Test Apple Watch Series 9 (45 mm) Smartwatch - Wird heller, hält länger
Apple bietet die Apple Watch Series 9 mit Edelstahl- und Aluminium-Gehäuse und in zwei Größen mit 41 bzw. 45 mm an. Bei der Alu-Variante hat der Käufer die Wahl zwischen einer WiFi- und einer eSIM-Version, die Watch 9 in Edelstahl hat immer eine eSIM integriert.
Die Watch S9 gibt es in fünf verschiedenen Farben: rosé, schwarz, gold, silber und rot. Die Preise starten bei 449 Euro für die kleine Watch S9 und 479 Euro für die große Version. Für die eSIM-Funktion verlangt Apple 120 Euro Aufpreis. Der Hersteller bietet eine Vielzahl an Armbändern aus verschiedenen Materialien gleich beim Kauf an.
Unser Testgerät ist eine Watch S9 in Aluminium mit einem 45-mm-Gehäuse und dem neuen Sport-Loop, der keinen Aufpreis kostet. Die Farbe ist irgendwo zwischen schwarz und dunkelblau - Apple nennt es Mitternacht. Die Apple Watch ist nur mit iPhones kompatibel.
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Apple Watch S9 aus recyceltem Alu
Das Gehäuse unserer Apple Watch Serie 9 besteht aus Aluminium - laut Apple ist es zu 100 Prozent recycelt. Die Apple Watch Series 9 in Aluminium mit Sportloop soll angeblich Apples erstes CO2-neutrales Produkt sein - daran gibt es allerdings Zweifel. Das Display wird von einer Schicht aus gehärtetem ION-X Glas geschützt - nur die Edelstahlversion trägt Saphirglas. Laut Hersteller ist die Smartwatch nach ISO Norm 22810:2010 gegen das Eindringen von Wasser geschützt und zum Schwimmen geeignet, auch im Meer. Die Watch S9 hat auch eine IP6X-Zertifizierung.
Die Ausrichtung der Uhr kann per App geändert werden, wir haben uns für die Positionierung mit der Krone rechts entschieden. Die "digital Crown" ist dreh- und drückbar. In der Krone ist zudem ein Sensor integriert. Unterhalb sitzt eine weitere Taste, die nicht aus dem Gehäuse hervorsteht. Zwischen diesen beiden Elementen sitzt ein Mikrofon. Den Lautsprecher hat Apple auf der linken Seite untergebracht.
Das Armband hat eine Breite von 24 Millimetern und es kann über Knöpfe auf der Unterseite des Gehäuses werkzeuglos gewechselt werden. Apple setzt allerdings auf einen eigenen Bandanschluss. An der Testuhr sitzt das Sport-Loop aus Textil. Es kann nicht ganz geöffnet werden. Geschlossen wird es über fünf Klett-Elemente, das Band ist leicht elastisch.
Einrichtung und Bedienung - Apple Watch mit "neuer" Geste
Für die Einrichtung der Apple Watch wird ein iPhone benötigt - die Einrichtung mit einem iPad ist nicht möglich. Auf dem iPhone ist die "Watch-App" ab Werk installiert. Wird die nicht eingerichtete Apple Watch angeschaltet und in die Nähe eines iPhones gelegt, wird sie dort automatisch als koppelbares Gerät angezeigt. Für die Koppelung beider Geräte muss ein Muster auf der Smartwatch mit der Smartphonekamera gescannt werden.
Im Anschluss muss die Apple-ID eingegeben und ein Pin vergeben werden, der Code wird benötigt, wenn die Smartwatch auch für Zahlungen verwendet werden soll. Apple Pay kann gleich im Anschluss eingerichtet werden. Anschließend - während die Apple Watch konfiguriert wird - führt ein ausgiebiges Tutorial auf der Smartphone-App durch die verschiedenen Funktionen der App und der Smartwatch. Dabei werden nicht nur die verschiedenen Bereiche der App gezeigt, sondern auch gleich Einstellungen vorgenommen. Es ist möglich, Einstellungen mit dem Smartphone zu synchronisieren, diese können aber auch eigens für die Smartwatch definiert werden.
Die Watch-App ist in drei Reiter gegliedert: "Meine Watch", "Zifferblätter" und "Entdecken". Die Einstellungen der Uhr und der verschiedenen Apps finden ihren Platz in "Meine Watch". Unter "Zifferblätter" bietet Apple eine Vielzahl an Watchfaces, die alle kostenlos sind und teils - was die dargestellten Inhalte betrifft - individualisiert werden können. Außerdem ist eine Sammlung von Favoriten möglich.
Unter "Entdecken" listet die App neue Funktionen von watchOS 10, und bietet Zugriff auf Benutzerhandbuch und Tipps. Außerdem gibt es Hilfe zur Personalisierung der Smartwatch und einen Zugang zum App Store für Watch-Apps.
Die Apple Watch Series 9 hat zwar einen Lautsprecher und es können verschiedene Musik-Dienste installiert werden. Musik kann aber nicht über den Lautsprecher der Uhr abgespielt werden. Die Smartwatch kann ohne Smartphone Musik abspielen, allerdings nur über gekoppelte Kopfhörer. Über einen integrierten UWB-Chip kann die Apple Watch mit anderen Apple-Geräten kommunizieren.
Bedient wird die Apple Watch S9 über den 1,9 Zoll großen Touchscreen, eine dreh- und drückbare Krone, eine Taste und die neue Doppeltipp-Geste. Mit dem Drehen der Krone kann durch Menüs gescrollt werden. Ein Vibrationsmotor simuliert dabei eine Rasterung. Ein kurzer Druck auf die Krone öffnet die App-Übersicht. Ein Doppeltipp zeigt eine Übersicht aller geöffneten Apps und ein langer Druck führt zum Sprachassistenten Siri.
Ein Druck auf die untere Taste öffnet das Kurzmenü mit Zugriff auf die Taschenlampe, die Akkulaufzeit, den Flugmodus und Ähnliches. Doppeltes Klicken öffnet Apple Wallet, langes Drücken das Notfall-Menü mit Zugriff auf den Notfallpass, eine Trackback-Funktion des Kompass und den Notruf.
Ein Wischen von oben nach unten öffnet das Benachrichtigungsmenü der Smartwatch. Nachrichten werden nach Apps sortiert aufgelistet und in Kurzform dargestellt. Ein Druck auf die jeweilige Karte öffnet die vollständige Nachricht bzw. Benachrichtigung der App.
Wischen von unten nach oben öffnet ein Übersichtsmenü - Apple nennt es Smart-Stapel. Dort werden das Datum, die aktuelle Uhrzeit, anstehende Termine, das Wetter und die Aktivitätsübersicht angezeigt. Außerdem gibt es einen Schnellzugriff auf Training, Musik und Benachrichtigungen. Dieses Menü wird ab Werk auch durch die Doppel-Tipp-Geste geöffnet.
Dafür muss der Träger Daumen und Zeigefinger zweimal hintereinander zusammentippen. Weiteres Tippen scrollt durch das Menü. Die Geste hat in Apps weitere Funktionen - etwa kann Musik pausiert und ein Anruf damit angenommen werden. Das klappt im Test zuverlässig. Die Tipp-Geste gibt es bei der Apple Watch schon seit einigen Jahren. Allerdings musste sie erst aktiviert werden. Jetzt bewirbt Apple diese Funktion und der Funktionsumfang ist gestiegen.
Die Inhalte des Smart-Stapel können durch weitere Widgets erweitert und in der Reihenfolge verändert werden. Seitliches Wischen hat auf der Apple Watch S9 keine Funktion.
Die Verarbeitung der Apple Watch Series 9 gefällt, allerdings haben wir im Schutzglas nach dem Testzeitraum erste Kratzer, ohne dass es einen eindeutigen Grund dafür gab. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und weisen kein Spiel auf.
Telefonie und Benachrichtigungen - Apple Watch ermöglicht gute Gespräche
Die Apple Watch S9 ist dank eingebautem Mikrofon und Lautsprecher telefoniefähig. Das Modell ohne eingebaute eSIM muss dafür aber immer mit dem gekoppelten iPhone verbunden sein. Auf der Smartwatch gibt es eine Telefon-App mit Zugriff auf alle Kontakte, Anruflisten, Favoriten und die Mailbox. Wünschenswert wäre eine Suchfunktion bei den Kontakten - aktuell können lediglich alle Kontakte durchgescrollt werden. Außerdem bietet die App ein Zahlenfeld für die manuelle Eingabe.
Die Verständigung ist für alle Beteiligten gut. Es gibt keine Störgeräusche und die Sprachqualität der Apple Watch gefällt. Der integrierte Lautsprecher dürfte allerdings noch etwas lauter werden.
Benachrichtigungen zeigt die Apple Watch Series 9 zuverlässig an. Die angezeigte Textlänge variiert dabei je nach App. Eine Mail wird über die Google-Mail-App nicht vollständig angezeigt, in der Apple eigenen Mail-App mit verknüpftem Google-Konto dagegen schon. Emojis stellt die Uhr dar, auch Bilder werden angezeigt. Bei WhatsApp ist allerdings nur erkennbar, dass ein Bild gesendet wurde, das Bild bleibt aber bis zur Unkenntlichkeit verschwommen.
Sehr gut gelöst sind die Antwortmöglichkeiten. Die Software bietet eine Auswahl an vorformulierten Kurzantworten und Emojis, es sind aber auch individuelle Antworten möglich. Dafür bietet die Apple Watch eine vollständige Tastatur. Buchstaben können aber auch gezeichnet werden, die Erkennung funktioniert erfreulich gut. Ebenso tadellos ist die Spracheingabe. Der "gelesen"-Status der Nachrichten wird zwischen iPhone und Apple Watch synchronisiert.
Ein Zugriff auf den Nachrichtenverlauf ist allerdings nur bei iMessage möglich, nicht etwa bei WhatsApp. Auf der Apple Watch kann eine Walkie-Talkie-Funktion aktiviert werden. Damit soll eine Kommunikation zwischen Apple Watches von Kontakten möglich sein.
Sprach-Assistent - Apple setzt auf Siri
Apple setzt bei der Apple Watch auf den eigenen Sprach-Assistenten Siri. Der ist ab Werk auf der Smartwatch installiert. Eine Aktivierung ist sowohl per Tastendruck als auch per Zuruf möglich - das funktioniert im Test zuverlässig. Die Antworten von Siri werden sowohl auf dem Display dargestellt, als auch über den Lautsprecher ausgegeben.
Gesundheit und Fitness - Umfangreiche Messungen mit der Apple Watch
Alle Gesundheitsdaten der Uhr werden in der Apple Health App gesammelt und analysiert. Die Funktionen und Messungen sind dabei sehr umfangreich. Eine Besonderheit der Apple Watch ist die Messung von Umgebungsgeräuschen. Stellt die Smartwatch Lärm oberhalb gewisser Grenzwerte fest, warnt sie den Träger vor dauerhaften Schäden, die durch den Lärm entstehen können.
Außerdem verfügt die Apple Watch S9 über einen Sturzsensor. Sie kann, wenn ein Sturz erkannt wurde, selbständig den Notruf und verschiedene Notfallkontakte anrufen. Zudem können in der Health-App auch Medikamentenpläne erstellt, Emotionen und Stimmungen protokolliert werden.
Die Software erstellt zudem bei längerem Tragen Durchschnittswerte für einzelne Woche und stellt Entwicklungen dar, etwa für den Umgebungsgeräuschpegel, Treppensteigen oder Aktivitätsenergie. Neben der Health-App bietet Apple auch noch die Fitness-App an. Dort werden Aktivitäten angezeigt, dort gibt es aber auch Auszeichnungen, Aktivitätstrends und eine Trainingsübersicht.
Aktivitätsziele - Apple Health und Apple Fitness in Kombination
Apple bietet auf dem iPhone gleich zwei eigene Apps an, mit denen die Aktivitätsziele verfolgt werden können: Apple Health und Apple Fitness. Beide Apps und die Smartwatch selbst zeigen die Aktivität in den bekannten Ringen an. Dabei werden die verbrannten Kalorien in Bewegung, die Trainingszeit und die Zeit im Stehen angegeben. Die Ziele können individuell angepasst werden.
Außerdem gibt die Software die absolvierten Schritte, die zurückgelegte Distanz in Kilometern und die gelaufenen Stockwerke an. All diese Infos können auf dem Smartphone und auf der Apple Watch eingesehen werden. Die Smartwatch kann von allen Zielen eine Wochenübersicht anzeigen. Auf dem Smartphone können die Ergebnisse einzelner Tage miteinander verglichen werden.
Die Apple Watch S9 kann außerdem die Herzfrequenzvariabilität messen, ein EKG erstellen und VO2Max beim Training messen. Einen Wert für Stress bestimmt die Apple Watch nicht. Allerdings bietet die Software den Punk "Seelisches Wohlbefinden". Dort werden die Daten für Trainingszeit, Schlaf und Zeit im Tageslicht aufgelistet.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Apple Watch Series 9 kann die Herzfrequenz und die Blutsauerstoffsättigung messen. Um die Messwerte besser einordnen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten. Für die Messung der Herzfrequenz haben wir die Apple Watch gemeinsam mit einem Polar H10 Brustgurt auf eine Radrunde genommen.
Beim Ruhepuls weichen die Werte der Geräte lediglich um einen Schlag pro Minute und damit um 1,56 Prozent ab. Beim Leistungspuls haben wir zu drei verschiedenen Zeiten gemessen. Dabei ist die Abweichung im Schnitt noch geringer und beträgt lediglich 1,31 Prozent.
Für die Einschätzung der Blutsauerstoffsättigung dient ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen liegen die Werte der Geräte um lediglich 1,35 Prozent auseinander. Die Werte der Smartwatch sind dabei stets höher als die des Referenzgeräts. Insgesamt sind die Messwerte der Apple Watch Series 9 überzeugend präzise. Die Smartwatch ist gut geeignet, um die Körperparameter zu kontrollieren.
Schlaf-Tracking - Apple Watch mit Schlaf-Plan
Die Apple Watch bietet die Möglichkeit, einen Schlafplan zu erstellen. Wird die Option gewählt, schaltet sich das Always on Display schon eine Stunde vor dem Schlafen aus und Benachrichtigungen werden Stumm gestellt. Der Schlaf-Modus muss - vor der eingestellten Zeit - aktiv durch das lange Drücken einer Taste beendet werden.
Wird die Smartwatch beim Schlafen getragen, misst sie sowohl die Zeit im Bett, als auch die tatsächliche Zeit im Schlaf. Der Schlaf wird in REM-, Kern- und Tief-Schlaf aufgeschlüsselt. Die Phasen werden von der Software farblich auf einem Zeitstrahl gegliedert dargestellt. Außerdem gibt die App auch die Zeit für die jeweilige Schlafphase an. Zudem stellt die App Werte für einzelne Tage, Wochen oder Monate dar und erstellt einen Durchschnitt der vergangenen sieben Tage.
Außerdem misst die Apple Watch die Herzfrequenz, die Atemfrequenz und die Temperatur am Handgelenk im Schlaf.
Gut gefällt uns, dass die Zeit für den Wecker automatisch zwischen Uhr und Smartphone synchronisiert wird. Außerdem klingelt die Smartwatch nur dann, wenn sie auch getragen wird und nicht etwa auf dem Ladegerät. Schade ist, dass Apple die Schlafdaten nicht für einen smarten Wecker nutzt.
Trainingsaufzeichnung - Umfangreiches Tracking mit der Apple Watch
Die Apple Watch kann eine Vielzahl an Sportarten tracken. Gehen, Joggen, Schwimmen, Radfahren, Rudertraining und Training am Crosstrainer erkennt die Smartwatch automatisch. Sie startet das Training jedoch nicht eigenständig, sondern es gibt ein Pop-Up mit der Frage, ob ein Training gestartet werden soll. Auf Wunsch kann die Apple Watch das Training aber automatisch pausieren, etwa wenn der Träger beim Joggen stehen bleibt.
Für Trainings können je nach Sportart Ziele vorgegeben werden, etwa eine Zeit, eine Distanz oder auch eine Menge an Kilokalorien, die verbrannt werden sollen. Die Apple Watch kann außerdem auf Wunsch nach bestimmten Abschnitten eine Zusammenfassung des Trainingsverlaufs geben.
Trainings werden in den Apps Health und Fitness gelistet, alle Informationen gibt es auch auf der Smartwatch selbst. Beim Gehen liefert die Apple Watch neben den Infos zur Distanz und der Trainingszeit auch Daten zur Durchschnittsgeschwindigkeit, den Höhenmetern und der durchschnittlichen Herzfrequenz. Die Strecke kann in einzelne Segmente untergliedert werden, auch Rundenzeiten können genommen werden.
Die Herzfrequenz wird auf einem Zeitstrahl grafisch dargestellt. Außerdem wird die Zeit des Trainings in fünf verschiedene Herzfrequenz-Zonen untergliedert. Die Apple Watch zeichnet bei Outdoor-Trainings die Route automatisch auf. Diese wird als Karte in den Apple-Apps angezeigt. Ein Export einzelner Trainings als GPX-Datei ist nicht möglich, allerdings können die Daten aller Trainings exportiert und einzelne Trainings dann nach dem Datum herausgesucht werden. Ein Import von Routen ist ohne Drittanbieter-Apps nicht möglich. Eine Track-Back-Funktion bietet die Apple Watch nur, wenn sie vorher aktiviert wurde.
In der Fitness-App bietet Apple mit Fitness+ ein Abo mit zusätzlichen Funktionen. Dort gibt es Video-Trainings in elf verschiedenen Bereichen, etwa Krafttraining, HIIT oder Pilates. Aber auch Yoga, geführte Meditationen und Trainingstipps werden angeboten. Außerdem ist es möglich, eigene Trainingspläne zu erstellen und eine Sammlung bevorzugter Trainings anzulegen.
GPS und Navigation - Apple-Smartwatch misst exakt und navigiert
Die Apple Watch Series 9 unterstützt alle gängigen Satellitensysteme, allerdings nur als Single-Band. Wir haben die Apple Watch zusammen mit einer Garmin Venu 2 auf eine Radtour genommen. Die Aufzeichnung des Testgeräts gefällt. Lediglich in den Radien bildet die Garmin-Smartwatch die absolvierte Strecke noch exakter ab.
Mit der Apple Watch Series 9 ist es auch möglich zu navigieren. Mit Apples eigener Karten-App kann die Navigation direkt von der Uhr aus gestartet werden. Sowohl die Anzeige von Pfeilen als auch eine Karte kann ausgewählt werden. Sprachansagen gibt das gekoppelte iPhone aus.
Verbessert hat Apple auch die Suche zwischen den Geräten. Über die Uhr kann das iPhone nicht nur zum Klingeln gebracht werden, sondern die Smartwatch bietet eine Pfeil-Navigation mit Entfernungsangabe zum gekoppelten iPhone.
Display - Apple Watch wird deutlich heller
Eine Neuerung der Series 9 gegenüber dem Vorgänger, der Apple Watch Series 8 ist das hellere Display. Apple verspricht bis zu 2000 cd/m². Diesen Wert erreichen wir bei unseren Messungen nicht ganz. Dennoch erreicht die aktuelle Apple Watch eine maximale Helligkeit von 1619 Nits. Das ist ein großer Sprung zur Vorgänger-Version mit maximal 1017 cd/m². Die Apple Watch wird somit sehr hell und muss sich bei der Spitzenhelligkeit lediglich Samsung Galaxy Watch6 und Samsung Galaxy Watch6 Classic geschlagen geben.
Zwar messen wir bei der Apple Watch ein Bildschirmflackern, die Frequenz ist mit 310 Hz aber höher und damit angenehmer als beim Vorgänger oder den Samsung-Uhren. Im Alltag überzeugt das 1,9 Zoll große LTPO-OLED mit einer scharfen Darstellung und sehr guten Ablesbarkeit. Auch die Umsetzung des Always-on-Displays gefällt uns. Das AoD wird vom Schlaf-Modus automatisch deaktiviert.
Apple Watch Series 9 45mm | Google Pixel Watch LTE | Samsung Galaxy Watch6 44mm | Huawei Watch 4 Pro | Samsung Galaxy Watch6 Classic | Apple Watch Series 8 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Response Times | ||||||
PWM Frequency | 310 | 60 -81% | 72 -77% | 60 -81% | 60 -81% | |
Bildschirm | -34% | 17% | -59% | 18% | -37% | |
Helligkeit Bildmitte | 1619 | 1066 -34% | 1897 17% | 660 -59% | 1906 18% | 1017 -37% |
Schwarzwert * | ||||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -34% /
-34% | -32% /
-32% | -68% /
-68% | -32% /
-32% | -59% /
-59% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 310 Hz | ||
Das Display flackert mit 310 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 310 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8750 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - mehr Power für die Apple Watch
In der Apple Watch Series 9 kommt ein neues SiP zum Einsatz, Apple nennt es S9. Bei unseren Benchmarkmessungen wird ein deutlicher Leistungsvorsprung gegenüber dem Vorgänger S8 deutlich. Im Alltag ist die Leistung überzeugend. Die UI läuft sehr flüssig. Apps starten schnell und können ohne Unterbrechung gewechselt werden.
Positiv ist außerdem der große verbaute Speicher. Apple setzt auf 64 GB und schafft damit Platz für viele zusätzliche Apps oder lokale Musikdaten.
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Google Pixel Watch LTE (Odd Browser 1.0.5) | |
Apple Watch Series 8 (Safari Watch OS 9) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (Samsung Browser 2.2.0) | |
Durchschnittliche Apple S9 SiP (902 - 908, n=2) | |
Apple Watch Series 9 45mm |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Apple Watch Series 8 (Safari Watch OS 9) | |
Apple Watch Series 9 45mm | |
Durchschnittliche Apple S9 SiP (46038 - 46353, n=2) | |
Google Pixel Watch LTE (Odd Browser 1.0.5) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (samsung browser 2.2.0) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnittliche Apple S9 SiP (38.9 - 39.4, n=2) | |
Apple Watch Series 9 45mm | |
Apple Watch Series 8 (Safari Watch OS 9) | |
Mobvoi TicWatch Pro 5 (Samsung Browser 2.2.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 Classic (Samsung Browser 3.0) | |
Samsung Galaxy Watch6 44mm (Samsung Browser 3.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit - Zwei Tage sind möglich mit der Series 9
Der Akku der Apple Watch Series 9 hat eine Kapazität von 308 mAh. Das neue SiP soll sparsamer sein, außerdem beherrscht das OLED-Panel LTPO. Das lässt auf gute Akkulaufzeiten hoffen. Tatsächlich schafft die Smartwatch, wenn alle Messungen kontinuierlich aktiviert sind, und mit genutztem Always on Display eine Laufzeit von mehr als 1,5 Tagen. Wird sie wenig genutzt, sind nach einem Tag noch 50 Prozent Akkuladung übrig.
Ohne AoD sind auch zwei Tage normale Nutzung kein Problem mit der Apple Watch Series 9, tägliches Laden ist damit nicht mehr zwingend nötig. Geladen wird drahtlos per magnetischem Lade-Pad. Das Ladekabel hat nun einen USB-C-Anschluss und ist textilummantelt. In 30 Minuten lädt die Apple Watch von 5 auf 64 Prozent. Für eine vollständige Ladung vergehen 60 Minuten an einem 18-Watt-Ladegerät.
Pro
Contra
Fazit - Apple Watch wie gewohnt und doch besser
Mit der Apple Watch 9 bringt Apple keine Revolution und kein großes Re-Design. Dennoch gibt es Fortschritte, vor allem beim Display, der Leistung und der Akkulaufzeit. Das LTPO-OLED Panel schafft in unseren Tests zwar nicht die versprochenen 2000 Nits, es ist aber trotzdem eines der hellsten Smartwatch-Displays am Markt und hervorragend ablesbar.
Auch die Performance überzeugt. Zwar hatten auch die Vorgänger-Modelle keine Leistungsprobleme, die Benchmarkmessungen zeigen aber ein klares Leistungsplus. Das schafft Sicherheit für die Zukunft, denn die Smartwatch soll möglichst ja noch in einigen Jahren flüssig laufen.
Durch den neuen Chip und das sparsame Display gewinnt auch die Akkulaufzeit. Wir schaffen je nach Nutzung 1,5 bis zwei Tage, bis die Apple Watch wieder aufs Ladepad muss. Das ist alles andere als beeindruckend. Aber es ist ein großer Fortschritt für alle, die mit älteren Modellen jeden Tag zwischenladen müssen.
Apple schnürt ein tolles Gesamtpaket mit exakten Messwerten, umfangreichen Funktionen und toller Systemintegration - weiterhin aber nur für iPhone-Nutzer.
Davon abgesehen überzeugt die Apple Watch 9 wie gehabt mit einer einzigartigen Synchronisation von Inhalten zwischen Smartphone und Smartwatch. Das App-Angebot ist groß, die Trainingsmodi und Gesundheitsmessungen umfangreich. Noch dazu sind auch die Messwerte der Smartwatch exakt. Geräuschpegelmessung, Sturz- wie Unfallerkennung und eine vielfach gelobte Herzrythmuserkennung gibt es obendrein - Apple bietet ein tolles Gesamtpaket.
Allerdings verlangt der Hersteller auch eine Menge Geld - unser Testexemplar für 479 Euro ist die günstigste Ausführung in 45 Millimetern. Sowohl eSIM als auch Edelstahl kosten saftige Aufpreise. Android-Nutzer können mit der Apple-Smartwatch nichts anfangen, für iPhone-Besitzer gibt es dagegen kaum eine passendere Ergänzung.
Vom Leistungsumfang vergleichbar sind im Android-Bereich vor allem Samsung Galaxy Watch6 und Galaxy Watch6 Classic. Mit beiden Systemen kompatibel und ähnlich edel ist die Huawei Watch 4 Pro, ihre größte Schwäche ist das geringe App-Angebot.
Preis und Verfügbarkeit
Die Apple Watch gibt es in vielen verschiedenen Varianten, sowohl für das Gehäuse als auch die Bänder. Unser Testmodell in Aluminium mit 45 mm hat eine UVP von 479 Euro. Die Smartwatch wird bei großen Händlern wie unserem Leihsteller Notebooksbilliger oder Amazon gelistet. Apple vertreibt die Smartwatches aber auch im eigenen Onlineshop und in den Apple Stores.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.