Testfazit zum Xiaomi Mix Flip: Datenblatt des Falt-Smartphones schürt zu hohe Erwartungen
Ein Blick auf das Datenblatt des Mix Flip ist sehr vielversprechend, denn die Alternative des chinesischen Herstellers zum Galaxy Z Flip 6 ist in vielerlei Hinsicht dem Samsung-Smartphone überlegen. Unser Test zum Xiaomi-Handy offenbart aber Schwächen, auch im Vergleich zu einem Galaxy Flip 6. Wir beschränken uns hier auf ein paar Schwachpunkte, weitere Unterschiede können Sie im Testbericht nachlesen.
Eine Enttäuschung des Mix Flip ist die verbaute 50-MPix-Tele-Kamera mit einer Kleinbild-äquivalenten Brennweite von 47 mm. Für die verlustfreie zweifache Vergrößerung wurde seitens des Herstellers auf eine Ultraweitwinkeloptik verzichtet. Sobald bei Zoom-Fotos eine digitale Berechnung ins Spiel kommt, wirken die Aufnahmen künstlich und besitzen kaum noch Details. Das Ausmaß der Miesere wird bei einem Blick auf die Vergleichsaufnahmen in unserem Test deutlich. Das Galaxy Flip 6 ohne Tele-Optik holt hier mehr Details heraus beim 5x-Zoom. Aber auch die 50-MPix-Hauptkamera kann uns bei Dunkelheit nicht vollends überzeugen. Die Low-Light-Fähigkeiten des Mix Flip sind zwar deutlich ausgeprägter als bei einem Honor Magic V Flip, ein Galaxy Z Flip6 zeigt jedoch, dass mit einem nahezu identisch großen ISOCELL GN3 sichtbar mehr Schärfe und Details möglich sind.
Bisher war das Mix Flip in China (als Import ab etwa 850 Euro) verfügbar, die globale Version des Xiaomi-Handys wurde aber kürzlich für eine UVP von 1.229,90 Euro für Europa bestätigt. Bei den Softwareupdates hält sich der Hersteller mit Angaben auf der chinesischen Internetpräsenz bisher zurück. Die aktuelle Xiaomi-14-Generation wird mit vier Jahren Android-Upgrades und fünf Jahren Sicherheitspatches versorgt. Wir denken, dass die Mix-Serie hier ähnlich aufgestellt sein wird. Ein Galaxy Z Flip6 mit insgesamt sieben Jahren Update-Support ist auch in diesem Punkt deutlich besser aufgestellt.
Im heimischen Netz funkt das Xiaomi-Handy mit dem aktuellsten WiFi-7-Standard inklusive MU-MIMO-Support, allerdings nutzt das Mix Flip nur den 2,4- und 5-GHz-Bereich für einen Verbindungsaufbau. Im Vergleich zum Galaxy Z Flip6 mit "nur" WiFi 6E, welches aber das 6-GHz-Band unterstützt, ermitteln wir deutlich höhere Transferraten.
Das Xiaomi Mix Flip macht aber auch vieles richtig, allen voran das große, fast randlose 4,01-Zoll-Zweitdisplay mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz dar. Wo ein Galaxy Z Flip6 das Nahesehen hat können Sie in unserem Test nachlesen.
Quelle(n)
Test zum Mix Flip