72 | Nvidia GeForce 940MX (2 GB DDR3) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GP62 | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Intel Core i7-5700HQ | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX61 | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Intel Celeron 2970M | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Asus N551ZU | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) | AMD FX-7600P | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor | Nvidia Treiber | AMD Treiber |
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2 x Asus PB287Q, Philips 328P6VJEB | ForceWare 388.13 | Crimson 17.11.1 |