Test Western Digital My Passport Studio for Mac 1 TB FW 800 / USB 2.0
Western Digital möchte mit der My Passport Studio für Macs insbesondere kreative Mac-Profis ansprechen, die einen mobilen Begleiter mit üppiger Speicherkapazität benötigen. Unser Testmodell ist in dieser Hinsicht mit der 1 TB fassenden Festplatte sehr gut aufgestellt und bietet damit komfortable Platzverhältnisse um Fotos, Videos Dokumente und sonstige Daten abzuspeichern.
Allgemeines/ Stromversorgung
Im Inneren arbeitet wie nicht anders zu erwarten ein Laufwerk von Western Digital, die WD10TPVT. Die Kapazität beträgt 1000 GB (brutto), 8 MB Cache stehen zur Verfügung und die maximale Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht 5200 U/min. Wie viele andere Neuerscheinungen auch, verwendet die WD 4k-Sektoren um die Nettokapazität und die Effizienz insgesamt zu erhöhen. Die Bauhöhe beträgt 12,5 mm und ist letztlich für das höhere Gehäuse als sonst üblich verantwortlich. Dennoch sind die Ausmaße mit 126 x 84 x 20 mm recht kompakt und sollten im mobilen Betrieb nicht allzu dick auftragen. Etwas üppiger ist mit 310 g selbst für eine 1 TB Festplatte das Gewicht. Seagates GoFlex 1 TB ist mit 280 g zwar leichter (beide ohne Kabel), besitzt dafür aber auch nur ein Kunststoffgehäuse.
Doch gerade das Gehäuse ist bei der Western Digital Studio trotz des relativ hohen Gewichts ein echtes Highlight. Die komplett aus Aluminium gefertigte Hülle ist superpräzise verarbeitet, macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist auch in praktischer Hinsicht gelungen. So findet man am Unterboden kleine Gummifüße, die ein Verrutschen verhindern und vier kleine Schräubchen, die es ermöglichen das Gehäuse zu öffnen (Achtung Garantie). Das zweifarbige Erscheinungsbild lockert das Äußere wohltuend auf und dank eloxierter Oberfläche sind Fingerabdrücke und Staubablagerungen wenn überhaupt nur schwer auszumachen. Danke Western Digital für den Verzicht auf jegliche Hochglanzoberflächen!
Für die Datenübertragung stehen wie an Macs gewohnt nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung. eSata oder USB 3.0 ist von Apple grundsätzlich nicht vorgesehen und lässt sich nur durch Drittanbieterlösungen nachrüsten. Die schnellste Schnittstelle am Mac ist zwar grundsätzlich Thunderbolt, doch hinsichtlich verfügbarer Peripherie sieht es in diesem Bereich noch recht bescheiden aus. Lediglich hochpreisige RAID-Systeme, Speziallösungen oder das Apple Thunderbolt Display sind derzeit erhältlich. Für einen mobilen Einsatz kommen diese Geräte zudem eher nicht in Betracht.
Folglich findet man auch an unserem Testmodell immer noch FireWire 800 als Schnittstelle, um eine zügige Datenübertragung zu gewährleisten. Die zweifache Ausführung ermöglicht eine Kettenschaltung, auf deren Möglichkeiten wir beim Test der Iomega Blackbelt schon etwas näher eingegangen sind. Für Macs ohne FireWire-Port (MacBook Air) oder Nicht-Apple-PCs hat man auch noch USB 2.0 als Standardschnittstelle zur Verfügung.
Hinsichtlich der Stromversorgung braucht man sich bei FireWire 400/800 eigentlich keine Sorgen zu machen, deckt die Spezifikation mit 8-33 V bei 1,5 A doch genügend Möglichkeiten ab, um externe Festplatten oder sonstige Peripherie versorgen zu können. Lediglich ExpressCard-Erweiterungen können hier selbst mit zusätzlicher USB-Stromversorgung schon mal schlapp machen. So funktionierte die Festplatte zwar per USB 2.0 am ThinkPad X220, aber nicht per FireWire über eine ExpressCard-Erweiterung. An sonstigen FireWire-Ports konnten wir bisher keine Anlaufschwierigkeiten oder Ausfälle von FireWire-Festplatten während des Betriebs feststellen.
Performance
Die Übertragungsraten haben wir an einem aktuellen MacMini (Thunderbolt) unter MacOS X Lion und einem Desktop-Rechner (Delock FW-800-PCI) mit Windows 7 HP 64 bit gemessen.
Die erzielten Geschwindigkeiten am Mac liegen mit maximal 67,9 MB/s (lesen) und 60,3 MB/s (Schreiben) etwa 10 MB/s unter den Ergebnissen unserer bisherigen Testkandidaten. An dem verwendeten Festplattenmodell kann das nicht liegen, da hier Transferraten von über 80 MB/s im Maximum möglich sein sollten. Vermutlich ist diese reduzierte Leistungsfähigkeit dem verbauten FireWire-Controller der WD My Passport Studio anzulasten, der die Leistungsfähigkeit etwas limitiert. Die Resultate die wir am USB-Port des MacMini ermitteln konnten, bewegen sich mit 34,64 MB/s (Lesen) und 32,7 MB/s (Schreiben) hingegen wieder im üblichen Rahmen und lassen keine Besonderheiten erkennen.
Die gleiche Leistungseinbuße wie am Mac müssen wir auch unter Windows 7 feststellen, wenn man FireWire 800 nutzt. Mit 54,6 MB/s (Lesen) und 43,7 MB/s (Schreiben) sind auch hier etwa 10 MB/s weniger möglich, als bei der bisher getesteten Konkurrenz. Ohne Auffälligkeiten zeigt sich auch unter Windows wieder die USB-Schnittstelle, die mit 31 MB/s (Lesen) und 29,8 MB/s (Schreiben) ganz normale Resultate abliefert. Zum Vergleich siehe auch unsere umfangreiche HDD Benchmarkliste.
Erstaunlich ist das von uns ermittelte derzeitige Preisgefüge. Im deutschen Apple Store ist der externe Massenspeicher für 170 Euro (1-2 Wochen) zu haben, bei WD direkt für 180 Euro (derzeit nicht vorrätig). Bei anderen Händlern, die wir gefunden haben, kostet unser Testmodell horrende 300 Euro (derzeit nicht lieferbar). Ob das Auswirkungen der aktuellen Festplattenknappheit sind?
Fazit
Western Digitals My Passport Studio for Macs überzeugt in erster Linie durch eines der besten Gehäuse, die wir bisher bei externen Festplatten vorgefunden haben. Die hohe Kapazität in Kombination mit FireWire 800 prädestiniert den externen Speicher für die Verwendung am Mac, da auch nur hier die maximale Leistungsfähigkeit abgeschöpft werden kann.
Das ist umso wichtiger, da diese nicht ganz das sonst übliche Niveau erreicht und hinter der bisher getesteten Konkurrenz abfällt. Der mobile Betrieb ist per FireWire und USB grundsätzlich unproblematisch und der Formfaktor wird in vielen Fällen noch als tragbar durchgehen. Untragbar ist jedoch die derzeitige Preissituation, die mit mindestens 170 Euro hart zu Buche schlägt.
» Die Western Digital My Passport Studio 1 TB for Mac ist derzeit bei Amazon.de nicht erhältlich