Von Suunto gibt es seit 2023 das Modell Race. Mit der Race S verspricht der Hersteller einen ähnlich großen Funktionsumfang in einem kleineren Gehäuse. Im Fokus der Smartwatch stehen Wettkämpfe und Trainings, smarte Funktionen sind dagegen eher Nebensache.
Die Race S gibt es nur in einer Größe mit 45 Millimetern Durchmesser. Größer ist die normale S mit 49 Millimetern. Bei der Gehäusefarbe gibt es zwei Optionen: schwarz und weiß mit goldenen Details. Die Ausstattung ist immer gleich. Dafür stehen gleich sieben Farb-Kombinationen mit verschiedenen Bändern zur Wahl. Die Suunto Race S hat eine UVP von 349 Euro. Unser Testmodell kommt in der Farbe "Power Orange".
Gehäuse und Ausstattung – Race S mit Polyamid-Gehäuse
Suunto setzt bei der Race S auf ein Gehäuse aus glasfaserverstärktem Polyamid. Darauf ist eine nicht drehbare Lünette aus Edelstahl aufgesetzt. Das 1,32 Zoll große AMOLED-Display wird von Corning Gorilla Glas geschützt - welche Version zum Einsatz kommt, sagt der Hersteller leider nicht.
Suunto gibt für die Race S eine Wasserdichtigkeit von 50 Metern an, sie ist außerdem nach IPX8 zertifiziert. Die Betriebstemperatur darf laut Hersteller zwischen -20 und +55 Grad Celsius liegen. Eine Militär-Zertifizierung wie die größere Race hat die Race S allerdings nicht.
Das Band der Smartwatch besteht aus Silikon und hat eine Breite von 22 Millimetern. Der Verschluss entspricht zudem dem verbreiteten Standard, damit steht eine große Vielfalt an Ersatzbändern zur Wahl. Die Federstangen des Originalbandes haben kleine Hebel und können werkzeuglos bedient werden. Neben der regulären Schließe hat das Band der Race S einen verstellbaren Dorn. Damit kann das Bandende der Uhr fixiert werden.
Mit Band bringt die Uhr 60 Gramm auf die Waage, ohne Band sind es dagegen nur 42 Gramm. Die Verarbeitung der Race S ist gut. Wir haben im Testzeitraum keine Kratzer im Gehäuse feststellen können. Die Tasten haben allerdings - ebenso wie die dreh- und drückbare Krone - etwas Spiel. Die Druckpunkte sind klar, der Widerstand der digitalen Krone ist unerwartet stark.
Die Tasten und Krone sitzen auf der rechten Seite des Gehäuses, eine Option zum Umkehren der Anzeige haben wir nicht gefunden. Auf der linken Seite gibt es mehrere Öffnungen für das Barometer und einen Lautsprecher.
Auf der Unterseite des Testexemplars steht "Made in Finnland", auf der Website des Herstellers ist dagegen als Herstellungsland China vermerkt. Auf Nachfrage erklärte der Hersteller, dass die ersten 10.000 Exemplare in Finnland produziert wurden, die Fertigung dann aber nach China verlegt wurde.
Nachhaltigkeit - Suunto kompensiert CO2e
Suunto gibt an, dass für die Race S eine Lebenszyklus-Analyse durchgeführt wurde. Demnach entstehen von der Herstellung bis zur Entsorgung 10,77 kg CO2e. Als Äquivalent wird die Fahrt von 65 Kilometern mit einem Verbrenner-PKW angegeben.
Der Hersteller verspricht, dass die CO2e-Emissionen zu 100 Prozent kompensiert werden. Laut Website wird das durch Tree-Nation umgesetzt, die ein entsprechendes Aufforstungsprojekt in Südostafrika verfolgen.
Die Verpackung der Race S kommt ohne Plastik aus.
Einrichtung und Bedienung - Viele Eingaben über die Smartwatch
Nach der Entnahme aus der Verpackung geschehen die ersten Schritte auf der Smartwatch. Dort wird eine Sprache ausgewählt und ein Profil angelegt, dabei werden Körperwerte direkt auf der Smartwatch eingegeben. Im Anschluss kann die Smartwatch mit der Suunto-App verbunden werden.
Die Suunto-App ist für iOS und Android verfügbar. Für die Nutzung muss ein Suunto-Konto erstellt werden. Noch bevor die Uhr verbunden werden kann, müssen der App einige Berechtigungen gegeben werden. Im Test wird die Smartwatch zügig gefunden - vorausgesetzt, dort wurden im Voraus alle Eingaben getätigt.
Nach der erfolgreichen Kopplung folgt in der App eine Erklärung wichtiger Funktionen, teilweise ergänzt durch Einstellungen und Berechtigungen, etwa eine Verbindung zum WLAN und das Herunterladen von Offline-Karten.
Die Suunto-App ist sehr vielschichtig und auf den ersten Blick wenig übersichtlich. Die Einstellmöglichkeiten sind enorm, das betrifft aber fast ausschließlich die Trainings-Funktionen. Einstellungen der Uhr wie Displayhelligkeit, Vibration oder verschiedene Modi sind nicht möglich. Fast alle Einstellungen werden auf der Smartwatch selbst vorgenommen.
Lediglich die generelle Einstellung, ob Benachrichtigungen an die Smartwatch gesendet werden, das Herunterladen von Offline-Karten, Sport-Apps und Zifferblättern geschieht über die App. Außerdem können dort Sportmodi individualisiert und die Reihenfolge von Widgets angepasst werden.
Die App ist in vier Hauptbereiche gegliedert: Home, Kalender, Training Zone und Karte. In Home werden die absolvierten Trainings des vergangenen Monats gelistet. Zusätzlich gibt es eine Übersicht über Fortschritte bzw. Entwicklungen in verschiedenen Kategorien.
In Kalender werden die verschiedenen Trainings je nach Kategorie farblich markiert angezeigt, eine Verknüpfung mit einem Terminkalender gibt es nicht. In Training Zone erfolgt eine Auswertung der absolvierten Trainings durch den KI basierten "Suunto Coach". In Karten können Strecken erkundet und Routen erstellt werden. Auch der Routen-Import ist möglich.
In der App ist der "SuuntoPlus Store" integriert. Dort kann passendes Zubehör gekauft werden, dort sind aber auch Apps, Trainingsprogramme und Zifferblätter hinterlegt. Die Bandbreite reicht von Trainingsprogrammen für Rennen, über Schwimmtimer bis hin zu einer Verknüpfung samt Ganganzeige von elektrischen Fahrradschaltungen.
Der Hersteller unterscheidet zwischen vier Kategorien: Sport-Apps, Zifferblätter, Guides (Trainingsprogramme) und SuuntoPlus Partner. Alle Programme können kostenlos auf die Uhr heruntergeladen werden.
Die Suunto Race S wird über das 1,32 Zoll große Display, zwei Tasten und eine dreh- und drückbare Krone bedient. Vom Watchface aus führt Wischen von oben nach unten in die Übersicht der verschiedenen Sportarten, die getrackt werden können.
Wischen von unten nach oben öffnet die Widget-Liste. Reihenfolge und Inhalte können individualisiert werden. Ab Werk werden Systemsteuerung, Logbuch, Timer, Benachrichtigungen, Herzfrequenz, Blutsauertstoff, Ressourcen (Belastung/ Stress), Sonnenaufgang, Wetter, Schritte, Höhe, Schlaf, Kompass und mehr angezeigt.
Seitliches Wischen von links nach rechts hat keinen Effekt. In der anderen Richtung kann ein Widget fixiert werden. Scrollen durch Menüs und Anzeigen ist nicht nur mit Wischgesten über das Display, sondern auch mittels Drehen der Krone möglich.
Ein Druck auf die Krone dient als Bestätigung der Auswahl in den Menüs. Vom Watchface aus führt es zum fixierten Widget. Langes Drücken öffnet die Einstellungen. Ein Druck auf die obere Taste öffnet den Trainingsmodus, dort ist die zuletzt gewählte Sportart hinterlegt. Ein Druck auf die untere Taste führt immer einen Schritt zurück. Vom Homescreen aus öffnet diese Taste die Systemsteuerung.
Die Funktion bei einem langen Tastendruck kann für beide Tasten individuell festgelegt werden - ab Werk ist nichts hinterlegt. Die Auswahlmöglichkeiten sind vielfältig, etwa Taschenlampe, Smartphone suchen, Mediensteuerung, Nicht stören oder Benachrichtigungsmenü.
Telefonie und Benachrichtigungen - Race S ohne Telefonfunktion
Telefonie ist mit der Suunto Race S nicht möglich. Die Uhr zeigt allerdings eingehende Anrufe an. Benachrichtigungen werden auf Wunsch angezeigt. Dabei kann nicht zwischen verschiedenen Apps unterschieden werden, entweder es kommen alle Benachrichtigungen, oder keine.
Bilder kann die Race S nicht anzeigen, viele Emojis werden aber unterstützt. Antworten sind unter Android in Form von Kurzantworten möglich. Die Auswahl ist stark eingeschränkt - Anpassungen der Antworten sind nicht möglich.
Die Nachrichten werden in einem Nachrichtenmenü gesammelt und nach Eingangszeit sortiert. Meist wird nur die Überschrift angezeigt. Chatnachrichten etwa bei WhatsApp ganz. Chatverläufe können allerdings nicht eingesehen werden, das Starten einer Konversation ist nicht möglich.
Sprach-Assistent - Gibt es nicht auf der Race S
Die Suunto Race S verfügt über keinen Sprachassistenten.
Gesundheit und Fitness - Suunto App zur Analyse
Die gesammelten Daten der Suunto Smartwatch werden in der Suunto App abgebildet. Es gibt lediglich eine Software für die Einrichtung und die Analyse. Allerdings werden einige Daten lediglich auf der Uhr selbst, nicht aber in der App dargestellt.
Der Fokus der Suunto Race S liegt auf Sporttracking und Fitness. Daher sind auch ihre Funktionen auf diesen Bereich ausgerichtet.
Aktivitätsziele - Race S misst Herzfrequenzvariabilität
Smartwatch und App können über die absolvierten Schritte und die verbrannten Kalorien informieren. Dabei werden die Schritte eines Tages und ein Durchschnittswert der vergangenen sieben Tage angezeigt. Bei der verbrannten Kalorien unterscheidet die Software zwischen den Gesamtkalorien und denen, die bei einer Aktivität verbrannt wurden.
Das Tagesziel für beide Werte kann in den Einstellungen angepasst werden. Auf der Uhr findet sich als Widget auch der Bereich Ressourcen. Er gibt mit einem Prozentwert an, wie leistungsfähig der Körper noch ist. Auch der aktuelle Zustand wird angegeben, etwa gestresst oder inaktiv. Je nachdem, wie viele Ressourcen zur Verfügung stehen, kann der Schwierigkeitsgrad des Trainings angepasst werden.
Zur Einschätzung der Leistungsfähigkeit dient auch die Angabe der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Der Wert wird täglich bestimmt, anhand eines Diagramms lassen sich Trends ablesen. Der persönliche Normalbereich wird bestimmt, wenn die Uhr mindestens 14 Tage lang im Schlaf getragen wird.
Insgesamt dient die Race S weniger dazu, ein tägliches Minimum an Bewegung zu gewährleisten, sondern zur optimalen Trainings- und Rennvorbereitung. Auf Wunsch erinnert die Uhr auch an regelmäßige Bewegung nach langem Sitzen, Ziel ist aber immer ein passendes Training für den Ist-Zustand zu finden.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Suunto Race S kann Herzfrequenz und Blutsauerstoffsättigung messen. Um die Messwerte besser einschätzen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten.
Wir messen die Pulswerte bei einer Fahrradtour, als Vergleichsgerät dient ein Polar H10-Brustgurt. Den Ruhepuls messen beide Geräte exakt gleich. Beim Leistungspuls ergibt sich im Schnitt aus drei Messungen eine Abweichung von 0,8 Prozent.
Anders fällt das Bild bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung aus. Dafür nutzen wir ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung bei hohen 12,24 Prozent. Die Werte des Testgeräts liegen bei allen Messungen unterhalb derer des Referenzgeräts. Blutdruckmessung unterstützt die Suunto Race S nicht.
Schlaf-Tracking - Oder Fit fürs Training?
Die Suunto Race S beherrscht Schlaf-Tracking. Die gemessenen Werte können sowohl auf der Uhr, als auch - etwas versteckt - in der App eingesehen werden. Die Software listet die Zeit für den Gesamtschlaf auf, gibt aber auch Zeiten für REM-, Leicht- und Tiefschlaf an. Die verschiedenen Phasen werden auch grafisch dargestellt. Auch Wachphasen werden ermittelt.
In der App werden außerdem Werte für die durchschnittliche Herzfrequenz, die minimale Herzfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität und die Blutsauerstoffsättigung mit Angabe der Höhenmeter angegeben. Der Schlaf wird zudem mit einem Prozentwert bewertet.
Auch gibt die Software an, wie hoch der Wert für Ressourcen beim Aufwachen war und wie viel Prozent über Nacht hinzugekommen sind. Einen Wecker bietet die Race S, er nimmt jedoch keine Rücksicht auf die ermittelten Schlafphasen.
Grafisch können Daten über mehrere Tage angeschaut werden, um Trends zu ermitteln, etwa die Schlafdauer, die Blutsauerstoffsättigung oder der Zusammenhang mit Trainingsstunden. Im Test fällt auf, dass der Zeitpunkt des Aufwachens an einigen Tagen nicht stimmt, diesen ermittelt die Smartwatch oftmals zu früh.
Trainingsaufzeichnung - Suunto bietet Daten ohne Ende
Die Trainingsaufzeichnung ist eine Kernkompetenz der Suunto Race S. Die Darstellung des Displays kann für verschiedene Trainingsarten angepasst werden. Im Training gibt es verschiedene Ansichten, die mittels Druck auf die Krone durchgeschaltet werden können. Auf Wunsch bietet die Software automatisches Pausieren des Trainings, etwa beim Stehenbleiben. Eine automatische Trainingserkennung bietet die Uhr jedoch nicht.
Für Trainings können Ziele festgelegt werden, etwa eine bestimmte Dauer oder eine Distanz, die erreicht werden sollen. Auf Wunsch kann die Smartwatch auch automatisch Runden abspeichern, etwa für jeden Kilometer beim Joggen, was die Auswertung erleichtern soll. Auch Intervall-Trainings können aktiviert werden.
Zudem bietet die Smartwatch Zugriff auf eine große Vielfalt an Trainingsprogrammen und Sport-Apps, die für das jeweilige Training und die jeweilige Sportart aktiviert werden können.
Die Trainings können im Anschluss am Smartphone intensiv ausgewertet werden. Dabei unterscheidet die Software zwischen kurzfristiger und langfristiger Trainingsbelastung. Auch ein Mittelwert von beidem wird ausgegeben, um die Form zu bestimmen. Anhand dieser Werte soll die Trainingsbelastung angepasst werden.
Zusätzlich zu den Werten gibt die App mit Farben an, ob die Fitness gehalten, verbessert oder verschlechtert wird, ob ein Training produktiv oder zu hart war. Nach dem Training wird die Erholungszeit in Stunden empfohlen. Trainingszeiten, Entfernungen und Geschwindigkeiten können tabellarisch nach Datum und Sportarten ausgegeben werden.
Der "Suunto Coach" fasst die Ergebnisse der Woche in Textform zusammen, er geht dabei auf die Themen Training, Erholung und Fortschritte ein. Das Programm ist KI gestützt und kostenlos. Die Auswirkungen des Trainings lassen sich in den Bereichen "Kardio" und "Muskulär" auswerten. Die Menge der Daten und Diagramme ist beeindruckend, allerdings braucht es Zeit, um alle Bereiche der App zu erkunden.
GPS und Navigation - Race S mit Dual-GNSS und Offlinekarten
Die Suunto Race S unterstützt alle gängigen Satellitensysteme mit Dual-Band. Bei einer Radtour gemeinsam mit einer Garmin Venu 2 zeigt sie eine exakte Verortung, die absolvierte Strecke wird akkurat dargestellt.
Bis die Satellitenverbindung aufgebaut ist, dauert es einige Sekunden, dafür haben wir im Test aber auch keine Abbrüche. Neue Tracks können über die Suunto App selbst erstellt werden. Auch der Import von GPX- und KML-Dateien ist möglich. Diese Routen können in verschiedenen Trainings absolviert werden.
Außerdem ist es möglich, einen Kompass oder die passende Himmelsrichtung für den Rückweg anzeigen zu lassen. Eine Rückwegnavigation ist integriert, ebenso die Möglichkeit, absolvierte Tracks zu exportieren. Wurden Karten-Pakete heruntergeladen, ist für die Navigation nicht mal eine Internetverbindung nötig.
Die Software schlägt passende Kartenpakete vor, es lassen sich aber auch die Materialien für andere Länder und Regionen weltweit herunterladen. Alle Karten sind kostenlos, für den Download stehen 32 GB Speicherplatz zur Verfügung. Für Deutschland gibt es 29 verschiedene Karten mit einer Größe von 6,8 GB.
Für den Download einer Karte muss die Smartwatch mit einem WLAN verbunden sein und auf der Ladeschale liegen. Die Kartendarstellung auf der Uhr ist sehr gut, Navigation gelingt leicht. Eine Sprachausgabe gibt es allerdings nicht. Die Navigation ist zudem auf Sportarten beschränkt, für Autos funktioniert sie nicht.
Display - Race S wird hell, dürfte aber schärfer sein
Suunto verbaut in der Race S ein 1,32 Zoll großes AMOLED Display. Wir messen eine maximale Helligkeit von 1024 cd/m². Damit ist die Smartwatch auch bei voller Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Diesen Wert erreicht die Uhr mit eingeschaltetem Umgebungslichtsensor, ohne Sensor sind 586 Nits das Maximum in der Messung.
Diese Helligkeitswerte sind gut, aktuelle Smartwatches wie die Amazfit T-Rex 3, Samsung Galaxy Watch6 oder Apple Watch Ultra 2 leuchten jedoch zwei- bis dreimal so hell.
Wir stellen auch ein Bildschirmflackern mit einer Frequenz von 60 Hz fest. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um OLED-Flackern. Weil die Betrachtungszeit einer Smartwatch allerdings gering ist, sollte es dadurch nicht zu Belastungen kommen.
Im Vergleich zu aktuellen Smartwatches fehlt es dem Display der Suunto Race S an Schärfe. Auf dem vorinstallierten Zifferblatt sind einzelne Pixel deutlich erkennbar, besonders deutlich wird das bei den Zeigern.
Die Race S bietet auf Wunsch ein Always-on-Display. Das kann allerdings nicht individualisiert werden, weder im Look noch bei der Dauer der Anzeige. Der Nicht-Stören-Modus kann jedoch für die Nacht automatisiert gestartet werden und dieser schaltet dann auch das Display aus. Die Anhebeerkennung funktioniert zuverlässig, allerdings auch träge. Es dauert eine Gedenksekunde, bis das Display angeht.
Suunto Race S | Amazfit T-Rex 3 | Samsung Galaxy Watch6 44mm | Apple Watch Ultra 2 | Huawei Watch 4 Pro | |
---|---|---|---|---|---|
Response Times | |||||
PWM Frequency | 60 | 60 0% | 60 0% | 60 0% | 72 20% |
Bildschirm | 93% | 85% | 188% | -36% | |
Helligkeit Bildmitte | 1024 | 1978 93% | 1897 85% | 2947 188% | 660 -36% |
Schwarzwert * | |||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 47% /
47% | 43% /
43% | 94% /
94% | -8% /
-8% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 60 Hz Amplitude: 48.78 % | ||
Das Display flackert mit 60 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 60 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - Race S mit leichten Rucklern
Suunto macht keine Angaben zum Verbauten SiP. Da kein Browser installiert werden kann, sind auch keine Benchmarkmessungen möglich. Im Alltag geht die gebotene Leistung in Ordnung, bei schnellen Wechseln zwischen Apps oder Darstellungen gibt es kleine Ruckler.
Bei der Einrichtung und dem Herunterladen von Karten taucht in der App die Meldung auf: Die Uhr ist ausgelastet. Das führt aber zu keinem Abbruch, auch bleibt die Smartwatch weiterhin nutzbar. Das System ist allerdings nicht so flüssig wie bei Huawei, Samsung oder Apple.
Ab Werk stehen 32 GB Speicherplatz zur Verfügung. Der wird vor allem für Karten gebraucht. Das lokale Speichern von Musik ist nicht möglich. Auch gibt es keinen App-Store.
Akkulaufzeit - Suunto einmal pro Woche laden
Suunto gibt für die Race S keine Akkugröße an. Der Hersteller lässt allerdings die Wahl zwischen verschiedenen Leistungsmodi: Leistungsmodus, Ausdauermodus, Tour-Modus. Ein Hauptunterschied ist laut Suunto die Genauigkeit des GPS. Wir sind im Test stets mit der höchsten Leistung unterwegs.
Wird das Always-on-Display genutzt, kommen wir bei mehreren kleinen Trainings auf eine Laufzeit von etwa fünf Tagen - das entspricht der Herstellerangabe. Wird das AoD deaktiviert, sind auch sieben bis acht Tage Nutzung ohne Nachladen möglich.
Mit langen Trainings und intensivem Gebrauch des Kartenmodus lässt sich die Race S jedoch auch deutlich schneller entladen. Geladen wird über eine Ladeschale mit USB-A-Kabel und Metallkonnektoren, die Smartwatch dreht sich per Magnet in die passende Richtung. Qi-Laden wird nicht unterstützt.
Wir nutzen im Test ein Anker 335 Netzteil, damit ist die Race S schnell wieder geladen. In 15 Minuten wächst der Ladestand von 1 auf 51 Prozent. Nach 30 Minuten sind es 85 Prozent. Eine vollständige Ladung benötigt etwa 50 Minuten.
Pro
Contra
Fazit - Suunto Race S ist mehr Sport- als Smartwatch
Die Suunto Race S ist eine gut verarbeitete Uhr mit einem hellen Display und einer tollen Akkulaufzeit. Sie hat jedoch eine andere Zielgruppe als eine Apple Watch oder eine Samsung Galaxy Watch6. Denn sie ist eine Sportuhr mit smarten Funktionen, keine Smartwatch mit Sport-Apps.
In jedem Menü, in jeder Auswertung, in jeder Anzeige geht es um Sport. Schlaf wird analysiert, aber mit dem Ziel, ein passendes Training zu finden. Ressourcen werden gemessen, um zu wissen, wie leistungsfähig der Träger noch ist. Das wertet die Uhr nicht ab, es wird aber deutlich, dass sie eine spezielle, sportliche Zielgruppe hat.
Hervorragend sind die vielfältigen Navigationsmöglichkeiten, die auch ohne Internet funktionieren und der große Fundus an Kartenmaterial, der kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Zudem ist die Satellitenverbindung auch exakt.
Auch die Akkulaufzeit gefällt: wenn nicht zu viele Trainings anstehen, muss die Race S nur einmal pro Woche ans Ladegerät. Dabei ist sie auch noch schnell geladen.
Bei der Race S fehlen viele bekannte Smartwatch-Funktionen, dafür bietet sie Features, die andere nicht haben - sie ist eine Sportuhr.
Auf der anderen Seite fehlen viele Funktionen, die man von anderen Smartwatches kennt. Mobiles Bezahlen geht nicht, sie hat kein NFC. Telefonieren ist nicht möglich, auch ein Sprachassistent und überhaupt ein Lautsprecher, der mehr als Einzeltöne abgeben kann, fehlen.
Die Race S hat keine App-Store, keine Kalenderfunktion, keine individualisierbaren Benachrichtigungen. Die Software beinhaltet dagegen Unmengen von Trainingsdaten, Trainings-Apps und eine Fülle von Trainingseinstellungen: der Fokus ist klar.
Preis und Verfügbarkeit
Die UVP der Suunto Race S liegt bei 349 Euro. Die Smartwatch wird bei vielen Händlern vertrieben, etwa bei Amazon oder Saturn. Suunto verkauft die Uhr auch im eigenen Onlineshop, dort sind zum Testzeitpunkt viele Farben allerdings vergriffen.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.