Achtung: Heiß – ThinkPad E490 & E590 eingetroffen
Der Postbote war da und hat uns zwei neue ThinkPads gebracht: das 14 Zoll große ThinkPad E490 und seinen größeren Bruder, das ThinkPad E590 mit einem 15,6-Zoll-Display. Bei der ThinkPad-E-Serie handelt es sich um günstige Einstiegsmodelle im Business-Sektor, die aufgrund ihrer soliden Eigenschaften und der guten Tastatur aber auch bei vielen Privatpersonen beliebt sind.
In diesem Jahr handelt es sich bei den ThinkPads der E-Serie hauptsächlich um Hardware-Revisionen mit den neuen Intel Whiskey-Lake-CPUs und aktualisierten WLAN-Modulen, doch die Gehäuse sind identisch zu den letztjährigen Modellen. Prinzipiell sollte es also keine Überraschungen geben, wir sind aber dennoch gespannt, wie Lenovo mit den dedizierten Grafikkarten umgeht. Beim alten E480 mit der Radeon RX 550 gab es nämlich Temperaturprobleme, die Lenovo mit einem BIOS-Update auf Kosten der Leistung verbessern konnte.
ThinkPad E490 | ThinkPad E590 | |
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CPU | Intel Core i7-8565U | Intel Core i7-8565U |
GPU | AMD Radeon RX 550X 2 GB GDDR5-VRAM | Intel UHD Graphics 620 |
RAM | 16 GB DDR4 | 16 GB DDR4 |
Festplatte | 512 GB NVMe-SSD + 1 TB HDD | 512 GB NVMe-SSD |
Display | 14-Zoll-IPS (1.920 x 1.080 Pixel) | 15-Zoll-IPS (1.920 x 1.080) |
Bevor die vollständigen Testberichte der beiden Modelle erscheinen, wollten wir uns schon einmal die Temperaturentwicklung bzw. die Leistungsentfaltung der dedizierten Radeon-Grafikkarte im ThinkPad E490 ansehen. Vor allem für Informationen zum Gehäuse und den Eingabegeräten verweisen wir aber auch auf unsere umfangreichen Tests der beiden alten Modelle E480/E580:
- ThinkPad E480 (i5, UHD Graphics 620)
- ThinkPad E480 (i5, Radeon RX 550)
- ThinkPad E580 (i5, UHD Graphics 620)
- ThinkPad E580 (i7, Radeon RX 550)
GPU-Leistung
Nachdem Lenovo die Grafikleistung beim letztjährigen E480 durch ein BIOS-Update deutlich reduziert hat, können wir an dieser Stelle Entwarnung geben. Laut den ersten Benchmarks ist die Leistung der Radeon RX 550X auf einem normalen Niveau und etwa 12-15 % höher als bei der letztjährigen Radeon RX 550. Der Vorsprung ergibt sich hauptsächlich aus einem höheren Kerntakt, da es sich im Grunde um die gleiche GPU handelt.
Stresstest/Temperatur
Wir haben unseren Stresstest mit den beiden synthetischen Tools Prime95 und FurMark durchgeführt, um das System maximal auszulasten und damit die höchsten Temperaturen zu erzielen. Gerade bei einem Office-Gerät ist das sicherlich nicht der Alltag, doch wer zu einer Konfiguration mit der dGPU greift, will das Gerät vielleicht auch mal zum Spielen verwenden. Wenn gleichzeitig noch die Umgebungstemperaturen ansteigen (Sommer), sind die Ergebnisse bei voller Auslastung auf jeden Fall interessant. Sowohl der Grafikkartentreiber als auch die BIOS-Version (1.10) sind auf dem aktuellsten Stand.
Fangen wir zunächst mit der guten Nachricht an, denn die Leistung der GPU ist auch bei kombinierter Last sehr gut. Der Takt pendelt sich bei etwa 1.000-1.040 MHz ein und liegt damit nicht weit von dem Maximum (1.176 MHz) entfernt. Nachdem der Prozessor kurz mit 25 Watt betrieben wird fällt er jedoch auf die üblichen 15 Watt zurück, was noch für 4x 1,8-1,9 GHz ausreicht. Allerdings kann dieser Wert auch nicht dauerhaft gehalten werden, denn irgendwann reduziert das Notebook den Stromverbrauch des mobilen Quad-Core-Prozessors auf nur noch 5 Watt, was lediglich für 4x 400 MHz ausreicht.
Sowohl die CPU als auch die GPU erwärmen sich im Stresstest auf durchschnittlich ~75 °C, eigentlich keine schlechten Werte. Dass die Kühlung damit aber dennoch überfordert ist, zeigt sich dan den hohen Oberflächentemperaturen von mehr als 50 °C auf der Oberseite und fast 64 °C auf der Unterseite. Im Vergleich zum E480, wo wir auf der Unterseite mehr als 70 °C messen konnten, hat sich die Situation also minimal verbessert (da auch die Kerntemperaturen etwas geringer sind), doch diese Werte sind für einen Office-Laptop dieser Leistungsklasse trotzdem viel zu hoch.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 53.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 63.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Beim längeren Spielen von The Witcher 3 erhitzt sich das Gerät durchschnittlich auf 37.7 °C. Der Durchschnitt der Klasse ist derzeit 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-1.8 °C).
Erster Eindruck
Nach den ersten Tests scheint es, dass Lenovo die Kühlung des ThinkPad E490 unverändert vom E480 übernommen hat. Die Temperaturgrenzen für die beiden Prozessoren sind im direkten Vergleich einige Grad geringer, was auch zu etwas geringeren Oberflächentemperaturen führt. Allerdings sind mehr als 60 °C auf der Unterseite und mehr als 50 °C auf der Oberseite für unseren Geschmack immer noch zu hoch, vor allem angesichts der Leistungsklasse. Dass die Kühlung unterdimensioniert ist zeigt auch der Prozessortakt, der im Laufe des Stresstests auf nur noch 400 MHz abfällt. Zumindest ist die Grafikleistung mit der aktuellen BIOS-Version nicht beeinträchtigt.