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Test Apple Watch Ultra 2 Smartwatch - Das Display-Biest

Noch mehr Ultra. Apple steht zur Watch Ultra und schenkt ihr eine Evolutionsstufe, die Ultra 2. Noch helleres Display, noch größerer Akku, noch mehr Performance. Wie sich die Smartwatch abseits von Extremen im Alltag schlägt, haben wir herausgefunden.

Apple geht mit der Watch Ultra in die zweite Generation. Die Ultra ist größer als die normale Apple Watch und soll mehr aushalten. Apple bietet sie lediglich in einer Größe mit 49 Millimetern an. Das Gehäuse besteht immer aus Titan, bei den Bändern bietet der Hersteller eine große Auswahl. 

Gegenüber der ersten Ultra soll sich die zweite Generation durch ein helleres Display und dank eines neuen SiP durch eine noch bessere Performance auszeichnen. Die Apple Watch Ultra 2 hat immer ein LTE-Modul verbaut.

Unser Testmodell kommt mit dem "Trail Loop" genannten Armband in Orange/Beige. Die Apple Watch Ultra 2 hat eine UVP von 899 Euro und funktioniert ausschließlich in Kombination mit einem iPhone.

Apple Watch Ultra 2
Prozessor
Apple S9 SiP 2 x 1.8 GHz, Thunder
Bildschirm
1.92 Zoll, 502 x 410 Pixel 326 PPI, capacitive, OLED, LTPO, spiegelnd: ja
Massenspeicher
64 GB eMMC Flash, 64 GB 
Anschlüsse
NFC, Helligkeitssensor, Sensoren: elec. and opt. heart sensor, temperature, depth gauge, water temp., compass, altitude, High-G, volume
Netzwerk
802.11a/b/g/n (a/b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 5.3, UMTS (850, 900, 1700, 1900, 2100 MHz), LTE (Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 39, 40, 41, 66), LTE, GPS
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 14.5 x 44 x 49
Akku
564 mAh Lithium-Polymer
Laden
Drahtloses Laden (Wireless Charging)
Betriebssystem
Apple WatchOS 10
Sonstiges
Lautsprecher: Mono, Tastatur: onscreen, Charging Cradle, WatchOS 10.5, 12 Monate Garantie, IP6X, ISO Norm 22810:2010, IEC 60529, EN13319, MIL-STD 810H, GNSS: Dual-Band GPS, GLONASS, Galileo, QZSS und BeiDou, Lüfterlos, Wasserdicht
Gewicht
70 g, Netzteil: 29 g
Preis
899 Euro

 

Gehäuse und Ausstattung – Apple Watch Ultra 2 mit Titangehäuse

Das Gehäuse der Apple Watch Ultra 2 besteht aus Titan, der Hersteller spricht von "Raumfahrt-Qualität". Im Gehäuse finden zwei Tasten und eine dreh- wie drückbare Krone Platz. Wir tragen die Smartwatch an der linken Hand mit der Krone oben rechts. Darunter findet eine Taste ihren Platz - beide Elemente werden von einer Erhebung geschützt.

Auf dieser Seite finden außerdem zwei Mikrofone und ein Sensor Platz, der Tiefe und Wassertemperatur messen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine weitere Taste, die "anpassbare Actiontaste", ein weiteres Mikrofon, einen Lautsprecher und den Ausgang der verbauten Sirene.

Das Display wird von Saphirglas bedeckt, außerdem steht das Gehäuse leicht über das Display heraus und soll es so schützen. Das Band besteht aus Nylongewebe und kann werkzeuglos getauscht werden. Es hat eine Breite von 25 Millimetern, kann nicht geöffnet werden, ist aber elastisch.

Die Apple Watch Ultra 2 bringt mit Band 70 Gramm auf die Waage. Ohne Band sind es 62 Gramm.

Die Uhr ist nach IPX6 und IEC 60529 gegen Staub geschützt. Außerdem erfüllt sie die ISO-Norm 22810:2010 für Wasserschutz bis zu einer Tiefe von 100 Metern und ist nach EN13319 zum Sporttauchen bis 40 Meter Tiefe geeignet. Die Watch Ultra 2 erfüllt den MIL-STD 810H nach Unterabschnitten für Höhe, Hochtemperatur, Tieftemperatur, Temperaturschock, Eintauchen, Einfrieren und Auftauen, Eis und gefrierender Regen, Erschütterung und Vibration.

Einrichtung und Bedienung - Apple Watch nur mit iPhone kompatibel

Nachdem die Apple Watch Ultra 2 eingeschaltet wird, erscheint automatisch ein Pop-Up auf einem iPhone in der Nähe. Um die Geräte zu koppeln, wird das Display der Smartwatch mit der Kamera des iPhone eingescannt. Im Anschluss kann gewählt werden, ob die Smartwatch mit den Daten früherer Modelle bespielt oder als neue Watch eingerichtet werden soll. Auch ist es möglich, die Uhr für Familienmitglieder einzurichten.

Danach tauschen Smartphone und Uhr Daten aus, auf Wunsch übernimmt die Watch Ultra 2 die Apple ID und weitere Einstellungen vom gekoppelten Smartphone. Die Watch-App ist ab Werk auf einem iPhone installiert. Wir nutzen im Test ein iPhone 15 Plus.

Nach der erfolgreichen Übertragung der Daten können Einstellungen vorgenommen werden. Das betrifft das bevorzugte Handgelenk, die Schriftgröße, die Tastenbelegung aber auch die automatische Geräusch- oder Tiefenmessung. Sind alle Einstellungen vorgenommen, startet ein Tutorial zur Bedienung auf der Smartwatch.

Die Apple Watch Ultra 2 wird über das 1,92 Zoll große Display, eine dreh- und drückbare Krone und zwei Tasten bedient. Ein Druck auf die Krone öffnet vom Zifferblatt aus die App-Übersicht. Aus jedem Menü heraus führt ein Druck auf die Krone einen Schritt zurück.

Doppeltippen auf die Krone bringt eine Übersicht der zuletzt geöffneten Programme, langes Drücken ruft Sprachassistent Siri auf den Plan. Ein Druck auf die Seitentaste öffnet das Kurzmenü mit Zugriff auf Taschenlampe, Akkukapazität, Mobilfunk- und WLAN-Einstellungen wie verschiedene Modi etwa für Theater, Flugzeug und Schlafenszeit.

Doppeltippen der Seitentaste öffnet Apple Pay, langes Drücken dagegen ein Notfallmenü. Hier gibt es Zugriff auf die Sirene, den Notfallpass, die Notruffunktion und den Trackback-Kompass. Die Actiontaste auf der gegenüberliegenden Seite kann individuell belegt werden. Ab Werk öffnet sie das Trainingsmenü, zur Auswahl stehen aber auch Stoppuhr, Wegpunkt, Backtrack, Tauchen oder Taschenlampe.

Wischen von oben nach unten auf dem Display öffnet das Benachrichtigungsmenü. Nachrichten werden chronologisch und nach Apps sortiert aufgelistet. Wischen von unten nach oben öffnet eine Übersicht mit Widgets, Apple nennt es Smart-Stapels. Die Auswahl der Informationen richtet sich dabei nach dem Standort, der Uhrzeit und der Aktivität. Im Regelfall werden Datum, Uhrzeit, Wetter, Termine und Aktivitäten angezeigt. Seitliches Wischen auf dem Display löst - anders als bei vielen anderen Smartwatches - keine Funktion aus.

Zudem setzt Apple wie bei der Watch Series 9 auf die Doppel-Tipp-Geste. Das zweifache Zusammentippen von Daumen und Zeigefinger erkennt die Smartwatch als Geste. Damit kann etwa Musik pausiert oder durch die Widget-Sammlung gescrollt werden. Das Funktioniert im Test zuverlässig.

Telefonie und Benachrichtigungen - Guter Sprachkomfort mit der Watch Ultra 2

Die Apple Watch Ultra 2 verfügt über Lautsprecher und Mikrofone und eignet sich daher auch zum Telefonieren. Wird eine eSIM installiert, sind Telefonate auch ohne ein Smartphone in Bluetoothreichweite möglich.

Der Klang beim Telefonieren ist angenehm klar für beide Gesprächsteilnehmer. Der Lautsprecher der Uhr wird ausreichend laut. Beim Laufen haben wir kurze abgehakte Elemente, davon abgesehen eignet sich die Watch Ultra 2 sogar für längere Telefonate.

Die Telefon-App bietet Zugriff auf Ruflisten, alle Kontakte des gekoppelten Smartphones und die Mailbox. Außerdem steht ein Zahlenfeld für manuelle Eingaben zur Verfügung. Mit der Walkie-Talkie-App sind Telefonate direkt von Apple-Watch zu Apple-Watch möglich.

Benachrichtigungen werden auf der Watch Ultra 2 zuverlässig dargestellt. Die Smartwatch kann auch Emojis und Bilder darstellen - je nach App werden die Bilder allerdings nur verschwommen dargestellt. Antworten sind mit vorformulierten Kurzantworten möglich, aber auch mit Emojis, per Spracheingabe oder vollwertiger QWERZ-Tastatur. Die Tastatureingaben gelingen auf dem Display meist ohne Fehleingaben. 

Sprach-Assistent - Watch Ultra 2 setzt auf Siri

Apple setzt auf der Watch Ultra 2 ausschließlich auf den eigenen Sprachassistenten Siri. Der Assistent kann auf Zuruf oder per Tastendruck aufgerufen werden. Antworten werden sowohl auf dem Display als auch über den Lautsprecher ausgegeben. Dabei kann die Sprachausgabe an den Lautlosmodus angepasst werden.

Mit dem neuen Prozessor sollen Sprachbefehle direkt auf dem Gerät und damit noch schneller verarbeitet werden. Wir können im Test keinen Vorteil gegenüber anderen Spitzen-Smartwatches feststellen.

Gesundheit und Fitness - Watch Ultra 2 mit Ganganalyse

Die Gesundheitsdaten der Apple Watch werden in der Apple-Health-App gesammelt. Neben den üblichen Daten wie der Herzfrequenz beherrscht die Apple Watch Ultra 2 auch EKG- und Hauttemperatur-Messung. Zudem misst die Smartwatch die Umgebungsgeräusche. Ist die Umgebung zu laut, warnt die Uhr vor möglichen Hörschäden.

Ungewöhnliche Angaben sind zudem Zeit im Tageslicht, die Messung eines asymmetrischen Gangs, die Stabilität beim Gehen oder die Geschwindigkeit beim Treppensteigen. In der Achtsamkeits-App können zudem Gemütszustände protokolliert und Gedanken reflektiert werden. Auch Atemübungen sind über die App möglich.

In Gefahrensituationen kann die Sirene der Apple Watch Ultra 2 aktiviert werden. Sie erreicht eine Lautstärke von 84 Dezibel und soll bis zu einer Entfernung von 180 Metern gehört werden. Das Alarmsignal reicht über verschiedene Frequenzen und variiert die Tonfolgen. Die Sirene wird ist Teil des Notfall-Menüs. Dorthin führt ein langer Druck auf die Action-Taste.

Zu den Gesundheitsfunktionen gehören auch die Sturz- und die Unfallerkennung der Apple Watch. Wird ein Sturz erkannt und bewegt sich der Träger danach nicht in einem bestimmten Zeitfenster, dann fordert die Smartwatch zu einer Reaktion auf. Bleibt diese aus, wird der Notruf verständigt und die Uhr gibt den Standort durch. Die Unfallerkennung funktioniert ähnlich, dadurch sollen schwere Autounfälle erkannt werden.

Die Watch Ultra 2 kann dank der internen eSIM eigenständig den Notruf verständigen. Sollte kein Mobilfunk verfügbar sein, kann die Smartwatch - wenn ein gekoppeltes iPhone 14 oder neuer in der Nähe ist - auf den Notruf via Satellit zurückgreifen.  

Aktivitätsziele - Apple setzt auf Health- und Fitness-App

Aktivitäten zeigt die Apple Watch Ultra in den gewohnten Ringen an. Die Darstellung ist auf der Smartwatch selbst, aber auch in der Apple-Health-App und der Apple-Fitness-App möglich. Die drei Ringe stehen für verbrannte Kalorien, Trainingsminuten und Zeit im Stehen. Außerdem zeigt die Software die Anzahl der Schritte und die absolvierte Strecke an.

Die Daten können zusätzlich auf einem Zeitstrahl für den Tag angezeigt werden. Zudem ist ein Vergleich der Tage einer Woche möglich. Die Fitness-Software kann Langzeittrends anzeigen, dafür müssen allerdings Aktivitätsdaten von mindestens 180 Tagen gesammelt werden.

Entwicklungen sind nach kurzer Zeit bereits in der Health-App einsehbar. Die Software ermittelt einen Schnitt an Trainingsminuten für eine Woche oder setzt die Tageswerte ins Verhältnis mit dem Durchschnitt zu dieser Tageszeit.

Die Aktivitätsziele können individualisiert werden. Auch ist es möglich, die Gesundheits- und Fitnessdaten mit anderen Nutzern zu teilen.

Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung

Die Apple Watch Ultra 2 kann verschiedene Messwerte erheben. Um die Messwerte für Herzfrequenz und Blutsauerstoffsättigung besser einschätzen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten.

Für die Messung der Herzfrequenz nehmen wir die Apple Watch Ultra 2 zusammen mit einem Polar H10-Brustgurt auf eine Radtour. Den Ruhepuls geben beide Geräte identisch an. Den Leistungspuls nehmen wir zu drei verschiedenen Zeiten. Im Schnitt der Messungen liegt die Abweichung bei 0,67 Prozent. Bei zwei von drei Messungen gibt die Smartwatch einen höheren Wert an.

Für die Messung der Blutsauerstoffsättigung dient ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen liegt die Abweichung bei 0,34 Prozent. Eine Blutdruckmessung bietet die Apple Watch Ultra 2 nicht.

Insgesamt überzeugt die Apple Smartwatch mit einer äußerst exakten Messung der Gesundheitswerte. Sie eignet sich damit für Sportler und zur Überwachung von Körperfunktionen.

Herzfrequenzmessung mit der Apple Watch Ultra 2
Watch Ultra 2
Herzfrequenzmessung mit dem Polar H10-Brustgurt
Polar H10-Brustgurt

Schlaf-Tracking - Schlafziele definieren mit der Watch Ultra 2

Die Apple Watch Ultra 2 bietet Schlaftracking ab Werk. Die Daten werden in der Apple-Health-App dargestellt. Die Smartwatch stellt die Gesamtschlafzeit dar und untergliedert sie in Tief-, Leicht- und REM-Schlaf. Für die einzelnen Phasen werden Zeiten, aber auch Anteile am Gesamtschlaf ausgegeben. Zudem gibt es eine graphische Anordnung anhand eines Zeitstrahls.

Weiterhin unterscheidet die Smartwatch zwischen "Zeit im Bett" und "Schlafphase", damit können Wachzeiten erkannt werden oder die Zeit, die es bis zum Einschlafen gedauert hat. Außerdem misst die Watch Ultra 2 die Herzfrequenz beim Schlafen, die Atemfrequenz und die Temperatur am Handgelenk.

Der Schlaf kann nicht nur für einen Tag, sondern auch für Wochen und Monate ausgegeben werden. Der Träger kann auch ein Schlafziel definieren. Das Schlafziel ergibt sich aus einem Schlaf-Plan. Die Uhr geht dann automatisch 30 Minuten vor der Schlafenszeit in den Schlafmodus und deaktiviert etwa das Always-on-Display - auch Nachrichten werden nicht mehr angezeigt.

Wird die Uhr länger getragen, gibt die App Entwicklungen an. Einen smarten Wecker mit Rücksicht auf die Schlafphasen bietet die Smartwatch ab Werk nicht an.

Trainingsaufzeichnung - Watch Ultra erkennt Trainingsformate automatisch

Die Apple Watch Ultra 2 kann eine Vielzahl von Trainings tracken. Die Details der Aufzeichnungen unterscheidet sich dabei je nach gewählter Sportart. Besonders intensiv ist das Tracking etwa beim Laufen. Dort können Ziele gesetzt werden, etwa für verbrannte Kalorien oder Strecken. Die Software kann außerdem einen Pacer mit einer bestimmten Zeit oder einem bestimmten Tempo aktivieren.

Außerdem können individuelle Trainings in Form von Intervallen angelegt werden. Ein besonderes Augenmerk legt Apple jedoch auf die automatische Trainingserkennung. Die Smartwatch erkennt etwa, wenn das Lauftraining auf einer Laufbahn stattfindet und passt die Aufzeichnung entsprechend an.

Die Smartwatch erkennt aber auch den Wechsel zwischen Sportarten - etwa beim Triathlon - und passt die Darstellung und das Tracking an. Sichtbar wird diese Erkennung etwa auch, wenn die Watch Ultra 2 unter Wasser getaucht wird. Dann startet automatisch die Tiefen-Funktion, die zum Tauchen genutzt werden kann.

Die Uhr zeigt die aktuelle Tiefe, die maximale Tiefe und die Wassertemperatur an. Algorithmen sollen beim Auftauchen helfen, um gesundheitliche Probleme zu ersparen. Um die Apple Watch Ultra 2 tatsächlich als Tauchcomputer nutzen zu können, muss eine weitere App installiert werden. Apple wirbt etwa mit Scuba Oceanic+. Die App ist kostenlos, allerdings muss für den vollen Funktionsumfang ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen werden.

Die Apple Watch Ultra 2 zeichnet bei Outdoor-Trainings die Route automatisch auf. Diese wird als Karte in den Apple-Apps angezeigt. Ein Export einzelner Trainings als GPX-Datei ist nicht möglich, allerdings können die Daten aller Trainings exportiert und einzelne Trainings dann nach dem Datum herausgesucht werden. Ein Import von Routen ist ohne Drittanbieter-Apps nicht möglich.

GPS und Navigation - Exakte Ortung der Watch Ultra 2

Die Apple Watch Ultra 2 unterstützt alle gängigen Satellitensysteme mit Dual-Band. Um die Genauigkeit der Messung zu überprüfen, haben wir die Apple Watch gemeinsam mit einer Garmin Venu 2 auf eine Radtour genommen. Dabei überzeugt die Aufzeichnung der Ultra 2. Die Strecke entspricht der Wegführung, auch Radien werden zuverlässig erkannt.

Außerdem kann die Watch Ultra 2 zum Navigieren genutzt werden. Apple Karten ist ab Werk installiert. Eine Navigation kann direkt auf der Smartwatch gestartet werden. Dank eSIM und integrierter Satellitenverbindung ist eine Navigation auch ohne gekoppeltes Smartphone in der Nähe möglich.

Die Route kann mit Pfeilen oder auf einer Karte dargestellt werden. Außerdem kann die Watch Ultra 2 die Satellitenverbindung für die Kompass-Backtrack-Funktion nutzen. Damit werden Bewegungen nachverfolgt, zusätzlich wird ein Kompass eingeblendet. Das soll beim Bewegen in unbekanntem Terrain vor Verlaufen schützen.

GNSS-Messung: Seeumrundung
GNSS-Messung: Seeumrundung
GNSS-Messung: Wendepunkt
GNSS-Messung: Wendepunkt
GNSS-Messung: Zusammenfassung
GNSS-Messung: Zusammenfassung

Display - Watch Ultra 2 knackt 2000 Nits

Subpixeldarstellung
Subpixeldarstellung

Das Display der Watch Ultra 2 ist eine Wucht. Auch bei voller Sonneneinstrahlung ist es wunderbar ablesbar. Apple wirbt mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 3000 cd/m². Die erreichen wir bei unseren Messungen tatsächlich, wir bringen es auf 2947 Nits bei aktiviertem Helligkeitssensor. Damit stellt die Apple Smartwatch aktuell den Spitzenwert in unserer Datenbank und stößt die Samsung Galaxy Watch6 vom Helligkeits-Thron.

Mit diesen Werten übertrifft die Ultra 2 auch die aktuelle Watch Series 9 deutlich. Wir messen allerdings auch ein Bildschirmflackern mit einer Frequenz von 60 Hz, da schlägt sich die Series 9 mit 310 Hz besser. Ohne Helligkeitssensor bringt es die Watch Ultra 2 noch auf 1023 cd/m². Mit einer gemessenen minimalen Helligkeit von 2,52 Nits ist die Smartwatch auch in der Dunkelheit ohne Blendung ablesbar.

Apple verbaut in der Watch Ultra 2 ein 1,92 Zoll großes LTPO-AMOLED-Panel. Das Display überzeugt nicht nur mit enormer Leuchtkraft, auch die Blickwinkel stimmen. Inhalte werden scharf dargestellt.

Apple Watch Ultra 2Samsung Galaxy Watch6 44mmApple Watch Series 9 45mmGoogle Pixel Watch 2 LTEHuawei Watch 4 Pro Space Edition
Response Times
PWM Frequency
60
60
0%
310
417%
120
100%
60
0%
Bildschirm
-36%
-45%
-69%
-78%
Helligkeit Bildmitte
2947
1897
-36%
1619
-45%
907
-69%
663
-78%
Schwarzwert *
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
-18% / -18%
186% / 186%
16% / 16%
-39% / -39%

* ... kleinere Werte sind besser

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 60 Hz
Amplitude: 41.98 %

Das Display flackert mit 60 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 60 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17373 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz.

Performance und Laufzeit - Apple Watch auf einem eigenen Niveau

Apple verbaut in der Watch Ultra 2 das gleiche SiP wie in der Watch Series 9, das Apple S9. Die Smartwatch ist damit sehr performant. Anwendungen laden schnell, Übergänge zwischen Menüs und Scrollen sind flüssig möglich. Das Arbeitstempo ist für eine Smartwatch sehr hoch. Ruckler oder Abstürze haben wir im Test nicht.

Bei den Benchmarkmessungen überzeugt die Watch Ultra 2 ebenfalls. Sie liefert - wie erwartet - Ergebnisse auf dem Niveau der Watch Series 9. Die Konkurrenz mit WearOS und Snapdragon W5 Gen 1 und Exynos W930 schneidet in allen Benchmarks deutlich schwächer ab.

Sunspider - 1.0 Total Score
Samsung Galaxy Watch6 Classic
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
1444.1 ms * -59%
Google Pixel Watch 2 LTE
Qualcomm Snapdragon W5 Gen 1, 2048 (Samsung Brwoser 3.0)
983.4 ms * -8%
Xiaomi Watch 2 Pro
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 3.0)
981.9 ms * -8%
OnePlus Watch 2
Qualcomm Snapdragon W5 Gen 1, 2048 (samsung browser 3.0)
966.3 ms * -6%
Apple Watch Ultra 2
Apple S9 SiP, 0
907.7 ms *
Durchschnittliche Apple S9 SiP
  (902 - 908, n=2)
905 ms * -0%
Apple Watch Series 9 45mm
Apple S9 SiP, 0
902.3 ms * +1%
Mozilla Kraken 1.1 - Total
Apple Watch Series 9 45mm
Apple S9 SiP, 0
46353.1 ms * -1%
Durchschnittliche Apple S9 SiP
  (46038 - 46353, n=2)
46196 ms * -0%
Apple Watch Ultra 2
Apple S9 SiP, 0
46038.4 ms *
Samsung Galaxy Watch6 Classic
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
15698.2 ms * +66%
Xiaomi Watch 2 Pro
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 3.0)
10785.6 ms * +77%
OnePlus Watch 2
Qualcomm Snapdragon W5 Gen 1, 2048 (samsung browser 3.0)
10703 ms * +77%
Google Pixel Watch 2 LTE
Qualcomm Snapdragon W5 Gen 1, 2048 (Samsung Browser 3.0)
10155.7 ms * +78%
Speedometer 2.0 - Result
Apple Watch Ultra 2
Apple S9 SiP, 0
39.4 runs/min
Durchschnittliche Apple S9 SiP
  (38.9 - 39.4, n=2)
39.2 runs/min -1%
Apple Watch Series 9 45mm
Apple S9 SiP, 0
38.9 runs/min -1%
Google Pixel Watch 2 LTE
Qualcomm Snapdragon W5 Gen 1, 2048 (Samsung Browser 3.0)
13.28 runs/min -66%
Xiaomi Watch 2 Pro
Qualcomm Snapdragon W5+ Gen 1, 2048 (Samsung Browser 3.0)
12.56 runs/min -68%
OnePlus Watch 2
Qualcomm Snapdragon W5 Gen 1, 2048 (Samsung Browser 3.0)
12.19 runs/min -69%
Samsung Galaxy Watch6 Classic
Samsung Exynos W930, 2048 (Samsung Browser 3.0)
8.7 runs/min -78%

* ... kleinere Werte sind besser

Akkulaufzeit - Der größte Akku in einer Apple Watch

Ein Vorteil der Apple Watch Ultra 2 gegenüber der Watch Series 9 ist der größere Akku. Mit 564 mAh ist es der bisher größte Akku in einer Smartwatch von Apple. Wir haben für den Test alle Messungen aktiviert, ebenso die automatische Trainingserkennung und wir nutzen eine eSIM. Bei aktiviertem Always-on-Display erreichen wir selbst mit einem mehrstündigen Training eine Laufzeit von etwa 2,5 Tagen. Dabei ist die Smartwatch meist in Bluetoothreichweite des gekoppelten Smartphones.

Wird das Always-on-Display deaktiviert, verlängert sich die Laufzeit bei sonst gleicher Nutzung um etwa einen Tag. Damit sind 3,5 Tage intensive Nutzung mit einer Akkuladung möglich. Mit langen Trainings und intensiver Nutzung der eSIM kann diese Zeit aber problemlos verkürzt werden. Laut Apple schafft die Ultra 2 zehn Stunden GPS-Tracking mit einer Akkuladung.

Laden dauert mit der Watch Ultra 2 allerdings. In 10 Minuten lädt die Smartwatch lediglich von 0 auf 6 Prozent. Im weiteren Verlauf legt die Smartwatch etwas an Tempo zu. In etwa wird für ein Prozent Ladung eine Minute benötigt. Nach 90 Minuten ist die Watch Ultra 2 zu 95 Prozent gefüllt.

Da die Ultra 2 zwar kabellos geladen werden kann, aber den Qi-Standard nicht unterstützt, ist zwingend ein Apple-Ladegerät notwendig.

Pro

+ extrem helles Display
+ exakte Messwerte
+ großer Funktionsumfang
+ gute Akkulaufzeit

Contra

- wuchtig am Handgelenk
- Preis
- lange Ladezeiten

Fazit - Apple Watch Ultra 2 fast ohne Schwächen

Im Test: Apple Watch Ultra 2. Testgerät zur Verfügung gestellt von Notebooksbilliger.
Im Test: Apple Watch Ultra 2. Testgerät zur Verfügung gestellt von Notebooksbilliger.

Die Apple Watch Ultra 2 hat eigentlich nur zwei Schwächen. Sie ist nichts für schmale Handgelenke und sie hat ihren Preis. Mit einer Gehäusegröße von 49 Millimetern sollte die Smartwatch auf alle Fälle probegetragen werden. Das Format hat aber auch seine Vorteile.

Es bietet Platz für ein 1,92 Zoll großes Display. Das wird in der Apple Watch Ultra 2 sehr hell und sorgt für eine hervorragende Ablesbarkeit. Die beworbenen 3000 cd/m² erreichen wir in unseren Messungen annähernd. Mit 2974 Nits sichert sich die Watch Ultra 2 die Helligkeits-Krone.

Im voluminösen Titan-Gehäuse ist außerdem Platz für einen großen Akku. Damit hält die Watch Ultra 2 selbst bei intensiver Nutzung 2,5 bis 3,5 Tage durch. Und das, obwohl die Smartwatch vor Funktionen strotzt. Das Spektrum reicht von der automatischen Tauchfunktion, über Lärmerkennung und EKG-Messung bis hin zu Navigation und Sirenen-Alarm. 

Die Apple Watch Ultra 2 ist wertig, wird sehr hell, hält lange durch und hat einen enormen Funktionsumfang. Leider ist sie groß und teuer.

Besser als bei der Konkurrenz gelingt Apple die Kombination von Smartphone und Smartwatch Funktionen. Ein ganz einfaches Beispiel ist die Synchronisation des Weckers. Dafür wirkt die App-Struktur bei anderen Herstellern übersichtlicher. Je nach Funktion der Uhr ist eine andere Software notwendig, das erstreckt sich über drei Apps.

Apple hält an der Strategie fest, dass die Apple Smartwatches nur mit iPhones gekoppelt werden können. Android-Nutzer müssen sich hingegen nach Alternativen umsehen. Ähnlich Edel mit ihrem Titan-Gehäuse ist etwa die Huawei Watch 4 Pro Space-Edition, die mit Android und iOS kompatibel ist. Sie ist ähnlich exakt bei den Messungen und hält auch mehrere Tage durch. Das Display ist jedoch deutlich dunkler.

In Sachen Displayhelligkeit kann aktuell nur die Samsung Galaxy Watch6 einigermaßen mithalten. Sie ist deutlich günstiger, allerdings sind die Materialien auch nicht auf dem gleichen Niveau. 

Preis und Verfügbarkeit

Die Apple Watch Ultra 2 hat eine UVP von 899 Euro. Sie wird von vielen großen Händlern vertrieben, etwa von unserem Leihsteller Notebooksbilliger, aber auch von Amazon oder Mediamarkt. Apple verkauft die Watch Ultra 2 auch im eigenen Onlineshop.

Transparenz

Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller hat keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung erhalten. Es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

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Autor: Benedikt Winkel, 11.07.2024 (Update: 15.08.2024)