Test Toshiba Satellite L755D-14U Notebook
Der Markt der Mainstream-Notebooks ist hart umkämpft und die Margen sind nicht gerade üppig. Nicht umsonst sehen sich lediglich die ganz großen Hersteller in der Lage, hier über die Stückzahlen, preisgünstige Gesamtpakete zu schnüren. Die Satellite-Serie ist Toshibas Vertreter dieser Mittelklasse, die es folglich auch in unzähligen Varianten und Ausstattungsversionen zu kaufen gibt. Neben den Intel-Versionen kann man das 15,6"-Satellite auch als L755D mit aktueller AMD-Ausstattung erhalten. Diese Variante soll vor allem mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und ausgeglichenen Komponenten punkten. Für etwa 600,- bekommt man hier einen aktuellen AMD Fusion Prozessor mit 4 CPU-Kernen (A6-3420M), zusätzlich zur integrierten HD 6520G-Grafik einen AMD Radeon HD 7450M-Grafikchip, 8 GB RAM und 640 GB Festplattenspeicher. Alternativ sind auch Varianten mit schwächerer CPU- und GPU-Ausstattung, sowie kleinerer (500 GB) Festplatte erhältlich, die preislich aber kaum einen Vorteil gegenüber unserem Testmodell bieten.
Das Gehäuse dieser Geräteserie hatten wir vor etwa 10 Monaten schon mal im Test, damals noch mit Intel-Komponenten und etwas anderer Detailausstattung bestückt. Am Äußeren hat sich seitdem nichts geändert. Die Oberflächen sind im strukturierten Hochglanzlook gehalten und machen zunächst einen angenehmen, ja sogar etwas edlen Eindruck. Fingerabdrücke, Microkratzer und Staubablagerungen werden durch die silber-metallische Farbgebung gut kaschiert und fallen deutlich weniger auf als bei dunkleren Einfärbungen. Weniger resistent zeigen sich hingegen die Tastatur, die schwarzen Hochglanzzierleisten und die Touchpadtasten, die nach Gebrauch schnell unansehnlich wirken.
Das Kunststoffgehäuse ist insgesamt gut verarbeitet, bietet gleichmäßige Spaltmaße, ist aber an den kritischen Stellen wie der Handballenablage und im Bereich über dem optischen Laufwerk ohne viel Kraftaufwand eindrückbar. Zudem kann man mit etwas Druck auf die Handballenablage ein leises Knacken erzeugen, das wohl aus dem Aufeinandertreffen von Bauteilen im Inneren resultiert. Beim Öffnen des Deckels lässt sich ein leichtes Knarzen vernehmen. Außerdem lässt sich, bedingt durch die schwachen Scharniere, ein Nachwippen des Deckels nicht verhindern. Dieses Verhalten könnte sich besonders negativ beim Transport auswirken, da weder eine klassische Displayverriegelung noch ein magnetischer Verschluss zum Einsatz kommt. Die Folge ist, dass ungehindert Fremdkörper in den Zwischenraum eindringen können oder aber durch ein ständiges Gegeneinanderschlagen von Displaydeckel und Handballenablage früher oder später Beschädigungen auftreten werden. Ein ordentliches Verpacken im Transportfall ist bei diesem Modell also zwingend erforderlich.
Am Unterboden finden sich die üblichen Komponentenöffnungen für Arbeitsspeicher, Festplatte und Funkmodule. Der Akku sitzt fest und das Notebook verfügt über 4 separate Standfüße die auch bei entferntem Akku einen sicheren Stand ermöglichen. Das Testgewicht von 2,47 kg liegt im Rahmen der getesteten Gerätekategorie und unterschreitet sogar die Herstellerangabe von 2,5 kg.
Im Toshiba Satellite L755D hat man lediglich das Nötigste untergebracht. 3x USB 2.0, immerhin 1x mit Ladefunktion für externe Geräte im ausgeschalteten Zustand, VGA, HDMI, "nur" Fast-Ethernet LAN (max. 100 Mbit), einen Multi-Kartenleser (SD, SDHC, SDXC, MS-Pro und MMC) und natürlich ein optisches Laufwerk zum Lesen und Beschreiben von CDs und DVDs. Die Audio in/out Buchsen sind separat ausgeführt und ermöglichen so auch noch den Einsatz älterer Headsets mit zwei Klinke-Anschlüssen. Unterm Strich muss man im Gegensatz zum bereits getesteten Satellite L750-16W auf USB 3.0 und Gigabit-LAN verzichten.
Die von uns maximal gemessenen Transferraten erreichten 29,8 MB/s per USB 2.0 und 17,8 MB/s per SDHC-Karte. Das sind übliche Werte, die von diesen Schnittstellenstandards erwartet werden. Die Positionierung der Anschlüsse spielt sich nahezu komplett an den vorderen Seitenteilen ab und hat damit den Vorteil eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten. Nachteilig wirken sich die frontlastig konzentrierten Schnittstellen dann aus, wenn neben den angeschlossenen Peripheriegeräten auch die Hände seitlich vom Notebook abgelegt werden sollen. Hier könnten im Heckbereich untergebrachte Ports für deutlich weniger Konfliktpotenzial sorgen. Die Abstände zwischen den Anschlüssen an der linken Seite sind ausreichend dimensioniert, lediglich besonders breite USB-Tuner oder Video-Kabel könnten einen Teil der benachbarten Buchsen blockieren. Auf der rechten Seite liegen die beiden USB-Anschlüsse recht nahe beieinander und lassen damit nur die gleichzeitige Nutzung normal breiter USB-Kabel zu. Alternative Schnittstellen, wie USB 3.0, eSata oder Firewire, sind nicht vorhanden und lassen sich auch nicht nachrüsten, da ein dafür notwendiger ExpressCard-Schacht ebenfalls fehlt.
Der analoge VGA-Port liefert ein gutes Bild und eignet sich damit vor allem für den Anschluss älterer Displays, die noch keinen digitalen Eingang besitzen.
Kommunikation
W-LAN 802.11n und Bluetooth 3.0 sind genauso an Bord wie der inzwischen in die Jahre gekommene 10/100 Netzwerkanschluss. Während Bluetooth erst einmal installiert werden musste, war der Netzwerkanschluss sofort verfügbar. Wer jedoch schnelle Netzwerkfestplatten nutzen möchte, wird hier stark ausgebremst, da anstatt 40-60 MByte/s bei einer Gigabit-LAN-Verbindung, lediglich 8-12 MByte/s in der Praxis realisierbar sind. Für einen konventionellen DSL-Anschluss ist die Übertragungsrate allerdings völlig ausreichend. Eine 1,3 MP-Webcam mit Mikrofon rundet die Kommunikationsausstattung ab und liefert eine ausreichende Qualität für Videotelefonie. Mit der vorinstallierten Toshiba-Gesichtserkennungssoftware kann man die Webcam auch als Alternative zur Passworteingabe für die Verteilung von Zugangsberechtigungen verwenden.
Zubehör
Echtes modellspezifisches Zubehör, abgesehen von Akkus und Netzteilen (dazu mehr im Kapitel Akkulaufzeit), gibt es nicht. Toshiba bietet lediglich Universalgeräte, wie USB-Dockingstationen, Mäuse, externe Festplatten, optische Laufwerke usw. an.
Wartung
Über die am Unterboden angebrachten Öffnungen kann man das W-LAN-Modul, den Arbeitsspeicher und die Festplatte erreichen. Ein freier mSata-Steckplatz oder sonstige Erweiterungsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. Im Zubehörmarkt gibt es Austauschmodule für das optische Laufwerk, so könnte man in Eigenregie eine zweite Festplatte verbauen. Die beiden Speichersteckplätze sind mit je einem 4 GB RAM-Modul bestückt. Um tiefer ins Innere vorzudringen, muss man das Gehäuse öffnen.
Garantie
Das Toshiba Satellite L755D verfügt über eine 2 Jahre Bring-In Herstellergarantie für Europa, in Deutschland und Österreich ist darin zusätzlich noch ein Vor-Ort-Abholservice bei Anmeldung über den Toshiba Hotline-Service enthalten. Garantieverlängerungen werden optional angeboten und decken einen Zeitraum von bis zu 4 Jahren ab. 4 Jahre Vor-Ort-Service in Deutschland oder Österreich schlagen z. B. mit 159 Euro zu Buche.
Tastatur
Die Tastatur unseres Testmodells bietet ein übliches Layout ohne große Überraschungen mit normalgroßen Tasten. Die Eingabe verfügt über einen kurzen Tastenhub, das relativ leise Anschlagsgeräusch gefällt uns. Alle üblichen Funktionen finden sich leicht wieder und beinhalten auch FN-Kombinationen für schnell erreichbare Hardwarefunktionen, wie die Displayhelligkeit, Lautstärke etc. Der separate Ziffernblock gefällt vor allem den Nutzern, die oft und lange Zahlenreihen eingeben müssen. Die gesamte Tastaturmatte lässt sich ähnlich wie die Handballenablage mit wenig Kraftaufwand durchdrücken und federt etwas nach. Für Gelegenheitsschreiber mag das ausreichen, anspruchsvollere Anwender werden an dieser Eingabe auf Dauer hingegen wenig Freude haben. Zudem stört die glatte, nach kurzer Zeit schmierige und damit haptisch unangenehme Tastenoberfläche. Ebenfalls als ungünstig erweist sich die kontrastschwache FN-Beschriftung, die bei schlechteren Lichtverhältnissen so gut wie nicht mehr erkennbar ist.
Touchpad
Das TouchPad lässt sich mithilfe eines kleinen Hardwareschalters zwischen Eingabefeld und Tastatur komfortabel ein- und ausschalten. Die leicht angeraute Oberfläche grenzt den sensitiven Bereich gut vom Rest der Handballenablage ab und stellt einen insgesamt brauchbaren Mausersatz dar. Eingaben werden gut erkannt, die Gleitfähigkeit gefällt und die Größe ist auch für die meisten Zwecke ausreichend. Mehrfingergesten werden im üblichen Umfang unterstützt und lassen sich auch passabel umsetzen. Die Touchpad-Tasten im Chromlook wirken etwas überdimensioniert und haben eine geringe Griffigkeit. Auch hier wird die Oberfläche nach kurzer Nutzung schmierig und mit stark sichtbaren Fingerabdrücken übersät.
Das spiegelnde (Trubrite) 15,6" HD-Display bietet die oft gesehene Standardauflösung von 1366x768 Bildpunkten, verfügt über eine LED-Hintergrundbeleuchtung und ist damit ein typischer Vertreter der aktuellen Notebookstandard-Displays. Mit einer Punktdichte von 100 dpi löst der Bildschirm relativ grob auf, einzelne Pixel lassen sich bei genauem Hinsehen schnell erkennen, und der zur Verfügung stehende Arbeitsbereich auf dem Desktop genügt lediglich allgemeinen Basisansprüchen. Die geringe Auflösung hat andererseits den Vorteil, dass Schriften, Icons und Symbole sehr groß dargestellt werden und somit auch für Menschen mit weniger leistungsfähigen Augen gut geeignet ist. Alternative Displayvarianten sind derzeit nicht erhältlich.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 249 cd/m²
Kontrast: 132:1 (Schwarzwert: 1.88 cd/m²)52.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
50.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die von uns wie üblich an 9 Messpunkten ermittelte maximale Displayhelligkeit reicht von minimal 220 cd/m² bis hin zu 254 cd/m² im unteren Zentrumsbereich. Das ergibt eine durchschnittliche maximale Helligkeit von 233 cd/m² und bietet damit eine gute Voraussetzung, um zumindest in Innenräumen die auftretenden Bildschirmspiegelungen ausreichend überstrahlen zu können. Die Ausleuchtung ist mit 87% recht homogen und lässt im normalen Praxisbetrieb keine Wolkenbildung, Lichthöfe oder sonstige Ungleichmäßigkeiten erkennen. Im Außenbereich wird der Nachteil der glatten Displayoberfläche nicht zufriedenstellend ausgeglichen. Je dunkler die Bildinhalte sind, desto stärker treten Überlagerungen durch Spiegelbilder des Nutzers oder der Umgebungen auf.
Nicht nur in diesem Zusammenhang sondern auch für andere Anwendungsbereiche ist das sehr geringe Kontrastverhältnis von 132:1 nicht förderlich. Dort wo man ein tiefes Schwarz, ein reines Weiß oder kräftige Farben erwartet, findet man lediglich Grautöne und wenig Sättigung. Das nimmt vor allem Fotos, Videos und Spielen viel von ihrem Reiz und ist ein klassischer Spaßkiller.
Der sRGB Farbraum wird zu etwa 79% abgedeckt und bietet damit nur ein Grundspektrum, das für anspruchsvolle User, Hobbyfotografen und Filmer sicher nicht ausreichen wird.
Die vertikale Blickwinkelstabilität ist als gering einzustufen und liefert lediglich bei einer zentralen Sitzposition das bestmögliche Bild. Bereits geringe Veränderungen der Displayneigung verursachen Farbverfälschungen, die entweder in einem stark ausgeblichenen oder stark invertierten Resultat enden. Zudem kippen die Farben bei der Neigung nach hinten ins Grünliche ab. Zur Nutzung auf dem Schoß kann deshalb der eingeschränkte maximale Öffnungswinkel aufgrund der Scharnierkonstruktion schon mal etwas knapp werden, um eine optimale Darstellung zu erhalten. Der horizontale Bereich ist in dieser Hinsicht deutlich zahmer und liefert auch für mehrere seitlich nebeneinander sitzende Personen vor dem Bildschirm ein kaum verfälschtes Bild.
Die Rechenleistung des Toshiba Satellite L755D kommt ganz ohne Intels Hilfe aus und wird komplett aus dem Hause AMD bestritten. Die CPU ist ein echter Quadcore-Prozessor der Llano Reihe und hört auf die Bezeichnung AMD A6-3420M. In der CPU integriert sind u.a. 4 MB L2 Cache, 2 DDR3 Speicherkanäle und ein Grafikprozessor. Der Basistakt von 1,5 GHz kann auf bis zu 2,4 GHz gesteigert werden und bietet so ähnlich wie Intels TurboBoost-Technologie theoretisch eine auf die jeweilige Situation angepasste Taktrate. Weitere Informationen zur AMD Llano (A-Serie) CPU sind auf unserer FAQ-Seite zu finden.
Die im Prozessor integrierte Grafikeinheit wird bei unserem speziellen Testmodell durch einen weiteren dedizierten Grafikchip im Crossfire-Verbund ergänzt. Das ergibt dann die Bezeichnung HD 6540G2 und besteht eigentlich aus einer Radeon HD 6520G (shared Memory) des Fusion Prozessors und einer separaten HD 7450M (1 GB DDR3 dediziert). Die Idee ist, dass sich durch diese Kombination eine gute Leistungssteigerung bei moderaten Kosten realisieren lassen soll. Die Radeon HD 6520G Grafik verfügt über 320 Rechenkerne und arbeitet mit maximal 400 MHz Kerntakt. Die zusätzliche Radeon HD 7450M verfügt über 160 Stream Prozessoren und kann mit einem Takt von bis zu 700 MHz aufwarten. Komplettiert wird die wesentliche Hardwarezusammenstellung mit 8 GB DDR 3 RAM und einer konventionellen 640 GB Festplatte.
Prozessor
Die marketingtechnisch extrem guten Voraussetzungen mit 4 CPU-Kernen und 2 Grafikchips im Crossfire-Verbund, sorgen also für eine relativ hohe Erwartungshaltung, die zumindest auf einen ernst zu nehmenden Konkurrenten gegenüber den sonst üblichen Intel-Systemen hoffen lässt.
Die CPU-Benchmarkresultate sind jedoch zwiespältig. Die Tests, die nur einen CPU-Kern belasten, dauern überdurchschnittlich lange und zeugen von einer eher geringen Performance. Der Turbomodus wird laut AMD System Monitor selten gezündet und die meist anzutreffende Taktrate übersteigt selten den Basistakt von 1,5 GHz. So benötigt die SuperPi 32M Berechnung nicht enden wollende 2772 s und beim Cinebench R10 Single-CPU-Rendering werden lediglich 1673 (32 bit) und 2152 (64 bit) Punkte erreicht. Deutlich besser sehen die Ergebnisse aus, wenn auch die restlichen Kerne mitarbeiten dürfen. Die wPrime 1024m Berechnung dauert respektable 705 s und beim Cinebench R10 werden 5369 (32 bit) respektive 6964 (64 bit) Punkte erzielt. Auch der Cinebench R11.5 wird mit ansprechenden 1,93 Punkten absolviert. Nahezu identische Ergebnisse (geringe Unterschiede im Zehntel-Bereich) haben wir beim Cinebench R11.5 im Akkubetrieb erhalten. Entsprechende Vergleichswerte kann man in unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste finden und zusammenstellen.
An diesen Ergebnissen kann man schnell erkennen, dass AMDs A6-3420M bei Multicore-Anwendungen einerseits gut mit Intel-CPUs wie Core i3-2310M oder Pentium B960 aus dem Einsteigersegment mithalten kann, andererseits bei der Singelthread-Performance deutlich abfällt und lediglich auf dem Niveau einer älteren Intel Core 2 Duo T5500 oder Intel Celeron Dual-Core T3000 CPU agiert. Gegen Quadcore CPUs von Intel hat das AMD-Rechenwerk somit erst recht keine Chance und ist hoffnungslos unterlegen.
System Performance
Insgesamt reicht die Arbeitsgeschwindigkeit aber für ein flüssiges Arbeiten mit den üblichen Standardanwendungen wie Office, Internet und auch für Bildbearbeitungsaufgaben aus. Lediglich anspruchsvolle Filter können schon mal etwas mehr an Rechenzeit benötigen. Ebenfalls mehr Geduld muss man bei der MP3 zu AAC Konvertierung mit iTunes aufbringen. Aufgrund der schwachen 1-Kern-Performance wird hier lediglich eine 22,4-fache Geschwindigkeit erreicht, die einer Core i5-470UM oder Celeron P4500-CPU aus älteren Tests entspricht.
Videokonvertierung
Wir haben zur Videokonvertierung als Ausgangsmaterial wie schon öfter eine Filmdatei im m4v-Format mit einer Auflösung von 698x322 Bildpunkten verwendet, die in ein iPhone 4 kompatibles mp4-Format mit einer Auflösung von 640x360 Bildpunkten umgewandelt wurde. Dazu haben wir Cyberlinks MediaEspresso 6.5 genutzt. Bei einem weiteren Test mit Elementals Badaboom 2.0 haben wir direkt von DVD in ein iPhone kompatibles Format (427x320) umgewandelt. Beide Programme können alle 4 CPU-Kerne nutzen, eine alternative Konvertierung per GPU ist mangels Unterstützung für die verbauten Grafikeinheiten nicht möglich. MediaEspresso benötigt für die genannte Aufgabe etwas mehr als 23 Minuten, Badaboom liegt bei 28,5 Minuten. Das sind ordentliche Ergebnisse, die aber beide im Gegensatz zur GPU-Konvertierung den Nachteil haben das System mit über 97% nahezu voll auszulasten. Andere Aufgaben sind parallel dann kaum durchführbar.
PCMark Vantage Result | 4034 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1500 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Testmodell ist eine 640 GB fassende Festplatte aus eigenem Hause verbaut, die eine praxisgerechte Speicherkapazität bietet. Die 9,5 mm hohe MK6475GSX arbeitet mit Umdrehungsgeschwindigkeiten von bis zu 5400 U/min und verfügt über einen 8 MB großen Cache. Die von uns gemessene Transferrate liegt mit durchschnittlich 66 MB/s bestenfalls im Mittelfeld der Leistungsfähigkeit aktueller Festplatten.
Ein Plus an Performance wäre durch den Einsatz eines Solid State Drives oder einer Hybridfestplatte zu erzielen. Modelle mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 U/min sind in der Regel nicht zu empfehlen, da hier meist die etwas bessere Performance mit erhöhter Leistungsaufnahme, erhöhter Geräuschentwicklung und einem schlechteren Euro/GB-Verhältnis verbunden ist. Wie bereits im Kapitel Ausstattung erwähnt, besteht die Möglichkeit durch einen Festplattencaddy einen zweiten Massenspeicher anstatt des optischen Laufwerks zu integrieren.
Grafikkarte
Im Energiesparmodus (Zuweisung erfolgt über AMD Vision Engine Control Center) ist lediglich die im AMD A6-3420 integrierte HD 6520G aktiv. Im Hochleistungsmodus und bei aktiviertem Crossfire werden beide GPUs angesprochen. Die dedizierte HD 7450 kann nicht eigenständig ausgewählt werden. Die Performance der Grafiksektion übertrifft die meisten Einsteiger-Grafikchips, die alleine agieren und liefert 3847 Punkte beim OpenGL Shading (Cinebench R10 64 bit), 3700 Punkte beim 3D Mark Vantage und 1133 Punkte beim 3D Mark 11. Im Akkubetrieb haben wir auch den Cinebench R11.5 getestet und wie bei der CPU nahezu identische Werte, im Rahmen der Meßungenauigkeit, erhalten (20,64 Punkte). Das sind relativ gute Ergebnisse, die sich in etwa auf dem Niveau einer dedizierten AMD Radeon HD 6730M oder HD 6650M bewegen. Das ist immerhin besser, als die Leistungsfähigkeit alleiniger CPU-Grafikeinheiten oder alleiniger Einsteiger-Grafikchips. Eine theoretische Mehrleistung durch die Kombination dieser beiden GPU-Kategorien wird durch die Benchmarkergebnisse also schon mal bestätigt. Wie lange sich diese Einschätzung jedoch noch aufrechterhalten lässt, ist ungewiss, da erste Benchmarks der Ivy-Bridge Intel HD Graphics 4000 mit deutlich weniger Aufwand ähnliche oder sogar bessere Ergebnisse liefern. Vergleichswerte sind in unserer umfangreichen Benchmarkliste zu finden.
SPECViewperf. 11
Obwohl das Toshiba Satellite L755D bei weitem kein Gerät ist, das für den professionellen Einsatz konzipiert ist, haben wir dennoch außerhalb der Wertung den SPECviewperf 11 Test durchlaufen lassen. Immer wieder stoßen wir auf User, die eine günstige Alternative zu den teuren mobilen Workstations suchen. Die Ergebnisse liegen jedoch noch hinter einer HD 6470M (Elitebook 8560p) und können folglich in diesem Segment nicht von der Kraft der zwei Herzen profitieren. Ein Geheimtipp für CAD-Aufgaben ist dieses Notebook somit nicht. Vergleichswerte findet man hier.
3DMark 06 Standard Score | 4851 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3700 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1133 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei der Spieleperformance haben wir alle Titel sowie mit als auch ohne aktivierter Crossfirefunktion getestet. Ein alleiniges Nutzen der Radeon HD 7450 ist nicht möglich. Im Praxistest gibt es große Unterschiede zu den recht guten Benchmarkresultaten von 3D Mark und Unigine Heaven (11,7 fps), da in der Realität bei den von uns getesteten Spielen eher selten eine Nutzung der dedizierten Grafikkarte erfolgt. Damit kommt die Leistungsfähigkeit oft nicht über die Ergebnisse einer alleinigen im Prozessor integrierten HD 6520G Grafik hinaus. Dazu gehören ältere Titel wie Sims 3, Racedriver GRID, World of Warcraft (auch DX11), Starcraft 2 und The Elder Scrolls IV Oblivion, aber auch neuere Spiele wie The Elder Scrolls V Skyrim und F1 2011. DX9-Titel fallen generell noch aus dem Feld der "förderungsfähigen" Software heraus, da in diesem Bereich erst mit Einführung von AMDs Trinity-Generation eine Unterstützung erfolgen soll. Ob davon auch ältere Spiele profitieren ist noch unklar. Doch es gibt auch Spiele (DX10/11), die mehr oder weniger von dem zweiten Grafikchip profitieren.
Bei Anno 1404 wird immerhin der dedizierte Grafikchip aktiviert und liefert den Grundtakt von 100 MHz, der sich sporadisch auch schon mal auf 400 MHz erhöht. Eine Performancesteigerung findet bei Anno 1404 jedoch nur dann statt, wenn auch die Kantenglättung und Transparenzqualität (DX10) aktiviert werden. Hier bewegt sich dann die Auslastung der zweiten GPU bei 1-12%, die für ein paar fps mehr sorgt, was dann aber auch die für 2-GPU-Systeme typischen Microruckler mit sich bringt. Die CPU-Last liegt meist um die 30% und greift auf alle 4 Kerne zurück. Erhöht man die Qualitätseinstellungen wie oben genannt, so steigt die CPU-Last auf etwa 50%.
Die Ergebnisse, die wir bei Anno 2070 ermitteln können, sind recht zwiespältig. Während man bei den niedrigen Testeinstellungen eine Performancesteigerung von 35 fps bei der Nutzung von Crossfire feststellen (48 fps/ 83 fps) kann, gehen bei mittlerer und hoher Einstellung die Frameraten um bis zu 50% in den Keller. AMDs HD 6520G wird vom AMD System Monitor lediglich mit etwa 200 MHz angezeigt und die zusätzliche HD 7450M arbeitet mit stark schwankendem Takt von 0-400 MHz. In diesen Fällen werden aus 38 fps 19 fps und aus 14 fps 11 fps.
Das Rennspiel Dirt 3 profitiert ebenfalls von Crossfire und liefert bei den sehr niedrigen und mittleren Einstellungen etwa 10 fps mehr als die integrierte Grafik ( 39 fps/ 27 fps) alleine. Bei hohen Einstellungen reduziert sich der Abstand jedoch auf etwa 2 fps (22 fps).
Deus Ex Human Revolution liefert bei niedrigen Einstellungen 61 fps. Die zweite GPU ist dann nicht aktiv, da in diesem Modus lediglich DX9 zum Einsatz kommt. Mit modifizierten Einstellungen (DX11 + 1xAA) stößt dann auch die zweite GPU dazu und die Framerate steigt auf 72 fps. Bei mittleren Einstellungen, so wie von uns regulär vorgesehen, sind noch 38 fps möglich. Auch hier kommt die zweite GPU zum Einsatz.
Spielefazit
Wenn AMDs Crossfire-Technologie von dem jeweiligen Softwaretitel unterstützt wird, dann ist eine spürbare Performancesteigerung möglich. Hier muss man vielleicht noch etwas mehr als sonst üblich in den Grafikoptionen herumprobieren, um irgendwann den für sich persönlich optimalen Kompromiss aus Geschwindigkeit und Qualität zu finden. Andererseits kann die zweite GPU, wie bei Anno 2070 beobachtet, auch zu einer Verschlechterung der Frameraten führen und damit kontraproduktiv wirken. Insgesamt gesehen ist das hier vorliegende Dual-GPU System noch nicht ausgereift und kann die teilweise relativ guten Ergebnisse der synthetischen Benchmarks nicht im Praxisbetrieb umsetzen. Ausgereiftere Treiber aber auch eine breitere Unterstützung durch die jeweiligen Softwaretitel könnten hier Abhilfe schaffen. Derzeit geben beim Spielen Notebooks mit einer klassischen Grafiklösung wie z.B. das Asus K53SK oder Toshiba L750-W16 somit eine deutlich bessere Figur ab.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 81 | 59 | 28 | |
The Elder Scrolls IV - Oblivion (2006) | 47 | |||
Racedriver: GRID (2008) | 75 | 43 | 27 | |
Sims 3 (2009) | 223 | 71 | ||
Anno 1404 (2009) | 59 | 43 | ||
StarCraft 2 (2010) | 89 | 33 | ||
Dirt 3 (2011) | 49 | 37 | 24 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 61 | 38 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 32 | |||
Anno 2070 (2011) | 84 | 38 | 14 |
Geräuschemissionen
Das Toshiba Satellite L755D hat im Leerlauf ein Betriebsgeräusch von 32,7 dB(A). Die Festplatte ist aus dem sonoren unaufdringlichen Lüfterrauschen nicht herauszuhören und macht erst auf sich aufmerksam, wenn Aufgaben abgearbeitet werden müssen. Die Geräuschkulisse ist immer präsent, ein Verstummen des Lüfters tritt auch nach längerer Leerlaufphase nicht ein. Die nächste wahrnehmbare Geräuschstufe tritt bei mittlerer Last ein, wenn 37 dB(A) überschritten werden. Auch dieser Zustand ist noch nicht störend, könnte aber auf Dauer für lärmempfindlichere Naturen unangenehm sein. Die höchste Lärmstufe haben wir bei 43,1 dB(A) gemessen, wenn das System unter Volllast richtig beansprucht wird. Das ist in der Regel bei Spielen, Konvertierungen und ähnlich fordernden Anwendungen der Fall. Der Lüfter arbeitet in allen Stufen sehr konstant und regelt nach einer abgeschlossenen Lastphase recht zügig wieder herunter. Ein Pulsieren oder hochfrequente Töne gibt es nicht.
Laut und unangenehm kann die Geräuschentwicklung des DVD-Brenners bei manchen Medien werden. Ein ungewohntes Klacken und Schleifen hört sich bei unserem Testgerät nicht wirklich vertrauenserweckend an. Eine Systematik ist hier nicht erkennbar, da sowohl neue als auch ältere und damit leicht verkratzte Medien betroffen sind. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen Einzelfall des im Testmodell verbauten Laufwerks. Ansonsten tritt das DVD-Laufwerk mit 35,3 dB(A) in Erscheinung und stört damit zumindest leise Filmpassagen bei der Filmwiedergabe.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.7 / 32.9 / 33.3 dB(A) |
HDD |
| 33 dB(A) |
DVD |
| 35.3 / dB(A) |
Last |
| 37.9 / 43.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen profitieren von der stetigen Lüftertätigkeit und erreichen selbst unter Last nur am Lüftungsauslass maximal 45,8°C. Bei der Nutzung auf dem Schoß könnte es bei hoher Beanspruchung am linken Oberschenkel etwas wärmer werden, kritisch ist dieser Zustand jedoch nicht. Ansonsten bleibt das gesamte Gehäuse sehr kühl und gibt keinen Anlass zur Kritik.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-2.9 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe ist etwas voluminöser, als man dies von Net- und Subnotebooks gewohnt ist. Dennoch ist die Charakteristik der Onkyo-Lautsprecher stark höhenlastig und bietet kaum Bässe und nur schwache Mitten. Die Lautstärke lässt sich sehr fein regeln und wird im Maximum unverzerrt wiedergegeben. Für anspruchslosere Aufgaben ist das Audiosystem ausreichend. Zum Spielen, Filme schauen oder Musik abspielen sollte man jedoch eher zu Kopfhörern oder einer externen Boxen-Lösung greifen.
Energieaufnahme
Das Toshiba Satellite L755D ist mit einem 48-Wh-Akku ausgestattet und bietet damit eine für diese Geräteklasse eher geringe Kapazität. Alternativ sind ein 60-Wh-Akku (A3818U-1BRS) für 129 Euro und ein 97-Wh-Akku (PA3819U-1BRS) für 159 Euro im Toshiba-Online-Store erhältlich. Weniger interessant ist das optional angebotene 90 Watt Netzteil (125 Euro), da die im Lieferumfang befindliche 75-Watt-Variante genügend Reserven bietet.
Die von uns netzseitig ermittelte Leistungsaufnahme bewegt sich von minimal 10,6 Watt bis hin zu kurzzeitigen 58 Watt unter Volllast. Ein echter Energiesparer ist dieses Notebook trotz schwacher CPU damit nicht und verbraucht bei wenig Last deutlich mehr an Energie, als man dies von vergleichbaren Intel-Notebooks mit integrierter Grafik gewohnt ist. Ein Großteil des Mehrverbrauchs wird auf den zusätzlichen dedizierten Grafikchip zurückzuführen sein, der allerdings meist ungenutzt bleibt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.6 Watt |
Idle | 10.6 / 12.8 / 14.4 Watt |
Last |
39.6 / 58.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die von uns ermittelten Laufzeiten erreichen im besten Fall 390 Minuten, wenn man den Toshiba-Ökomodus nutzt. Hier scheint sich die Masse der Modifikationen allerdings auf den Zeitpunkt des Ruhezustands und der Displayverdunklung zu erstrecken, da mit dem windowseigenen Energiesparmodus (Battery Eater Readers Test, minimale Helligkeit, alle Funkmodule aus) nicht viel geringere 372 min Netzunabhängigkeit erzielt werden. Beim W-LAN Surfen mit angepassten Einstellungen sind noch 230 min Laufzeit möglich und die DVD-Wiedergabe gelingt mit voller Displayhelligkeit etwa 184 min lang. Unter Volllast (Battery Eater Classic Test, maximale Helligkeit, alles an) reduziert sich die Laufzeit auf 87 min.
Das Toshiba Satellite L755D-14U ist ein Allround-Notebook, das viele Basisaufgaben ausreichend gut bewältigen kann. Sobald aber rechenintensive Anwendungen wie Konvertierungsaufgaben anstehen, kommt es darauf an, ob alle 4 Rechenkerne auch softwareseitig genutzt werden können. Nur dann hat man relativ zügig Ergebnisse vorliegen.
Zum Spielen eignet sich das Satellite nur bedingt, da mit Masse lediglich die Leistungsfähigkeit der im AMD A6-3420M integrierten GPU genutzt werden kann. Aber selbst wenn die zweite GPU in Form von AMDs Crossfire-Technologie zum Zuge kommt, hängt es vom jeweiligen Softwaretitel ab, wie hoch letztlich die jeweilige Mehrleistung ausfällt. Der Einsatz von Crossfire kann sich nach unserer Erfahrung negativ, kaum spürbar oder aber in einer Leistungssteigerung von über 70% auswirken.
Beim Testmodell muss man in den Bereichen der Gehäusequalität, der mobilen Eigenschaften, der Anschlussausstattung und vor allem beim kontrastschwachen und spiegelnden Display definitiv Abstriche hinnehmen.
Am Gehäuse missfällt vor allem die labile Displayscharnierkonstruktion und die stellenweise wenig stabile Gehäuseoberfläche, was beides nicht aus einer besonders leichten Konstruktionsweise, wie etwa bei den Ultrabooks, resultiert. Mit Maßen und Gewicht der klassischen 15"-Notebooks kann das Toshiba Satellite L755D daher auch in der Mobilitätswertung nur wenig punkten. Obwohl die Akkulaufzeiten und die Emissionen grundsätzlich noch als gut einzustufen sind, relativiert sich dieser Aspekt durch die vergleichsweise geringe Systemleistung, die eigentlich für ein deutlich besseres Ergebnis in diesem Bereich sorgen müsste.
Die damit insgesamt schon stark eingeschränkten denkbaren Anwendungsgebiete werden durch das Fehlen von wichtigen Schnittstellen wie USB 3.0, ExpressCard-Erweiterungsschacht oder Gigabit-LAN weiter verschärft und relativieren letztlich den scheinbar günstigen Preis.