Test Schenker B713 (Clevo W670SZQ1) Notebook
In den letzten Jahren haben sich 17,3-Zoll-Notebooks, die sich an berufliche und private Anwender richten, rar gemacht. Daher ist es schon einmal positiv, wenn ein Hersteller ein entsprechendes Modell auf den Markt bringt. Wie üblich bei Schenker kann das Gerät sehr individuell konfiguriert werden. Die Preise beginnen bei 650 Euro.
Zur Einordnung des Rechners ziehen wir die Konkurrenten HP Probook 470 G1 (Core i5-4200M, Radeon HD 8750M) und Fujitsu Lifebook N532 (Core i5-3210M, GeForce GT 620M) heran.
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse des B713 besteht komplett aus Kunststoff. Auf der Oberseite der Baseunit und der Deckelrückseite wird mit Hilfe diverser Anthrazit- und Grautöne gebürstetes Metall simuliert. Wie es sich für ein Arbeitsgerät gehört, kommt das B713 ohne spiegelnde/glänzende Oberflächen. Grundsätzlich erweist sich die Baseunit als stabil. Allerdings kann sie für unseren Geschmack etwas zu stark verdreht werden. Beim Deckel ist dies noch viel stärker der Fall. Dank der großen Wartungsklappe stellt der Zugriff auf die Hardware kein Problem dar.
Das B713 kommt mit den Schnittstellen, die heutzutage bei den meisten Notebooks vorzufinden sind. Ihre Anordnung ist nicht optimal ausgefallen. Sie befinden sich auf der Höhe der Handballenablage. Einen Dockinganschluss besitzt der Rechner nicht - das gilt übrigens auch für das Probook und das Lifebook. Schenker verbaut in unserem Testgerät ein WLAN-Modul von Intel. Dieses hat uns keine Probleme bereitet. Die Verbindung ist zu keiner Zeit eingebrochen.
Eingabegeräte
Unser Testgerät ist mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur ausgestattet. Für einen Aufpreis von 20 Euro ist die Tastatur auch mit Beleuchtung zu bekommen. Die flachen, leicht angerauten Tasten verfügen über einen mittleren Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Auch der Tastenwiderstand geht in Ordnung. Während des Tippens gibt die Tastatur etwas nach. Als störend hat sich das nicht erwiesen. Das multitouchfähige Clickpad (ein Touchpad ohne separate Maustasten) nimmt eine Fläche von etwa 10,5 x 6,4 cm ein. Die glatte Oberfläche behindert die Finger nicht beim Gleiten. Das Pad verfügt über einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt. Dabei ist es recht leichtgängig.
Display
Schenker hat das B713 mit einem matten 17,3-Zoll-Bildschirm bestückt, der mit einer nativen Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten arbeitet. Ein FullHD-Bildschirm ist zu einem Aufpreis von 59 Euro zu haben. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 232,9 cd/m² positioniert sich der Bildschirm schon im guten Bereich. Indiskutabel fallen hingegen Kontrast (230:1) und Schwarzwert (1,03 cd/m²) aus. Solche Werte sind heutzutage nicht mehr zu rechtfertigen. Es ist zu hoffen, dass der verfügbare FullHD-Bildschirm bessere Resultate vorweisen kann.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 237 cd/m²
Kontrast: 230:1 (Schwarzwert: 1.03 cd/m²)
ΔE Color 9.66 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.37 | 0.5-98 Ø5.2
51% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.21
Im Auslieferungszustand liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung des Bildschirms bei einem Wert von 9,66. Ähnliche Werte liefern die meisten von uns vermessenen Bildschirme. Den Zielbereich (DeltaE kleiner 3) erreicht keine Farbe. Zudem besitzt der Bildschirm einen deutlichen Blaustich. Durch eine Kalibrierung des Bildschirms kann er beseitigt werden. Wir haben es ausprobiert.
Dank der matten Bildschirmoberfläche kann der Rechner auch im Freien benutzt werden. Allerdings sollten zu helle Umgebungen vermieden werden. In Sachen Blickwinkelstabilität zeigt sich das gleiche Bild, wie bei den meisten Notebooks: Das Bild bricht ein, sobald der vertikale Blickwinkel auf den Bildschirm geändert wird. In horizontaler Richtung sieht es besser aus: Mehrere Personen können gleichzeitig auf den Bildschirm schauen.
Leistung
Schenker stellt mit dem B713 ein Arbeitsgerät im 17,3-Zoll-Format auf die Beine. Es verfügt über ausreichend Rechenleistung zur Erledigung der meisten Aufgaben aus den Bereichen Büro, Internet und Kommunikation. Zusätzlich bietet der Rechner Sicherheitsfunktionen wie ein Trusted Platform Module. Unser Testgerät ist für etwa 900 Euro zu haben. Wer Interesse an dem Gerät hat, kann es sich im Onlineshop von Schenker individuell zusammenstellen. Die günstigste Variante kommt mit Pentium 3550M Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher und einer 500-GB-fassenden Festplatte. Der Preis liegt bei 650 Euro.
Prozessor
Unser Testgerät ist mit einem Core i5-4310M Zweikernprozessor ausgestattet. Die CPU basiert auf Intels aktueller Haswell-Architektur und arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,7 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 3,3 GHz (beide Kerne) bzw. 3,4 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Der Prozessor besitzt eine TDP von 37 Watt. Die CPU-Tests der Cinebench-Benchmarks durchläuft der Prozessor im Netzbetrieb mit voller Geschwindigkeit. Die Resultate liegen über denen des Probook und des Lifebook, da die CPU des B713 mit höheren Geschwindigkeiten arbeitet. Im Akkubetrieb wird der Prozessor des B713 auf 1,6 GHz gedrosselt. Entsprechend niedriger fallen die Cinebench Resultate aus (Cinebench R11.5: Single - 0,72; Multi - 1,7).
System Performance
Windows startet schnell und das System arbeitet flink und flüssig. Hier macht sich die schnelle Solid State Disk bemerkbar. Auch die Resultate der PC Mark Benchmarks fallen sehr gut aus. Im PC Mark 7 Benchmark kann das B713 seine beiden Konkurrenten haushoch schlagen, denn in beiden Rechnern stecken nur herkömmliche Festplatten. Beim PC Mark 8 liegen die Schwerpunkte woanders und vom SSD-Vorteil ist nichts zu spüren. Hier schneidet das Probook besser ab, da es mit einer stärkeren GPU bestückt ist.
PCMark Vantage Result | 15201 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5022 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2723 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2944 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3947 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Systemlaufwerk dient im B713 eine Solid State Disk von Crucial. Sie stellt eine Kapazität von 120 GB bereit. Die SSD arbeitet schnell. Ihre Übertragungsraten befinden sich auf der Höhe der Zeit. Lediglich die sequentielle Schreibgeschwindigkeit fällt verhältnismäßig niedrig aus. Neben der SSD steckt noch eine 1-TB-fassende Festplatte von Seagate in dem Rechner. Diese dient als Datenspeicher.
SCHENKER B713 HD Graphics 4600, 4310M, Crucial M500 120 GB CT120M500SSD3 | Lenovo ThinkPad W540 20BG001BGE Quadro K2100M, 4800MQ, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | Nexoc G728II GeForce GTX 860M, 4700MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | HP EliteBook 840 G1 HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | |
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AS SSD | 24% | -12% | 20% | |
Seq Read | 490.9 | 514 5% | 198.9 -59% | 450.9 -8% |
Seq Write | 115.2 | 244.4 112% | 152.6 32% | 223.9 94% |
4K Read | 26.02 | 26.38 1% | 17.57 -32% | 23.67 -9% |
4K Write | 93.4 | 73 -22% | 102.9 10% | 95.3 2% |
Grafikkarte
Intels HD Graphics 4600 Grafikkern findet Verwendung im B713. Er unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 400 und 1.250 MHz. Die 3D-Mark-Resultate des B713 und des Lifebook liegen praktisch auf einer Höhe. Die verbauten Grafikkerne sind etwa gleich stark. Mit den Ergebnissen des Probook können beide Konkurrenten nicht mithalten. Es ist mit dem stärksten Grafikkern bestückt.
3DMark 11 Performance | 952 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 42737 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4889 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 584 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER B713 | |
Fujitsu Lifebook N532-0M3501DE | |
HP ProBook 470 G1 E9Y75EA |
Gaming Performance
Die Hardwareausstattung des B713 erlaubt es, einige Computerspiele in niedriger Auflösung und niedrigem bis mittlerem Qualitätsniveau flüssig auf den Bildschirm zu bringen. Wer auf der Suche nach einem Arbeitsnotebook ist, das auch das Spielen aktueller Games ermöglicht, sollte zum Probook greifen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 48.3 | 22.9 | 12.8 |
Tomb Raider | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER B713 | |
HP ProBook 470 G1 E9Y75EA | |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER B713 | |
HP ProBook 470 G1 E9Y75EA | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER B713 | |
HP ProBook 470 G1 E9Y75EA |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Während des Idle-Betriebs ist kaum etwas vom B713 zu hören. Der Lüfter steht oftmals still und es ist dann nur das sehr leise Rauschen der Festplatte zu vernehmen. Unter Belastung dreht der Lüfter allerdings deutlich auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.2 / 31.2 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
DVD |
| 37.2 / dB(A) |
Last |
| 40 / 45.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das B713 erwärmt sich zu keinem Zeitpunkt sonderlich stark. Die Außentemperaturen liegen an jedem Messpunkt im grünen Bereich. Es wird eine Maximaltemperatur von 34 Grad Celsius erreicht. Ähnlich sieht es beim Lifebook aus. Das Probook erwärmt sich stärker.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchlaufen CPU und GPU mit ihren vollen Geschwindigkeiten (CPU: 3,3 GHz, GPU: 1,25 GHz). Wird der Stresstest im Akkubetrieb durchgeführt, gehen die Rechenkerne deutlich genügsamer zu Werke. Während die CPU mit 1,6 GHz arbeitet, liegt die Geschwindigkeit der GPU bei 400 MHz. Die CPU-Temperatur hat sich während des Stresstests (Netzbetrieb) bei etwa 60 Grad Celsius eingependelt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-1.8 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des B713 befinden sich am vorderen Rand der Geräte-Unterseite. Sie erzeugen einen dünnen, bassfreien, dumpf-blechernen Klang. Sprache ist gut verstehen. Wer Wert auf ein besseres Klangerlebnis legt, muss zu externen Lautsprechern oder Kopfhörern greifen.
Energieaufnahme
Im Idle-Modus fällt die Energieaufnahme des B713 mit 11,5 bis 18,6 Watt ungewöhnlich hoch aus. Von Notebooks mit Haswell-Prozessoren sind wir Besseres gewohnt - wie das Probook (7,2 bis 11,9 Watt) zeigt. Auch unter mittlerer Last (3D Mark 06 läuft) bzw. Volllast (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) fällt die Energieaufnahme mit 55,8 bzw. 70,6 Watt recht hoch aus. Obwohl das Probook mit einer dedizierten GPU bestück ist, benötigt es mit 40,7 bzw. 60,7 Watt weniger Energie.
Aus / Standby | 0 / 0.4 Watt |
Idle | 11.5 / 18.1 / 18.6 Watt |
Last |
55.8 / 70.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das B713 erreicht dabei eine Laufzeit von 4:30 h. Der Wert geht in Ordnung. Das Probook (4:27 h) liegt gleichauf. Das Lifebook (4:02 h) macht früher schlapp.
Fazit
Schenker liefert mit dem B713 ein zufriedenstellendes Arbeitsgerät ab. Es bietet viel Anwendungsleistung, kann mit ordentlichen Eingabegeräten aufwarten und ist sehr leicht zu warten. Dank der SSD arbeitet der Rechner pfeilschnell. Durch die zweite Festplatte muss man sich keine Sorgen über möglichen Platzmangel machen. Kritik gebührt dem Bildschirm. Ein derart kontrastarmes Panel ist nicht mehr zeitgemäß. Auch der Energiebedarf des B713 fällt - gerade im Idle-Modus - zu hoch aus, dennoch sind brauchbare Akkulaufzeiten mit dem Gerät möglich.
Das HP Probook 470 G1 bietet sich an, wenn ein Notebook mit einer dedizierten GPU gefragt ist. Das Fujitsu Lifebook N532 kann mit seinem WWAN-Steckplatz (samt Antennen und SIM-Karten-Schitz) punkten. Der Rechner kann so mit einem 3G/LTE-Modem ausgestattet werden.