Test Update Lenovo Thinkpad W500 Notebook
Klappe, die Zweite.
Nach den ersten Annäherungsversuchen an das Lenovo Thinkpad W500 in unserem ersten Test eines Pre-Release-Samples, durften wir uns nun auch ein offiziell erhältliches Modell, ausgestattet mit Core 2 Duo T9400 CPU und ATI FireGL V5700 Grafik genauer ansehen. Wie die 15-Zoll Workstation aus dem Hause Lenovo im Vergleich zu diversen Konkurrenten abschneidet, lesen Sie in folgendem Testbericht.
Hinweis: Bei diesem Bericht handelt es sich um ein Update des bereits verfügbaren Tests des Thinkpad W500 Notebooks, bei dem speziell die Performance der nunmehr offiziell erhältlichen Hardwareausstattung unter die Lupe genommen wird. Weitere Informationen zu den Punkten Gehäuse, Anschlussausstattung, Eingabegeräte und Display entnehmen Sie bitte dem ursprünglichen Test des Thinkpads W500.
Das Lenovo Thinkpad W500 kann mit Prozessoren aus dem Hause Intel, bis hin zur T9600 CPU mit 2.8 GHz und 6MB L2-Cache bestückt werden. Mit Ausnahme der Intel Extreme CPU damit der aktuell leistungsstärkste mobile Prozessor von Intel. Da bei den leistungsstarken Modellen der Intel Centrino 2 Palette neben einem Performance-Zuwachs vor allem auch der Preis rasant ansteigt empfiehlt es sich, speziell bei dieser Komponente auf das Preis/Leistung Verhältnis zu achten. Nähere Informationen zur aktuellen Intel Centrino 2 Prozessorpalette finden Sie in diesem Artikel.
Positioniert als mobile Workstation mit spezieller Ausrichtung hinsichtlich CAD und 3D Grafikanwendungen, bietet das Lenovo Thinkpad W500 außerdem auch eine CAD-optimierte Grafikkarte von ATI. Bei der FireGL V5700 Grafikkarte handelt es sich um einen Treiberoptimierten Mobility Radeon HD3650 Grafikchip, dessen Leistungsplus vor allem bei professionellen, OpenGL basierenden Grafikanwendungen zum Tragen kommen soll.
Im 3D Mark 2006 Benchmarktest von Futuremark positioniert sich das W500 mit ATI FireGL V5700 Grafik praktisch gleichauf mit dem Lenovo Thinkpad T500, ausgestattet mit dem HD3650 Grafikchip von ATI.
Dass die speziellen Treiber aber nicht nur Formsache sind, zeigt dann der Cinebench R10 Benchmarktest. Im OpenGL Shading Test erreicht das W500 mit 5049 Punkten rund 10% mehr als das Lenovo Thinkpad T500 mit HD3650 Grafik. Anhand der Grafik ebenso gut zu erkennen ist der Leistungsvorsprung von knapp 10% des T9400 Prozessors im Vergleich zur P8600 CPU im T500 von Lenovo.
Deutlich vorne bleibt hier das Precision M4400 von Dell, welches sich sozusagen als direkter Konkurrent zum Thinkpad W500 positioniert. Mit 6180 Punkten im Shading Test bringt die Quadro FX 770M Grafik aus dem Hause nVIDIA ein erstklassiges Ergebnis.
Ein überaus interessantes Ergebnis bringt der Viewperf 10.0 Benchmark von SPEC zu Tage. So ist beispielsweise der enorme Unterschied zwischen T500 und W500 bzw. zwischen der Mobility Radeon HD3650 Grafikkarte und der CAD optimierten FireGL V5700 Grafik zu erkennen. Die Profi Grafikkarte kann die Consumer-Ausführung in allen Disziplinen um ein vielfaches übertrumpfen. Am größten fällt die Divergenz dabei beim 3D-Grafikprogramm Maya aus.
Es zeigt sich außerdem, dass die Quadro FX770M Grafik vom Konkurrenten nVIDIA die Pole-Position im praktischen Anwendungstest bei den einzelnen Grafikprogrammen teils verliert. Lediglich bei CATIA und EnSight bleibt die nVIDIA Grafiklösung nach wie vor deutlich voran.
In der uns vorliegenden Ausstattung verfügte das Lenovo Thinkpad über zwei Gigabyte Arbeitsspeicher vom Typ DDR3 in Form eines einzelnen RAM-Moduls. Dank Intel Montevina Plattform kann das Thinkpad W500 auf maximal insgesamt 8 Gigabyte hochgerüstet werden. Unterstützt werden Speichermodule vom Typ DDR3 bis hin zu PC2-8500 1066MHz Modulen.
Bei einer Ausstattung von mehr als 3GB Arbeitsspeicher sollte unbedingt ein 64-Bit Betriebssystem eingesetzt werden, da ansonsten der zusätzliche Arbeitsspeicher nicht genutzt werden kann.
Ein breites Spektrum an Modellen bietet Lenovo auch bei den eingebauten Massenspeichern an. Lenovo nennt etwa 80-320GB Modelle mit 5400 U/min und 160-200GB Festplatten 7200 U/min bzw. ein 64GB Solid State Drive als Option. Allen gemein ist natürlich ein Beschleunigungssensor, der Erschütterungen rechzeitig erkennt, und den Lesekopf der Festplatte in diesem Fall vom Speichermedium nimmt, um Datenverlust zu verhindern. Bei den SSDs ist dies natürlich hinfällig, das diese keine mechanischen Bauteile aufweisen und somit stoßunempfindlich sind. Lenovo und auch zahlreiche Vertriebspartner statten das W500 hinsichtlich Festplatte aber auch individuell nach Kundenwunsch aus.
Die in unserem Testsample eingebaute Hitachi HTS722016K9S Festplatte mit einer Geschwindigkeit von 7200 U/min erreichte im HDTune Benchmarktest eine gute Zugriffszeit von 15.1 Millisekunden bei durchschnittlichen Überragungsraten von 44.3 MB/sec.
3DMark 2001SE Standard | 24429 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 10864 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 8624 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 2150 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1017 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 6150 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 3240 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 5049 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5246 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2798 Points |
Spieleleistung
Sollten Sie mit dem Gedanken spielen eventuell hin und wieder auch ein Game auf dem Thinkpad W500 laufen lassen zu wollen, so bietet die Workstation mit der FireGL V5700 Grafikkarte eine durchaus brauchbare Plattform. All zuviel sollte man sich allerdings nicht Erwarten in Hinblick Spiele-Performance.
Unreal Tournament 3 lief lediglich bei einer Auflösung von 800x600 Pixel bei Standard-Details (Stufe 3/5) absolut flüssig mit rund 50-62 Frames pro Sekunde. Eine Erhöhung der Auflösung auf 1024x768 drückte das Ergebnis auf noch spielbare 45-60 Fps. Kritisch wurde es ab 1280x800 Pixel das die Performance auf ruckelnde 35-60 Fps absenkte.
Ähnlich mäßig fielen auch die Ergebnisse im Call of Duty 4 - Modern Warfare Test aus. Während bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel und deaktiviertem Anti-Aliasing noch eine durchaus spielbare Performance von 30-55 Fps erreicht werden konnte, ging das W500 spätestens beim Aktivieren der Antialiasing Funktion in die Knie und die Framerate sackte auf kaum spielbare 15-35 Fps ab.
Lautstärke
Eines muss man den Konstrukteuren des Lenovo Thinkpad W500 lassen, in Punkto Geräuschemissionen wurde im Gegensatz zu so manch älteren Modellen ganze Arbeit geleistet. Zwar läuft der Lüfter im Idle und gemäßigten Office Betrieb praktisch ununterbrochen, mit einer Lautstärke von rund 32.6 dB(A) bleibt dieser jedoch im Hintergrund und ist als absolut nicht störend zu beschreiben.
Gespannt setzten wir das Thinkpad W500 mit zahlreichen Benchmarks und Games unter Last, ein auffälliger Lüfter blieb allerdings aus. Lediglich eine Steigerung der Lüfterdrehzahl mit einer maximal gemessenen Lautstärke von gerade einmal 35.0 dB(A) konnte bei unserem Testsample festgehalten werden. Subjektiv ist auch dieses Geräuschniveau als absolut unauffällig zu beschreiben und lediglich in Form eines Hintergrundrauschens bemerkbar.
Letztlich kann das Lenovo Thinkpad W500 sogar bei der Wiedergabe einer DVD hinsichtlich Lärmemission punkten. Mit 35.8 dB(A) liegt auch dieser Messwert weit im grünen Bereich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.6 / 32.6 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 35 / 35 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch anhand der protokollierten Oberflächentemperaturen ist das W500 kaum als leistungsfähige Workstation zu erkennen. An der Oberseite der Baseunit liegen die maximalen Temperaturen bei 32.4°C und sind somit nur als leichte Erwärmung zu spüren. Nur an der Unterseite der Baseunit gibt sich das Thinkpad W500 mit bis zu 42.9°C etwas wärmer. Wenn man davon ausgeht, dass das W500 überwiegend auf festen Unterlagen betrieben werden wird, ist auch dieser Wert vernachlässigbar.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1.7 °C).
Lautsprecher
Überaus untypisch im positiven Sinn, fiel der Test der im Notebook integrierten Lautsprecher aus. Positioniert links und rechts oberhalb der Tastatur lieferten diese einen durchaus passablen Sound bei ausreichender Lautstärke mit der sich das W500 auch zur Wiedergabe von Musik bei Zimmerlautstärke eignet.
Die vorhandene Schwäche bei Basstönen lässt sich letztlich nur durch den Einsatz von Kopfhörern umgehen, die an die 3.5mm Stereo-Buchse angeschlossen werden. Im Test lieferte diese ein einwandfreies Signal.
In der Standardausstattung verfügt das Lenovo Thinkpad W500 über einen 6-Zellen 5.2 Ah (56.16 Wh) Lithium-Ionen Akku. Wie auch bei den meisten anderen Vertretern der Thinkpad Reihe lässt sich dieser durch einen 9-Zellen Akku ersetzen, mit dem eine theoretische Laufzeitverlängerung von bis zu 50% möglich ist. Auch über den Ultrabay Slot kann das W500 mit einem Zusatzakku ausgestattet werden, der die Laufzeit nochmals verlängert.
Dass all diese Optionen bei einem geplanten, verstärkt mobilen Einsatz des Notebooks auch durchaus in Frage kommen, lässt sich aufgrund der festgestellten Akkulaufzeiten mit dem Standard 6-Zellen Akku auf jeden Fall bereits vorhersagen.
So erreichte das W500 im BatteryEater Readers Test, stellvertretend für die maximal zu erwartende Akkulaufzeit (minimale Displayhelligkeit, Energiesparmodus, WLAN aus) eine Laufzeit von 212 Minuten. Unter Last im BatteryEater Classic Test (max. Hell., Profil Höchstleistung, WLAN+BT ein) schrumpfte diese auf gar 71 Minuten zusammen.
Bei Wiedergabe einer DVD im Energiesparprofil und maximaler Displayhelligkeit hielt das Lenovo Thinkpad W500 in der getesteten Ausstattung 132 Minuten durch. Damit sollte sich ein Film durchschnittlicher Länge noch ausgehen.
Im WLAN Betrieb (Energiesparprofil, maximale Displayhelligkeit) konnten wir eine Laufzeit von rund 160 Minuten festhalten.
Damit ist das Thinkpad W500 nur begrenzt mobil einsetzbar. Aufgrund der zahlreichen Upgradefunktionen sind jedoch auch etwas längere Laufzeiten durchaus zu schaffen, wobei diese jedoch teuer erkauft werden muss. Aufgrund der nur mäßigen Displayhelligkeit des eingesetzten Panels bringt auch eine weitere Verringerung der Helligkeit kaum zumutbare Einsparmöglichkeiten.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 14.4 / 22.6 / 25.6 Watt |
Last |
60.2 / 70.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das W500 tritt insgesamt eine würdige Nachfolge der bisherigen T61p Modelle an. Das Gehäuse bietet die bekannten Qualitäten wie etwa eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abnutzungserscheinungen und bleibt mit dem klassischen Thinkpad Design auch seiner bekannten Optik treu.
Der neue Displayport bietet bereits direkt am Notebook die Möglichkeit Hochauflösende externe Monitore an das Gerät anzuschließen. Ansonsten ist die Positionierung der einzelnen Schnittstellen leider sehr linkslastig ausgefallen, mit der vor allem Linkshänder zu kämpfen haben werden. Dank Docking Port lässt sich aber auch dieses Problem umgehen.
Die Tastatur konnte in unserem zweiten Testsample wieder deutlich besser gefallen, als dies noch beim ersten, nicht für den Verkauf bestimmten Pre-Sample, der Fall war. Die kritisierte mögliche Durchbiegung hält sich nun in Grenzen und sollte sich nicht auf das ansonsten hervorragende Tippgefühl auswirken.
Einzige Stärke des eingesetzten WUXGA Displays ist seine hohe Auflösung und die grundsätzlich guten stabilen Blickwinkel des Panels. In Punkto Helligkeit gehört das Display leider nicht zu den Vorzeigekandidaten, im Gegenteil. Mit Minimal-Werten von knapp über 100 cd/m² schneidet das aktuelle Sample sogar noch eine Spur schlechter ab als das erste Test-Modell. Für den Einsatz in Innenräumen reicht dies zwar problemlos aus, bei hellen Umgebungslichtbedingungen würden aber 20-30 cd/m² mehr durchaus hilfreich sein.
Eine Stärke des W500 liegt in seiner für professionelle CAD und 3D Grafikanwendungen optimierten Hardware. Die verbaute FireGL V5700 bringt in den durchgeführten Benchmarks erstklassige Ergebnisse und definiert somit das prädestinierte Einsatzgebiet des Lenovo Thinkpad W500.
Den Anwender freut dabei vor allem die Geräuschkulisse des Laptops, die selbst unter Last auf sehr niedrigem Niveau bleibt.
Die möglichen Akkulaufzeiten reichen je nach Anforderungen an das Notebook von relativ kurz bis hin zu durchaus brauchbar. Dank optionaler Ausstattungsmöglichkeiten mit größerem Hauptakku und Ultrabay Akku kann diese auch entsprechend verlängert werden.Wie die Benchmarkergebnisse gezeigt haben, ist das Lenovo Thinkpad W500 durchaus eine interessante Alternative zum Precision M4400 von Dell. Beide Notebooks richten sich speziell an den mobilen, professionellen CAD Benutzer und zeigen dabei auch markante Unterschiede, welche letztlich für eine Kaufentscheidung ausschlaggebend sein werden.
Vielen Dank der Firma Planet Notebook, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.